Ohne dass ich jetzt einen Streit vom Zaun brechen will, aber in Verbindung mit dem Ätzen von Platinen von einer ökologischen Belichtungsmethode zu sprechen, halte ich doch für etwas gewagt!

Nicht, dass ich nicht auch schon Platinen geätzt hätte, alleine aus dem Studium kenne ich die ganzen Sachen, aber, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, würde ich nie Ätzen.

Hatte mir vor Jahren mal eine Anlage gekauft. Die stand dann ein paar Jahre im Keller, bevor ich sie dann an einen Kollegen weiter verkaufte.
Das ist mir alles viel zu viel Gefrickele mit dem Belichten, Ätzen und Bohren!

Das kann man sich alles sparen, wenn man eine kleine CNC-Maschine hat. Du bekommst damit in einem Schritt eine gebohrte und mit Leiterbahnen versehene Platine. Auf Wunsch auch für zwei Seiten.

Aus meiner Sicht muss man allerdings sagen, dass es so richtig eigentlich keinen Sinn macht von Hand doppelseitige Platinen zu machen.
Sind auf der Oberseite nur wenige Bahnen, dann spare ich mir die Oberseite und das erforderliche von Hand Durchkontaktieren und mache die fehlenden Verbindungen mit Drähten.
Sind es aber so viele Bahnen, dass es mit Drähten zu viel Aufwand wäre dann sind es bei doppelseitigen Platinen halt die Durchkontaktierungen die nerven. Solch komplexen Platinen würde ich dann von einer Firma fertigen lassen und bekomme für ein paar Euro Industrieplatinen.

Habe vor mehreren Jahren mal eine zweiseitige, lange Einsteckplatine für den PC von Hand gemacht. Die war für die Auswertung von 8 Drehgebern und hatte viele Durchkontaktierungen.
Dabei ist mir klar geworden, dass man so nur vorgeht, wenn man absolut nicht weiss wohin mit seiner Zeit.

Seit diesem Zeitpunkt graviere ich meine Platinen einseitig oder lasse sie, wenn sie zu aufwändig werden, von einer Firma fertigen. Wenn man sich im Vorfeld ein paar Gedanken mehr über das Layout macht, dann bekommt man ganz viel auf eine Seite!

Viele Grüße

Wolfgang



Zitat Zitat von mare_crisium
erik_wolfram,

ja, dasselbe Problem mit der Hitze, die so ein Halogenstrahler erzeugt, hatte ich auch. Deshalb bin ich zu der ökologischen Belichtungsmethode übergegangen . Zum Ätzen nehme ich Natriumpersulfat. Das C*-Verzinnungsbad heisst
SENO Glanzzinn EXTRA 3211, Art.Nr. 529338 - 62

Zum Durchkontaktieren nehme ich 0,6mm Nieten von Bungard. Weil mir die Nietmaschine zu teuer ist, bördele ich sie auf, indem ich einen normalen Körner in die Bohrung setze und leicht draufhaue. Klappt sehr gut und stellt auch ohne Verlöten einen zuverlässigen Kontakt zwischen beiden Seiten her. Die Nietenköpfe sind so flach, dass man einen mehrbeinigen SMD-Chip draufsetzen kann, ohne dass er kippelt. Der ATmega-Pad hat auch so eine Niete unter dem Bauch. Damit bekomme ich GRND von der Oberseite platzsparend nach unten.

Ciao,

mare_crisium