Hi,
da bist Du genau auf das Problem von Transistorschaltungen gestossen: die Zeitkonstante kann man in dieser Schaltung nicht einfach ablesen, sie steht auch in keinem Datenblatt. Du hast hier nur zwei Möglichkeiten: jemand hat die Schaltung für genau Deinen Anwendungsfall mit denselben Potenzialen schon mal durchgerechnet und dabei berücksichtigt, dass Exemplarstreuungen der Transistoren keinen nennenswerten Einfluß haben, oder Du musst eine analytische Beschreibung der Schaltung anhand des elektrotechnischen Urschleims finden. Alternative wäre schliesslich noch eine Simulation mit PSpice (oder SwitcherCAD, was letztlich auch ein Spice-Derivat ist, aber frei zu haben und easy zu handlen) - da erschlägst Du den analytischen Ansatz dann mit brutaler Rechneleistung. Bei der IC-Lösung musst Du im Prinzip nicht verstehen, was jeder einzelne Transistor im 555 macht, sondern nur die Funktionsblöcke verstehen: RS-Flipflop, zwei Komparatoren und ein Schalttransistor. Die Zeitkonstanten für diverse Einsatzfälle stehen im Datenblatt, es wird einem auch dadurch einfach gemacht, dass die Schwellen bei 1/3 und 2/3 UB liegen, bei leerem Kondensator dauert es also genau R*C Sekunden, bis 2/3 UB erreicht sind (naja plusminus ein paar Prozent). Bei der 555-Schaltung ist die Breite des Eingangsimpulses egal, nur die fallende Flanke zählt, sofern Du das eingangsseitige RC-Glied ausreichend klein dimensionierst. Die Umkehrung des Ausgangspegels kannst Du dann mit einer einfachen Transistorstufe machen, die schaltet nur, das ist harmlos im Vergleich zu der diskreten monostabilen Kippstufe. Wo Du die "Ub > 3xtrigger" her hast ist mir im Moment schleierhaft, trifft beim 555 auf jeden Fall nicht zu.