Kann man , sobald das Objekt positioniert wurde nicht per Software auswerten ob es sich aus der Mitte herausbewegt hat und dann nachführen?
Wieso ist dafür dann noch ein Sensor nötig oder ist die Information so nicht errechenbar?
Babbage
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Kann man , sobald das Objekt positioniert wurde nicht per Software auswerten ob es sich aus der Mitte herausbewegt hat und dann nachführen?
Wieso ist dafür dann noch ein Sensor nötig oder ist die Information so nicht errechenbar?
Babbage
Wie wird denn das Teleskop bewegt? Ich nehme an über einen Getriebemotor? Wie genau folgt denn das Teleskop der Ansteuerung am Motor? Reicht es denn nicht doch aus die Umdrehungen des Motors zu bestimmen, um über die vorhandene Übersetzung die Winkel zu bestimmen. Ein exakteres, spielfreieres Getriebe, als das für den Antrieb eines Teleskops ist woch nicht so leicht zu bestimmen.
Also der Ansatz Motor > Getriebe > Teleskop > Getriebe > Scheibe > Winkelmessung erscheint mir ziemlich um die Ecke gedacht.
Sicher wäre es gut absolute Winkel bestimmen zu können, um ein bestimmtes Objekt auch geziehlt anfahren zu können, ohne es vorher bereits ins Visier genommen zu haben.
Christian
Also, normalerweise besteht eine parallaktische Montierung aus 2 Achsen, die jeweils über Schneckengetriebe angetrieben werden (von Schrittmotoren). Dabei liegt die theoretische Genauigkeit etwa in dem angegebenen Bereich (also wenn man mal das Getriebespiel etc. vernachlässigt)
Bei mir ist das etwas anders, ich möchte keine parallaktische Montierung motorisieren, sondern eine Dobsonmontierung. Diese besteht im wesentlichen aus der sog. "Rockerbox", einer einfachen drehbar gelagerten Holzkonstruktion, auf die das Teleskop mit den beiden daran befesigten Scheiben ("Höhenräder") gelegt wird (genaueres könnt ihr auf Wikipedia nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Dobson-Teleskop ). Eine derartige Montierung hat viele Vorteile (einfach zu bauen, kostengünstig etc.), aber sie ist nicht dafür geeignet z.B. Astrofotografie zu betreiben. Genau diesen "Mangel" möchte ich nun korrigieren.
Es ist nun so, daß auch sehr gute parallaktische Montierungen mechanisch eigentlich nicht präzise genug sind um damit wirklich hochwertige Fotos machen zu können, das Problem ist dabei der sog. periodische Schneckenfehler. Um diesen zu korrigieren wird meist ein zweites Teleskop auf dem ersten befestigt das mit einer Webcam ausgestattet ist, deren Bild von einer Software ausgewertet wird, die dann versucht etwaige Abweichungen zu korrigieren. Diesen Vorgang nennt man "Guiding".
Daher auch die wahnsinnige Auflösung der Encoder, denn damit könnte man auf das Guiding verzichten.
Die Frage wie das Teleskop bewegt wird ist noch unklar, ich hatte aber daran gedacht die Höhenräder am Umfang über einen Getriebemotor anzutreiben (Gummirad mit entsprechend hohem Anpressdruck).
Die Idee von FriLu ist evtl. gar nicht schlecht - also quasi wie ein quadratur Encoder nur eben nicht nur mit zwei phasenverschobenen Signalen sondern
meinetwegen mit 10 oder noch mehr ;)
(k.A. ob und wie das genau aussehen könnte - ich fand die Idee aber gut )
Damit kommt man bestimmt schon ganz schön hoch denke ich - brauchst halt recht viele Sensoren dafür und viele super kleine Striche auf der Scheibe .....
Die Konstruktion ist ja grundsätzlich die Basis für die Bestimmung des Winkels. Eine Verschiebung der Achse um eine Lichtwellenlänge würde bei den zuerst genannten Anforderungen schon knapp 10 Einheiten ausmachen.Zitat:
Diese besteht im wesentlichen aus der sog. "Rockerbox", einer einfachen drehbar gelagerten Holzkonstruktion, auf die das Teleskop mit den beiden daran befesigten Scheiben ("Höhenräder") gelegt wird.
Vielleicht kann man man die Anforderungen dementsprechend beschreiben.
Vielleicht soll eher die Geschwindigkeit beim Nachführen mit hoher Auflösung gemessen bzw. geregelt werden.
Manfred
hmm...
die Striche müssten halt sehr präzise sein, um einen winzigen Betrag gegeneinander verschoben. (da könnte vielleicht eine Druckerei helfen) Da aber nur begrenzt Platz ist, würde ich statt mehrerer Sensoren nur einen nehmen... nämlich eine CCD-Zeile.
so oder so stellt sich dabei die Frage, ob man damit wirklich eine höhere Genauigkeit erreichen kann als mit einem evtl. "getunten" Maussensor.
@Manf
ja, das wäre wohl nicht schlecht...
aber wenn ich mich nicht sehr irre müsste das auch vor dem Getriebe passieren, oder?
(Stichwort Getriebespiel)
Da keine Randbedingungen in punkto Kosten von dir angegeben sind schau einfach mal bei Heidenhain (www.heidenhain.de) vorbei, die haben entsprechende Messsysteme. Die Maussensorlösung würde ich schnell vergessen. So komfortabel das Auslesen der Chips auch ist, das Ausrichten und das Aufbringen entsprechender Teilungen, Beugungserscheinungen etc. frisst deine Genauigkeit und Stabilität schnell wieder auf...
Heidenhain Encoder sind selbstverständlich viel zu teuer, das Messsystem sollte wenn möglich nicht den Preis des Teleskops überschreiten [-X
Also kommen wir mal wieder zu bezahlbaren Varianten...
Daß die gewünschte Auflösung nicht erreicht werden kann (auch nicht mit dem genauesten Heidenhain Encoder), is ja inzwischen klar. Es wäre natürlich möglich, wie von Manf vorgeschlagen, die Drehzahl der Motoren sehr genau zu regeln. Und vielleicht ist das auch die beste Variante, denn da sich die Richtung beim Nachführen niemals ändert, dürfte das Getriebespiel ja relativ egal sein.
Der Aufbau wäre also
Getriebemotor -> Encoder A -> Hauptgetriebe -> Teleskop + Encoder B (evtl. Maussensor)
wobei der erste Encoder für die Nachführung, und der zweite zur absoluten Positionsbestimmung benötigt wird.
Hi
du könntest einen Wellenencoder mit schonmal 120 Teilstrichen verwenden.
Und die Teilung mit einer Übersetzung (Getriebe) zaubern.
Für Absolutmaße wäre das vielleicht nix... aber inkrementel ist das genau hinzubekommen.
X:
Mit einem Gummireibrad kannst du so etwas nicht machen.
Lässt sich nicht exakt ausststeuern.
Schöne Grüße
Hallo,
eine "blinde" Teleskopnachführung mit einer Winkelgenauigkeit von einer Bogensekunde halte ich für utopisch. Selbst wenn die Messung am Motor gelänge, bewirkt das Gewicht des Rohres selbst und das Spiel in den Mechaniken meist viel größere Fehler. Außerdem müsstest du zuvor die Drehachse sehr präzise auf den Nordpol ausrichten (der Polarstern ist schon etliche Bogenminuten davon entfernt).
Das nächste Problem ist, dass die Atmosphäre in den allermeisten Nächten schnell wechselnde Verzerrungen von etlichen Bogensekunden bewirkt, es sei denn du wohnst im Hochgebirge.
Wenn du einen einfachen Vorschlag brauchst: Befestige am Fernrohr ein zweites (kann auch ein Billigrohr sein) mit einem Fadenkreuzokular (Fadenkreuz kann man auch selbst anfertigen), richte das Rohr auf einen hellen Stern in der Nähe deines Beobachtungsgebietes aus, stelle es etwas unscharf und halte den entstehenden Lichtkreis mittig relativ zum Fadenkreuz, indem du von Hand nachführst. Damit kann man ca. 5 Minuten belichten bei einer Winkelauflösung von ca. 20 Bogensekunden. Viel mehr ist, denke ich, nicht heraus zu holen, wenn man nicht gerade Profimaterial besitzt und in die Wüste oder Berge fährt.
Natürlich kann man das auch mit einer CCD-Kamera automatisieren. Damit hab ich aber keine Erfahrungen.