Hallo !
Habe einen alten Lyrec 2phasigen Synchronmotor, der an einer Schallplattenschneidemaschine betrieben werden soll.
Normalerweise wird dieser Motor über 380V Drehstrom
angesteuert. Man konnte den Motor auch über einen Phasenschieber
an 220V betreiben (3uF Bosch Kondensator und 300Ohm Widerstand)
Ich möchte den Motor aber an einem Frequenzumrichter von Siemens betreiben. Der hat aber auch 3 Phasen.
Kann ich den Motor so anschliessen : (siehe Bild) ???
Ich würde die 2 Wicklungen an einem Ende verbinden, und dort
die 3. Phase anschliessen....
Danke für Hilfe !!!!
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Die Daten sind nicht ganz vollständig wenn man nicht weiß, welche Leistung der alte Lyrec 2phasen Synchonmotor hat und was für ein Drehmomnet für die Schallplatten-Schneidemaschine gefordert ist.
Einbußen gibt es sicher duch die kleinere Spannung und duch den unsymmetrischen Phasenversatz aber im Prinzip müßte sich er Motor im Leerlauf drehen.
Bei der Datenlage wird es wohl das beste sein, den Motor über einen Stelltrafo in Betrieb zu nehmen und mit Test-Bremsmomenten die Leistungsreserven zu überprüfen.
Ich übergebe aber gerne das Wort an Teilnehmer mit spezieller Erfahrung.
Manfred
Hallo !
Erstmal danke für die Antwort !
Der Motor hat 100W (lt. Typenschild)
Ich habe den Motor grad mal am Siemens FU angeschlossen, und
er dreht, sogar mit Last (Plattenteller).
Da der Teller rel. schwer ist (ca. 30-40kg) muss der Motor
den Teller nur auf Touren halten.
Kann dem Motor in irgendeiner Form kaputt gehen, wenn ich
den so betreibe, oder ist das problemlos ?
bin übrigens auch aus München ;C)
Hab nochmal ein Bild hochgeladen, falls das jemand interessiert ;C)
Schönen Abend noch !
es Wombatle
Gut, jetzt haben wir die Leistungsangabe für den Motor. Wir können versuchen das Thema theoretisch durchzuziehen wenn wir auch noch die erforderliche Leistung für die Schneidemaschine haben. Ich glaube aber, daß es eine Frage des Experimentierens sein wird, ob und wie sehr der Motor unter Last warm wird.
Wichtigster Punkt für die Funktion ist natürlich, ob die Synchrondrehzahl gehalten werden kann. Das Trägheitsmoment muß dabei die Phasenschwankungen gering halten.
Ich bin mir nicht sicher, ob man sich bei all der Technik noch auf den Gesang konzentrieren kann, der dabei in die Schallplatte geschnitten wird.
Es wird wohl eine Sache der Übung sein.
Manfred
na ja, Direktschnitte mach ich eigentlich eher selten, meistens kommen die Master von CD, oder dem Computer....
Wie gesagt, die einzige Last ist, den Teller auf Drehzahl zu halten,
der ist kugelgelagert und läuft alleine schon 1-2 minuten aus.
Wenn man den Schneidestichel aufsetzt, dann ist nochmal eine minimale belastung, ist aber eher vernachlässigbar....
Sollte der Motor mal die Drehzahl nicht halten, dann fährt das ganze rel.
langsam aus, manchmal klickts dann im motor (nehme an, das kommt von überlappenden Magnetfeldern im Motor ?)
Ich werds nochmal testen und dann weiter berichten.
Danke nochmal fürs Interesse !
Oans, zwoa, gsuffa !
der Wombat...hicks....
Offen waren erst mal noch die Fragen nach der möglichen Überlastung des Motors und nach dem Klicken.
Wenn die Phasenbeziehungen nicht ganz passen, dann hat der Motor einen etwas schlechteren Wirkungsgrad aber so auf den ersten Blick meine ich, daß 100W für den synchronen Lauf genügend Reserven übrig lassen sollten.
Interessanter ist die Frage nach dem Anlauf. Fährt der Frequenzumrichter das Drehfeld von null aus hoch? Dann ergeben sich einige Betriebszustände mit schwachem Wirkungsgrad und geringer Ventilation, die schnell überwunden werden sollten. Und die auch nicht zu oft schnell hintereinander durchfahren werden sollen.
Eine Alternative ist, daß der Synchronmotor ein Selbstanlaufender ist, also ein Synchronmotor mit kombiniertem Kurzschlußanker bei dem sich die beiden Motoren je nach Beteriebszustand asynchron, synchron in der Funktion ablösen. Der Permanentmagnet des Synchronmotors hat keine Wirkung bei der hohen Schlupffrequenz im Anfahrbetrieb und der Kurzschlußläufer hat keine Wirkung bei Schlupf null. Bei einem solchen Motor, der bei fester elektrischer Frequenz anläuft und der den kritischen Übergang von asynchonem Betrieb auf synchonen Bertieb ohne Last schaffen soll, ist der Asynchronmotor relativ klein ausgelegt, da er ja nur während des Hochlaufs in Funktion ist. Hier gilt das gleiche mit dem oft hintereinander Hochfahren. Er wird dann halt etwas zu warm.
Zu dem Klicken fällt mir im Moment nichts ein, im Motor läuft ja alles im Frequenzbereich der elektischen, der mechanischen und der Schlupffrequenz ab. Es könnte eher vom Frequenzumrichter kommen, und im Motor zu hören sein, aber ich weiß nicht warum.
Eine etwas ausgefallene Idee wäre noch, daß der Asynchronläufer, der ja bei niedriger Drehzahl, also hoher Schlupffrequenz eigentlich einen höheren Widerstand braucht als später bei höherer Drehzahl, mit einem Fliehkraftschalter seinen Widerstand umschaltet, aber bei einem kleinen 100W Motor kann ich mir soviel Aufwand eigentlich nicht vorstellen.
Hallo Manfred !
Danke nochmal für die Infos !
Im Lyrec Motor hats eigentlich 4 Motoren:
-erstmal den Hauptantrieb mit 3 mal einem 2 phasigem Motor
(je einen für 78, 45 und 33 1/3 RPM), dann gibts noch einen
asynchronen Anlaufmotor, der direkt an 220V/50Hz angeschlossen
werden kann (Schieberkondensator ist am Motor eingebaut).
Ich habe ausprobiert, den Frequenzumrichter langsam anlaufen zu lassen,
hab aber den Rampenlauf gleich abgebrochen, weil der Motor wild
nach links+rechts gelaufen ist, tut glaub ich nicht so gut....
Jetzt schaltet der FU die Phasen sofort ein.
Die Frage ist, wieviel Power verloren geht....
Das mit dem Fliehkraftschalter ist allerdings ne gute Idee !!!
Danke, Motorguru !
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