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Thema: Ätzen mit Schale oder Ätzgerät

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Ätzen mit Schale oder Ätzgerät

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    Moin!
    Ich mache mir grade gedanken, wie ich am besten Platinen Ätzen kann. Am besten wäre wenn ich das in der Wohnung machen könnte. Hab nämlich keinen Balkon, Garten oder so. Also muss ich wissen ob beim Ätzen giftige Gase endstehen. Reicht es das auf dem Fensterbrett zu machen? Ich hab als Ätzmittel an EisenIIIClorid gedacht.
    Dann stellt sich mir so die Frage, ob es reicht wenn ich z.B. meine Platinen in ner Brotdose oder so ätzen würde. Viele haben in diesem Forum geschrieben, das sie einfach eine Schale nehmen. Oder soll man sich lieber ein Ätzgerät kaufen. Hab überlegt mir eins zu Weihnachten zu wünschen. Würde dann warscheinlich das für 100€ von Reichelt nehmen. Das heißt dann aber 100€ weniger für andere Geschenke...

    Freu mich über gute Tipps!

    MfG Jan
    Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Begeisterter Techniker
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    Also ein Ätzgerät ist für die meisten Sachen realtiv überflüssig wenn du nicht grade 100 Platinen am Tag herstellen willst. Von EisenIIIChlorid würde ich abraten. Ist einfach eine riesige Sauerei. Natriumpersulfat ist hier wesentlich besser meiner meinung nach.
    Giftige Gase entstehen nicht beim Ätzvorgang. Das Natriumpersulfat reagiert lediglich mit dem Kupfer zu Kupfersulfat. An Gasen entstehen lediglich Nebenprodukte wie Sauerstoff o.ä. aber eben nichts gefährliches.

    Der Nachteil an der Methode mit der Schale ist einfach, dass du die Ätzlösung vorher erhitzen musst auf ca. 40° sonst dauert es relativ lange.

    Eine Alternative ist die Ätzanlage selber zu bauen (eine Anleitung steht im Wiki). Das ist im Prinzip nichts anderes als ein Glasbehälter mit Aquariumheizung und Luftsprudler. Kostet also fast nichts in der Herstellung.[/glow]

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Begeisterter Techniker
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    1
    Nimmst ne Fotoschale zum bleistift vom großen C und
    wennst da eh schon bist, nimmst auch gleich noch 2 so
    Autospiegelheizungsdinger für 12 V und n passenden kleines
    Netzteil mit.

    Dann klebst die Heizfolien (sind ja selbstklebend) unten an die schale,
    stellst das irgendwohin, wo es auch heiß werden darf unten drunter,
    gibst saft auf die Teile und ätzlösung in die schale
    (am besten vorgewärmt) und es kann losgehen.

    Schwenke die Schale wärend des Ätzvorgangs vorsichtig vor und zurück und tu nur soviel Ätzlösung rein, dass deine Platine knapp davon bedeckt ist (vllt. so ein millimeter lösung über platine).

    Achte darauf Masseflächen im Design zu lassen. Die kann man immer brauchen und es beschleunigt den Ätzvorgang, wenn nicht so viel Kupfer
    wegmuss.

    Have fun...

  4. #4
    Benutzer Stammmitglied
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    Hi,

    also meine Erfahrungen mit Ätzen in der Schale waren eher schlecht als recht.

    Ich finde, daß das eine ziemliche Sauerei ist, ausserdem besteht besagtes Problem mit der Heizung, da NaPS die beste Ätzwirkung bei ca 45°C hat und kalt Ätzen einfach ohne Ende dauert.

    Ein anderes Problem ist, daß NaPS im gelösten Zustand dazu neigt auszukristallisieren, wenn es Sauerstoff bekommt und im Ätzgerät kann man es solange lassen, bis es nicht mehr wirkt.

    Giftige Gase entstehen meines Wissens nicht, da es sich beim Ätzen um einen Oxidationsvorgang handelt.

    Also ich warte jedenfalls schon mit Ungeduld auf mein neues Ätzgerät.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Ich habe bisher nur mit EisenIIIchlorid ohne Heizung gearbeitet, das geht eigentlich ganz gut (zumindest für die 1-2 Platinen, die ich im Jahr ätze). Die Ätzzeit ist ca. 20 Minuten. Für einseitige Platinen ist die Schalenmethode gut geeignet. Man gibt die Platine mit der Kupferseite nach oben in die Schale, gießt etwas Ätzlösung darüber und schwenkt die Schale etwas, so daß sich die Ätzlösung gut bewegt.
    Den Ätzfortschritt kann man visuell im Auflicht gut beurteilen.
    Man braucht nichts außer einer Schale, einer Aufbewahrungsflasche für die Ätzlösung und Schutzkleidung gegen Spritzer.
    Giftige Gase entstehen dabei keine, die Ätzlösung ist allerdings giftig beim Verschlucken (Kupfer) und muß entsprechend sicher verwahrt werden. Wenn man so selten ätzt wie ich, kommt man einige Jahre mit dem selben Ansatz aus.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    Hab anfangs auch in ner Schale geaetzt..aber das war mir zu viel sauerei..
    Hab nu Aetzgeraet in dem ich mit Natriumpersulfat aetze...
    Das ding kostet eh kaum was
    Nam et ipsa scientia potestas est..

  7. #7
    Neuer Benutzer Öfters hier
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    In der Wohnung auf dem Fensterbrett würde ich es auf keinen Fall machen. [-X Vor allem nicht mit EisenIIIChlorid. Ich habe die hässlichen Flecken noch Wochen später an Stellen gefunden, wo ich eigentlich gar nicht gewesen bin. Bedenke dass das verbrauchte EisenIIIChlorid wieder abgefüllt werden muss (entsorgung im Abfluss ist strengstens verboten! Die Verfolgung durch den örtlichen Versorgungsbetrieb möchte ich nicht bezahlen... ). Wenn beim abfüllen was daneben geht, gibt es von der Hausherrin nochmal extra eins auf die Nase.
    Denk auch daran, das du die Platinen belichten UND entwickeln musst. Das gibt nochmal Sauerei extra.
    Also für die Wohnung ist das wirklich nichts. Egal ob mit Schale oder Ätzgerät.

  8. #8
    Benutzer Stammmitglied
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    Ich finde die Zeiten von Eisen-(III)-Chlorid sind längst vorbei. Es ist extrem gesundheitschädlich und hinterlässt überall hässliche Flecken. Die Entsorgung ist auch nicht ganz unproblematisch.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Danke für die vielen Tipps.
    Ich denke ich werde das erstmal mit einer Schale versuchen. Das kostet ja auch fast nix. Mal sehen was ich da für ergebnisse mit hinbekomme.
    Das wird aber sicherlich noch ne ganze weile dauern, bis ich meine erste Platine ätze. Muss mir auch erstmal ein Layout machen lassen und mein Belichtungsgerät fertig bauen.

    MfG Jan
    Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.

  10. #10
    Benutzer Stammmitglied
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    Besorg' Dir gleich noch Gummihandschuhe und ne Schutzbrille und mach's am besten dort, wo's gekachelt ist (Küche/Bad). Ne Schürze ist auch nicht verkehrt.

    Und das hier sollte man auch noch gelesen haben:

    http://biade.itrust.de/biade/lpext.d...p=#JD_vn006120

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