Erwarte doch einfach mal nicht so viel von einem bestimmten Studiengang, ich bin mit ET Fachrichtung MSR, Spezialisierung Messsysteme so gut wie durch (3-4 Scheine und die Diplomarbeit noch). Und in den (ähem) bisher knapp fünf Jahren (hüstel) habe ich insgesamt neun Mathevorlesungen gehört, jede davon mit schriftlicher Prüfung und zumindest die Hälfte mit Durchfallgarantie für 50-70%. Im Praktikum war Wasserkochen und Versuche nachrechnen gefragt und das war's dann auch an Praxisorientierung. Meine Studienarbeit war praktisch, aber mit dem Uniwissen alleine nicht zu schaffen, mit meiner Ausbildung dazu auch nicht, aber ich hatte das Glück, in den drei Jahren Ausbildung sehr viele eigene Projekte realisieren zu können und auch noch Geld dafür zu bekommen - wird wohl schwierig, heute noch sowas zu finden. Insgesamt würde ich resümierend sagen: die Zeit an der Uni hat sich gelohnt, denn viele Sachverhalte erklären sich auf einmal ganz einfach und fast von selbst, man sollte aber bereits mit einer Idee, was man mit dem Stoff anfangen kann, hingehen. Wie ein Telefonbuch auswendig lernen hilft nicht wirklich zu motiviertem Lernen und Verstehen, aber das brauche ich Dir wohl nicht zu sagen. Man bekommt -wenn man es denn will und sieht- einen Blick für Zusammenhänge, die man sonst als unbegründete Tatsache abgetan hat. Für Deine Interessengebiete wäre wohl Elektrotechnik mit Ausrichtung auf Automatisierung oder Mechatronik ganz sinnvoll, aber vielleicht auf der FH. Ein Freund von mir hat zeitgleich zu meinem TU-Studium an der FH angefangen, ET zu studieren, und aus seinen Erzählungen über Schaltungsentwurf, Microcontrollerprogrammierung, Simulationen usw entnehme ich mal, dass er das gelehrt bekommt, was ich an der TU zwar freiwillig lernen konnte und letztlich (Studienarbeit!) auch brauchte, aber gelehrt wurde es nicht.