Diese ganze Debatte ist doch nur populistische Augenwischerei. Es wird mal wieder auf die Schnelle eine einfache Lösung gesucht...

Leute, die das Gebiet von Computerspielen und deren Communities nur aus zweiter Hand kennen, haben schnell den Sündenbock für die Gewalt bei Jugendlichen gefunden. Super, verbieten wir sie einfach.
Und wieder ist ein Teil der Bevölkerung kriminalisiert.

Ich spiele regelmässig ein 'Killerspiel' in einem Squad organisiert. Unser jüngster Spieler ist 24, der älteste ist 48 Jahre alt. Ich mit meinem 32 gehöre zu den jüngeren Schnitt. Unseren 42 Mitglieder kommen aus 12 verschiedene Länder. Wir sind 5 deutsche Spieler die fest im Berufsleben stehen... wohl kaum potentiellen Amokläufer, dennoch werden wir pauschal kriminalisiert.

Bei einem solch grossen Teil der jüngeren Generation die 'Killerspiele' spielt ist es mehr als wahrscheinlich das die Amokläufer ebenfalls solche Spiele auf dem Rechner haben.


Mir fällt da jedenfalls ganz spontan ein sehr grosses Land ein, das recht wenige Beschränkungen bei der Darstellung von Gewalt in Filmen und Computerspielen hat.

Da ist die Kriminalität ca. 10 mal so hoch wie bei uns was allerdings auch noch andere Ursachen haben wird.
Guter Punkt, wie sieht es dort mit der Verfügbarkeit von Waffen aus(?). Sollte man hier die Waffengesetze verschärfen? - meiner Meinung nach, nö. - Wozu brauchen wir bewaffnete, marschierende und uniformierte Vereine (Schützenvereine , ich habe nichts dagegen, wäre aber mal interessant so einigen Konservativen damit auf die Füsse zu treten)?
Waffen sind nur ein Werkzeug, also keine Ursache.

'Killerspiele' sind die Ursache?!
Und was meinen so manche Politiker mit einem sochen Verbotsgesetz zu erreichen? - Sind sie denn so naiv in Bezug auf die heutige Technik?

Jemand der potentiell durchgeknallt genug ist einen Amoklauf zu planen und Waffen zu beschaffen wird wohl kaum ein Problem haben als 'Einstiegsdroge' ein Spiel downzuloaden.
Ach ja, es geht ja um Prävention: wurden die Amokläufer durch 'Killerspiele' labil gemacht oder zu ihrer Tat ermutigt? - Wenn man sich deren Profile anguckt sind die Spiele nur ein kleines Puzzelstück.
Für dieses Puzzelstück sollen millionen Computerbenutzer durch ein Gesetz, welches nur mit massiven Eingriffen in die Privatsshäre aller Computerbenutzer durchsetzbar ist, kriminalisiert werden.

Wieviele Schulpsychater könnte man sich wohl leisten wenn man den wirtschaftlichen Schaden durch Wegfall dieses Wirtschaftszweiges und den Kosten für die Umsetzung dieses Gesetzes einbezieht?
Waren die Amokläufer nicht Schulabgänger? - Wie wäre es dort anzuhebeln: bessere Betreuung für den Einstieg ins Berufsleben, ich denke Zukunftsangst ist ein wesentlich grösseres Puzzlestück als 'Killerspiele'.

Die Möglichkeit der Umsetzung eines solchen Verbotes bereitet mir auch Kopfzerbrechen.
Bekommen wir demnächst in Deutschland einen schönen Internetfilter ala China vorgesetzt um dieses Verbot durchzusetzen. Jemanden der so populistisch Verbotsgesetze durchboxt könnte man soetwas auch zutrauen.Wo ist der Schluss? - Einer der grössten gesellschaftlichen Fortschritte: freie, globale Meinungsäusserung.
Aber das Konservative häufig Angst vor dem Neuen und zuviel Freiheit haben liegt wohl in deren Natur. Und was sie nicht kennen (Killerspiele) muss wohl das Werk Satans sein und damit Ursache allen Übels.

Prost Mahlzeit...


Un die Debatte geht weiter:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/82214

100% ACK zu diesen Kommentar meinerseits:
http://www.heise.de/newsticker/foren...orum_id=109426