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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ERLEDIGT] Rekuperation am eBike selber bauen



Moppi
24.07.2019, 16:49
Hallo!

Mal so eine Idee:

Das eBike hat einen Akku. Der wird per Netzteil geladen, müsste nachschauen wie viel Spannung genau, ich denke 12V.
Also nehmen wir mal die 12V an. Wenn man einen Dynamo anbringt und einen Konverter, der aus den meinetwegen 5V Dynamospannung die notwendige Ladespannung erzeugt, dann sollte es doch möglich sein, den Akku bergunter, wenn die Elektronik abgeschaltet ist, aufzuladen. Dass so ein Dynamo in herkömmlicher Art als Bremse dient ist klar. Aber nur mal vom Prinzip her. Gäbe es da sonstige Einwände gegen so ein Vorgehen?


MfG

ARetobor
24.07.2019, 16:59
Im Prinzip ja.
Warum willst du nicht den Antriebsmotor als Generator nehmen?

Crazy Harry
24.07.2019, 17:02
Nur mal zu meinem Verständnis: So ein eBike dürfte doch eigentlich keine Bremse haben? Ich hab immer vermutet, daß durch den Antriebsmotor eine Spannung erzeugt wird und diese mit einem geregelten Kurzschluss bremst. Bei der Rekuperation wird dann eben nicht verheizt, sondern geladen. Liege ich da falsch?

oberallgeier
24.07.2019, 17:04
.. Mal so eine Idee .. den Akku bergunter, wenn die Elektronik abgeschaltet ist, aufzuladen ..Die Idee ist bekannt. Bekannt ist auch, dass die meisten eBikes (Pedelec) heutzutage den Motor im Bereich "Tretlager" haben. Dazu gibts nen Freilauf - sonst wirds ziemlich unhandlich. Damit scheidet diese Gruppe und ähnliche Anordnungen aus. Rekuperation gibts nur mit Nabenmotoren - die wiederum andere Vor- und Nachteile haben als die verbreitete Bauart. Rechnet man den Wirkungsgrad im Generatorbetrieb (der Motor ist als Antriebsmotor hoffentlich dahingehend optimiert) mit, dann wird sicher ein (eher ?sehr?) kleiner Teil der Energie aus Talfahrten wieder gewonnen. Und bei kurzen Abfahrten bremsen viele Fahrer nicht - und hoffentlich dann auch nicht der Motor. Müsste also irgendwie der "Bremswunsch" signalisiert werden - automatisch (ohhhh neeeeeiiiiiin - nicht wenn ich Hügelstrecken fahre).


.. Bei der Rekuperation wird dann eben nicht verheizt, sondern geladen. Liege ich da falsch?Nö. Du liegst richtig.

Bei elektrisch betriebenen Rollstühlen ist diese Rekuperationsgeschichte eher bekannt/gängig/geübt - die werden aber auch nicht mit Tretkurbeln bewegt. Dort lässt sich z.B. per Handgriffsensor (die "Kupplung" für die Schiebekraft) ablesen ob es Schub- oder Zugbetrieb wird - ob als angetrieben oder geladen wird. Und diese Handkraft kann auch feinfühlig das Motormoment steuern - wenn ich xxx´s Rollstuhl schiebe - eben, bergauf oder bergab - dann läuft der ziemlich problemlos mein Tempo.

Kurz: die Lösung ist bekannt mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Fragen sie ihren Fahrradhändler . . .

ARetobor
24.07.2019, 17:24
§ 65 Abs. 1 StVZO: „Alle Fahrzeuge müssen eine ausreichende Bremse haben, die während der Fahrt leicht bedient werden kann und ihre Wirkung erreicht, ohne die Fahrbahn zu beschädigen. Fahrräder müssen 2 voneinander unabhängige Bremsen haben. (…)“

oberallgeier
24.07.2019, 17:41
StVZO, § 65(2) Als ausreichende Bremse gilt jede am Fahrzeug fest angebrachte Einrichtung, welche die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu vermindern und das Fahrzeug festzustellen vermag.

Damit zählt die (elektrische) Rekuperation - wie auch immer sie angewendet wird - nicht als (ausreichende/richtige) Bremse. Kann ja nur Fahrt vermindern - ohne Fahrt hat sie null Wirkung. BTW: im Rennsport zählt mein Oberkörper auch nicht als Bremse - obwohl der vor den meisten Kurven deutlich übers Windschildchen kommt . . . Ist allerdings auch nicht rekuperativ.

Moppi
24.07.2019, 17:41
Also ist ja nur mal so eine Idee. Die sicher nicht neu ist. Aber rein theoretisch einfach.

Der Motor sitzt am Hinterrad, Nabenmotor. Die Steuerung auseinander zu friemeln, wäre mir zu aufwendig. Ist alles fertig verkabelt.

Bin nur so drauf gekommen, dass das evtl. machbar wäre. Ich fahre z.B. eine Strecke 12km viel bergauf. Zurück dieselbe Strecke geht es entsprechend viel und lange bergab. Auf der Hinfahrt ist der Akku schon gut leer, auf der Rückfahrt habe ich nichts was bremsen tut. Bremsen muss ich aber, also nehme ich beide Bremsen um die Geschwindigkeit über mehrere Kilometer niedrig zu halten. Würde ich das Fahrrad rollen lassen, könnte ich manchmal mit Tempo 50 oder 60 durch den Ort donnern, ist aber hier viel zu gefährlich, weil das ein kleines Fahrrad ist (20" Räder). Und irgendwann kommen auch immer Kreuzungen und Sraßeneinmündungen. Rücktrittbremse gibt es nicht. Rekuperation fällt bei dem Preis aus. Ist nicht drin.

Es gibt Räder mir Rekuperation, es gibt wohl auch Nachbausätze.

Allerdings kommt mir gerade der Gedanke, dass ein herkömmlicher Fahrraddynamo die nötige Leistung nicht erzeugen können wird.

MfG

ARetobor
24.07.2019, 18:00
Nun,
es wird bei einem technischen Umbau, die Zulassung erlöschen.
Bei einem Umbau(Eigenbau) ist dann eine Neuzulassung fällig.
Kostet auch noch mal.
Glaube nicht dass sich das lohnt?
Vom Spass etwas neues zu erschaffen, mal abgesehen.

HaWe
24.07.2019, 19:37
Nun,
es wird bei einem technischen Umbau, die Zulassung erlöschen.
Bei einem Umbau(Eigenbau) ist dann eine Neuzulassung fällig.
Kostet auch noch mal.
Glaube nicht dass sich das lohnt?
Vom Spass etwas neues zu erschaffen, mal abgesehen.

solange nur Anbauten erfolgen (Dynamo) und die Sicherheitselemente nicht geändert werden (Bremsen, Licht):
wschl nicht, ansonsten beim TÜV nachfragen

Klebwax
24.07.2019, 22:44
Nun,
es wird bei einem technischen Umbau, die Zulassung erlöschen.

Vielleicht etwas zur Klarstellung:


Mit einer Unterstützung beim Treten bis maximal 25 km/h (plus Toleranz) und einer Nenndauerleistung des Motors von 250 Watt gelten Pedelecs als Fahrrad.
Dementsprechend sind weder eine Zulassung, ein Helm oder ein Führerschein nötig.
Einige Modelle verfügen über eine Anfahrhilfe bis 6 km/h – d.h. bis zu dieser Geschwindigkeit ist kein eigener Krafteinsatz nötig. Auch diese Modelle gelten als Fahrräder,



Solange das Teil in diese Kategorie fällt, es zum Beispiel kein Versicherungskennzeichen haben muß, gibt es keine Zulassung und sie kann daher auch nicht erlöschen.

Theoretisch speist ein BLDC über die Bodydioden seiner 3-Phasen-Brücke auch zurück in den Akku. Aber die Spannung, die er liefert ist etwas geringer, als die Spnnung die er benötigt, um mit der selben Drehzahl angetrieben zu werden. So als Rechenbeispiel: wenn der Motor voll bestromt 30km/h schaffen würde (aber auf 25 abgeregelt wird), steigt die Spannung im Schubbetrieb erst bei über 30km/h soweit an, daß etwas zurück in den Akku fließt. Es sind daher zusätzliche Dinge in der Motorsteuerung zu erledigen, damit das schon bei geringerer Geschwindigkeit funktioniert.

MfG Klebwax

ARetobor
24.07.2019, 23:23
Pedelec oder E-Bike, das ist hier die Frage:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/fahrrad-ebike-pedelec/vorschriften-verhalten/verkehrsverstoesse-radfahrer/

Klebwax
25.07.2019, 01:08
Pedelec oder E-Bike, das ist hier die Frage:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/fahrrad-ebike-pedelec/vorschriften-verhalten/verkehrsverstoesse-radfahrer/

Das ist nicht wirklich die Frage (https://www.e-bikeinfo.de/recht/gesetzliche-vorschriften-e-bikes-pedelecs). Die Begriffe werden wie in anderen Bereichen auch sehr ungenau verwendet.


Achtung, NICHT VERWIRREN LASSEN! Während sich in der Anfangszeit viele Unternehmen und Fachleute für den Gebrauch des (eigentlich richtigen) Begriffs „Pedelec“ eingesetzt haben, hat sich heute im allgemeinen Sprachgebrauch der auch international übliche Ausdruck E-Bike (oder englisch ebike) für alle Arten von Elektrorädern eingebürgert.

Am einfachsten geht das so: ist für das Gerät kein Kennzeichen, weder von der Versicherung noch ein amtliches nötig, ist es ein "Fahrrad" und braucht und bekommt auch keine Zulassung. Dies sind so 97% aller Elektroräder. Damit kann man, wie bei Fahradfahrern üblich, ungestraft bei Rot über jede Ampel fahren (Fahrradfahrer sind immer die "Guten").

MfG Klebwax

ARetobor
25.07.2019, 09:07
Danke,sehr informativ.

PS
Ein Pedelec kann auch nicht dafür, dass es von einem "Idioten" geführt wird.
Ein Autofahrer kann seine Fahrerlaubnis (Führerschein) verlieren.
Verliert dann ein Pedelec Fahrer, ohne Fahrerlaubnis, die Berechtigung, eine zu machen?

HaWe
25.07.2019, 09:36
Danke,sehr informativ.

PS
Ein Pedelec kann auch nicht dafür, dass es von einem "Idioten" geführt wird.
Ein Autofahrer kann seine Fahrerlaubnis (Führerschein) verlieren.
Verliert dann ein Pedelec Fahrer, ohne Fahrerlaubnis, die Berechtigung, eine zu machen?



ja, bei schweren Verstößen gegen Straßenverkehrsrecht kann ihm sowohl eine bestehende KfZ-Fahrerlaubnis entzogen werden, als auch bei dann erfolgtem Eintrag ins Führungszeugnis dazu führen, dass er gar keinen Führerschein machen kann (mangelnde Zuverlässigkeit oder Eignung).

(hat ja nichts mehr mit dem TOP zu tun)

Anm.: Auch wenn Fahrräder keine eigene Zulassung brauchen, müssen sie den Vorschriften zur Verkehrssicherheit entsprechen (Bremsen, Licht) - das erlischt dann aber nicht durch Zusatz-Dynamo.

Moppi
25.07.2019, 09:40
Trunkenheit im Straßenverkehr ist auch so. Siehe Promille-Grenze Fahrrad. Am besten fährt man heute, wenn man etwas getrunken hat, gar nichts mehr. Die Grenzen sind sehr niedrig. Was vor Jahren noch ein Bußgeld nach sich zog, ist heute oftmals schon eine Straftat. Und damit ist dann alles im Eimer. :)
Aber das hat noch weitreichendere Folgen. Weil auf diese Weise die Straftaten, bei verhältnismäßig geringen Vergehen, zugenommen haben, sind die Gerichte mehr beschäftigt. Da dort aber häufig Personalmangel herrscht, wie man so hört und liest, führt das dann dazu das solche "Straftaten" offenbar willkürlich abgeurteilt werden.

HaWe
25.07.2019, 09:53
Trunkenheit im Straßenverkehr ist auch so. Siehe Promille-Grenze Fahrrad. Am besten fährt man heute, wenn man etwas getrunken hat, gar nichts mehr. Die Grenzen sind sehr niedrig. Was vor Jahren noch ein Bußgeld nach sich zog, ist heute oftmals schon eine Straftat. Und damit ist dann alles im Eimer. :)
Aber das hat noch weitreichendere Folgen. Weil auf diese Weise die Straftaten, bei verhältnismäßig geringen Vergehen, zugenommen haben, sind die Gerichte mehr beschäftigt. Da dort aber häufig Personalmangel herrscht, wie man so hört und liest, führt das dann dazu das solche "Straftaten" offenbar willkürlich abgeurteilt werden.

ja, das meinte ich auch mit "schweren Verstößen gegen Straßenverkehrsrecht"

PS
wenn aber Straftaten vorliegen, dann kommt es zur Gerichtsverhandlung - da passiert nichts "willkürlicher" als sonst auch (vor Gericht und auf Hoher See ist man immer in Gottes Hand ;) ), und ohne einen guten Rechtsanwalt sollte man dann dort auch gar nicht erst auftauchen.

Moppi
25.07.2019, 10:11
Es kommt oft nicht zur Gerichtsverhandlung. Das ist es ja. Dann wird recht willkürlich ein Strafbefehl zugeschickt und fertig. Das wiederum kann man vorm Bundesverfassungsgericht monieren, dann macht das Amtsgericht das alles noch mal. Und da kommt die Sache mit dem "guten Anwalt". Menschen kann man leider ja nicht in den Kopf gucken, wie man so sagt.

HaWe
25.07.2019, 10:23
Es kommt oft nicht zur Gerichtsverhandlung. Das ist es ja. Dann wird recht willkürlich ein Strafbefehl zugeschickt und fertig. Das wiederum kann man vorm Bundesverfassungsgericht monieren, dann macht das Amtsgericht das alles noch mal. Und da kommt die Sache mit dem "guten Anwalt". Menschen kann man leider ja nicht in den Kopf gucken, wie man so sagt.

Wenn das wirklich so ohne öffentliches Verfahren passieren sollte, kann man dagegen Berufung einlegen.
Welcher Anwalt gut oder wer weniger gut ist, kann man nichr sicher wissen, aber zum Glück findet man Hinweise im Web - aber es stimmt, manchmal kann man richtig Pech haben, sowohl beim Anwalt als auch beim Richter 8)

Moppi
25.07.2019, 11:39
Also wie gesagt, ich denke ein einfacher Fahrraddynamo wird die Leistung nicht bringen.

ARetobor
25.07.2019, 12:10
Wenn,
dann würde ich über so etwas nachdenken.
https://e-mon-shop.de/index.php?cPath=4

Moppi
25.07.2019, 12:19
Ok, danke für den Link!

Das gesamte Rad war nur 490 € :) Aber sehr interessant!

oberallgeier
25.07.2019, 12:27
Also wie gesagt, ich denke ein einfacher Fahrraddynamo wird die Leistung nicht bringen.Wenn ich mich richtig erinnere, schafften die (bei mäßig schneller Fahrt) an die 20 W. Wenn Dir das reicht : - )

Moppi
25.07.2019, 12:30
20W könnte gerade so hin hauen, was?

Das Netzteil ist 42V , max 2A .... wird knapp. Oder 2 Dynamos. :)

Wäre ein Experiment wert gewesen.

Aber ich komm schon hin. Der Aktionsradius ist mit gut 15 bis 20km groß genug. Für die Zwecke, wo ich es haben wollte, mehr als ausreichend. Dass ich jetzt damit sogar zum Zahnarzt fahren könnte, ist eine andere Sache und kann im Sommer durchaus Spaß machen.


MfG

ARetobor
25.07.2019, 12:38
Nö,
meist nur 1-3 Watt

hier noch ein Beispiel ca 3 Watt:
https://www.boc24.de/p/vorderrad-mit-nabendynamo-28-zoll-dh-c3000-3n/194616/?gclid=EAIaIQobChMI5Y3Xzu_P4wIV0eF3Ch2KDw6eEAYYASA BEgJKPPD_BwE

Moppi
25.07.2019, 12:41
Ok . ... Dann ganz gestrichen.

Crazy Harry
25.07.2019, 12:42
Rekuperation heißt, dein Fahrzeug wird abgebremst und die gewonnene Energie in den Akku geschoben. Woher soll das zusätzliche System aus Dynamo und Laderegler wissen, ob der Antriebsmotor grad schiebt, also bremsen kontraproduktiv ist? Und woher soll es wissen, wie viel es bremsen darf?

Moppi
25.07.2019, 13:39
Das System kann an- und abgeschaltet werden. Nur im abgeschalteten Zustand soll der Akku geladen werden. Also paar Kilometer laden: Dynamo dran und Motor abschalten, damit der nicht anlaufen kann. So versuchsweise. Aber .... siehe oben.

Ich glaub da ist es besser, man nimmt einen zweiten Akku mit. Gepäckträgerkoffer/-tasche drauf und Akku reintun.
Die Ladung würde 3h dauern, bei 42V und ca. 2A. Leider nichts mit Schnellladen, wie bei unserm Hybrid-Auto. Daher rel. sinnfrei.

Wenn ich Zusatzakkus bekomme, würde ich gerne mal 40km damit fahren, schöne Strecke (See etc.) alles Fahrradweg.


MfG