Motoren mit 5 bis 10 Nm sind stark überdimensioniert (und teuer). Man wird um ein Getriebe nicht herumkommen, zumal die maximale Verstellgeschwindigkeit mit 120 1/min ja recht gering ist.
Ich bin auch davon ausgegangen, dass ich den Motor über ein Getriebe betreibe. Die genannten Daten beziehen sich ja auf das was ich an der Steuerung an Drehmoment haben will.

Wenn man z.B. den Motor 3207012CR hier einsetzen wollte:
http://www.faulhaber-group.com/uploa...3257CR_DFF.pdf
dann wäre eine günstige Getriebeübersetzung etwa Motor:Steuerknüppel = 100:1. Bei der Annahme eines verlustfreien Getriebes ergibt sich damit ein zulässiges Dauerdrehmment von 7Nm bei 3,66 A (Die gewünschte Verstellgeschwindigkeit wird mit 57 1/min noch nicht erreicht, der Antrieb ist noch etwas schwach dimensioniert).
Das könnte aber evtl. auch schon reichen.

Das Problem ist aber das Reibmoment des Motors, es beträgt nur 4,9 mNm, wird aber durch das Getriebe auf 0,49 Nm am Steuerknüppel übersetzt. Das ist mit Sicherheit nicht akzeptabel, da dieses Moment für jede Bewegung des Steuerknüppels durch den Piloten aufgebracht werden muss. Man wird bei diesem Konzept wohl nicht mit einer reinen Stromregelung auskommen (ausser man findet Motoren mit entsprechend hohem Moment).
Ja, das klingt etwas viel. Das wären an einem Steuerhorn mit 30 cm Durchmesser immerhin rund 3,3N. Die würden sich dann sehr bemerkbar machen, wenn ich das Steuer zurück in die Neutralstellung bewege und schon kurz vor der Neutralstellung bin. Da gibt es ja dann kaum noch Ruderkräfte, die gegen die Reibung wirken. Aber müsste ich, wenn ich weiß, dass es diese Reibung im Motor gibt nicht sowieso je nach Bewegungsrichtung diese Kraft auf die gewünschte Kraft am Steuer Addieren oder von dieser abziehen?
Entscheidend dafür ist die Bewegungsrichtung.
Wenn ich das Steuer gegen die Drehrichtung des Motors bewege, dann muss ich vom Motor (Gewüschtes Drehmoment - Reibmoment) abrufen.
Wenn ich das Steuer in Drehrichtung des Motors bewege, dann muss ich vom Motor (gewünschtes Drehmoment + Reibmoment) abrufen.
Wenn ich dann die Neutralstellung der Stuers erreiche wirkt nur noch das Reibmoment auf das Steuer. Wenn ich den Wert für das Reibmoment also etwas kleiner wähle als dieses tatsächlich ist, dann würde das Steuer dann auch in der Neutralstellung stehen bleiben.
Wobei natürlich zu beachten ist, dass im Fall Gewünschtes Drehmoment - Reibmoment < 0 die Drehrichtung umzukehren ist. Es wäre aber die zusätzliche Kraft durch die Reibung in jedem Fall für einen kurzen Momemt spürbar bis der Controller mitbekommt, in welche Richtung sich das Steuer bewegt.

Ein möglicher Ausweg wäre eine Kraft bzw. Momentenregelung, dazu bräuchte es einen entsprechenden Sensor, der das vom Piloten eingebrachte Moment misst und mit dem Motor gegenhält. Die Regelung würde das Reibmoment dann herausregeln.
Das ist eine interessante Idee. Dabei könnte man dann die Kopplung zwischen Ruder und Motor über Drucksensoren machen wie sie z.B. in elektronischen Personenwaagen verwendet werden. Ich hab hier so ein Teil. Das geht bis 150 kg und hat in jeder Ecke einen Sensor. Es ist dabei kein Problem wenn ich mich nur auf eine Ecke der Waage stelle. Das Gewicht wird trotzdem richtig angezeigt. Die Auflösung beträgt 0,1 kg Das sind also 1500 Werte. Es reicht also für einen Abtastung mit 10Bit Auflösung. Dann wäre die Mechnik zwar etwas aufwändiger, aber die Regelung dafür einfacher.
Am Ende würde es aber wieder darauf hinauslaufen, dass ich die Stromstärke für den Motor regeln muss.