- 3D-Druck Einstieg und Tipps         
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Thema: Linienverfolgung(mal wieder) und PID-Regler

  1. #1
    Neuer Benutzer Öfters hier
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    Linienverfolgung(mal wieder) und PID-Regler

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    Powerstation Test
    Hallo allerseits!

    Gleich vorweg: Ich bin ein absoluter Versager im Programmieren!
    Ich will es unbedingt verstehen, aber sobald es ein bisschen tiefer geht, kommt bei mir nur noch Bahnhof an. Alle schmeißen dann mit ihren Fachbegriffen um sich, von denen ich 0,1% kenne und folglich trotzdem nicht schlauer werde.

    Ich bin gerade dabei ein Programm zu einem Parcours zu schreiben,
    mein Linienverfolgungsprogramm ist aber so simpel, dass engere Kurven ein Glücksspiel sind und der Asuro extrem ruckelt beim Linienverfolgen.
    Ich habe mir sagen lassen, dass dem mit einem PID-Regler Abhilfe geschaffen werden kann.
    Ist vielleicht jemand bereit mir (der Niete) zu helfen?
    Damit meine ich erklären und nicht einfach irgend ein Programm zu geben!

    Naja hier erst mal mein bisheriges Programm, um einen Einblick zu erhalten:

    Code:
         
      unsigned int LichtS[2];                   //Array für Sensoren
      int Differenz ;
      Differenz = LichtS[0]-LichtS[1]
      
    void LinieFolgen(void){                    //Prozedur zur Linienverfolgung
                 if(Differenz<-4){              // wenn die Differenz negativ ist, ist es rechts heller, also nach links lenken
                    MotorDir(FWD, FWD);
                    MotorSpeed(150, 0);
                    }
                 else if(Differenz>4){         //wenn die Differenz positiv ist, ist es links heller, also nach rechts lenken
                      MotorDir(FWD, FWD);
                      MotorSpeed(0, 150);
                      }
                 else{                        //ansonsten geradeaus fahren
                 MotorDir(FWD, FWD);
                 MotorSpeed(150, 150);
                 }
    }
    int main(void){
        
      Init();		 // zwingend, sonst weiß CPU nicht wo was angesteuert wird
      
      unsigned char Taster1; 
      unsigned char Taster2;
      
      while(1) {             // endlos, weil Bedingung immer "wahr" ist
       FrontLED(ON);
       Msleep(10);
       void LineData(LichtS);          //Helligkeitswerte einlesen
       FrontLED(OFF);
       LinieFolgen();
      
       
       Taster1 = PollSwitch() ;     //Tasterwerte abfragen
       Msleep(10) ;
       Taster2 = PollSwitch();        //Tasterwerte überprüfen
          
      if(0<Taster1&&0<Taster2){       //wenn Asuro gegen ein Hindernis fährt dann umfahren
         EncoderInit();
         MotorSpeed(BREAK, BREAK);    //Asuro stoppt und fährt ein Stück zurück
         Msleep(10);
         MotorDir(RWD, RWD);         
         MotorSpeed(100, 100);
         Msleep(100);
         Turn(90, 150);              //Umfahren 
         Go(90, 150);
         Turn(90, 150);
         Go(50, 150);
         Turn(35,150);              
         
         while(LichtS[0]>70){              //so lange geradeaus fahren bis  schwarze Linie kommt ( 70=WertDunkel)
               void LineData(LichtS);
               MotorDir(FWD, FWD);
               MotorSpeed(150, 150);
               }
         }
    
    
      }
      return 0;      	 // hier her kommt das Programm niemals (darf es auch nicht)
    }
    Ich hoffe auf Meldungen
    E-lois

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Willa
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    Also, vielleicht fängst du mal mit was leichtem an:
    Im Moment steuert dein Roboter voll nach links bzw. rechts wenn ein bestimmter Schwellwert über bzw. unterschritten wird (...if(Differenz<-4)...).
    Versuche doch mal als erstes die Stärke mit der gelenkt wird an den Wert "Differenz" zu koppeln. Das wäre dann schon ein P-Regler:
    Pseudocode (sorry, kann kein C):
    Code:
    If differenz < 0 then
       Motorspeed = (150, 150+differenz)
    end if
    ==> je größer der Helligkeitsunterschied, desto stärker wird gesteuert. Wie gesagt, das ist der P-Anteil eines PID Reglers. Lies dir mal den Artikel Regelungstechnik durch, vielleicht kommst du nun selber darauf wie du den I ("plus rechnen") und den D ("minus rechnen") Anteil einbauen kannst. Falls nicht können wir dir hier wohl auch weiterhelfen.
    Viele Grüße, William
    -> http://william.thielicke.org/

  3. #3
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    Ich habe mir den Artikel schon angesehen, bei 7. steig ich aus ^^'

    Also die Differenz ist ja die zwischen den Helligkeitswerten der Sensoren links und rechts. Macht das dann viel Sinn wenn ich die Abweichung dieser Werte einfach zu den Geschwindigkeiten addiere/subtrahiere?
    Wenn ich das richtig verstanden hab kommt dann diese Proportionalitätsfaktor Kp ins Spiel oder?! (y(t)= Kp * e(t) )
    Wenn ja, wie finde ich den heraus?

  4. #4
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    Re: Linienverfolgung(mal wieder) und PID-Regler

    Hi, E-lois,

    willkommen im Forum.

    Zitat Zitat von E-lois
    ... Gleich vorweg: Ich bin ein absoluter Versager im Programmieren...
    Diese Erkenntnis ist, ebenso wie die Feststellung "Controller ist durchgebrannt" und ähnliche Feststellungen, sehr häufig temporär während des Arbeitens auch im Hobbybereich anzutreffen. Da muss man einfach durch.

    Es gibt neben dem langen, aber im hinteren Teil recht nützlichen Tutorial zur Regelungstechnik im RN ein paar lesenswerte, weil informative, Threads zum Regeln des asuro. Damit will ich nicht sagen, dass das alles schnell verständlich ist. Sprungfunktion und Sprungantwort, Zeitkonstante, und ähnliches Zeugs - damit haben sich einige Freaks schon vor Jahren beschäftigt und das auf recht hohem Niveau. Hier zwei interessante Dinge, einmal etwas zur Geschwindigkeit(smessung) und danach dieser sehr interessante Thread zur Regelung des asuro.

    So - und bitte verstopf jetzt Deinen eigenen Gehörgang, damit Du Deine eigenen Bemerkungen " ... zu kompliziert ... versteh ich nicht ..." wenigstens eine Weile nicht hörst. Es ist kompliziert und manchmal muss man einige Stellen mehrfach lesen - am Besten mit einem Bleistift in der Hand und ein paar Schmierblättern daneben ...
    Ciao sagt der JoeamBerg

  5. #5
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    Der Bleistift ist schon im Einsatz
    Danke für Links, Begrüßung und Aufmunterung! Ich werde mich mal ein bisschen durcharbeiten und hoffen, dass ich Erleuchtung finde.
    Aber verlasst euch drauf, dass ich bald wieder Fragen haben werde.
    Bis bald E-lois

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Willa
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    Hi!
    Also ich hab noch nie einen Asuro oder Linienfolger in den Fingern gehabt. Aber wenn ich mir diese Grafik hier angucke:
    https://www.roboternetz.de/phpBB2/fi...niensensor.gif (aus diesem Thread)
    Dann kann ich folgendes
    Macht das dann viel Sinn wenn ich die Abweichung dieser Werte einfach zu den Geschwindigkeiten addiere/subtrahiere?
    Mit "Ja" beantworten. Denn anscheinend verhalten sich die Helligkeitssensoren linear (also auch proportional) zur Abweichung von der Linie (zumindest bis zu einem Abstand von 7mm).
    Wenn ich das richtig verstanden hab kommt dann diese Proportionalitätsfaktor Kp ins Spiel oder?! (y(t)= Kp * e(t) )
    e ist "differenz" und kp ist einfach nur ein Verstärkungs bzw. Abschwächungsfaktor. Wenn deine Differenz bspw. 1500 wäre, dann würdest du damit deine Motoren nicht regeln können. Du würdest für kp 0,1 einsetzen und schon kann deine Regelung (theoretisch) funktionieren. Es ist ein bisschen fummelei den richtigen Wert für kp herauszufinden.... Wenns schwingt ist er zu groß. Es gibt aber auch Wissenschaftszweige die sich mit der Dimensionierung der Regelparameter auseinandersetzen... Man kann sich mit der Theorie Jahrzehnte auseinandersetzen und einen 99.99% perfekten Regler errechnen, oder man machts einfach so wie es passt und bekommt nur einen 90% perfekten Regler.
    Viele Grüße, William
    -> http://william.thielicke.org/

  7. #7
    Neuer Benutzer Öfters hier
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    Das ist ja mal sehr interessant, vielen Dank!!!

    Ich hab mich jetz mal mit einigen Internetseiten und zusätzlich mit dem C++"Büchlein" das ich hier liegen habe beschäftigt.
    Zur Geschwindigkeit des Asuros hab ich mir auch Interrupts angesehen. Das Grundprinzip und die Funktion verstehe ich, aber die Umsetzung erfordert wohl doch ein bisschen mehr Informatikwissen.

    Die Linienverfolgung von "waste" (erwähnter Link) zu verstehen, scheint mir allerdings ein erreichbares Ziel zu sein.
    Ausschnitt:

    Code:
    unsigned char speed;
    int speedLeft,speedRight;
    unsigned int lineData[2];
    int x, xalt, don, doff, kp, kd, ki, yp, yd, yi, drest, y, y2, isum;
    
    void FollowLine (void)
    {
       unsigned char leftDir = FWD, rightDir = FWD;
       FrontLED(OFF);
       LineData(lineData);                  // Messung mit LED OFF
       doff = (lineData[0] - lineData[1]);   // zur Kompensation des Umgebungslicht
       FrontLED(ON);
       LineData(lineData);                  // Messung mit LED ON
       don = (lineData[0] - lineData[1]);   
       x = don - doff;                  // Regelabweichung
       isum += x;
       if (isum > 16000) isum =16000;         //Begrenzung um Überlauf zu vermeiden
       if (isum < -16000) isum =-16000;
       yi = isum/625 * ki;               //I-Anteil berechnen
       yd = (x - xalt)*kd;               // D-Anteil berechnen und mit
       yd += drest;                     // nicht berücksichtigtem Rest addieren
       if (yd > 255) drest = yd - 255;      // merke Rest
       else if (yd < -255) drest = yd + 255;
       else drest = 0;
       if (isum > 15000) BackLED(OFF,ON);   // nur zur Diagnostik
       else if (isum < -15000) BackLED(ON,OFF);
       else BackLED(OFF,OFF);
       yp = x*kp;                        // P-Anteil berechnen
       y = yp + yi + yd;                  // Gesamtkorrektur
       y2 = y/2;                        // Aufteilung auf beide Motoren
       xalt = x;                        // x merken
    Kann mir bitte jemand zu erst einmal erklären, was es mit dem isum auf sich hat?
    Wenn ich mich jetzt nicht irre bedeutet "isum += x" das selbe wie "isum= isum+x" oder? Jetzt kommt vielleicht eine dumme Frage, aber was ist isum denn dann letztendlich? Da ich mir das nicht erklären kann, ist der Rest auch schwerer nachvollziehbar.

    Liebe Grüße E-lois

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Willa
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    isum ist der I-Anteil der Regelung. Im Idealfall ist die Abweichung 0, dann bleibt auch isum 0. Wenn nun eine konstante Abweichung da ist (z.B. +1), dann wird isum bei jedem Programmdurchlauf um 1 größer. Damit versucht der Roboter nun immer stärker die Abweichung auszugleichen. Je länger also die Störung anhält, desto stärker wird gegengesteuert. Zusammen mit dem D und dem P anteil erhält man dadurch eine Regelung die die Störung komplett wegbügelt. Hätte man den I anteil nicht, dann würde der Roboter das nicht schaffen, eine kleine Restabweichung wäre immer noch da.
    Viele Grüße, William
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  9. #9
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    Das hilft mir auf jedenfall schon weiter. Das bedeutet sozusagen erst ist isum= Differenz und beim nächsten durchlauf ist es die alte abweichung plus die neue? und je nach dem wie sich die Differenz verändert, verändert sich auch isum und damit yi. Daraus folgt auch die Änderung der Gesamtkorrektur und schließlich der Geschwindigkeit, richtig?
    Tja, bleibt nur das Problem, dass ich die Rechnung zu yi nicht verstehe, also die Werte, die eingesetzt werden.
    Vielleicht ist das alles doch eine zu große Hürde im Moment.

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Willa
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    beim nächsten durchlauf ist es die alte abweichung plus die neue?
    fast... isum beinhaltet die Summe aller Abweichungen seit dem du den Roboter eingeschaltet hast. Da manche Abweichungen positiv sind und manche negativ kommst du dann ungefähr bei null raus. Es sei denn die Linie wird verlassen. Dann dominiert natürlich entweder die positive oder die negative Regelabweichung.
    (ich schreibe hier übrigens absichtlich Dreiviertelwahrheiten, meiner Meinung nach ist das dann alles viel besser verständlich.)
    Tja, bleibt nur das Problem, dass ich die Rechnung zu yi nicht verstehe
    Naja, danach kommt doch nix kompliziertes mehr...?
    if (isum > 16000) isum =16000; //Begrenzung um Überlauf zu vermeiden
    if (isum < -16000) isum =-16000;
    Das verhindert nur dass isum zu groß wird. Der Wert "16000" ist wahllos ausgesucht, bei meiner Reglung habe ich "1500" gewählt. Wenn du nämlich Pech hast und irgendwas hakt am Roboter, dann wird isum schnell unendlich groß. Und bis das dann mal wieder auf normale Werte zurück kommt dauert es eeeeeeewig.... Oder dein Programm stürzt einfach ab.
    yi = isum/625 * ki; //I-Anteil berechnen
    Hier wird isum einfach mit einem kleinen Faktor multipliziert. Ob man vorher /625 rechnet oder ob man das gleich mit in ki einrechnet ist völlig egal. In meiner Tricopter Regelung ist ki bspw = 0,02. Vielleicht mag der Autor einfach keine so kleine Zahlen und rechnet deswegen in zwei Schritten :-D. Jedenfalls muss ki ziemlich klein sein im Verhältnis zum P Anteil.
    Viele Grüße, William
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