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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Für Roboter-Arm Stepper(nema) Motoren, Servos aus RC Bereich, Bürstenlose Motoren usw



R1100
25.10.2022, 11:31
Hallo Zusammen,

die Frage vorab: Verbaue ich mir den Weg beim Einsatz von günstigen bürstenlose Motoren mit Hall-Sensor gegenüber Stepper Motoren?

Ich beginne mit einem Idee wie so mancher, einen Roboter-Arm zu bauen. Den Körper aus 3D-Drucker + Lager, Motoren, Motortreiber, Arduino und ROS-Software.
Die Parameter: 6-Achsen, ausgestreckte Armlänge ca. 700mm, Nutzlast ca. 500g.
Wenn ich auf dem Arm NUR die Motoren packe, dann finde ich keine Stepper incl. Getriebe die die Last tragen können, außer ich nehme richtige Bomber die dann selbst 1Kg wiegen oder so.
Servo-Motoren aus dem RC-Bereich ist auch nichts dabei. Es gebe jedoch günstige mit kleiner Bauform bürstenlose Motoren mit hohen Drehmomenten. Doch dafür benötigt man dann ein Positionsgeber meist Hall-Encoder.

Ich habe den Überblick noch nicht. Die meisten Roboter Projekte werden mit Stepper realisiert. Das wird schon einen Grund haben. Einige auch mit RC-Servos. Ohne dass ich es besser weiß, würde ich jetzt mal vermuten dass es deutlich mehrere Boards geben wird um mehrere Achsen synchron ansteuern zu können auf Basis von Stepper Motoren. Ich möchte mir also den Weg nicht verbauen durch die günstigen bürstenlose Motoren mit Hall-Encoder. Liege ich mit meiner Annahme richtig?

Vielen Dank für jeden Hinweis.

Holomino
25.10.2022, 14:22
Hmm,
70cm und 500g sind schon sportlich.

Der hier z.B.
https://www.robotshop.com/de/de/advanced-robotic-manipulator-arm-30-geschlossener-regelkreis.html
liegt etwas über Deinen Ansprüchen, hat aber augenscheinlich Spindelantriebe in den Gelenken.
(alternatives Antriebskonzept zum Drehgelenk).
Wenn Du preislich in diesen Kategorien denkst, wirst Du wahrscheinlich früher oder später bei Dynamixel-Servos landen.
(z.B. https://www.reichelt.de/dynamixel-servomotor-rs485-9-2-nm-34u-min-xh540-v270-r-p291603.html mit 9,2 Nm und 165g Eigengewicht)

Rabenauge
25.10.2022, 16:21
Um BL-Motoren in der Leistungsklasse anzusteuern, brauchst du auch geeignete Treiberbausteine.
Und die sind gar nicht ganz günstig...wenn man dann noch genau positionieren will, landet man preislich dort, wo man die Dynamixel auch nehmen kann.

Ich schliesse mich also Holomino an: nimm die gleich.
Oder schraub deine Ansprüche deutlich runter...du kannst ja mal ausrechnen, welche Kraft du am Schultergelenk brauchst bei deinem halben Kilogramm, und der Ausladung.
Danach wirst du sehen, was du da vor hast...

Ansonsten sind Treiberbausteine generell eher separate Boards, gibts für Servos, BL-oder Bürstenmotoren, für Stepper....wenn man nicht alles selber baut und auf eine einzige Platine giesst, ist ein Austausch nicht weiter kompliziert.

Dass viele Schrittmotoren nehmen, liegt einfach daran, dass man dort die Position "weiss"- unter der Voraussetzung, dass man niemals Schritte verliert. Man braucht also keine Positionsgeber, sondern allenfalls Endschalter, um das Gebilde beim Start mal nullen zu können.
Der Haken dabei ist, dass die Dinger gnadenlos sind: wenn man doch mal Schritte verliert (wegen Überlastung, kann leicht durch Kollision mit nem Hindernis passieren, oder eben zu schwere Last) ist man ziemlich aufgeschmissen, da es keine Möglichkeit gibt, die tatsächliche Position auszulesen.
Naja, und man kann ein preiswertes Board für nen 3D-Drucker zur Ansteuerung nehmen...

oberallgeier
25.10.2022, 16:53
.. Verbaue ich mir den Weg beim Einsatz von günstigen bürstenlose Motoren mit Hall-Sensor gegenüber Stepper Motoren ..Grüß Dich R1100,
seit ner Weile lese ich von Deinen Motorproblemen.
Zur Frage: Du unterscheidest ja (nur) zwei von mehreren Stellmotor-Systemen.
. . Ich habe den Überblick noch nicht. Die meisten Roboter Projekte (https://www.mikrocontroller-elektronik.de/category/bauanleitungen/) werden mit Stepper (https://www.rn-wissen.de/index.php/Schrittmotoren) realisiert . .Ich bin sicher, dass das so nicht UNbedingt (siehe sly) stimmt. Stepper ALLEINE, auch Motoren mit Hallsensor, beide ohne Positionsrückmeldung des aktuellen Drehwinkels, können garnicht vorbestimmte Positionsvorgaben ZUVERLÄSSIG erreichen! Stepper und Encoder haben, zwar nur unter wenigen sehr ungünstigen Bedingungen, die schlechte Möglichkeit, dass sie Schritte vergessen können. Beispiel: wenn DU bei (D)einem Standardweg irgendwo hin in die Gegend ein Roadbook vor Dir hast - eine exakte Anweisung wann Du welche Kurve mit welcher relativen Richtungsänderung fahren musst - dann kommst Du üblicherweise gut an. WENN aber auch nur eine Kurve oder ein Schritt übersehen wird, dann passt der Rest nicht mehr wirklich und Du - brummst ins Abseits. Noch ein Nachteil - nach dem Abschalten vergessen sie üblicherweise ihre Postion - und wenn nicht, kann das mechanische System ohne aktivierte Steuerung in eine andere Position sinken.

Eins gradaus, eins links, vier rechts, eins rechts.._|----v ist halt deutlich andes als
eins gradaus, eins links, zwei rechts, eins rechts _|--v

Feststellung: Robotarme (oder ganze Roboter) benötigen genaue Angaben über die jeweilige Stellung einzelner Gelenke, wenn das äusserste Ende (dort nennt man DEN wichtigen Punkt üblicherweise TCP tool center point) eine bestimmte/bestimmbare Position erreichen soll. Die "jeweilige" Stellung verlangt für eine halbwegs harmonische Bewegung sogar eine sauber "Gleichzeitigkeit". Sorry für so ne Selbstverständlichkeit.

Ich habe bei meinem archie sogar überwiegend normale Modellbauservos verbaut, bei denen eine vorgebbar Position nur vorgebbar - aber nicht abfragbar ist. Man verlässt sich auf ihre Zuverlässigkeit. Siehe dieses Video (klick) (https://www.roboternetz.de/community/threads/61379-Kopfsache-und-ein-m1284-etliche-Servos-viel-Alu?p=638683&viewfull=1#post638683) von meinem archie bei ner Testfahrt der Hand. Anm.: die Handwurzel (Dreh) hat einen normalen Getriebemotor mit Hall-Encoder und eine gesonderte Controllerplatine um die Servofunktion zu "simulieren". Das sieht für meine Anforderungen recht ordentlich aus (abgesehen von der Sonderfahrweise meiner Servos bei denen ich deren Variation der Drehgeschwindigkeit ziemlich gut im Griff habe).

Sonderfall Stepper versus Hallmotor mit Encoder.
Der oben skizzere Fehlerfall beim (Informations-)Schrittverlust von Steppern gilt für Schrittmotoren mit Incrementalencoder ebenso. Erst ein Absolut-Drehgeber, einer der stets und immer die exakte absolute Winkelstellung ausgeben kann, erlaubt eine exakte Steuerung bzw. Regelung seines Weges.

S..viel Theorie, ich weiß.


. . Verbaue ich mir den Weg . .Jein. Software kann angepasst werden - wenn man das vorher beachtet sogar eher einfach. Schwieriger kann es für den Einbauplatz des Antriebsmotors bzw. der Antriebs-Baugruppe sein. Aber auch da kann man vorausschauend mögliche Varianten berücksichtigen.

Simpler Vorschlag (so habe ich angefangen): bau einen Arm mit zwei Gelenken und einer billigen Version (D)einer Antriebsvariante - dann siehste Möglichkeiten, Vor- und Nachteile.

Vielleicht hilft Dir diese Abhandlung ein bisschen ins eigentliche Problem einzudringen ?

R1100
25.10.2022, 21:54
Wow, so viel Hilfe vielen vielen Dank, ich weis das zu schätzen.

ich muss etwas ausholen und meine Situation zu beschreiben. Die Größe meines Armes wurde von den Motoren bestimmt. Ich habe viele Stunden verbraucht mit surfen wie Modellbau Roboter so aussehen. Ich würde ungern am Schultergelenk zwei Nema 17 mit Getriebe verbauen um NUR damit sie das Gesamtgewicht tragen können. Die Optik gefällt mir halt nicht. Er soll entweder wie ein typischer KUKA Roboter 35840 aussehen oder wie so einer wie im Bild. 35839 Die Nema 17 mit Getriebe sind ca. 150mm lang. Mit zwei drei Gelenken ist man da schon bei dieser Gesamtlänge.

ABER jetzt habe ich möglicherweise einen Stepper gefunden https://www.digikey.de/de/products/detail/nmb-technologies-corporation/PG35S-D48-HHC2/2417060 der klein, leicht und auf den ersten Blick stark ist. Das Getriebe ist mit 1:35 angegeben und 700mNm. Getestet habe ich ihn noch nicht. Ich habe bereits einen bekommen. Ich kann die Welle mit der Hand nicht drehen. Dann habe ich einen Stepper Driver DM542T und auch ein 24V 50A Schaltnetzteil. Damit kann ich den Motor sicherlich antreiben. :-) Der Überflieger wird der Motor sicherlich nicht sein, alleine schon die Anschlüsse sind aus AWG 28. Wenn er jedoch einigermaßen eine Drehmoment und ein Haltemoment bringt, kann ich den Arm deutlich kleiner gestalten. Wenn nicht, dann muss ich doch wieder zurück zu den Nema 17er die ich ebenfalls bestellt habe mit 1:50 und 1:100 Getriebe.

Es sind nun mal meine ersten Gehversuche und ich werde sicherlich viel Lehrgeld bezahlen aber das ist es mir wert.

Hier gibt es übrigens eine schöne Webseite um die Motorauslegung zu berechnen. https://www.robotshop.com/community/tutorials/show/robot-arm-torque-calculator
Und noch eine Seite https://www.orientalmotor.com/motor-sizing/arm-sizing.html#
Motoren diesen Typs würden mir sehr zusagen, doch leider sind das keine Stepper. https://www.premium-modellbau.de/t-motor-brushless-kamera-gimbal-motor-gb36-1-88g/haltekraft-1500g?gclid=Cj0KCQjw166aBhDEARIsAMEyZh65cN35rjJ8KI lab3xRc6OF84CWDx50qH56S4i1rNMpmHYPQXYNbXoaAtqMEALw _wcB

- - - Aktualisiert - - -

und schon die erste Klatsche kassiert.
Der Stepper Driver kann 1A bis 4.5A Der Motor braucht 250mA Also benötige ich schon mal einen anderen Stepper Driver. In der Doku steht, über SW4 kann ich auf half current stellen doch das reicht nicht.

jmoors
26.10.2022, 05:41
Ich schmeiße mal das Spielfeld um:
Für mich liest es sich, als ob die Masse der Motorleistung zum Bewegen des Arms selbst und nicht für die Nutzlast aufgewendet werden muss. Wäre eine Hydraulik eine Alternative? Damit kann man leichte (relativ zu einem Schrittmotor) Zylinder ansteuern, der die Bewegung ausführt.

VG, Jürgen

- - - Aktualisiert - - -

Was mir bei einem der verlinkten Arm-Berechner aufgefallen ist: Wenn Du die Chance hast, eine Gegengewicht zu einem Gelenk zu montieren, dann kannst Du die benötigte Motorkraft zum Bewegen der Last erheblich reduzieren.

VG, Jürgen

R1100
26.10.2022, 08:03
Hallo Jürgen,

Hydraulik und Pneumatik ist für dieses Projekt überdimensioniert und nicht präzise genug. Gegengewichte eher, doch die haben auch den Nachteil dass sie immer nur eine Richtig, nach unten, kennen und nicht um die Kurve fahren wenn der Arm in Richtung oben sich bewegt.

Ich würde gerne meinen Schrittmotor PG35S-D48-HHC2/2417060 (https://www.digikey.de/de/products/detail/nmb-technologies-corporation/PG35S-D48-HHC2/2417060) zumindest auf dem Tisch ausprobieren wollen ob den die Kraft ausreichend ist. Den Treiber den ich habe DM542T liefert min. 500mA. Im Datenblatt des Motors steht 24V 250mA. Ich müsste also eine Strombegrenzer Schaltung dafür aufbauen oder ich kaufe einfach einen anderen Treiber. Den kleinsten den ich gefunden habe bei selben Anbieter ist der DM320T (https://www.omc-stepperonline.com/de/digitaler-schrittmotortreiber-0-3-2-2a-10-30vdc-fuer-nema-8-11-14-16-17-schrittmotore-dm320t) der allerdings auch min 300mA liefert. Kann ich dennoch damit den Motor betreiben? Oder für Arduino gibt es das CNC Shield mit Treiber allerdings sehe ich in der Beschreibung nicht wieviel A die liefern.

Kann mir jemand einen Schups geben? Vielen lieben Dank.

Rabenauge
26.10.2022, 23:06
Die RAMPS-Boards (werden u.a. in 3D-Druckern eingesetzt, können z.T. auf nen Arduino Mega aufgesteckt werden) haben manchmal aufsteckbare Treiber.
Viele 3D-Drucker-Mainboards auch.
Ich hab hier ein MKS Gen 1.4, das ist Arduino-kompatibel und hat sechs Steppertreiber-Steckplätze.

Allerdings kenne ich mich mit Steppern nicht so gut aus- ich schätze, wenn du sicher stellst, dass dein Motor nie mehr als die 250mA _braucht_ geht ein 300mA-Treiber schon. Normalerweise steigt der Strom ja mit der Belastung.

Wegen dem Gimbal-Motor: lass dich nicht von den anderthalb Kilo angeblicher Haltekraft täuschen.
Die Dinger funktionieren meist nur, wenn sie ziemlich gut ausbalanciert sind....und können dann grade noch ein Handy stabilisieren.

Und von wegen Hydraulik oder Pneumatik sei überdimensioniert: Lego hat auch Pneumatik, und im Modellbaubereich gibts schon lange sehr schöne, kleine Hydraulikanlagen. Die drücken auch paar Kilo...sind aber nicht ganz billig. Und das Problem "wo bin ich"...muss dennoch gelöst werden.

R1100
27.10.2022, 08:47
Danke für die Info.

Ich habe versucht beim großen A... das Bord MKS Gen 1.4 zu finden. Da gibt es verschiedene Ergebnisse aber ist sehe nur Boards mit 5 oder 8 Steckplätzen für Treiber. 8 wäre zwar auch egal aber nur das ich auch das richtige finde. Ich würde dann den Hersteller fragen ob er Treiber hätte für meine Motoren hat. Ich gehe davon aus dass das Board Nema 17 und 23 vertragen kann für den Fall das meine Motoren doch nicht die Leitung bringen können. Ich kann jedoch auch hierfür den Hersteller Fragen.

Rabenauge
28.10.2022, 08:44
Bevor du _irgendein_ Board kaufst, mach dir ne Liste mit _deinen_ Anforderungen!
Und dann schau genau, ob das Board zu deinen Anforderungen wirklich passt.

Der Haken ist nämlich, dass diese 3D-Drucker-Boards zwar einige freie Anschlüsse haben (für Extruder-und Bettheizung, Levelsensoren, Display usw.) das heisst aber nicht, dass es zu _deinem_ Vorhaben passt.
Und: standardmässig läuft da Marlin oder ne andere Firmware drauf, die sind zwar Arduino-kompatibel (zumindest die 8Bit-Boards), aber du musst dir dann quasi das Betriebssystem selber schreiben.
Das ist also nur ne Lösung für jemanden, der das auch kann.
Kannst dir ja mal Marlin runterladen, und dir den Code anschauen..so erhälst du nen Überblick, was da abgeht.
So ganz ohne ist das nicht....

R1100
28.10.2022, 11:42
Ich bin sicherlich noch weit weg so ein Projekt zu stemmen, dessen bin ich mir bewusst. :-)

Ich bin gelernter Feinmechaniker und verdiene meine Brötchen als Softwareentwickler auf Windows Basis. Ich habe auch einige Projekte umgesetzt mit Beckhoff Steuerungen für Verpackungsmaschinen (nur die Programmierung) und ein paar µC Projekte im Hobby Bereich. Mit Arduino habe ich mich im Urlaub mit dem Starter-Kit beschäftigt. Ich habe mir erst kürzlich einen 3D-Drucker den Flashforge 3D V2 gekauft und so ist die Idee geboren ein echtes Projekt zu beginnen. Die Konstruktion über Fusion 360 fällt mir sehr leicht. Den Drucker hätte ich bereits mehrfach aus dem Fenster werfen können. Auch da habe ich sehr viel gelernt und beiße mich immer noch durch. :-)

Das größte Problem bisher war und ist, die richtigen und auch bezahlbaren Motore zu finden für das Projekt. Wenn der Motor ohne Getriebe schon 700€ kosten dann ist es einfach zu übertrieben. Die Motoren sind einfach zu schwach so dass sie Ihr eigenes Gewicht tragen können. Ich habe mich auch zum anfassen die Nema 17 mit Getriebe 1:50 und 1:100 gekauft. Kostenpunkt ca. 100€/Stück. Doch das sind richtig schwere Teile. Der Roboter wird keine praktische Aufgabe haben, ist nur ein Lernprojekt. Zunächst ist es völlig ausreichend wenn die Motoren einzeln angesteuert werden können. Dafür würde ich versuchen ob ich die Software Estlcam dazu verwenden kann. Keine Ahnung ob das gehen wird.

Der erwähnte Schrittmotor 24V 250mA (https://www.digikey.de/de/products/detail/nmb-technologies-corporation/PG35S-D48-HHC2/2417060) hat die richtige Größe. Ob er brauchbar ist kann ich noch nicht sagen. Durch seine Baugröße kann ich den kompletten Arm auch deutlich kleiner dimensionieren. Da die Konstruktion von den Motoren stark beeinflusst wird, habe ich mit der suche der passenden Motoren begonnen. Für die Verpackungsmaschinen war es überhaupt kein Problem passende Komponenten zu finden. So blauäugig ging ich auf der Suche danach und habe es nicht fassen können dass es keine kleine Stepper die ein hohes Drehmoment und Haltemoment haben und auch bezahlbar sind. Ich dachte die muss es doch wie Sand am Mehr geben.

Nun ich habe jetzt mal ein Kit gefunden (https://www.roboter-bausatz.de/p/ramps-1.4-kit-12864-lcd-controller-drv8825-schrittmotoren) welches zumindest die Treiber hat die den Strom auf 250mA begrenzen können. Damit werde ich mal anfangen.
Sollte der Motor zu schwach sein, dann muss ich doch meine Konstruktion auf die Nema 17 auslegen.

Bezüglich Merlin und eigens Betriebssystem das höret sich zunächst als unüberwindbar an. Ich habe mich damit noch nicht beschäftigt. Meine Vorstellung ist, dem µC die Ports zuzuweisen und das "Betriebssystem" ist das Merlin, keine Ahnung, auf dem Teil und ich gebe ihn Kommandos wie ich es in meinem Beruf als Feinmechaniker bei CNC Bearbeitungszentren gemacht habe. Mein 3D-Drucker ist auch so aufgebaut. Die sagen dazu G-Codes. Dann habe ich mich nur Oberflächlich mit dem Thema ROS (http://wiki.ros.org/rosserial_arduino/Tutorials/Arduino%20IDE%20Setup) beschäftigt. Auch eine große Hausnummer für mich. Dieses Projekt wird mich sicherlich eine lange Zeit begleiten und kann mich nur nebenbei damit beschäftigen nach der Arbeit.

Dich noch eine schöne Zeit.

Rabenauge
28.10.2022, 19:30
Das System heisst Marlin, nich Merlin.
Das läuft auf den wohl meisten 3D-Druckern....und richtig: es ist ne Art G-Code-Interpreter.
G-Code läuft auf den meisten CNC-Maschinen.
Das Ramps-Board dürfte für den Einstieg gar keine schlechte Wahl sein, wenn man was mit Steppern machen will.
Aber wenn du das als reines Lernprojekt bauen willst, wieso dann nicht erstmal einige Nummern kleiner?
Dann geht es mit (halbwegs..) preiswerten Modellbauservos nämlich auch.
Und: es gibt dafür Treiberboards, die man schick per I2C ansteuern kann, die bis zu 16 Servos handlen können.
Oder selbermachen: selbst ein simpler Arduino Uno kann mehrere Servos ansteuern, wenn man sie separat mit Strom versorgt.
So ein Arm wird nicht viel heben können, reicht aber zum lernen allemal aus.
Pro Servo würde ich mit ~20 € (mehr gibt bessere, aber ab der Preisklasse gibts brauchbares dafür) rechnen.
Dazu _irgendein_ Arduino-Board (wenn du hier gleich nen Mega 2560 nimmst, hast du die Option mit dem Ramps-Board später bei Bedarf immernoch).
Dazu ne anständige 5V-Spannungsversorgung für die Servos, und fertig.
Auch die 3D-Druckerei kannst du dir dann sparen, musst du aber nicht, wenn die Teile leicht genug werden.
Und: Servos ansteuern ist ziemlich einfach...

R1100
29.10.2022, 09:47
Das System heisst Marlin, nich Merlin.
...
Aber wenn du das als reines Lernprojekt bauen willst, wieso dann nicht erstmal einige Nummern kleiner?


Weil ich noch keine Ahnung habe was es gibt, was möglich ist und überhaupt. :-)
Ich habe tatsächlich zuerst versucht mit Servos was zu machen. Ich habe auch ein Servo HRC 68123MG der 25Kg/cm macht, die gibt es auch größer. Den habe ich auch nach dem Musterbeispiel von Arduino Starter-Kit einwandfrei ansprechen könne. So sieht meine Konstruktion mit den Servos aus. 35841 Die Servos werde die Kraft nicht aufbringen den Arm selbst zu tragen. Also habe ich mich auf den Weg gemacht nach Stepper zu suchen. Ich habe mir unzählige Videos und Berichte angeschaut.
Die aller meisten verwenden Stepper Motoren. Bei den Servos gibt es auch die Limitierung dass sie "nur" einen bestimmten Drehbereich habe, meist 180°. Ich habe vereinzelt auch gesehen welche mit 270 und ein oder zwei die 360° drehen können für Seilwinden z.B. Weil eben die meisten auf Servos setzen, dachte ich mir, das wird schon ein Grund haben. Dann dachte ich mir, wenn der Arm funktioniert, ja dann möchte ich dieses Ding natürlich mit einer Bahn-Steuerung versehen so das mehrere Achsel simultan angetrieben werden können, sozusagen Aufbau-Lernstufe 4.0.

Als nächstes werde ich versuchen über den Treiber DM 542T + externes Netzteil und dem Arduino aus dem Arduino-Kit den Stepper Nema17 mit Planetengetriebe 1:50 anzusprechen. Wenn mir das gelinkt, dann das gleiche mit dem Ramps-Board. Nebenbei möchte ich herausfinden ob die Motoren Kräftig genug wären. Wenn ja, mache ich gleich mit denen weiter da ich bereits eine Idee haben wie ich die Motoren in einer neue Konstruktion verbauen kann. Die Version besteht aus 4 Achsen um das Gewicht zu reduzieren.

Rabenauge
29.10.2022, 23:53
Dein Arm mit den Servos ist aber auch ne ziemliche Fehlkonstruktion, ehrlich gesagt.
Viel zu lange Hebel....viel zu viel Material, was mit bewegt werden muss.
Wenn du sowas machen willst, ist Leichtbau angesagt- also eher ne Gitterkonstruktion.
Ich hatte vor Jahren mal einen mit lausigen Miniservos (okok, soo lausig waren die auch wieder nicht, gibt aber auch bessere) gebaut, wo ich den Arm selber aus dünnem Sperrholz (0.8mm, sowas) geschnitzt hatte, das funktioniert schon. Der konnte immerhin Würfelzuckerstücke greifen und auch anheben. Mehr war da nie vorgesehen...das funktionierte einwandfrei.
Hatte allerdings auch höchstens 15 cm Ausladung, und an Material wurde gespart, was nur geht. Man kann z.B. Servos auch mit in die tragende Konstruktion einbeziehen.
Mehrere Servos gleichzeitig anzusteuern, ist für nen Arduino kein Problem: im Gegensatz zu nem Raspberry z.B. kann der das, da er in der Lage ist, mehrere PWM _gleichzeitig_ zu erzeugen.

Aber ich seh schon: du willst es mit Steppern machen (was ich für gar keine so üble Idee halte, kostet halt das Mehrfache)- also mach und erzähl uns von...

R1100
31.10.2022, 18:32
Ich falle gleich vom Glauben ab. Ihr werde mich sicherlich gleich auslachen, aber ich komme einfach nicht drauf.
Ich versuche über ein Arduino, Externes 24V Netzteil, Stepper Driver DM542T einen Nema17 in Betrieb zu nehmen und es gelinkt mir nicht. Etliche Anleitungen verglichen und alle machen es gleich. Mein Motor schweigt allerdings.

Kann bitte jemand ein Blick darauf werfen was ich falsch mache.

Einstellungen am DM542T:
Current auf 1A Peak, 0.71A RMS. Der Motor kann 1.68A absichtlich weniger eingestellt. Habe cih allerdings auch ausprobiert, ohne Erfolg.
Microstepps= 1600
Schritt/Richtungsteuerung(PUL/DIR) auf 5V umgestellt da der Arduino 5V liefert. Haber auch 24V ausprobiert, ohne Erfolg.

Die Verdrahtung zum DM542T:
+24V vom Netzteil an +VC
-V von Netzteil an GND
Nach Motordatenblatt Black=A+, Grün=A-, Rot=B+, Blau=B-

PUL-, DIR-, ENA- gebrückt und auf dem Arduino=GND
PUL+ auf Arduino Pin 7
DIR+ auf Arduino Pin 6
ENA+ auf Arduino Pin 5

das ist das Sketch


const int Step = 7;
const int Dir = 6;
const int Ena = 5;


void setup() {
// put your setup code here, to run once:
pinMode(Step, OUTPUT); // Step
pinMode(Dir, OUTPUT); // Richtung
pinMode(Ena, OUTPUT); // Ein-/Aus

digitalWrite(Ena, LOW); //Ausschalten

}

void loop() {


// put your main code here, to run repeatedly:
digitalWrite(Dir, HIGH);
digitalWrite(Ena, HIGH);
digitalWrite(Step, HIGH);

delayMicroseconds(1000); //auch andere Werte wie 200 ausprobiert ohne Erfolg.
digitalWrite(Step, LOW);
delayMicroseconds(1000); //auch andere Werte wie 200 ausprobiert ohne Erfolg.


}


Auf ENA+ und ENA- liegen die 5V an sowie auf DIR+ und DIR-
Man hört am Motor nichts.


Hat jemand eine Idee?

[Edit] HALT es funktioniert.
Ich habe ENA+ und ENA- abgeklemmt und jetzt funktioniert es. Der Motor dreht sich.


digitalWrite(Ena, LOW); //Einschalten geht über LOW und nicht über HIGH

Palabras
21.08.2023, 19:53
Wie toll, sich an einen Roboterarm-Projekt zu wagen. Das klingt nach einer spannenden Herausforderung. Vielleicht muss man Anpassungen vornehmen, um eine reibungslose Koordination zu gewährleisten. Aluprofile können eine ausgezeichnete Wahl für den mechanische Aufbau des Roboterarms. Die Aluprofile (https://montech.com/ch/de/aluprofile/) bieten eine stabile Struktur und ermöglichen die Motoren und Gelenke sicher zu befestigen.