Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diode - Verständnisproblem
Hallo,
ich glaube, ich stelle mich gerade mit dem Denken irgendwie an, aber ich kommt bei Dioden nicht klar, mit dem Sachverhalt des Stroms.
Normalerweise wähle ich ein Bauteil nach Leistung aus, die es verkraften muss. Bei Dioden, nach allem was ich gelesen habe, scheint es nur den Nennstrom zu geben. Mir will irgendwie nicht in den Kopf, dass ich eine Diode, die 1A Nennstrom hat, mit 1000000V bei 1A belasten kann, ohne, dass die zerstört wird. Es sind immer zwei Werte angegeben, Spannung und Strom. Spannung soll die Max-Sperrspannung sein. Strom, der Max-Strom in Durchflussrichtung. Wenn eine Diode bei meinetwegen 12V, 1A verkraftet, warum dann nicht bei 6V, 2A? Und anders rum theoretisch könnte man eindrillionstel Volt durchfließen lassen, ebenfalls bei 1A, ohne dass die Diode das zerstören würde.
Im Netz habe ich bislang keine richtige Erklärung dafür gefunden, die mir einleuchtet. Deshalb: ich glaube, ich stelle mich gerade mit dem Denken irgendwie an.
MfG
PS: ist wohl falsche Kategorie, vielleicht kann das jemand nach "Elektronik" verschieben?
Bei allen Halbleitern gibt es zwei Grenzen für den Strom. Die erste hat mit dem Aufbau zu tun. Überschreitet der Strom einen bestimmten Wert, schmilzt der Bonddraht. Diesen Wert wird man selten erreichen. Die zweite Grenze ist die Temperatur des Halbleiters und das hängt von der umgesetzten Leistung ab.
Die Spannung, über die du sprichst, spielt bei der Leistung, und um die geht es, keine Rolle. Sie sagt nur, je größer desto kaputt und das selbst, wenn gar kein Strom fließt. Die Leistung berechnet sich aus der Spannung an der Diode, 0,6-0,7V für normale Siliziumdioden, mal dem Strom der durch sie fließt. Umgekehrt gepolt liegt an der Diode eine hohe Spannung, es fließt aber kein Strom (es sei denn sie ist gerade wegen zu hoher Spannung durchgebrannt). Die Leistung ist also 0.
MfG Klebwax
Holomino
03.06.2020, 19:25
Vielleicht mal die BAT43 als Beispiel: https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A400/BAT42_BAT43_NXP.pdf
Im Datenblatt auf S. 2 findest Du "Fig. 2: Forward current versus forward voltage (typical values)".
Bei den nominal angegebenen IF =0,2A kannst Du die Spannung ablesen und mit P=U*I die maximale Dauerlast errechnen (0,2A*0,84V = 0,168W).
Der in der Kurve gezeigte Strom geht aber wesentlich höher, weil es Anwendungen, wie z.B. Gleichrichter gibt, bei denen der Strom nur 50% der Zeit fließt.
Man muss jetzt etwas fummeln, um herauszubekommen, wieviel Strom die Diode in einer Gleichrichteranwendung verträgt. 0,4A werden es nicht sein, da hier der Spannungsabfall höher als 0,82V ist. Aber bei 350mA*0,95V/2(!)= 0,166W würde es noch gehen.
(!=50% der Zeit im Gleichrichter)
Die Verlustleistung müsste bei einer Diode immer dieselbe sein. Wenn ich in die Tabelle schaue und ich habe bei z.B. 1A, 0.7V Spannungsabfall, dann habe ich also eine bestimmte Verlustleistung. Die ist unabhängig von der Eingangsspannung. Der Nennstrom der Diode betrage 1A: Wenn 1A durch die Diode fließen, bei 100V, dann sind das 100W. Die Diode wird dann nicht zerstört. Ebenfalls nicht bei 1000V, obwohl ich über die Diode 1000W entnehme. Wenn ich aber mit 10V Eingangsspannung arbeite und durch die Diode fließen 10A, sind das auch 100W, hier würde die Diode zerstört, weil die ja nur für 1A ausgelegt ist. Wobei bei den 10A die Verlustleistung 10mal höher ist, als bei den Beispielen mit 1A.
Aus dem, was ich überall lese, entnehme ich das so, ist das denn so richtig?
MfG
ich verstehe das nicht so, dass die Diode 1A "verbraucht", sondern dass die Diode einen Strom von 1A "aushält", der durch sie hindurchfließt, so wie durch ein Kupfer-Verbindungskabel.
Der Spannungsabfall erfolgt dabei fast zu 100% am seriell geschalteten Verbraucher.
Was durch die Diode hindurchfließt, ist 1A.
Was an der Diode an Spannung abfällt, ist 0,7V.
Der Innenwiderstand ist U/I=0,7 Ohm.
Die "Innere Verlustleistung" PD=UD*I ist damit = 0,7V * 1A = 0,7W
Der Gesamtstrom wird also überwiegend durch die Gesamtspannung und den Innenwiderstand des vorgeschalteten Verbrauchers bestimmt, an ihm fällt soviel Spannung ab, dass an der Diode nur noch 0,7V anliegen -
bei einem 10W Verbraucher und 10V (1A) also 9,3V,
bei einem 100W Verbraucher und 100V (1A) also 99,3V,
bei einem 1000W Verbraucher und 1000V (1A) also 999,3V,
an der Diode aber liegen immer nur 0,7V an.
was ich schon geschrieben habe, ergänze ich mal.
Die Verlustleistung müsste bei einer Diode immer dieselbe sein. Wenn ich in die Tabelle schaue und ich habe bei z.B. 1A, 0.7V Spannungsabfall, dann habe ich also eine bestimmte Verlustleistung. Die ist unabhängig von der Eingangsspannung. Der Nennstrom der Diode betrage 1A: Wenn 1A durch die Diode fließen, bei 100V, dann sind das 100W. Die Diode wird dann nicht zerstört. Ebenfalls nicht bei 1000V, obwohl ich über die Diode 1000W entnehme. Wenn ich aber mit 10V Eingangsspannung arbeite und durch die Diode fließen 10A, sind das auch 100W, hier würde die Diode zerstört, weil die ja nur für 1A ausgelegt ist. Wobei bei den 10A die Verlustleistung 10mal höher ist, als bei den Beispielen mit 1A.
Aus dem, was ich überall lese, entnehme ich das so, ist das denn so richtig?
Am Ende ist die Frage, ob eine Diode einer bestimmten Leistung standhält.
Wenn ich eine Diode im Gleichstromkreis betreibe, so dass sie keinem Wechsel ausgesetzt ist (positive und negative Spannung), interessiert mich, wieviel Strom, bei wieviel Spannung die Diode, in Flussrichtung, aushält. Die Stromstärke ist angegeben, z.B. eben 1A.
Nachtrag:
Ich habe noch was gefunden: Verlustleistung Ptot, als maximale Leistung, welche die Diode nicht zerstört.
Leider ist die aber nicht in jedem Datenblatt angegeben. Ich habe bei Reichelt geschaut für eine 1N5408, dort finde ich Ptot jetzt nicht.
Ich stell mal einen Link hier rein: https://elektroniktutor.de/bauteilkunde/diode.html
Dort gibt es eine gute Beschreibung. Ob das alles richtig ist, vermag ich aber nicht zu sagen.
Für Schutzzwecke im Gleichstromkreis müsste ich Ptot berücksichtigen und die maximale Leistung in Flußrichtung If. Daraus ergäbe sich die Spannung, die ich maximal, bei If, anlegen darf.
Heißt aber auch, dass eine Diode keine unendlich hohen Spannungen bei maximalem Strom verträgt, was mich Eingangs auch stark irritiert hat.
Problem: kenne ich Ptot nicht, wie bei der 1N5408, kann ich nur hoffen, dass die eine bestimmte Spannung, bei Maximalstrom If, aushält.
MfG
Du hast hier ein totales Verständnisproblem!
Wir reden hier von " normalen " Dioden und keinen Sondertypen wie z.B. Z-Dioden, oder Supressordioden.
In Durchflussrichtung wird an der Diode immer nur ein kleine Spannung anliegen, wenn sie nicht defekt ist.
Wie hoch die ist hängt vom Diodentyp und dem Durchflussstrom If ab ( siehe Datenblatt Durchflusskennlinie ).
Also auch wenn du in Durchflussrichtung 1000V anlegst wirst Du hinter der Diode 999,3V gegen den Minuspol messen, wenn da etwas Strom fliesst.
Sprich an der Diode fallen ca. 0,7V ab.
Legst Du in Durchflussrichtung eine normale Diode direkt an eine entsprechende Spannungsquelle über der Durchflussspannung, steigt der Strom über den Maximalstrom der Diode und sie geht dadurch kaputt.
In Sperrichtung sperrt die Diode und es fliesst nur ein sehr geringer Rückstrom ( Im Datenblatt als Ir bezeichnet ).
Hier gilt es die maximale Rückwärtsspannung nicht zu überschreiten sonst Schlägt die Diode durch und ist ebenfalls kaputt.
Fazit in Vorwärtsrichtung wir an einer Diode normalerweise nie mehr als ca. 1V abfallen auch wenn Du 1000V anlegst.
In Sperrrichtung fliesst durch die Diode kein Strom, also wird hier auch keine Leistung umgesetzt.
Bau Dir doch einfach mal eine Schaltung aus einem Widerstand und einer Diode in Reihe auf. Leg eine Spannung an die Schaltung und miss einfach mal die Spannungswerte an den beiden Bauteilen - evtl. wir es dann klarer.
Erst einmal schon ein Danke, für die Antworten!
Du hast hier ein totales Verständnisproblem!
Wir reden hier von " normalen " Dioden und keinen Sondertypen wie z.B. Z-Dioden, oder Supressordioden.
stimme zu, versuche das zu klären
Legst Du in Durchflussrichtung eine normale Diode direkt an eine entsprechende Spannungsquelle über der Durchflussspannung, steigt der Strom über den Maximalstrom der Diode und sie geht dadurch kaputt.
Ich schließe die Diode direkt an eine Spannungsquelle an mit 12V, vorgeschaltet vor einen Verbraucher/Motor, Lampe etc.
Durchflusspannung ist wie groß? Wird die Durchflussspannung der Diode überschritten?
MfG
Ich schließe die Diode direkt an eine Spannungsquelle an mit 12V, vorgeschaltet vor einen Verbraucher/Motor, Lampe etc.
Durchflusspannung ist wie groß? Wird die Durchflussspannung der Diode überschritten?
Was denn nun? "direkt" oder "vorgeschaltet" ?
Zeichne mal einen Schaltplan und schreib da die Strom und Spannungswerte ran, die du erwartest. Geht auch mit Papier und Bleistift. Darüber lässt sich dann leichter diskutieren.
MfG Klebwax
z.B. 1N4002
+ o------|>--------o--------o
|
|
12V |Last| ~11.3V
|
|
- o----------------o--------o
021aet04
04.06.2020, 10:13
Ich habe einmal ein Schaltbild gezeichnet, damit man besser darüber reden kann.
35053
Als Beispiel Spannung V1=100V, Widerstand R1=100Ohm, Diode habe ich eine 1N400x Diode genommen (wegen Strom nicht die Bat43).
Die Berechnung ist nicht ganz richtig, da die Diode auch Temperaturabhängig ist, Vf ist Stromabhängig, dann kommen noch Bauteiltoleranzen hinzu,...
Für das Verständnis reicht es aber.
Fall 1: Spannung ist positiv (so wie eingezeichnet).
Diode ist in Flussrichtung, bedeutet das die Diode leitet. Es fließt ein Strom.
Uv1=100V
Ud1=Uvf=1,1V
Ur1=Uv1-Uvf=100V-1,1V=98,9V
Verlustleistungen:
Pd1=Ud1xI=1,1Vx1A=1,1W
Pr1=Ur1xI=98,9x1A=98,9W
In diesem Fall ist es wichtig das der maximale Strom nicht überschritten wird. Die Spannung ist egal, da die Diodenspannung immer Vf ist (je nach Diode bis ca. 1,5V).
Fall 2: Spannung ist negativ (+ und - von V1 vertauschen oder Diode umdrehen)
Diode ist in Sperrrichtung. Es fließt nur ein sehr geringer Strom (Leckstrom). Je nach Diode kann dieser aber auch relativ hoch werden. Ich habe gerade eine MBR2545 eingebaut, die hat einen Leckstrom von bis zu 40mA, die ist aber auch für Ströme bis 25A. Bei einer 1N400x beträgt der Leckstrom bis zu 50uA.
Zum Verständnis rechne ich ohne Leckstrom, die Diode sperrt zu 100%. Spannungen sind in der Rechnung positiv.
Uv1=100V
Ud1=Uv1=100V => weil die Diode sperrt fällt an der Diode die gesamte Spannung ab
Ur1=Uv1-Ud1=100V-100V=0V
Verlustleistungen sind 0, da kein Strom fließt.
In diesem Fall ist es wichtig das die max. Sperrspannung nicht überschritten wird.
Es gibt auch noch speziellere Dioden (wie schon geschrieben wurde) wie z.B. Supressor und Z-Dioden,... bei diesen muss man wissen wie man diese einsetzen muss und darf.
Als Beispiel werden Zenerdioden in Sperrrichtung betrieben und benötigen einen Vorwiderstand. In Flussrichtung wirken Zenerdioden wie normale Dioden.
Ich hoffe es ist jetzt verständlicher.
MfG Hannes
Was mir mal wieder eingefallen ist: Spannung liegt an und Strom fließt.
Hilft mir aber vom Prinzip auch nicht. Denn am Ende nehme ich irgendwo eine Leistung X ab.
Diese Leistung muss durch die Diode durch, die geht ja nicht irgendwie dran vorbei.
Wenn die Diode diese Leistung nicht verträgt, geht sie kaputt.
was man weiß ist:
- die Spannung hinter der Diode
- der Strom, der fließen wird oder könnte
- Gleichspannung
Wenn ich die dünnen, schmalen Bahnen auf der Platine sehe, möchte ich meinen, eine 1N4002, die für 1A ausgelegt ist, sollte bei einer Spannung, nach Diode, (ca. 12V) und einen Strom, nach Diode, von 3A, welchen die Last zieht, nicht zerstört werden. Aber scheint anders zu sein. Also müsste man dann schon eine dickere Diode nehmen, die für 3A ausgelegt ist oder gar eine noch dickere, die für 5 oder 6A ausgelegt ist.
Und dann taucht der "Widerspruch" auf, dass bei 1000W (1000V und 1A, am Verbraucher) die Diode heile bleibt und bei 100W (10V und 10A, am Verbraucher) nicht, weil ja nur der Strom ausschlaggebend ist, der durch die Diode fließt.
MfG
Denn am Ende nehme ich irgendwo eine Leistung X ab.
Und was interessiert die Diode die Leistung "irgendwo"? Die heizt doch nur das "irgendwo" aber nicht die Diode auf.
eine 1N4002, die für 1A ausgelegt ist, sollte bei einer Spannung, nach Diode, (ca. 12V) und einen Strom, nach Diode, von 3A,
Der Strom fließ nicht "nach" der Diode, er fließt "durch" die Diode. Du misst also auf beiden Seiten den gleichen Strom. Kirchhoff: Strom hat keine Quellen oder Senken.
Wieso glaubst du, daß eine 1A Diode 3A aushält?
MfG Klebwax
P.S. Wozu soll die Diode denn gut sein, wenn sie an Gleichspannung betrieben wird?
021aet04
04.06.2020, 10:53
Vergiss einmal die Leistungen, es geht nur um Spannung und Strom im leitenden und sperrenden Zustand.
Die 1N400x Dioden gibt es mit verschiedenen Sperrspannungen (1N4001=50V => 1N4007=1000V, Ströme immer 1A).
Bei 12V ist es egal welche Diode du davon nimmst.
Wenn du die Diode in Flussrichtung betreibst ist diese Spannung auch egal (weil nur Vf "über der Diode anliegt")
Wenn die Diode in Sperrrichtung betrieben wird, liegt die gesamte Spannung an der Diode an. Hier ist es wichtig das die maximale Sperrspannung nicht überschritten wird, weil sonst die Diode durchschlägt und somit zerstört ist.
Ausschlaggebend ist nur der Strom, weil der Strom die Erwärmung hervorruft. 0 Strom => 0 Erwärmung, wenig Strom => wenig Erwärmung, viel Strom => viel Erwärmung
Die Spannung ist nur dazu da, damit der Strom überhaupt fließen kann.
P.S. Wozu soll die Diode denn gut sein, wenn sie an Gleichspannung betrieben wird?
Zum Schutz gegen Verpolung.
MfG Hannes
Zum Schutz gegen Verpolung.
Also eine reine Angstdiode. Liefert keinen Beitrag zum Funktionieren der Schaltung, erhöht nur die Anzahl der Bauteile und damit die Fehlerhäufigkeit. Ist das Netzteil einmal richtig angeschlossen, wird es sich nicht von alleine umpolen. Ist eine Steckverbindung zwischen Stromquelle und Schaltung nimmt man eine, die man nicht verpolen kann. Der ganze Aufriss wegen einer nutzlosen Heizung.
MfG Klebwax
Zum Schutz gegen Verpolung.
und
- DTL-Schaltkreise
- Entkopplung
- - - Aktualisiert - - -
Vergiss einmal die Leistungen, es geht nur um Spannung und Strom im leitenden und sperrenden Zustand.
Bin ich schon dabei.
Danke vielmals bis hier hin!
MfG
- - - Aktualisiert - - -
Zur Ergänzung hier mal ein Beispieldatenblatt, wo Ptot angeben ist (1n4148 = 500mW): https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A400/1N4148%28DO-35%29%28002%29.pdf
Wobei If = 0.15A. Würde bedeuten: 3.3V bei 0.15A oder 5V bei 0.1A. Darüber zerstört die zu hohe Verlustleistung die Diode. Richtig oder falsch?
- DTL-Schaltkreise
- Entkopplung
Das musst du mal genauer erkären. Was sind DTL-Schaltkreise und wer soll von wem entkoppelt werden?
MfG Klebwax
Searcher
04.06.2020, 13:29
Zur Ergänzung hier mal ein Beispieldatenblatt, wo Ptot angeben ist (1n4148 = 500mW): https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A400/1N4148%28DO-35%29%28002%29.pdf
Wobei If = 0.15A. Würde bedeuten: 3.3V bei 0.15A oder 5V bei 0.1A. Darüber zerstört die zu hohe Verlustleistung die Diode. Richtig oder falsch?
Hallo Moppi,
was verstehst Du unter "darüber"? Über was?
Bei 3.3V oder 5V an der Diode wird sie immer zerstört.
Was glaubst Du, wieviel Strom bei 3.3V fließt?
+3.3V ----->|----- GND
1N4148
Gruß
Searcher
oberallgeier
04.06.2020, 13:58
Mein Gott... beim größten Teil dessen, was ich in diesem Thread lese, rollen sich die Fußnägel hoch....Mag sein. Ich finde es toll, dass sich hier einige Forumsmitglieder ernsthaft bemühen, einem andern Mitglied einen Sachvehalt zu erklären. Ich hatte hier auch schon Fragen gestellt, die bei manchem Fachkundigen vermutlich Erstaunen, Kopfschütteln oder Lachanfall hervorgerufeh hatten - aber eigentlich für mich immer zum Schluss zur Aufklärung führten.
Kurz - ich finde das geduldige Erklären in diesem Forum beispielhaft (guckt mal zu den Kollegen von einem fachähnlichen Forum . . .)
Es gibt keinen Zwang sich an irgendetwas zu beteiligen. Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen. Das ist vielleicht ein Gnom! Wenn ich was von Wechselspannung und PWM lese und das dann aus einem Trafo kommen soll, krieg ich auch nen Anfall und die Haare fallen mir aus. Aber so ne große Klappe habe ich mithin nicht.
@oberallgeier
Zitier ihn wenigstens nicht, er steht auf der Igno-Liste, dann brauch ich mich nicht ärgern.
- - - Aktualisiert - - -
Hallo Moppi,
was verstehst Du unter "darüber"? Über was?
Bei 3.3V oder 5V an der Diode wird sie immer zerstört.
Was glaubst Du, wieviel Strom bei 3.3V fließt?
+3.3V ----->|----- GND
1N4148
Gruß
Searcher
Drüber über was? - Ptot? Mir ging es jetzt um Ptot. - Ist aber, wenn ich es richtig sehe nur in Sperrrichtung interessant. Wenn ich eine Schutzdiode nach außen brauche und verhindern will, dass dort irgendwas eingespeist wird.
Jetzt muss ich aber auch die Gegenfrage stellen: was meinst Du mit an der Diode? - Wo an der Diode? Wenn ich 12V vom Akku habe dann liegen an der Diode 12V an, da geht nichts kaputt, hinter der Diode liegen an ihr ca. 0.7V weniger an.
Was ich glaube, wie viel Strom fließt? Wenn meine angeschlossene Glühlampe 1A zieht, dann fließen da 1A drüber und an der Glühlampe liegen 11.3V an, ebenso, wie an der einen Seite der Diode.
MfG
Wenn ich 12V vom Akku habe dann liegen an der Diode 12V an, da geht nichts kaputt, hinter der Diode liegen an ihr ca. 0.7V weniger an.
Du hast Dir damit doch Deine Antwort schon selber gegeben.
Leistung ist Spannung mal Strom an dem jeweiligen Bauteil.
An der Diode liegen somit 12-11,3V = 0,7V.
0,7V * 1A = 0,7W Leistung.
Und nur diese 0,7W muss die Diode in Wärme umsetzen.
An deiner Last hast Du dann 11,3V * 1A = 11,3W Leistung.
Deine Stromquelle muss also 11,3W für den Verbraucher und 0,7W für die Diode liefern.
Deine Stromquelle wird also 12W liefern müssen - Das war aber hier gar nicht die Frage.
@Gnom67
Und welchen erhellenden Beitrag hast Du hier geliefert.
Ausser Kritik an anderen Forumsmitgliedern hab Ich da nichts gefunden.
Searcher
04.06.2020, 15:11
Drüber über was? - Ptot? Mir ging es jetzt um Ptot. - Ist aber, wenn ich es richtig sehe nur in Sperrrichtung interessant. Wenn ich eine Schutzdiode nach außen brauche und verhindern will, dass dort irgendwas eingespeist wird.
Die Spannungen, die Du für die Berechnung oben (die 3,3V bzw 5V) hernimmst, können in der Praxis an der Diode nicht auftreten; zwischen Anode und Kathode der Diode gemessen.
Jetzt muss ich aber auch die Gegenfrage stellen: was meinst Du mit an der Diode? - Wo an der Diode?
In meiner Skizze gibt es nichts als 3.3V Versorgung und die Diode. Also Pluspol an Anode und GND an Kathode der Diode.
Wenn ich 12V vom Akku habe dann liegen an der Diode 12V an, da geht nichts kaputt, hinter der Diode liegen an ihr ca. 0.7V weniger an.
Da gibt es wohl eine Begriffsverwirrung. An den beiden Anschlüssen der Diode gemessen, mißt man keine höhere Spannung als Uf (also idealerweise diese 0,7V) Voraussetzung ist allerdings, daß es noch eine Last in Reihe zu der Diode gibt.
Was ich glaube, wie viel Strom fließt? Wenn meine angeschlossene Glühlampe 1A zieht, dann fließen da 1A drüber und an der Glühlampe liegen 11.3V an, ebenso, wie an der einen Seite der Diode.
An der anderen Seite der Diode liegen Deiner Beschreibung nach die 12V? Der Potentialunterschied zwischen Anode und Kathode der Diode sind demnach 0,7V. Die 0,7V * 1A sind 0,7W Leistung, die die Diode vertragen können muß.
+12V ---+----->|-----+-----(x)---------- GND
| Diode | Glühbirne
| |
MP A MP B
12V 11,3V
an der Diode 0,7V
Zwischen GND und MP B: 11,3V
Zwischen GND und MP A: 12,0V
Zwischen MP B und MP A: 0,7V (auch als an der Diode gemessen bezeichnet)
Nur die Spannung an der Diode (0,7V) und der Strom durch die Diode sind für Ptot der Diode relevant.
Ich hoffe, ich habe die Verwirrung nicht noch vergrößert.
Gruß
Searcher
Ich schlage vor damit aufzuhören, sich über die Antworten anderer zu beschweren.
Eine sachliche Richtigstellung oder eine geeignetere Darstellung wäre doch viel wertvoller.
Man läuft bei soetwas nur in die Gefahr bei der nächsten Frage die nicht perfekt ist, entsprechende Kritik zu bekommen.
Da gibt es wohl eine Begriffsverwirrung. An den beiden Anschlüssen der Diode gemessen, mißt man keine höhere Spannung als Uf (also idealerweise diese 0,7V) Voraussetzung ist allerdings, daß es noch eine Last in Reihe zu der Diode gibt.
Ich dachte, dass Du das meinst. Aber nennt man das nicht Spannungsabfall bzw. Spannung über der Diode (auch bei diesem Ausdruck bin ich mittlerweile schlauer geworden, was da gemeint ist)?
Der Potentialunterschied zwischen Anode und Kathode der Diode sind demnach 0,7V. Die 0,7V * 1A sind 0,7W Leistung, die die Diode vertragen können muß.
Fiktives Beispiel, aber Zahlen, damit man weiß, was gemeint ist. Und hier kommen wir der Sache schon näher: "Leistung, die die Diode vertragen können muß"
Ich hoffe, ich habe die Verwirrung nicht noch vergrößert.
Nein :)
Ich will noch mal ein Beispiel:
Wenn ich weiß, dass ich ca. 3A aus meiner Spannungsquelle ziehen will, und ich will eine Diode nach der Spannungsquelle schalten, als Verpolschutz z.B., und die Spannungsquelle liefert 12V (um mal vernünftigen Wert zu nehmen), welche Diode würdest Du dafür auswählen und warum (also nach welchen Größen orientierst Du Dich)?
MfG
Searcher
04.06.2020, 17:07
Wenn ich weiß, dass ich ca. 3A aus meiner Spannungsquelle ziehen will, und ich will eine Diode nach der Spannungsquelle schalten, als Verpolschutz z.B., und die Spannungsquelle liefert 12V (um mal vernünftigen Wert zu nehmen), welche Diode würdest Du dafür auswählen und warum (also nach welchen Größen orientierst Du Dich)?
Den Fall hatte ich kürzlich. Hab mit einem alten Autoradio, dessen Lautsprecherausgänge nach etwa 5 Minuten zu "blubbern" anfingen und einer 12V Rasentraktor Batterie offline vom Auto exprimentiert. Dafür habe ich eine Diode für temp. Verpolschutz gesucht.
Da ich zuerst immer im E-Schrott suche, fiel mir eine PBYR1025D in die Hand. Autoradio ist mit 5A Sicherung ausgerüstet. Datenblatt Quick Referenz http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/philips/PBYR1025D_SERIES_1.pdf : If(av) 10A, Vr 20V, Uf 0,41V (Schottky).
Geschaut was If(av) bedeutet und dann eingebaut. Eingeschaltet und Finger auf die Diode. Wurde nicht mal warm. Bei Verpolschutz würde auch eine gnadenlose Überdimensionierung nicht schaden.
Bei empfindlicheren Anwendungen würde ich sicher etwas genauer hinschauen. Bei meinen Basteleien reicht aber meist eine überschlagsmäßige Beurteilung und ausprobieren.
Gruß
Searcher
Wenn ich weiß, dass ich ca. 3A aus meiner Spannungsquelle ziehen will, und ich will eine Diode nach der Spannungsquelle schalten, als Verpolschutz z.B., und die Spannungsquelle liefert 12V (um mal vernünftigen Wert zu nehmen), welche Diode würdest Du dafür auswählen und warum (also nach welchen Größen orientierst Du Dich)?
Das kommt halt darauf an, welche Spannungsquelle man vor sich hat.
Von der Werten her würde Ich auf eine Standard 5A Silizium Diode BY 550 - xx gehen.
Bei einem Netzteil kann auch schon mal ein Spannungspeak ankommen und das tut einer Si Diode im Prinzip nichts, weil sie ohnehin eine relativ hohe maximale Sperrspannung hat.
Bei Batteriebetrieb oder zur Verlustleistungsminimierung wäre wohl eine Schottky Diode die bessere Wahl z.B. SB 530.
Allerdings ist bei dieser üblicherweise der Rückwärts Leckstrom wesentlich höher.
Auch ist meistens die Spannungsfestigkeit in Sperrichtung geringer, als bei normalen Si-Dioden.
Die Sperrschicht Kapazität spielt jetzt bei Deiner Anwendung keine Rolle.
Darum gibt's ja auch so viele verschiedene Typen für unterschiedliche Anwendungen.
Was man keinesfalls tun sollte ist, wegen einem höheren Strom 2 Dioden direkt parallel zu schalten.
Dabei geht erst eine, dann die andere Diode defekt ( negativer Temperaturkoeffizient ).
damaltor
04.06.2020, 18:21
Edit: manf hat offenbar alles im Griff :)
Edit: manf hat offenbar alles im Griff :)
das finde ich nicht, ich hätte die betr. Beiträge gelöscht, und warum wird meine Meinung dazu zensiert und gelöscht!?
- - - Aktualisiert - - -
aja, gerade gesehen: jetzt inzwischen doch gelöscht.
ok.
Gut, Danke!
Ich glaube, ich bin dann so weit durch mit dem Thema. Bleibt dann wohl dabei, dass man die Diode einfach nach Max-Leistung in Flussrichtung und Max-Spannung in Sperrrichtung aussucht.
Jedenfalls etwas die Materie vertieft und hoffentlich bei mir jetzt auch gefestigt. :)
Auch der Hinweis von Klebwax mit den Verlusten war nicht ganz falsch. Hat mich zu Verpolschutzschaltungen geführt, die man dann mit einem Relais umsetzen kann. Ist mir auch noch nicht eingefallen.
Dann gute Nacht und gutes Gelingen!
MfG
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