Normalerweise werden hier zwar nur Fragen gestellt, aber ich dachte mir, ich schreibe einfach mal einen kurzen Erfahrungsbericht, um Leute zu ermutigen, sich den Asuro zu holen.

Zuerst kurz zu mir: ich bin 22, Informatikstudent und habe eigentlich keine großartigen Elektronikerfahrungen. Ich habe lediglich aus Neugier bereits einige Elektrogeräte auseinandergenommen, um zu schauen wie sie funktionieren...

Ich dachte mir: wie fange ich am besten mit der Robotik an? Das Thema interessiert mich seit wenigen Jahren und ich wollte schon lange einen eigenen Roboter bauen. Aber alle Einzelteile selbst besorgen? Das war mir zu risikobehaftet und auch zu teuer. Ich hatte mir schon Teilelisten zusammengestellt... Ein simpler Roboter mit zwei Rädern und einem Stützrad, ein RN-Control Board, Motoren, Sensore, Kleinkram... 150 €.

Mist, das ist mir zu teuer. Vor allem weil ich nicht weiss, ob es am Ende überhaupt funktioniert. Dann habe ich hier im Forum vom Asuro erfahren, als er gerade neu herausgekommen ist.

Seit dem ist einige Zeit vergangen und ich dachte mir: kauf ihn! Also auf zu Europas führendem Versandhandelsunternehmen für Elektronik und Technik und ab in den Warenkorb damit für knapp 50 €. Dazu noch 2 x 2 Akkus für je knapp 3 € und ein Mini-Tischfussballspiel für 2,50 € *gg*.

Gestern kam das ganze dann an. Da ich noch etwas anderes zu tun hatte, ließ ich das kleine Päckchen schweren Herzens auf dem Tisch stehen und erledigte einige Dinge.


Heute morgen habe ich mich dann daran gemacht, meinen Lötkolben herauszuholen, mit dem ich noch nicht wirklich etwas gemacht hatte. Dann schnell nochmal zum Baumarkt, Elektroniklot holen

Damit ich den Asuro und den IR-Transceiver nicht gleich schrotte, habe ich einen alten Bausatz für einen Klatschschalter herausgekramt und flink zusammengelötet. Hat auf Anhieb funktioniert. Löten ist ja gar nicht soo schwer

Also ran an den IR-Transceiver. Die Anleitung und die Markierungen auf der Platine erklären genau, wo und wie welches Teil angebracht werden muss, auch für Menschen, die sich nicht mit den Polungen von Kondensatoren, Transistoren und Dioden auskennen.

Dann habe ich die Anleitung nach einer Testmöglichkeit für den IR-Transceiver durchsucht und bin fündig geworden. Also, Kabel ran, Hyperterminal auf und los gehts: funktioniert. Juhuuuuuuu!

Jetzt kann ich ja den Asuro zusammenlöten. Die Achsen anzulöten ist etwas kompliziert, und die Gewindestangen werden auch recht heiß. Mit nem Backofen-Handschuh gehts leichter.

Ansonsten klappt alles wunderbar. Oh nein, da fehlt ja ein Widerstand? Mist! Da hab ich wohl orange mit rot verwechselt. Jetzt steckt der 1K Ohm Widerstand im IR-Transceiver und der 10k ist übrig.

Und der Baumarkt hatte keine Entlötlitze. Naja, Lötstellen heiß gemacht, Widerstand rausgepfriemelt und den richtigen rein. Hat wunderbar geklappt, und der Transceiver funktioniert sogar immer noch!

Nun weiter mit dem Asuro. Nach einigen Stunden ist er endlich fertig. Ich habe Akkus, ok, Jumper draufstecken.

Der spannendste Moment an diesem Tag: Schalter auf On. Es blinkt und tut und die Motoren drehen sich. Es funktioniert alles!!!

Super, also dann, Räder dran und nochmal den Selbsttest. Warum dreht denn die rechte Seite nicht? Warum eiert das Rad... Hat da jemand auf Herstellerseite geschlampt? Nein, Mist, ich hab wieder einen Fehler gemacht. Die Zahnräder sind ja unterschiedlich. Also dann, Schwarz-Weiss-Aufkleber ab und auf das andere Zahnrad drauf. Jetzt baue ich wieder alles zusammen. Jetzt fährt der Asuro endlich in beiden Richtungen im Kreis, vorwärts und zurück. *freu*

Morgen mache ich mich ans Programmieren. Erstmal in C, danach werde ich es mal in meiner Lieblingssprache Java versuchen (NanoVM).

Also, wie ihr seht - wenn ihr bis hier gelesen habt - ist der Asuro auch für einen absoluten Laien zu schaffen. Sogar mit echten Erfolgserlebnissen. Und Fehler sind recht schnell verbessert. Die Anleitung verfügt auch über ein großes Fehlerbeseitigungs-Kapitel, das ich Gott sei Dank nicht gebraucht habe.

Die ca. 50 € sind wirklich sehr gut angelegt! Wer sich für Robotik interessiert und nicht weiss wie er anfangen soll, fängt am besten mit dem Asuro an. Wenn man sich dann nebenbei noch etwas informiert, was die einzelnen Teile machen, lernt man wirklich einiges!