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Searcher

Wie überliste ich den Fahrradcomputer?

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Hallo,
ich besitze einen Fahrradcomputer, der u.a. Geschwindigkeit, Herzfrequenz und über Luftdruckmessung auch die Höhe über NN in festen Zeitabständen, zB alle 5 Sekunden aufzeichnen kann. Das möchte ich auch beim Joggen nutzen.

Die Aufzeichnung, die man später in ein externes Programm übertragen und analysieren kann, geht jedoch nur, wenn die Geschwindigkeitsmessung läuft. Dafür gibt es bei mir am Vorderrad einen kleinen Magnet, der bei Raddrehung einen Reedkontakt im Geschwindigkeitssensor an der Vorderradgabel betätigt. Die Information wird dann vom Sensor drahtlos an den Computer übertragen, dort die Geschwindigkeit angezeigt und alle 5 Sekunden der jeweilige Wert mit anderen Daten abgespeichert. Wenn die Geschwindigkeit gleich Null ist, stoppt die Aufzeichnung.

Weil ich gerne auch mal meine Pulsänderungen beim Joggen in Ruhe angesehen hätte, das mit Apparatur aber nicht so ohne Weiteres möglich ist und es mir aber auch noch nicht die Anschaffung einer Pulsuhr, Activity Trackers o.ä. wert ist, habe ich mal wieder übers Basteln einen Weg gesucht

Grundidee: Geschwindigkeitssensor und Fahrradcomputer vom Rad trennen und zum Joggen mitnehmen. Reedkontakt im Geschwindigkeitssensor mit Elektromagnet betätigen, so daß Aufzeichnung der Herzfrequenz (kommt von Brustband) im Fahrradcomputer stattfinden kann. Und zusammen mit den Höhenmessdaten könnte man dann später eventuell feststellen, daß es bergauf doch mehr pumpt als bergab

Heraus gekommen ist eine Schaltung mit einem TLC555, einem P-Kanal FET und einem 9V NiMh Akku. Der "Elektromagnet" ist irgendeine Spule aus einem Schaltnetzteil, 100µH und unter einem Ohm Gleichstromwiderstand. Ich war zu bequem selbst eine Spule zu wickeln und habe alles mögliche ausprobiert und war überrascht, daß diese Spule in der Ausrichtung zum Geschwindigkeitssensor wie im Foto links unten zu sehen, so zuverlässig funktioniert. In der Optimierung des Elektromagneten steckt wahrscheinlich das größte Verbesserungspotential. Wenn der FET einschaltet, bricht durch den geringen Spulenwiderstand die Batteriespannung gnadenlos von zB 9,4V auf unter 3V ein. Ohne Unterstützung des 9V Blocks durch C2 mit 470µF schaltet der Reedkontakt im Sensor nur unzuverlässig. Nach der Diode 1N4148 bleibt durch C1 die Versorgung des TLC555 auch während des Schaltens sehr schön stabil.

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Name:	tacho.png
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Strom zur Spule wird nur für 1ms eingeschaltet und nur alle 2,3 Sekunden wiederholt. Das entspricht mit dem, im Fahrradcomputer eingestellten Radumfang einer Geschwindigkeit von 3,2km/h. Das wird dann am Fahrradcomputer angezeigt; links oben im Foto zu sehen.

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Name:	RotSimu.jpg
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Funktion ist da. Bleibt noch das Ganze strapazierfähig und mitnahmefähig für den Praxistest aufzubereiten ... stöhn

Gruß
Searcher

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Aktualisiert: 28.02.2020 um 13:34 von Searcher (diverse Tippfehler)

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Kommentare

  1. Avatar von Searcher
    Es lohnt sich mit dem E-Magnet zu experimentieren. Habe auf die Schnelle einen Kupferlackdraht mit 0,07mm Ø (laut digitaler TOP CRAFT Schieblehre) auf einen weichen Nagel gewickelt - Windungen leider nicht mitgezählt. Unerwarteter Weise geht das auch prima um den Reedkontakt im Speed Sensor zu betätigen. Die Spule hat etwa 11 Ohm Gleichstromwiderstand und ca. 110µH Induktivität. Die Batteriespannung bricht nicht mehr so hart ein und ich konnte die beiden großen Elkos und die 1N4148 Diode aus der Schaltung entfernen ohne das Timing des TLC555 merklich zu beeinflussen. Das und auch die viel schlankere Form des E-Magneten hilft beim "Verpacken" der Anordnung.

    Bild hier  

    Draht ist noch reichlich vorhanden und ich möchte weitere Versuche starten. Auch mit kürzeren Nägeln und ob sie sich mit der Zeit magnetisieren. Langzeittest auch für den 9V (8,4V) NiMh Akku über Nacht. 0,07mm Draht ist schon arg dünn und man muß aufpassen, wie man die Drahtenden fixiert und angeschlossen bekommt ohne sie im nächsten Moment wieder unachtsam abzureißen. Die Isolation löst sich glücklicherweise mit über 400°C heißem Lötkolben.
  2. Avatar von Moppi
    Habe früher auch oft solche Experimente gemacht und Minispulen gewickelt. Wichtig ist, dass die Spule gleichmäßig gewickelt ist. Dafür ist sehr viel Mühe notwendig, am besten sorgfältig mit einer Lupe wickeln, Windung neben Windung. Das Kreuzwickeln funktioniert vom Prinzip auch, ist aber nicht optimal für den Wirkungsgrad. Die Nägel magnetisieren mit der Zeit etwas, meine ich mich zu erinnern, dann vor allem an der Nagelspitze zu bemerken. Wenn Du keinen Spulenkern hast, der das Runterrutschen der Windungen am Spulenrand verhindert, wird die Spule zur Mitte dicker, deshalb sind dickere Spulen, einfach so auf einen Nagel gewickelt, nicht gut machbar.

    MfG
  3. Avatar von Searcher
    Zitat Zitat von Moppi
    Wichtig ist, dass die Spule gleichmäßig gewickelt ist. Dafür ist sehr viel Mühe notwendig, am besten sorgfältig mit einer Lupe wickeln, Windung neben Windung.
    Hallo Moppi,
    ich habe versuch Deinem Rat zu folgen. https://www.roboternetz.de/community...t-f-Praxistest
    Ich brauche aber noch etwas Übung und für den 0,07mm Draht eine stärkere Lupe.

    Gruß
    Searcher

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