Ich werde mich jetzt nicht auf eine Diskussion über die aktuelle Situation einlassen. Darum geht es mir auch nicht! Worauf ich hinaus wollte war, dass uns durch diese Technologien die Möglichkeit gegeben wird, Menschenleben (in diesem Falle die Soldaten) zu schonen. Das diese Technologie auch missbraucht (z.B. zur Invasion und nicht zu Verteidigung) werden kann, ist klar und muss mit allen uns zur Verfügung stehen Mittel unterbunden werden! Leider ist das aber ein allgemeines Problem mit Technologien (analog dazu z.B. Gentechnik) - alle lassen sich zum Guten wie zum Schlechten benutzen.
Ich bin auch der Meinung, dass die Amerikaner nicht in der Lage sind, mit diesen Technologien verantwortungsvoll umzugehen (das haben Sie uns ja schon bewiesen), denke aber auch, dass es nicht richtig ist, deshalb die Technologie an sich zu verurteilen.

Da es feststeht wer diese Roboter wo einsetzen will, gehen irgendwelche Gedankenspiele über mögliche Einsätze zur Notwehr vor fremden Invasoren in der Heimat voll an der Realität vorbei.
Dadurch wirfst und beurteilst du zwei Dinge zusammen, die man getrennt betrachten müsste. Das habe ich versucht mit dem Experiment zu verdeutlichen.

Auf Notwehr und Verteidigung vor fremden Invasoren können sich die USA in Afghanistan, Irak und vielleicht bald schon im Iran bestimmt nicht berufen.
Das ist richtig, habe ich auch nicht behauptet.

Wenn du dich mal an das letzte Jahrhundert zurückerinnerst ist Deutschland auch kein geeignetes Beispiel für "Notwehr" und "Selbstverteidigung".
Da hast du wirklich Recht, daher verlagern wir das Ganze mal und stellen uns vor, dass die Menschheit von Aliens angegriffen wird. (das ist zwar ein wenig abstrakt, funktioniert aber trotzdem)

Die amerikanische Waffenlobby argumentiert genauso wie du mit Notwehr und Selbstverteidigung. Dadurch dass fast jeder Amerikaner legal Waffen kaufen kann ist das Leben dort aber bestimmt nicht sicherer oder friedlicher. In den USA werden jährlich ca. 16000 Menschen ermordet. (dagegen lebt ein US-Soldat im Krieg statistisch gesehen fast schon sicher)
Das mag sein (habe ich nicht nachgeprüft) und bestätigt meine Befürchtungen, dass die Amerikaner nicht in der Lage sein werden, mit der Technologie umzugehen.

Eben weil sich die Welt nicht in gut/böse oder schwarz/weiss einteilen lässt können Waffen die ein paar Menschen schützen indem sie viele anderer töten nichts gutes sein.
Naja, wenn diese 'vielen anderen' Angreifer sind, die mich töten wollen, sieht das wieder anders aus.

Der grösste Teil der Opfer im Irak und allen anderen Kriegen sind nicht die Soldaten sondern die Zivilbevölkerung. Wenn die demnächst nicht nur durch Minen, Blindgänger und verirrte Raketen sondern auch noch durch schiessende Roboter gefährdet ist, kann ich da keinen Fortschritt drin sehen.
Daran liesse sich zweifelsfrei erkennen, dass wir versagt haben, die Technologie zum Guten zu benutzen.


Man könnte jetzt behaupten, dass es darauf hinauslaufen muss. Damit würde man die Menschheit aber auf lange Sicht zum Tode verurteilen. Es werden in den nächsten hundert Jahren bestimmt noch weit aus 'gefährlichere' Technologien entstehen, die man wieder missbrauchen könnte. Ich will mich aber nicht damit abfinden, dass die Menschheit zum Tode verurteilt sei und es nicht lernen könne damit umzugehen. Dann könnten wir uns alle gleich einen Strick nehmen.

Gruß, Manuel