Ja, Pertinax (Hartpapier) riecht typisch, eher unangenehm verbrannt beim Sägen. Es riecht aber nicht nach Formaldehyd, eher nach Phenol. (Formaldehyd riecht in geringen Konzentrationen eher frisch und angenehm, in stärkeren Konzentrationen stechend). Phenol ist zwar auch nicht gesundheitsfördernd, wenn man gelegentlich das Fenster aufmacht dürfte aber nichts dagegen stehen.Nun habe ich aber gelesen, dass es (vor allem bei der Verarbeitung) ziemlich übel riechen und sogar Formaldehyd absondern soll... Ich weiß, dass hier schon einige mit Hartpapier gearbeitet haben, könnt ihr das bestätigen?
Makrolon (Polycarbonat) ist auch nicht unproblematisch, thermische Zersetzung soll Bisphenol A freisetzen, ein Stoff der auch problematisch ist (aber möglicherweise nicht so intensiv riecht).
Es erstaunt immer wieder, dass die Geruchswahrnehmung bei der intuitiven Einschätzung von Gefahrstoffen eine dominierende Rolle spielt. Man sollte sich klarmachen, dass das ein Erbe aus der Steinzeit ist. Es gibt sowohl stark giftige aber geruchlose, als auch stark riechende aber wenig gefährliche Stoffe. Letztere werden intuitiv als gefährlich wahrgenommen und gemieden, heimtückisch und gefährlich sind die ersteren.
Bei deinem geplanten Vorhaben dürften die freigesetzten Schadstoffmengen (bei beiden Materialien) unkritisch sein.
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