Der Vorschlag von waste eine Ortskurve herzunehmen und das Ganze grafisch zu erledigen, ist hier deutlich überlegen. Dank Eurer Mithilfe und Angaben ist es mir mittlerweile auch gelungen ein ESB aus den Datenblatt-Angaben zu rekonstruieren und mit der Ortskurve eine notwendige Anpaßschaltung (Resonanztransformation) zu dimensionieren.
Praktisch konnte ich es noch nicht testen, dafür würde ich nämlich gerne mal den Impedanzgang (Betrag UND Phase) von einem meiner Wandler ausmessen und daraus alle notwendigen Daten ableiten. Dummerweise habe ich keinen Generator (okay, das ließe sich basteln) und kein Phasenmeter (wie baue ich so was?), also muß das noch warten bzw. ich dimensioniere erstmal nach den typ. Angaben vom Datenblatt. Zumindest in der Simulation funktioniert das schonmal wie erwartet.
Die Theorie und die Simulationen bestätigen auch meine Vermutung mit der besten Empfangsfrequenz: Sie liegt bei fp.
Also zusammengefasst:
Ablesen des Phasenwinkels von Zmin oder Zmax aus dem Bode-Plot (beide Winkel sollten gleich sein). Ermitteln der fp, Zp und fs, Zs anhand wastes Formel:
Winkel (fs) = Winkel (fp) = arctan(tan(Winkel von fm bzw. fn)/2)
und möglichst genauem ablesen. Danach ausrechnen der ESB-Elemente wie weiter oben beschrieben. Das Feintuning macht man dann über die Korrektur des unbekannten Cg (laut Datenblatt 1,9nF bis 2,9nF). Stimmt der ermittelte Bode-Plot (Excel macht das vorzüglich) nun mit dem Original überein, dann kann die Ortskurve erstellt werden (macht Excel nach einigem guten Zureden auch ganz brav). Die nötigen Anpaß-Transformationen macht man dann grafisch in der Ortskurve anhand der Regeln für Kreisdiagramme. Hat man einen bestimmten Wandler vermessen, dann kann man Cg natürlich auch ermitteln (bei etwa 1kHz, bloß die Meßfrequenz nicht zu hoch drehen!).
An dieser Stelle mal ein dickes DANKESCHÖN an alle Beteiligten für die Mühe und die teilweise recht erstaunlichen Ergebnisse. Wenn ich vorher geahnt hätte, wie viel Aufwand diese Frage nach sich gezogen hat, wer weiß ob ich sie gestellt hätte. Insbesondere der Abstecher in die mir mehr aus HF-Sicht vertrauten Ortskurven war für mich überraschend, aber lehrreich.
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