Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unbemanntes Militärfahrzeug
Wirbelwind
02.02.2024, 13:47
Hallo zusammen,
ich habe eine Idee für ein unbemanntes Fahrzeug, welches für verschiedene Zwecke genutzt werden kann. Mich reizt vor allem der militärische Einsatz. Es gibt schon genug Hersteller, die solche Viecher produzieren, aber die haben alle einen riesigen Haken – die Preise sind einfach zu hoch. Eine selbstgebaute Drohne für ein paar Hundert Euro kann mittlerweile so ein Ding, sogar einen Panzer einfach außer Gefecht setzen oder komplett zerstören. Deshalb muss das unbemannte Fahrzeug günstig sein, eventuell auch schwimmen können und aus handelsüblichen Teilen in jeder Garage gebastelt werden kann.
Was meint ihr dazu?
Ich habe mir gedacht, vielleicht findet sich jemand, wer Bock und Zeit für so ein Projekt hätte. Man kann zumindest Wissen zu diesem Thema aufbauen. Die Mechanik kann ich übernehmen aber bei der Steuerung und Videoübertragung könnte ich eine extra Hand gebrauchen. Vielleicht bauen wir einen Prototyp und gründen sogar ein Startup, warum auch nicht. Es schaut so aus, als würden solche Sachen in den nächsten Jahren immer wichtiger werden.
VG Alex
Rabenauge
04.02.2024, 07:41
Die Idee trage ich seit Jahren vor mir her- auch, wenn mich ein militärischer Einsatz in keinster Weise interessiert.
Mir fehlt aber die Zeit...
Knackpunkt ist die Videoübertragung: selbst im illegalen Bereich (legal darfst du 25mW) kommst du am Boden bestenfalls auf einige hundert Meter Reichweite, unter guten Ausbreitungsbedingungen.
Mit den erlaubten 25mW schafft man, bei Sichtverbindung, kaum 200m (schon ausprobiert, mit nem FPV-RC-Car). Im Wald keine 50...
Digitale FPV-Systeme kriegen zwar ein bisschen mehr hin, aber so viel mehr auch nicht, dass es lohnen würde.
Das heisst, das Moped wäre die meiste Zeit autonom unterwegs- und _das_ schafft ganz neue Herausforderungen.
Ne Flugdrohne ist dagegen ein Kinderspiel.
Dito! In meinen Kopf ist eine Idee eines (mehr oder weniger) autonomen Fahrzeuges mit Videoübertragung auch schon zwei Jahre unterwegs, allerdings eher als Erkundungsfahrzeug und nicht zu militärischen Zwecken. So ein Ding bewaffnet mit einer Fehlfunktion.... Dafür möchte ich nicht gerade stehen!
Das Problem sind die Übertragung der Parameter und des Video-Signals über größere Strecken (bis 1000m). Wie Rabenauge schrieb, ist da ziemlich schnell Ende. Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, das Ganze über ein Mesh-WLAN zu machen, bei denen das Fahrzeug WLAN-Repeater selber aussetzt, sobald das Signal zu schwach wird. Wenn man 3 dieser WLAN-Repeater an Bord hat, kann man diese aussetzen und so auf hoffentlich 500m Reichweite kommen. Das ist bei mir bis jetzt aber nur ein Kopf-Projekt. An die praktische Umsetzung habe ich mich mangels Zeit noch nicht gemacht.
VG, Jürgen
Wirbelwind
07.02.2024, 11:26
Hallo Rabenauge und jmoors,
Vielen Dank für eure Antworten.
Ein paar Gedanken zur militärischen Anwendung: Ich bin ein sehr friedliebender Mensch. Doch es scheint, als ob die Zeiten, in denen es hieß "Es kommt Krieg, und niemand geht hin", vorerst vorbei sind. Meine Weltanschauung mag etwas pessimistisch sein, aber die Option, erneut gegen Leute aus dem Osten zu kämpfen, ist inzwischen wieder realistisch. Jemand hat einmal gesagt: "Wer die eigene Armee nicht finanzieren (sprich weiterentwickeln) will, wird die gegnerische finanzieren."
Zur Videoübertragung: Diese muss nicht unbedingt über Funk erfolgen. Es gibt zum Beispiel Laser oder auch Draht. Selbst Funk könnte meiner Meinung nach mit einer Repeater-Drohne funktionieren. Deshalb möchte ich auch interessante Ideen sammeln.
VG, Alex
Hallo Alex,
deine Gedanken zur militärischen Anwendung kann ich als ehemaliger Zeitsoldat in der elektronischen Aufklärung nur teilen. Zu dem Spruch "Stell' dir vor es ist Krieg und keiner geht hin..." habe ich mal eine "Fortsetzung" gelesen:
Stell' dir vor es ist Krieg und keiner geht hin...
... dann kommt der Krieg zu dir, zerstörrt dein Heim und deinen Hof, tötet dein Weib und deine Kinder...
Es braucht nur einen größenwahnsinnigen Idioten und schon kann niemand in Ruhe leben weil der Nachbar ihn nicht lässt. Deine Weltanschauung, sofern hier mitgeteilt, halte ich nicht für pessimistisch, sondern eher für realistisch. Genug der Politik!
Eine Videoübertragung per Draht fällt für mich aus, denn den Draht musst Du auch mal wieder aufwickeln. Das endet todsicher im Kabelsalat. Ebenso eine Übertragung per Laser, da du dafür eine Sichtverbindung brauchst. Eine Übertragung per Funk ist momentan für mich die einzige Option. Wegen der Reichweite habe ich dafür im Moment nur ein Mesh-Netzwerk mit WLAN-Repeatern als Lösung im Kopf.
VG, Jürgen
Rabenauge
07.02.2024, 20:26
@jmoors Ist ja interessant: die Idee mit den Aussetz-Repeatern hatte ich auch schon mal ne Weile durchdacht- machbar, auch mit Hobbymitteln.
Je niedriger die Frequenz ist, umso besser sind die Ausbreitungsbedingungen, mit meinen LoRa-Modulen komm ich (begrenzt) auch um Hindernisse- mit 5.6Ghz reich schon hohe Luftfeuchte, und es ist aus.
Ne Drohne in der Luft als Relais zu benutzen, ist auch gar keine soo schlechte Idee- mein Videoflugzeug (https://www.roboternetz.de/community/threads/75884-Autonomer-Flieger-habt-ihr-Interesse)schafft rechnerisch drei Stunden Flugzeit (hab ich nie getestet, sagen wir einfach: mehr als zwei).
Und der kann auch voll-autonom fliegen, man wirft ihn einfach in die Luft und vergisst ihn, bis er wieder landet.
Damit kann man was anfangen.
Hallo zusammen,
Mich reizt vor allem der militärische Einsatz. Es gibt schon genug Hersteller, die solche Viecher produzieren, aber die haben alle einen riesigen Haken – die Preise sind einfach zu hoch. Eine selbstgebaute Drohne für ein paar Hundert Euro kann mittlerweile so ein Ding, sogar einen Panzer einfach außer Gefecht setzen oder komplett zerstören. Deshalb muss das unbemannte Fahrzeug günstig sein, eventuell auch schwimmen können und aus handelsüblichen Teilen in jeder Garage gebastelt werden kann.
VG Alex
Ich bin erschüttert und hätte nie gedacht sowas hier lesen zu müssen...
"Wer die eigene Armee nicht finanzieren (sprich weiterentwickeln) will, wird die gegnerische finanzieren."
VG, Alex
Der Satz könnte glatt von der Rüstungsindustrie stammen…
Am Ende bedeutet es Wettrüsten und wird irgendwann im Fiasko enden.
Ich würde jeden mit diesen Ideen empfehlen sich ein paar Tage in ein Kriegsgebiet zu begeben, aber bitte an vorderster Front (eventuell brauchen einige mehr Nähe) und hoffen, dass er dieses ohne Hass Gedanken wieder lebend verlassen kann.
Wenn er sich danach nicht für Frieden und Abrüstung einsetzt, ist sein moralischer Kompass wohl defekt!
Gruß André
@Sly: Wenn das sendende Fahrzeug sich in ein Haus begibt, wird es sehr schnell die Verbindung zur fliegenden Drohne verlieren. Deswegen halte ich ausgesetzte Repeater für die bessere Lösung. Die kann ich in einem Haus an jeder Ecke oder in jeder Etage aussetzen.
Die Frage, die sich mir stellt ist, ob man einen handelsüblichen Repeater, z. B. von AVM, umbaut oder ob man einen Single Board Computer (SBC) mit zwei WLAN-Anschlüssen zumRepeater programmiert. Auf jeden Fall sollte man gute Antennen anbauen können. Mir schwebt eine kleine Box mit austauschbaren Akku für 3 Stunden Betrieb, ein SBC und ein kleiner Servo vor, der die Antennen ausklappt. Die Antennen sollen im Fahrzeug zur Platzersparnis eingeklappt sein.
VG, Jürgen
Rabenauge
08.02.2024, 11:58
Sorry für den Amazon-Link (definitiv keine Kaufempfehlung von mir, sondern nur als Beispiel gedacht), ich meine so was (https://www.amazon.de/HENLSON-Verst%C3%A4rker-Repeater-Geeignet-Kompakte/dp/B0C6M3KQ6R/ref=sr_1_11?keywords=usb+repeater&qid=1707389151&sr=8-11) .
Mit so nem Teil hatte ich vor einer Weile mal herumgespielt- im Freien schafft der durchaus einige hundert Meter.
Das Teil ist praktisch direkt benutzbar- ne Powerbank dran, die Grundkonfiguration einstellen, und läuft.
Bei dem Preis und der Grösse kann man da ein halbes Dutzend von mitnehmen (wobei ich für das Ding damals nur halb so viel bezahlt hatte).
Durch die besehende Verbindung zur Basis ist es auch kein Problem, die Dinger mehr oder weniger automatisch auszulegen: wenn der RSSI unter ne bestimmte Schwelle sinkt, wird wiedermal ein Ei gelegt.
Das Gehäuse lässt sich auch gegen was praxistauglicheres tauschen (z.B. den Akku integrieren)..
Ich hab so ein Teil (ich glaube-T-Link stand drauf, aber die gibts unter dutzenden Namen) damals ausprobiert, indem ich meine Bebop-Drohne nur mit Handy über mehrere hundert Meter geflogen hatte- dabei hatte ich den Repeater, mitsamt ner kleinen Powerbank, einfach in der Brusttasche.
Am Boden wird man solche Reichweiten im legalen Bereich natürlich nicht erreichen, aber es ist ein Anfang.
Guter Fund! Ich hatte so etwas in wesentlich größerer Bauform im Kopf, aber je kleiner desto besser. Wenn das Fahrzeug dann noch lernt, die Teile wieder einzusammeln, wäre das genial!
VG, Jürgen
Gerdchen
07.03.2024, 16:16
Ich bin erschüttert und hätte nie gedacht sowas hier lesen zu müssen...
Am Ende bedeutet es Wettrüsten und wird irgendwann im Fiasko enden.
Ich würde jeden mit diesen Ideen empfehlen sich ein paar Tage in ein Kriegsgebiet zu begeben, aber bitte an vorderster Front (eventuell brauchen einige mehr Nähe) und hoffen, dass er dieses ohne Hass Gedanken wieder lebend verlassen kann.
Wenn er sich danach nicht für Frieden und Abrüstung einsetzt, ist sein moralischer Kompass wohl defekt!
Gruß André
Schon der Römer wusste "Wenn Du Frieden wilst, rüste Dich für den Krieg". Vorbereitet sein ist alles.
Eigentlich wollte ich nur anmerken, dass man statt einer Drohne als Repeater auch Luftballone mit Helium-Ballongas gefüllt einsetzen könnte. So ein Teil würde dann an einem Strick befestigt unauffällig an geeigneter Stelle vor sich hinschweben.
Der Aufwand und das Verlustrisiko wären wesentlich geringer.
Schon der Römer wusste "Wenn Du Frieden wilst, rüste Dich für den Krieg". Vorbereitet sein ist alles.
... deswegen waren die Römer ja auch so ein friedliches Völkchen und es gab kaum kriegerische Auseinandersetzungen.
Gruß André
RoboHolIC
09.03.2024, 01:18
... deswegen waren die Römer ja auch so ein friedliches Völkchen und es gab kaum kriegerische Auseinandersetzungen.
Das sagt aber nichts über Wahrheit oder Irrtum von Gerdchen's Zitat aus.
Sich verteidigen oder aber ein anderes Land angreifen - das sind ja wohl zwei gänzlich verschiedene Dinge.
Muss man an dieser Stelle wirklich wieder die Ukraine benennen, um das zu belegen? Hätten sie vor zwei Jahren noch Ihre Atomwaffen oder wenigstens eine sehr gut ausgestattete Armee besessen, dann hätten sie jetzt vermutlich noch Frieden.
Natürlich ist Krieg immer kacke, nur leider wird er einem manchmal aufgezwungen.
Ob man deswegen paramilitärische Umtriebe gutheißen kann, ist dann nochmal ein anderes Thema.
Zur Videoübertragung: Diese muss nicht unbedingt über Funk erfolgen. Es gibt zum Beispiel Laser oder auch Draht. Selbst Funk könnte meiner Meinung nach mit einer Repeater-Drohne funktionieren. Deshalb möchte ich auch interessante Ideen sammeln.
Es gibt hierzu ein Video von KREOSAN die ein ähnliches Experiment mit Ballons vor 7 Jahren in Luhansk durchgeführt haben.
https://www.youtube.com/watch?v=1YhAav4Sf_A
"So erhalten Sie Internet über AIR ⚠ Boost 3g, 4g, LTE"
Das Transkript zum Video kann in russisch oder wohl einfacher in englisch aufgerufen werden.
Da es scheinbar größtes Interesse der Forumteilnehmer ist, miltärisch einsetzbares Kriegsgerät zur Tötung von Menschen, im Hobbybereich zu entwickeln, ist es für mich an der Zeit dieses nach knapp 19 Jahren zu verlassen.
Frank, bitte meinen Account/Zugang, sowie dessen Daten löschen...
Vielen Dank!
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