Hallo zusammen,

tut mir leid, ich muß ein bißchen erzählen, bis ich zu meiner Frage komme. Wer keine Zeit hat, lese bitte bei FRAGE weiter.

zur Zeit baue ich Antriebe für einen Servo-Arm, die einige Nm Drehmoment aufbringen können, dabei natürlich längst nicht mehr so schnell sind wie Modellbau-Servos. Ich benutze Motoren in der Größe eines Mabuchi 380 mit Planetengetrieben. Das ganze ist noch nicht fertig und ich hoffe, es wird leidlich funktionieren.

Aber ich lasse es mir nicht nehmen, schon von der perfekten Lösung zu träumen. Dazu gehört einerseits Mechanik - bessere, leichtere Getriebe zum Beispiel. Zum anderen aber leistungsstarke und leichte Brushless-Motoren.

Herkömmliche Modellbau-Motoren und ihre zugehörigen Regler sind leider nicht zu verwenden: Sie sind auf powermäßigen Schnellauf in EINER Richtung ausgelegt und können gerade das Stillstehen und Anlaufen gegen Last, was beim Positionieren gefordert ist, überhaupt nicht. Auch die Lösungen für RC-Cars nicht.

Nein, man muß schon ganz von vorne anfangen. Und nun zur

FRAGE:

Wenn man schon einen Brushless-Motor selbst baut und wickelt, soll man ihn dann dreiphasig in Stern- oder Dreiecksschaltung aufbauen oder vielleicht gleich zweiphasig wie einen Schrittmotor? Dann kann man ihn mit Schrittmotor-Treiberbausteinen bipolar ansteuern.

Damit wir uns recht verstehen: Ich will keinen Schrittmotor mit synchroner Ansteuerung ohne Positionsrückmeldung aufbauen. Der müßte ja wieder soviel Reserven haben, daß sein maximales Moment im Betrieb nie erreicht wird, und Reserven bedeuten wieder Energieverbrauch und Gewicht. Nein, es soll schon eine Positionsrückmeldung über Encoder geben, die fein genug auflöst, um Mikroschritte bzw. Abweichungen aus der angesteuerten Position durch die Last zu erkennen. So daß das Magnetfeld durch die Spulenansteuerung immer nur so stark ist und in bestimmter Weise gedreht ist, um die aktuell geforderte Position zu erreichen.

Jetzt nochmal zurück zur Hauptfrage: Will ich einen 3phasigen BL-Motor in einer bestimmten Stellung mit vollem Strom halten, muß ich bei Dreiecksschaltung mindestens zwei Spulen bestromen, und bei Sternschaltung sogar alle drei, wobei eine die Summe der Ströme durch die anderen beiden abbekommt.
Balanciert der Motor da nicht zwischen zwei magnetischen Raststellungen? Ist das nicht Energieverschwendung?
Es mag ja sein, daß bei einem 3phasigem Synchronmotor in vollem Lauf alle Phasen sowieso mit um 120° versetztem Sinus angesteuert werden müssen und dadurch ständig der Rotor auf Zug gehalten wird, und daß das energetisch keinen großen Unterschied zu 2 oder 4 oder 5 Phasen macht. (Außer dem Ansteueraufwand - und traditionell steht ja für große Antriebe immer schon der Netz-Drehstrom zur Verfügung.)
Aber mir geht es jetzt um den Fall des bestromten Stillstands, der bei einem Positionierantrieb die meiste Zeit vorkommt.

Also, es wäre schön, wenn da jemand in die Diskussion einsteigt, der sich mit Drehstrom-Antrieben oder grundsätzlich Elektromotoren super auskennt. Das ist jetzt keine dringende Frage, sondern mehr ein Sinnieren über ein Projekt.

Viele Grüße
Tom.