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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum invertierter Impedanzwandler vor invertiertem OP-Amp?



Cysign
23.02.2022, 23:26
Ich hab in letzter Zeit öfters Signalschaltungen gesehen, wo zunächst das Signal mit einem invertierenden Impedanzwandler umgedreht wurde, bevor es mit einem invertierenden Verstärker verstärkt wurde... warum macht man die doppelte Umkehrung? Da ergibt sich für mich einfach kein Reim drauf...

gunzelg
24.02.2022, 06:36
Das müsste man im Einzelnen mal sehen. Hast du ein Beispiel? Ohne besonderen Grund macht man das wohl auch nicht, zumal es sein kann, dass man dann auch noch ne 2. (negative) Stromversorgung benötigt.

Gerhard

Moppi
26.02.2022, 09:38
Vermutlich, damit das Signal wenig verfälscht und verstärkt wird. Bei Elektronik geht es immer darum:was will ich, wie will ich - auch bezüglich Signalqualität - und dann schaut man, was man dafür am sinnvollsten einsetzt (Schaltung, Bauteile und deren Dimensionierung).

Wikipedia: Impedanzanpassung (https://de.wikipedia.org/wiki/Impedanz#Impedanzanpassung)

Cysign
26.02.2022, 11:08
Irgendwas in der Richtung wird es sein. Aber ich würds gerne genauer verstehen. Vllt. muss ich einfach mal was in LTSpice nachbauen und simulieren.

Ich schau, dass ich die Tage mal n Beispiel raussuche. Schaltungen vonner Arbeit sollte ich eher nicht einfach abfotografieren :D (wobei es schade ist, dass da auch nur gemutmaßt wird, warum das so ist...)

White_Fox
03.03.2022, 17:39
Ein Impedanzwandler (ich verstehe darunter den klassischen Spannungsfolger) invertiert aber nicht. Welche Schaltungen waren das genau?

Invertierende OPV-Schaltungen reduzieren Ungenauigkeiten, die aufgrund der Offsetspannung auftreten. Möglicherweise daher die doppelte Inversion. Das ist aber nur Spekulation.

Andi#87
29.10.2022, 18:49
Wenn ich den korrekten Hinweis von "White_Fox" nicht berücksichtige, sondern eher vermute, dass der Fragesteller sich ungünstig ausgedrückt hat, so würde mir zumindest spontan dazu einfallen:
es werden 2 invertierende Stufen verwendet, damit die Phasenlage erhalten bleibt. Hängt natürlich von der Gesamtschaltung ab usw., aber nur anhand der speziellen Fragestellung würde mir das dazu einfallen. Ich kenne solche Schaltungsdetails sehr oft in Audioschaltungen. Wenn man da nicht aufpasst, kann es passieren, dass man am Ausgang dann eine um 180Grad invertierte Phase hat, die sich im schlimmsten Fall dann gegenseitig auslöscht (gern in Mischpulten: studiere da mal die Schaltpläne, das ist sehr lehrreich). Einen solchen Fall hatte ich grad im eigenen Audio-Setup durch Zufall entdeckt. Hatte ein 5.1-Setup (alle Aktiv-Boxen vom selben Hersteller), und der rechte Frontlautsprecher ging plötzlich kaputt. Um erstmal weiterarbeiten zu können, habe ich die defekte Box durch eine andere Box ersetzt, jedoch von einem anderen Hersteller. Und das klang alles irgendwie komisch. Einen Fehler im Routing o.ä. konnte ich ausschliessen. Die Box selbst war tadellos in Ordnung und auch in anderen Setups im Einsatz. Bis ich dann mal die Phasenlage überprüft habe. Und siehe da: besagte Box gab ein invertiertes Audiosignal raus. Sowas bemerkt man dann aber eben erst, wenn eine solche Zusammensetzung passiert, denn üblicherweise vermische ich nicht in einem Audio-Setup Boxen unterschiedlicher Hersteller. Wie gesagt, dass könnte evt. ein Grund sein für die von Dir erwähnten 2 invertierenden Stufen.

Andi