Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : lötspitzen und löttemperatur
hallo,
mein chinesischer lötkolben musste ersetzt werden und da ich es schnell brauchte, kaufte ich beim "C." diesen lötkolben
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nach ca. 5h nutzung - auf eine woche unregelmässig verteilt - hat die lötspitze so ausgesehen:
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frage:
- sind alle lötspitzen grundsätzlich hohl? Ist so ein verschleiss gerechtfertigt? Oder ist es wie beim drucker und der mitgelieferten tonerkartusche dass man am besten gleich ersatz mitbestellt?
Das tat ich und nahm gleich eine ersatzlötspitze mit
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die wird allerdings bei 15W kaum und bei 30W (nur die umschaltmöglichkeit bietet der lötkolben) nach sehr langer zeit einigermassen warm. Die lötspitze war nicht originalverpackt, die hat der verkäufer aus seiner grosser schublade rausgeholt. Die dritte hatte den passenden durchmesser...
Eigentlich bin ich von "C" anderes gewohnt. Ist zwar eine apotheke, aber bisher wenigstens war ich zufrieden...
Was würden mir die lötspezialisten hier raten - eine original toolcraft lötspitze kaufen? Wieder zum chinesen? Ich muss bemerken, mein arbeitsplatz bietet keine möglichkeit eine komfortable lötstation stehen zu lassen, bin also auf das leichte werkzeug, welches man relativ schnell wieder verräumen kann, angewiesen...
021aet04
05.12.2020, 12:34
Ich kenne die Spitze nicht, es wäre aber möglich das die Spitzen aus unterschiedlichem Material bestehen und dadurch unterschiedlich schnell aufheizen.
Hohl sollten die Spitzen eigentlich nicht sein, weil eine hohle Spitze die Wärme weniger gut überträgt. Für mich wäre das eher unlogisch.
Eine Spitze sollte aber nach 5h sowieso noch nicht kaputt sein (bei normalen Lötarbeiten).
Die Frage ist auch warum die Ersatzspitze offen in einer Lade lag. Hat die vielleicht jemand zurückgegeben weil diese nicht funktioniert?
Ich hatte bisher noch keine Ersatzspitze benötigt.
Ich habe mir für meine aktuelle Lötstation eine eigene Spitze gedreht. Der Grund war aber nur das mir die originale für die Arbeit zu schade war.
MfG Hannes
Ist doch Klasse, Hannes! Dann dreh uns doch auch welche, wenn Deine Selbstgemachten genau so gut funktionieren? Ich habe ja auch dieses Problem, dass Spitzen nicht so lange halten. Ich habe aber keine Lötstation mit Temperaturregelung. Vielleicht strapazieren einfache Lötkolben deshalb die Spitzen zu sehr.
MfG
Es gibt Lötspitzen mit einer Bohrung die kapillar eine kleine Menge Zinn aufnehmen. Praktisch beim Löten und beim Entlöten, ich habe es selbst noch nicht genutzt würde es aber mal ausprobieren. Die Spitze sieht sonst nicht schlecht aus.
Die andere sollte mit Flussmittel und Zinn benetzt und abgestrichen werden, - feuchter Silikonschwamm oder neuerdings diese Messingspähne. Sie sollte damit gleichmäßig zu verzinnen sein, wenn nicht wird die Oberfläche beschädigt sein.
Wichtig für die Erwärmung ist natürlich der Kontakt am hinteren Ende. Ist die Spitze hinten lang genug und sitzt sie richtig im Heizelement? Ist sicher nicht so leicht festzustellen. Sieht sie genauso aus wie die Originalspitze?
Die Spitze sieht sonst nicht schlecht aus.
auf welchem foto? meinst Du die mit dem loch? ;)
Ich meine die erste, die mit dem Loch. Die Spitze ist metallisch glänzend, so als könnte sie mit Lötzinn benetzt werden.
ok, das stimmt so weit, allerdings irritiert mich das loch? Eigentlich wollte ich es reklamieren, aber jetzt kann ich ja nicht mal hinfahren. Ist ja nichts dringendes. Mich wundert wie gesagt das loch, weil es bei der lötspitze nicht von anfang an drinn war. Und die andere hats auch nicht...
Wie gesagt, so ganz gut kenne ich mich auch nicht aus wie das genau aussehen soll wenn eine Lötspitze ein Loch hat und etwas Zinnvorrat in der Kapillare hält, aber ich wollte nachdem ich davon gehört hatte schon immer einmal ausprobieren ob es wirklich hilft und wie man damit arbeiten kann.
Wenn die Spitze benetzbar ist und so sieht sie aus, dann kann man an der Spitze etwas mehr Lötzinn zuführen und entsprechend beim Entlöten allein mit der entleerten Spitze etwas mehr überschüssiges Zinn abnehmen.
Vielleicht ist es auch nur ein Fehler, allerdings sieht ein durch Korrosion entstandenes Loch anders aus.
021aet04
05.12.2020, 19:12
Zum Thema Spitzen drehen.
Ich kann jedem der eine Spitze benötigt eine passende Spitze drehen, ist kein Problem. Das Material ist auch kein Thema (Eisen, Alu, Messing bzw Kupfer).
Die gekauften sind aber immer besser, weil diese eine Beschichtung besitzen, die ich nicht machen kann.
Ich habe die Spitze für eine Arbeit benötigt, für die mir die originale Spitze mit Beschichtung, zu Schade war.
Ich bin mir jetzt auch gar nicht mehr sicher welches Material verwendet habe, es war aber glaube ich Messing.
Und meine selbstgemachten werden nie so gut funktionieren wie die gekauften, auch wenn es billige China Nachbauten sind. (würde ich zumindest meinen)
MfG Hannes
bei dem chinesischen lötkolben, den ich ersetzen musste hat die lötspitze irgendwann mal - quasi auf einen schlag - so ausgesehen
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man muss das bild vregrössern, um die spitze richtig zu sehen, sieht ziemlich ausgefressen aus...
der ersatz, den ich eingesetzt habe, war nach 2stunden im gleichen zustand...
Der lötkolben hat eine "temperatursteuerung" , eigentlich nur einen poti. Den habe ich dann auf 200°C gestellt. Wenn dann auf der lötspitze immer noch das lot schmilzt kann ich wohl davon ausgehen, dass diese temperatursteuerung nicht mehr funktioniert und die beiden lötspitzen zu heiss geworden sind, oder?
Den habe ich dann auf 200°C gestellt. Wenn dann auf der lötspitze immer noch das lot schmilzt kann ich wohl davon ausgehen, dass diese temperatursteuerung nicht mehr funktioniert und die beiden lötspitzen zu heiss geworden sind, oder?
Ja, so sieht für mich eine Spitze aus, die zu heiß geworden ist.
Wikipedia:
Bekannte Beispiele für eutektische Legierungen sind
das als „Lötzinn (https://de.wikipedia.org/wiki/Lot_(Metall))“ bzw. „Sickerlot“ bekannte System aus Zinn (https://de.wikipedia.org/wiki/Zinn) (Sn) und Blei (https://de.wikipedia.org/wiki/Blei) (Pb) mit einer Zusammensetzung von 63 % Sn und 37 % Pb mit einer Schmelztemperatur von 183 °C.
Bei 200°C wird das Zinn mit Blei es zwar noch gerade schmelzen, aber es wird auch damit schon mühsam bei der kleinen Temperaturdifferenz von der Spitze zur Lötstelle zu arbeiten.
Rabenauge
06.12.2020, 23:19
Ehe du diese Spitze wegwirfst, schleif sie mal ab- das vordere Teil reicht.
Ich hab auch so nen Billigheimer- und "gelegentlich" (dass kann nen Jahr gutgehen, oder nach zwei Wochen mal nicht mehr) nimmt die Spitze kein Zinn mehr an- wenn ich sie abgeschmirgelt hab, geht die wieder wie neu.
Ist bestimmt keine DIN-gerechte Instandsetzung, klappt aber bestens seit Jahren (eigentlich hatte ich mir vorgenommen, wenn das Ding mal die Segel streicht, nen richtigen zu kaufen, aber der ist erstaunlich zäh).
White_Fox
07.12.2020, 10:50
Ich hatte auch einmal so eine Spitze.
Der Spitze muß ich aber zugute halten, daß es mein Fehler war. Damals, ich hatte ja noch keine Ahnung und habe in der Elektronik quasi gerade erst laufen gelernt, hatte ich die dumme Angewohnheit beigebracht bekommen, Lötspitzen anzufeilen. Damit war die Schutzschicht runter und das Ende der Lötspitze besiegelt.
Wenn das reine Cu mit dem Sn in Kontakt kommt, löst das flüssige Sn das Cu auf und legiert zu Bronze (wenn auch nicht mit den bronzeüblichen Mengenverhältnissen).
Für, die jetzt meinen daß Cu doch bei 400°C noch lange von seinem Schmelzpunkt entfernt sei: Stellt euch vor eure Lötspitze besteht aus Kochsalz, dessen Schmelztemperatur irgendwo im vierstelligen °C-Bereich liegt. Und taucht das Salz in Wasser...egal ob Zimmer- oder Siedetemperatur.
Das gleiche, was das Wasser mit dem Salz macht, macht das Sn mit dem Cu.
Meine Lötspitze sah nach einem langen Lötabend ähnlich aus wie die vom TS. Das Cu im inneren wurde weggelöst, die Schutzschicht die ich noch nicht entfernt habe blieb stehen wenn ich sie nicht "abgereinigt" habe. Das flüssige Lot hatte dafür einen netten goldenen Schimmer.
Edit:
Das war damals übrigens auch ein Toolcraft-Lötkolben, wenn ich mich recht erinnere. Allerdings hab ich den bei Aldi gekauft, und nicht beim blauen Klaus.
ich hab jetzt die lötspitze, die ich zuletzt gepostet habe (also die chinesische, billige) in den akkuschrauber eingespannt und an einer feile wieder "spitzgedreht", bis kupfer zum vorschein gekommen ist. Liess sich problemlos (bei eingestellten 325°) verzinnen. Werde ich jetzt mal testen und berichten...
Rabenauge
07.12.2020, 21:46
Hehe- gleich so rüde. Wird funktionieren,
aber White_Fox schrieb ja schon: nicht ewig.
Früher waren Lötspitzen überhaupt nicht beschichtet- es ging auch (die waren einfach irgendwann alle)- ich hab mir sogar mal eine aus Messing selber gedreht- die hielt länger.
Meine jetztigen sehn übrigens auch eher nach Messing aus-reines Kupfer sind die im Leben nich....
die ewigkeit hat gerade für 5 lötstellen gereicht
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sieht genauso aus wie es White_Fox beschrieben hat - herausgelöstes kupfer...
Rabenauge
08.12.2020, 18:07
Wenn du weiter experimentieren willst: feil die doch mal runter, bis die schadhafte Stelle weg ist (hinterher wieder bisschen in ne brauchbare Form feilen).
Mal sehn, was dann passiert.....
White_Fox
09.12.2020, 22:30
Du kannst auch mal verschiedene Lote ausprobieren. Bleifrei, bleihaltig, usw.
Ich staune aber wie schnell das geht...so schnell hab ich das nicht in Erinnerung, aber vielleicht hab ich es auch nur sehr spät mitbekommen.
Jedenfalls danke fürs Bildposten. :)
ich hatte bisher eine einzige sorte lot verwendet, bleifrei, von "C", das war eigentlich ok...
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spitze so weit abgedreht, dass die schadhafte stelle weg ist
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spitze verzinnen war kein problem, eingestellte temperatur 300°, der goldene ton am lötzinn lässt allerdings vermuten, dass der auslöseprozess bereits begonnen hat...
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nach 20minuten...
Wenn Du die abschleifen oder feilen kannst, guck mal bei Amazon bpsw. dass Du Kupferrohlinge bekommst. Mach die Spitze selber dran, dann anständig verzinnen. Früher wurde nur so gelötet. Evtl. muss man dann auf der Platine nur mit ausreichend Kolophonium arbeiten und mit bleihaltigem Lot. So wie in alten Zeiten dann. Damit konnte man auch gut eine ganze Platine löten und die Kupferspitzen wurden immer überarbeitet. Der Lötkolben war bei uns so ein bißchen das Heiligtum des Elektronikers, wo auch die Spitzen, für anständige Lötergebnisse, gepflegt wurden. Manche gingen schon mit der Feile dran, wenn die nur etwas schwarzen Belag hatten, nach rel. kurzer Zeit. Aber das dauert ja auch nicht so lange dann, mal mit einer Feile drüber zu gehen.
Bin gespannt, ob Du noch eine bessere oder andere Alternative findest. Ich mache das zurzeit auch nur so, dass ich bei einer bestimmten Temperatur (ist auch nicht so hoch und finde ich durch probieren raus) die Spitze mit einem Topfschwamm reinige und sofort neu verzinne (Flußmittel und Lot oder nur flußmittelhaltiges Lot, je nachdem, was funktioniert - manchmal auch nur Lot). Aber damit komme ich erst einmal zurecht. Lange hält das bei mir aber auch nicht, i.R. nur für ein paar Lötstellen. Die letzte neue Spitze hielt zu Anfang etwas länger durch. Aber nach 100 - 200 Lötpunkten eine neue Spitze zu kaufen, ist zu kostspielig, denke ich.
MfG
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Was die Temperatur angeht, so ist die vom Lot abhängig. Diese Temperatur ist dann auch für CU-Spitzen in Ordnung. Bleihaltiges glaub ich ab 180°C. Dafür muss der Lötkolben passend sein. Da müssten Kolben unter 40 Watt funktionieren, für reine Elektronik (ICs usw., Computertechnik). Damals bei Robotron wurde jedenfalls so gearbeitet, in der Lehre.
Die Temperatur ist aber natürlich auch von dem Material abhängig, was Du lötest. Brauchst Du dafür eine bestimmte Temperatur, muss das Lot bei der Temperatur auch gut fließen (nicht erst anfangen zu fließen). Danach richtet sich die Watt-Zahl des Kolbens. Und danch dann evtl. wieder die Spitze, falls es Alternativen gibt, die für höhere Temperaturen besser geeignet wären.
PS: Haftungsausschluss: Da das aber alles 30 Jahre zurückliegt und aus Erinnerung stammt, gebe ich keine Gewähr, für Richtigkeit der Angaben.
ARetobor
10.12.2020, 12:40
Hallo,
ich habe die Lötspitzen früher aus Schutzleiterkabel hergestellt.
Man muss die Spitze aber Hämmern und nicht Feilen.
Nur durch Verdichtung wird das Kupfer etwas härter.
Jetzt habe ich eine teure Lötstation.
Aus der Bereitschaft ist sie nach 5 Sekunde Lötbereit.
Da musste ich die zwei Spitzen (dünn und etwas dicker) nach 5 Jahre Nutzung
noch nicht erneuern.
Gruß
AR
Meine Weller WTCP Lötstation ist 38 Jahre alt und die Lötspitze ist noch wie am ersten Tag. Und ja, ich habe sehr viel damit gelötet.
VG, Jürgen
ist 38 Jahre alt
Vielleicht liegt es auch genau daran? ;)
White_Fox
10.12.2020, 21:40
Also - ich habe keine Ahnung wie die Leute vor 30 Jahren gelötet haben. Andere Materialien, andere Probleme...mit all dem bin ich nie konfrontiert worden, ich kenne nur die Zeiten mit funktionierendem Werkzeug im Sinne von "Auspacken und funktioniert".
Lötspitzen zu feilen sollte man heute - so jedenfalls meine bescheidene Erfahrung - tunlichst unterlassen. Schlechte Lötspitzen sind schlecht zu verzinnen...aber auch da muß es heute ohne Abschleifen gehen. Notfalls mit mehr Wärme und viel mehr Flußmittel.
Und wer mal so richtig geiles Werkzeug haben will, der sollte sich mal eine JBC-Station ansehen. Weller...ist zwar nicht schlecht, aber in den 80ern hängen geblieben und nicht oder nur unmerklich weiterentwickelt.
Also - ich habe keine Ahnung wie die Leute vor 30 Jahren gelötet haben. Andere Materialien, andere Probleme...mit all dem bin ich nie konfrontiert worden, ich kenne nur die Zeiten mit funktionierendem Werkzeug im Sinne von "Auspacken und funktioniert".
Lötspitzen zu feilen sollte man heute - so jedenfalls meine bescheidene Erfahrung - tunlichst unterlassen. Schlechte Lötspitzen sind schlecht zu verzinnen...aber auch da muß es heute ohne Abschleifen gehen. Notfalls mit mehr Wärme und viel mehr Flußmittel.
Und wer mal so richtig geiles Werkzeug haben will, der sollte sich mal eine JBC-Station ansehen. Weller...ist zwar nicht schlecht, aber in den 80ern hängen geblieben und nicht oder nur unmerklich weiterentwickelt.
Genau so war es mit der Weller: Auspacken, einschalten und funktioniert - bis heute. Ich habe damit noch die letzten Apple2-Kompatiblen genauso zusammengelötet wie Steckkarten für PCs und Telefonverteiler mit über Tausend Kontakten. Einiges davon ist heute noch in Betrieb.
Das Lötzinn ist "normales" Elektroniklot, genauso, wie man es heute noch verwendet. Einzig die Dicke des Lötzinns und der Spitze variierte, je nach Anwendungsfall.
Jetzt löte ich damit die Stecker an die Akkus meiner Modellflugzeuge und ab und an ein bisschen Elektronik.
VG, Jürgen
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