@kalledom:Das ist doch mal eine Nette Umschreibung. Genau das Gleiche ist mir letzte Woche passiert, als ich meinen Schrittmotortreiber aus versehen mit einigen etlichen kHz getaktet hatte. Da sind sich GND und Plus derart nahe gekommen, daß eine heiße Liebe entstand, die - wie oft bei heißen Lieben üblich - in Rauch auf ging. In mein Notitzbuch habe ich mir mit einem großen, roten Stift 5x aufgeschrieben: "Nein, ich darf keine Brückenendstufe mit 200kHz takten."beim schnellen Umschalten von Gegentakt-Ausgängen der Bausteine; der eine Transistor fängt an zu leiten während der andere noch nicht sperrt. Da kommen sich Plus und GND 'recht nahe'.
@franzlst: Warum probierst Du nicht einfach mal, die Antwort auf Frage 1 selber zu finden. Frage Deinen Physik-Lehrer mal, ob er Dir ein Oszilloskop (Oskar), einen 0.1Ohm Widerstand und einen Netztrafo geben kann. Dann kannst Du Deine Test-Schaltung mal ausprobieren und mit dem Oskar schaun, was für Ströme denn so fließen. Ja, Dein Lehrer hat Recht: Man kann mit dem Oskar keine Ströme direkt messen. Aber dazu ist ja der 0.1 Ohm Widerstand da. Du lötest den an einen alleinstehenden Pin eines IC-Sockels und steckst in den Sockel das Vcc-Beinchen des uCers. Die andere Seite natürlich nach +Vcc. Parallel zu dem Widerstand kannst Du nun mit dem Oscar die Spannung messen und auf den Stromfluss schliessen (I=U/R). Im 2. Oskar-Kanal lässt Du Dir den Takt anzeigen. Jetzt vergleichst Du die beiden Signale miteinander und kannst feststellen, wie die miteinander zusammenhängen. Jetzt das Ganze mal mit einem Kondensator und lass Dir dann auch mal die Lade- und Entladeströme anzeigen (dazu brauchst Du jedoch einen weiteren 0.1 Ohm Widerstand). Die Ergebnisse sind bestimmt interessant und einen Vortrag im Physik-LK wert, was Dir zu einer noch besseren Note helfen könnte und Du musst keinen Vortrag über irgend einen völlig uninteressanten Sch^B^B^BKram halten.
Zu Frage 2: Siehe oben. Ansonsten können nur ICs der Taktung unterliegen, wenn sie entweder den Takt auch bekommen, oder entsprechend in dem Takt angesteuert werden. Bei Motortreibern bspw. ist das eher nicht der Fall, weil ein Programm entscheidet, wann und wie geschaltet werden muss => Frequenz ist völlig unabhängig.
Zu Frage 3: Kelkos und Folienkondensatoren werden zusätzlich verwendet, weil die großen Elkos nicht nur Kapazitäten sind, sondern dadurch daß die beiden Potentialplatten (meist Alu-Folie) und das Dielektrikum gewickelt sind entstehen Induktivitäten, die der Kapazität entgegen wirken und daher die Ausgleichspitzen nicht komplett dämpfen können (~Trägheit).
Zu Frage 4: Induktivitäten verbaust Du überall dort, wo die Leitungen Störquellen ausgeliefert sind. Die Ferritkerne, die man bspw. bei den Signalanschlusleitungen von Monitoren findet, sollen eben diesen Dreck von den Leitungen wegfiltern. Auf einem Schaltungsboard macht man das auch, damit eben Stromspitzen von uC nicht ewig auf dem Board weiterlaufen können und damit andere Bauteile stören. => Bock auf ausprobieren?
Zu Frage 5: Bei Motoren ist das nur sinnvoll, wenn diese über Phasenanschnittsteuerungen, PWM oder ähnliches gesteuert werden sollen. Das wird aber nicht gemacht, damit der Motor besser läuft, wenn der 'Dreck' von der Leitung ist, sondern damit keine EMV-Emmision bspw. die Rundfunksender stört. Schliesslich wirkt jedes Kabel, jede Leitung wie eine Antenne. Sowas kann sich aufschaukeln und dann wirklich kilometerweit strahlen. Und eben das Aufschaukeln kann man damit effektiv verhindern. Die Störfrequenzen entstehen einmal im Motor und einmal in dem Leistungstreiber (Phasenanschnitt).
Und? Wissen komplettiert?
Gruß, Lev
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