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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Präsenz-Radar LD2410 zur Bestimmung des Wassergehaltes verwenden?



Frank E.
21.04.2023, 06:40
Der recht preiswerte LD2410 (ca. 20,-) arbeitet auf 24GHz und kann sowohl die bewegte als auch unbewegte Präsenz von Menschen in der näheren Umgebung anzeigen. Dazu besitzt er neben der HF-Technik einen Mikrocontroller, dessen Firmware aus den empfangenen Signalen die richtigen Schlüsse ziehen soll. Zum Glück kommt man aber über einen Debug-Mode auch direkt an die digitaliseirten Empfangsparameter und könnte sie auch anders nutzen, als "nur" zu Präsenz-Detektierung. Hier setzt meine Idee an.

Ich bin mir sehr sicher, dass der Sensor nur deshalb speziell die Anwesenheit von Menschen so gut erkennt, weil die 24GHz besonders deutlich auf die Anwesenheit von Wasser (Mensch = Sack voll Wasser) reagieren.

Aus Recherchen zu Messverfahren für die Bestimmung des Wassergehaltes von z.B. Holz, Getreide, Papier, Stroh/Heu u.a. weiß ich, dass es schon lange spezielle "Mikrowellen-Verfahren" gibt, die entweder auf die Dämpfung (bei Durchgang) oder der Intensität der Rückstrahlung beruhen. Entsprechende Messköpfe (ohne Auswerte-Elektronik) kosten aber mindestens 700...800 € und werden auch nur in homöopatischen Stückzahlen hergestellt ...

Die Idee nun: Wäre es denkbar, den LD2410 hier einzusetzen? Es gibt eine Arduino-Lib, die die Kommunikation abwickelt. Ich werde das in den nächsten Tagen mal testen (Intensität der Rückstrahlung über den RSSI-Wert), wollte aber vorab mal wissen, wie die Idee hier eingeschätzt wird.

Manf
22.04.2023, 07:17
Interessant ist es sicher und die Kurven der "water permittivity vs frequency" zeigen die Reaktion von Wasser im Mikrowellenbereich an. Es gibt die entsprechenden Sensoren ja auch für 2 GHz (besonders billig), für 5 GHz und für 10 GHz.
https://www.google.de/search?q=water+permittivity+vs+frequency&sxsrf=APwXEdfm7ZU2xEZbAV1xQzYOSLtt4vS-kA%3A1682143486760&source=hp&ei=_nhDZIXnK62Uxc8PksWkyA8&iflsig=AOEireoAAAAAZEOHDsISklcQk2I2OmZau7UoHgzmyJm U&oq=water+permittivity+&gs_lcp=Cgdnd3Mtd2l6EAEYADIICAAQgAQQywEyCAgAEIAEEMs BMggIABCABBDLATIGCAAQFhAeMgYIABAWEB4yBggAEBYQHjIIC AAQFhAeEA8yCAgAEBYQHhAPMgYIABAWEB4yBggAEBYQHjoHCCM Q6gIQJzoECCMQJzoLCAAQgAQQsQMQgwE6EQguEIAEELEDEIMBE McBENEDOgoILhDHARCvARAnOgsIABCKBRCxAxCDAToFCAAQgAQ 6CAgAEIAEELEDOgsILhCABBDHARDRAzoLCC4QgAQQsQMQgwE6D gguEIAEELEDEIMBENQCOgsILhCABBDHARCvAToLCC4QigUQsQM QgwE6DgguEIoFELEDEMcBEK8BOgsILhCABBCxAxDUAjoKCAAQg AQQsQMQCjoLCAAQgAQQyQMQywE6CwgAEIAEEJIDEMsBUNkHWO0 xYLdTaAFwAHgAgAGIAYgBuguSAQQxOC4xmAEAoAEBsAEK&sclient=gws-wiz#imgrc=Y2IC7A7gd3YZGM&imgdii=Evbkhgy-Q7y4cM
Im Mikrowellenherd wird der Effekt schon bei 2,4 GHz genutzt, wo der Effekt vielleicht nicht optimal ist, wo man aber wohl die hohe benötigte Leistung noch effizient herstellen kann.

Wasser alleine wird sicher gut dedektierbar sein, wie gut der Unterschied zum jeweiligen trockenen Material ist, wird dann wohl zu untersuchen sein.
Viel Erfolg.

https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1742-6596/643/1/012047/pdf
https://www.ijert.org/research/dielectric-properties-of-water-at-microwave-frequencies-IJERTCONV3IS03027.pdf (https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1742-6596/643/1/012047/pdf)

Frank E.
22.07.2023, 15:52
Also wen es interessiert: Zu dem angesprochenen Zweck ist das Ding nicht zu gebrauchen. Das Problem: Die Messwerte (gewonnen im sog. "engineering mode"), die angeblich nur die Rückstrahlung "statischer" Objekte darstellen, sind ebenfalls stark von Bewegungen in der Umgebung abhängig. Zwar nicht so stark, wie die Messwerte für die "dynamischen" Objekte, es recht aber aus, um völlig unbrauchbar zu sein. :-(