Visualisierung ist sicher hilfreich. Ich hatte ähnliche Probleme, gerade weil es verschiedene Gedankenmodelle für die Entstehung der Kräfte zwischen Rotor und Stator gibt, die dann im Kopf gegeneinander konkurrieren.Vor allem macht es mich rasend, nicht zu überblicken, was die anderen Stator- und Rotorpole machen, die in einer bestimmten Rotorstellung nicht so gut zueinanderpassen, sondern sich irgendwie schief gegenüberstehen. Ich brauche einfach Bilder mit hübschen roten und grünen Blöcken für die Magnetpole, und eingemalten Wicklungen am Stator und wo ich mit die Statorzähne auch ein bißchen rot und grün einfärbe und dann vielleicht noch kleine schwarze Pfeile für die Anziehungs- und Abstoßkräfte einzeichen.
Bei mir haben folgende Überlegungen geholfen, Licht ins Dunkel zu bringen:
Den Rotor darf man sich als abwechselnde Folge von Magnetpolen vorstellen, die ein Vektorfeld (Feldlinien) aufspannen. Die Feldlinien sind nahe an den Polen (sonstwo interessieren sie uns nicht) senkrecht zum Luftspalt und zeigen bei den Nordpolen vom Pol weg, bei den Südpolen zum Pol hin.
Für den Stator ist eine andere Vorstellung (zumindest für mich) einleuchtender. Denke Dir das Eisen weg, wichtig ist nur das stromdurchflossene Kupfer. Mehrere Windungen in einer Nut kann man erstmal durch einen Draht ersetzen. Man hat also für die 24 Nuten 24 Drähte, die (senkrecht zur Zeichenebene) von irgendwelchen Strömen durchflossen werden, die Drähte zeichnen wir nahe an den Läufer heran (dort, wo die Feldlinien senkrecht zum Luftspalt sind). Auf jeden Draht wirkt die Lorentzkraft (das ist die Kraft, die senkrecht zu Feldlinien und senkrecht zum Stromfluss steht). Die Summe der 24 Lorentzkräfte erzeugen das Drehmoment. Wenn man jetzt Rotor und Stator gegeneinander verdreht, wird schnell deutlich, wann in welcher Nut der Strom umgekehrt werden muss, damit die Kraft in die richtige Richtung wirkt.
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