Das "choppen" kann man elektronisch erledigen oder - bei der hier vorgestellten Anwendung muß es im Strahlengang des Sensors erfolgen - mechanisch.
Wer erinnert sich an die URAS-Gasanalysegeräte von H&B aus den Siebzigern? Die enthielten eine Infrarotlichtquelle (Wärmestrahler; damals hieß "Infrarot" noch "Ultrarot"!), mehrere Rohre und Kammern mit Gasen (Küvetten genannt) und einen differentiellen Wärmesensor. Im Strahlengang (meist gleich nach der Infrarotquelle) war dann das recht langsam drehende Zerhackerrad angeordnet. Der Infrarotlichtstrahl wurde in zwei Teile aufgespalten und über verschiedene Wege auf je eine Hälfte eines Sensors geschickt. Die Wärmemenge die unterwegs im Meßzweig und im Referenzzweig "geschluckt" wurde, hatte mit den eingesetzten Gasen und deren Mischung zu tun. Der Wärmesensor verdient besondere Beachtung: Ein Differential-Kondensator aufgebaut aus zwei luftdichten Kammern mit identischer Gasfüllung. Je nach dem welche Hälfte mehr Wärmeenergie abbekam, veränderte sich eine Kapazität an der Kammertrennwand und das Ganze obendrein im Rhytmus des Choppers. Die resultierende Wechselspannung wurde gemessen und in ein normiertes Ausgangssignal umgesetzt.
Also die nächste Blech-Keksdose nicht zerschneiden sondern Boden und Deckel isoliert gegeneinander und luftdicht miteinander verkleben. Bei Erwärmung wölben sich Deckel und Boden etwas auseinander und schon hat man einen temperaturabhängigen Kondensator. Das spart dann auch noch die 20€cken für den Sensor
Aber mal ernsthaft, Manfreds Idee hat was. Vor allen Dingen die Amplitude des Ausgangssignals schon bei 50°C. Der Chopper bietet da noch einen zweiten Vorteil ausser der Überführung in ein AC-Signal: Meßobjekt und Referenzobjekt wechseln einander andauernd ab. Wenn man das Chopperrad als Referenzobjekt mit Umgebungstemperatur betrachtet kann man sehr gut die Differenzen zum Meßobjekt herausbekommen. Zur Ermittlung der Referenztemperatur reicht wohl ein guter Thermosensor in der Nähe des Chopperrades, eine Gabellichtschranke gibt Auskunft was der Pyrosensor gerade "sieht". Die Auflösung hängt dann eigentlich nur noch von der Empfindlichkeit des Sensors und der Qualität der angeschlossenen Signalaufbereitung ab. Oder irre ich mich da?
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