Hey!
hab mal wieder was
als wir neulich ein bisschen phantasiert haben was man alles machen könnte hatten wir die Idee einen kleinen Touchscreen zu bauen...
nach ein bisschen nachdenken und lesen der beiden Appnotes von microchip ( eins und zwei ) ist mir aufgefallen das die interne Schaltung des NE555 ja irgendwie ähnlich aussieht.
Nach ein weiterem rumprobieren kam ich auf diese Schaltung:
Bild hier
>>VIDEO<<
Überraschenderweise funktioniert die beeindruckend gut - wie im Video zu sehen ist sind kurze Abstände bei geringen "Belichtungszeiten" kein Problem, ich hab aber auch schon bei Entfernungen von 30-50cm von meiner Hand messbare Ergebnisse bekommen (allerdings dann mit langen "Belichtungszeiten")
Wies funktioniert:
Die Metallfläche dient als Kondensator, der immer hintereinander auf und entladen wird.
Je nachdem wie groß seine Kapazität ist (ein Finger in der Nähe erhöht die Kapazität!) dauert das eine bestimmte Zeit - und dieser Frequenzunterschied im Laden und entladen lässt sich messen.
So wie die Schaltung oben aufgebaut ist schwingt sie ohne Finger bei ca. 500kHz (Maximalwert des NE555) und mit Finger in der Nähe wirds weniger, durch eine CD waren es ca. 476kHz, also ungefähr 5% Abweichung.
Diese Frequenz kann man mit einem µC relativ einfach messen...einfach nen Timer dran und gucken wieviele Schwingungen nach welcher Zeit gemessen wurden.
Was man als Tastfläche nimmt ist eigentlich relativ egal, wie im Video zu sehen hab ich öfters einen Piezosummer genommen weil es das einzige metallische von meinen Sachen war das ein Kabel dran hatte
Das auch kleinere Flächen funktionieren sieht man ja an der Reißzwecke vom Video.
Die Empfindlichkeit wird durch eine ziemliche Menge an Parametern beeinflusst:
- Größe des Tastkopfs - größer = empfindlicher
- Frequenz der Lade/Entladeschaltung - höher = empfindlicher
- die Dielektrizitätskonstante der Abdeckung - höher = empfindlicher (zB Glas > Plexiglas)
- die Kapazitäten von der Schaltung - je größer der Kapazitätsunterschied je besser. D.h. mein Steckbrett ist alles andere als Ideal
- die "Belichtungszeit" - je länger man Schwingungen zählt desto stärker fallen verschiedene Frequenzen auf -> länger = empfindlicher
Ich bin mir ziemlich sicher das man das ganze noch ziemlich stark optimieren kann, z.B. durch Aufbauen des ganzen auf Lochraster statt dem Steckbrett.
Ich glaub ich muss keine Beispiele geben was man damit machen kann, aber von einfachen Tastern über Touchscreens (an alle mit den drehenden Uhren...was haltet ihr von einem Touchscreen? ) ist die Bandbreite extrem hoch, dieser Aufbau kostet weniger als 1€...
Also - wenn mir noch was einfällt ergänz ich das noch, ansonsten fragt einfach
Viel Spass damit,
Kai
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