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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : IC auslöten?



matzö
21.04.2005, 13:26
Hallo!

Habt ihr schon mal einen IC augelötet? :-& Also ist es irgendwie möglich ohne außerodentlich viel Gewalt und ohne so ein Absaugteil.. alleine evtl. mit Hilfe eines Schraubenziehers. Habe ziemliche Probleme damit - hätte gerne einen IC *hehe*. :-& Na ja ist nicht so richtig leicht... der Tipp mit dem Sockel ist nicht schlecht *fg*, allerdings will ich den IC aus einer Platine von einem Gerät auslöten - bin sozusagen nicht selber schuld. Mein IC steht schon leicht schief.. aber langsam hab ich dann eh Schiss, dass das Teil nedd durch's lange Löten nedd eh schon durchgeschmort ist (obwohl das die "neueren" angeblich aushalten?).

Dankö! O:)

Alter Knacker
21.04.2005, 13:29
nimm entlötlitze, schalt auf mindestens 350° und ab dafür, geht ganz leicht....
mfg knacki

matzö
21.04.2005, 13:34
nimm entlötlitze, schalt auf mindestens 350° und ab dafür, geht ganz leicht....
mfg knacki
Ah.. cool noch nie von sowas gehört.. scheint das Zeug "aufzusaugen"? :)

Alter Knacker
21.04.2005, 13:36
genau, durch die kapillarwirkung wird das flüssige zinn fast völlig aufgesogen.
mfg knacki

Blackbird
21.04.2005, 14:47
Heißluftpistole - geht auch sehr gut.
Nebenbei fällt auch noch gleich der Rest mit runter O:)

Blackbird

Andun
21.04.2005, 20:17
Also davon hab ihc ja noch nie was gehört. Verschmört da nicht die ganze Platte???

Kann ich mir nicht so Recht vorstellen.

Mobius
21.04.2005, 21:00
jo, die Heißluftpistole ist hervorragend um SMD Teile runterzubekommen. Ob es aber auch bei normalen Bauteilen funktioniert (mehr Lötzin = mehr Hitzte = höhere Chance, das der Bauteil flöten geht) weiß ich nicht recht.

Ich für meine Seite lt mit einer Entlötpistole und 350°-400°. Als Faustregel nehm ich mir immer 2 Pins vor, danach lass ich den Chip wieder auf Hauttemperatur abkühlen, dann wieder zwei Pins auslöten, abkühlen lassen, usw.

MfG
Mobius

Lektor
21.04.2005, 21:09
wer keine Entlötlitze hat, kann auch gut eine flexible Leitung abisolieren und zum entlöten benutzen. Bischen Flussmittel erleichtert das ganze dann noch. Also alles was meine Entlötsaugpumpe nicht wegbekommt mache ich so weg.

Blackbird
22.04.2005, 07:23
Heißluftpistole geht sehr gut - die Wärme-Belastung ist auch nicht höher als bei einem speziellen Multipin-Lötkolbeneinsatz. Nur etwas länger?
Alle BEs, die ich schon auf diese Weise runtergeholt habe, sind i.O. gewesen. Über Lebensdauer, Langzeitkonstanz, usw. kann ich keine Aussage machen. Aber kaputtgegangen sind die BEs bisher noch nicht.
SMD-Teile mit Heißluft runterzuholen finde ich persönlich für sehr problematisch, da man ja die SMDs mit erhitzt! Bedrahtete BEs werden ja von der Leiterseite erhitzt, das Gehäuse bekommt keine direkte Heißluft ab. SMD-ICs entlöte ich mit viel Zinn, das ich auf alle Pins nur einer Seite auftrage und erhitze - wird diese "Zinnraupe" dann flüssig, kann man den IC leicht auf dieser Seite etwas anheben (und damit die Lötstellen alle auf einmal lösen). Dann die andere Seite genauso behandeln. Geht auch mit SMD-Elkos und großen SMD-Rs und Quarzen. Rs und Cs müssen beidseitig erwärmt werden, sie sind ja nicht flexibel.

Ach ja, die Temperatur der Heißluftpistole sollte regelbar sein.

Blackbird

schmic20
22.04.2005, 09:04
Hallo,



Heißluftpistole geht sehr gut


kann ich nur bestätigen. Mit dieser Methode habe ich schon vor 20 Jahren Commodore C64 repariert und sowohl 40-beiner als auch 16-beiner "ausgelötet". Danach nimt man noch eine Stecknadel, erhitzt die Lötpunkte auf der Platine nacheinander und steckt jeweils die Stecknadel durch. Dadurch wird das Lötzinn aus den Bohrungen nach unten hinausgedrückt, wo es in langen Fahnen sofort fest wird. Das kann man dann mit dem Fingernagel einfach abstreifen und hat wieder super Löcher für das Ersatzbauteil oder doch lieber gleich einen IC-Sockel? ;-)
Allerdings habe ich das damals erst an einigen Schrottplatinen probiert und 2 davon habe ich auch verbrannt bis es geklappt hat.

Viele Grüße
Michael

chr-mt
22.04.2005, 09:53
Hi,
alle Beinchen richtig dick mit Lötzinn verzinnen, so daß es ein Lötzinnstrang über alle Beinchen gibt (jeweils eine Seite).
Dann mit 2 Lötkolben gleichzeitig beide "Lötzinnwürste" erhitzen (Lötkolben etwas hin und her bewegen daß alles schön heiß ist) und Bauteil rausziehen.
Ist schnell gemacht und ist örtlich begrenzt im Gegensatz zum Heißluftföhn.
Entlötlitze ist klasse, aber bei manchen Platinen kann man die vergessen.
Ist das Loch so eng, daß das IC Beinchen schon drin klemmt, geht so gut wie nix.
Schwierig wird's auch bei Lötstellen, die an eine große Kupferfläche angeschlossen sind. (Kühlt)

Die Methode mit den 2 Lötkolben geht natürlich besser, wenn man eine SMD "Lötzange" hat.
Ich hab' in der Firma so ein megateures Teil von Ersa hier rumstehen.
Muß aber nicht sein.
Habe gesehen, bei ELV gibt's solche Teile auch billig.
Eine "stand alone" Version für 230V und eine für die LS50 Lötstation.
Einfach mal unter "Löt- und Entlöt-Tweezer" gucken.
Insbesondere bei SMD Bauteilen (Ich verarbeite häufig uCs mit TQFP-Gehäuse) ist das sehr praktisch.

Gruß
Christopher

Mobius
22.04.2005, 09:59
@große Kupferflächen: Also, wenn es zu groß wird und ich die Platine selber nicht mehr brauche, nehm ich meist einen Schraubenschlüssel (oder etwas Flaches, Schwarfes) und trenn die eingelöteten Beinchen von der Fläche. Danach löt ich das Teil normal aus. Bisher hab ich noch nie ein Problem damit gehbat.

Naja, mit der Idee mit dem viel Lötzinn, hab ich leider bisher noch nie herbekommen. Bei mir sind die Chips dann immer im Arsch gewesen (= flöten gegangen, ich liebe die AUtozensur :D 8-[ )...

Just my 2 cents
MfG
Mobius

Goblin
22.04.2005, 10:22
...nehm ich meist einen Schraubenschlüssel (oder etwas Flaches, Schwarfes)

Schraubenschlüssel? Flach und scharf??? ;)

http://www.sykasoft.de/schraubenschluessel_350.jpg

Mobius
22.04.2005, 10:26
Oups... :D :D :D :D

Knapp daneben... Meinte nen Schraubenzieher:

http://www.elektro-caprano.de/images/schraubenzieher.gif


MfG
Mobius

Manf
22.04.2005, 13:17
Die Entlöt-saug-litze kann man gut für einseitige Platinen einsetzen. Enge Durchkontaktierungen bekommmt man damit nicht frei. Dafür eignen sich dann die Verfahren mit viel flüssigem Zinn und ggf auch einem Stück 1,5mm verzinnter Kupferdraht der auf der Platine entlang der Anschlüsse gelegt wird und wie eine verlängerte Lötspitze wirkt.

Ein preisgünstiger Ersatz für eine Lötpinzette wurde auch hier schon einmal angesprochen:
https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?p=7255#7255
Manfred

chr-mt
22.04.2005, 23:22
Ein preisgünstiger Ersatz für eine Lötpinzette wurde auch hier schon einmal angesprochen:
https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?p=7255#7255
Ist eine nette Idee mit den 2 Lötnadeln.
Für SMD Bauteile wie Widerstände und Kondensatoren zu bearbeiten ist das bestimmt sehr gut geeignet.
Einen Mega 32 mit TQFP Gehäuse auszulöten dürfte aber so nicht funktionieren.
Da braucht man viel Fläche am Lötkolben.
Ich habe da schon mit der ERSA Lötpinzette Schwierigkeiten, da ja 4 Seiten erhitzt werden müssen.
Mit etwas Übung geht's aber.

Gruß
Christopher