Puh!
Ich glaube, ich habe gerade mal einen Tag nicht reingeschaut...
Antworte jetzt wirr auf alle möglichen Inputs:

Hochinteressant, da wollte schon mal einer sowas bauen: "Dicke von Eis erfassen" vom Dez. 2004. Danke für den Hinweis. Schau ich mir später an.

Bohren oder anders messen?
Ich muß zugeben, eine kontinierliche oder an einer Stelle schnell abgeschlosse Messung wäre mir auch lieber. Aber nach wie vor, hier hat keiner ne sicher funktionierende Methode parat. Ich auch nicht. Das Bohren ermöglicht wie gesagt auch den Zugang zu frischem Wasser.
Was ich voll einsehe: Bohren kann nur ein recht grobmaschiges Netz an Meßstellen erzeugen, dazwischen kann durch Strömungen unter dem Eis viel passieren.
Was ich nicht einsehe: Daß Bohren durch Vibrationen das Eis zum Einbrechen bringt. Ich bohre doch nur mit einigen Kilogramm Andruck ein ca. 10-20mm dickes Loch ins Eis. Jeder Schlittschuhfahrer richtet mit seinen Kufen und seinem Körpergewicht weit schlimmeres an.

Bohr- und Messprinzipien:
Das mit dem, sagen wir mal, Haken, der von unten an die Eisfläche tastet, leuchtet aus mechanischer Sicht ein. Allerdings sinds einfach etwas mehr Bewegungen und ein größeres Loch. Mein Gedanke war halt wie gesagt ein (Hohl-)Bohrer, und die Eindringgeschwindigkeit wird gemessen. Wenn er dann durchfällt, ist der bis dahin zurückgelegte Weg die Eisdicke. So machts der Mensch normalerweise auch, allerdings kann er sich die letzte Bohrtiefe vor dem Durchbrechen meist nicht so präzise merken wie der Microcontroller.
Übrigens: Natürlich ist der Bohrer am Antrieb fest, er flutscht nicht einfach auf den Grund des Sees, und ein neuer Bohrer kommt aus dem Magazin!

Verletzung der Eisfläche:
Normalerweise schwimmt die Eisfläche auf dem See, so stellt sich im Bohrloch ein Wasserspiegel ein, der knapp unterhalb der Eisoberfläche ist. Das friert dann bald wieder zu und das wars. Beim späteren Wasserverteilen wirds dann spätestens wieder vollkommen eingeebnet. Hier hat sich auch jemand gemeldet, der gleich ein großes Loch mit der Kettensäge schneidet, um die Eisdicke von Hand zu messen. Jawoll. So unkritisch ist das nämlich.
Nur eines würde ich doch nicht machen: Mit einem bewußt viel zu schweren Roboter "test to destruction" durchführen. Ich will doch nicht lauter 1m große Krater im jungen Eis hinterlassen, und jedesmal zittern, ob sich der Roboter befreien kann.

Aber jedenfalls vielen Dank für so großes Interesse! Weiter so.

Ich hab jetzt mal ganz billige lange Steinbohrer bestellt, werde noch versuchen, diese schärfer zu schleifen (naja, ob das geht mit der Hartmetallplatte vorndran) und dann ab mit dem Akkubohrer aufs Eis. Hoffentlich sieht mich keiner... Einen eigenen Teich hab' ich nämlich nicht.

Gruß
Tom.