Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : günstiger Infrarotfilter
Hallo
weiß jemand was ich als Tageslichtfilter verwenden könnte, bzw. woher ich günstig einen beziehen könnte?
Wolfgang
Was ist ein Tageslichtfilter?
Alter Knacker
16.06.2005, 09:14
Hallo
weiß jemand was ich als Tageslichtfilter verwenden könnte, bzw. woher ich günstig einen beziehen könnte?
Wolfgang
am billigsten wäre eine blaue lee-folie, könnte ich dir schenken.
mfg knacki
Was ist denn eine lee-folie?
Ist sie IR Transparent?
Ich hab mich missverständlich ausgedrückt. Ich bin auf der Suche nach einem Filter der sichtbares Licht "schluckt" und IR-Licht durchlässt.
Wolfgang
Alter Knacker
16.06.2005, 14:15
dann hast du dich nicht missverständlich, sondern falsch ausgedrückt *fg*
tageslichtfilter montiert man vor kunstlicht, um die kelvin zu erhöhen (kunstlichtanteile, also möglichst alles unter 5000k rausfiltern).
mfg knacki
Ich habe gehört, dass man dafür belichteten und entwickelten Farbnegativfilm verwenden kann. Alternativ auch unbelichteten und entwickelten Farbdiafilm. Wenn man noch jemand kennt, der Dias macht, da fallen immer Streifen ab. (Aber wer macht heute noch Dias?).
Schwarz-weiss Filme gehen wohl nicht. Wie groß soll der Filter werden?
Uli
dann hast du dich nicht missverständlich, sondern falsch ausgedrückt *fg*
Ja, ich glaube auch, ein Filter wird allgemein nach dem benannt was durchgelassen wird.
Mit den Infrarotfiltern kann ich im Moment nicht so richtig helfen wenn Du vielleicht noch Anforderungen hast an Steilheit und Dämpfung wir kommen schon noch dahinter. Es gibt ja auch für Fotografie Filter mit konkreten Spezifikationen.
Ich werde mir das erst mal beim Kaffe ansehen, was da durchgelassen wird. Bleibt da nicht der Kaffe im Filter?, aber wohl nicht alles.
Manfred
Gut, dann sollte ich das ganze jetzt IR-Filter nennen.
Besondere Anforderungen bzgl. Steilheit, Dämpfung, ... hab ich erstmal nicht. Nur Größe sollte so 5x5cm² sein. Übergang sollte so sein, dass IR ab 800nm hohe Transmission hat.
Wolfgang
Was für Sensoren hast Du denn? Ich nehme ja mal an, daß Du nen Sensor hast, der bei 800nm höchstes Outputlevel hat? Oder geht es hier um was anderes?
Ich hab einen CMOS Framegrabber und IR transparenten Kunststoff (40%), durch den ich gern durchschauen möchte.
Wolfgang
Ich habe noch ein Stück schwarzen Farbdiafilm gefunden (also ein unbelichteter, entwickelter Abschnitt) und im Spektrometer vermessen. Die Transmissionskurve sieht ganz gut aus, alles unter 750 nm wird absorbiert, oberhalb ca. 800 nm ist die Transmission bei etwa 85 bis 90%.
Visuell sieht das ganz schwarz aus, nur gegen helles Licht sieht man ein bißchen was durchscheinen, ungefähr wie ein Schutzglas zum Lichtbogenschweißen. Oberhalb von 1000 nm wird die Meßkurve sehr "breit". Das liegt daran, daß die Transmissionswerte zwischen 85 und 90% schwanken. Das ist offenbar ein Interferenzeffekt, der dadurch hervorgerufen wird, daß der Film aus mehreren Schichten besteht, die eine etwas unterschiedliche Brechzahl aufweisen. Für die Filteranwendung dürfte das wahrscheinlich aber keinen großen Einfluß haben. Für die gewünschte Filtergröße müßte man dann aber Rollfilm o.ä. nehmen, Kleinbildfilm ist nur 25mm breit zwischen den Löchern der Perforierung, Rollfilm ist, glaube ich, 60 mm breit.
Gruß Uli
Danke, das sieht sehr gut aus. Mit was hast du denn den Film entwickelt?
Wolfgang
Ich hab früher Dias gemacht, das war ein ganz normaler Farbdiafilm (Fabrikat Agfa CT). Hab den Film im Fotolabor entwickeln lassen, aber nicht rahmen lassen. Beim Einrahmen fallen dann solche Schnipsel an, das war wahrscheinlich ein Filmende, auf das kein Bild mehr gepasst hat.
Uli
Wenn Du es selbst gemessen hast, kannst Du die Werte im Übergangsbereich ein bisschen genauer angeben? Beispielsweise die Steilheit bei 50%. Etwa mit 10% pro 10nm?
Manfred
@ Manf:
Hier noch ein paar Meßwerte aus dem Übergangsbereich:
10%T: 754 nm
13,2%: 759 nm
46%: 795 nm
50%: 800 nm
54%: 805 nm
80%: 857 nm
81%: 860 nm
82,2%: 870 nm
83,2%: 875 nm
83,9%: 880 nm
Die Transmission wurde mit einer Auflösung von 1 Meßpunkt pro nm gemessen. Rauschen habe ich über den Daumen hinausinterpoliert (Die Nachkommastellen bei den Prozenten sind nicht wirklich sicher).
@Wolferl:
Es stellt sich natürlich die Frage, wie stabil diese Kurve ist. Die Absorption im sichtbaren Bereich wird durch organische Farbstoffe verursacht, diese sind unter Lichteinfluß nicht ewig stabil. Normalerweise kommt es auf kurz oder lang zum Ausbleichen. Für eine Bastellösung reicht es allemal, für eine professionelle Lösung sollte man das abklären.
Gruß, Uli
Vielen Dank für die Werte, so eine Steilheit im Bereich von 650nm hätte mich gerade interessiert, aber wenn der Effekt organisch ist dann läßt es sich ja nicht skalieren.
Vielen Dank in jedem Fall.
Manfred
Ja, mit Farbstoffen (organisch oder nicht) kann man natürlich die Transmissionskurven nicht besonders gut maßschneidern. Man muß eben nehmen, was einem die chemische Industrie so anbietet. Mit zusätzlichen Anforderungen, z.B. hohe Lichtechtheit, wird die Luft dann so dünn, daß man hinterher selten das bekommt, was man sich vorher vorgestellt hatte.
Die Profis nehmen in solchen Fällen meistens Interferenzfilter. Die bestehen aus mehreren transparenten Schichten. Die Brechzahl der Schichten ist unterschiedlich, dadurch wird an jeder Grenzfläche zwischen den Schichten eine gewisse Lichtmenge reflektiert. Wenn man die Dicke der Schichten geschickt wählt, kann man über Interferenz der reflektierten und transmittierten Strahlen praktisch beliebige optische Filter bauen. Nachteil ist der hohe Preis und in manchen Anwewndungen die Abhängigkeit der Filtercharakteristik vom Einfallswinkel des Lichts.
Solche Interferenzfilter gibt es z.B. bei http://www.prinzoptics.de/de/frameset.asp?goUrl=content.asp&topic=home
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