Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vergleich Spannungsregler 70xx vs AMS1117
oberallgeier
11.07.2019, 10:17
Hallo Friends,
nachdem ich ein paar Steckbrettversorgungen mit Schalter und "allem" gekauft hatte,
......https://dl.dropbox.com/s/3pukvv519jc4rnq/SteckbrettAdapter3p3-5V-MB102.jpg?dl=0
war mir bereits zweimal der AMS1117 abgeraucht. Einen verb-rauchte ich in meiner Nikon-Fernsteuerung. Ich hatte auch ne steckbare Version des AMS1117 gelötet und als minimalistische Lösung alternativ zu ähnlichem Minimalteilchen (NUR das Bauteil - einfach aufs Steckbrett) bei Versuchsaufbauten benutzt.
Mein Verdacht liegt nahe, dass der AMS1117 deutlich empfindlicher reagiert als der 78xx (meist 7805, manchmal 78S05). Aber die 78xxer-Baureihe gibt es eben leider nicht in SOT223. SOT ist ja nun nicht immer NOTwendig, aber praktisch. Dagegen ist gerade beim Steckbrettaufbau ein empfindliches Bauteil ziemlich unpraktisch . . .
Frage:
Weiß jemand etwas zum Vergleich der Typen
AMS1117 und 78xx
speziell hinsichtlich ihrer EMV, sonstiger Empfindlichkeit und so?
Danke für eure Beiträge.
Weiß jemand etwas zum Vergleich der Typen AMS1117 und 78xx
Lineare Regler sind eigentlich "unkaputtbar". Gegen zu hohe Ströme und gegen zu hohe Temperaturen sichern sie sich selbst. Mit zwei Sachen haben sie aber Probleme: Rückwärtsstrom und Überspannung.
Wenn man am Augang einen großen Kondensator hat und schließt den Eingang kurz, kann der Rückwärtsstrom den Regler grillen. Also den Kondensator am Ausgang so klein wie möglich und Kurzschluß oder auch das Verbinden mit einem großen leeren Kondensator am Eingang vermeiden.
Bei der Spannung gibt es einen ziemlichen Unterschied zwischen 78xx und dem AMS1117, die 78xx vertragen über 30V, der 1117 nur 15V. Im Gegegsatz zur verbreiteten Meinung, ist die Spannung am Ausgang unkritisch, solange sie unter der Maximalspannung bleibt und nur ein minimaler Rückwärtsstrom fließt.
Da ich das SOT223 Gehäuse mag (läßt sich gut löten) hab ich mir als Regler einige TDA3663 zugelegt. Die vertragen auch 40V am Eingang.
MfG Klebwax
White_Fox
11.07.2019, 12:02
Gegen Rückspannung hilft eine Diode zwischen Ein- und Ausgang des Spannungsreglers.
Gegen Rückspannung....
Ich habe nicht versehentlich Strom geschrieben. Solange kein nennenswerter Strom fließen kann, hebt die Bodydiode des Reglers den Eingang einfach auf Ausgangsspannung minus Diodendrop.
Diodes between the input and output are not usually needed. Microsecond surge currents of 50A to 100A can be handled by the internal diode between the input and output pins of the device. In normal operations it is difficult to get those values of surge currents even with the use of large output capacitances. If high value output capacitors are used, such as 1000μF to 5000μF and the input pin is instantaneously shorted to ground, damage can occur.
MfG Klebwax
White_Fox
11.07.2019, 14:19
Es ist zwar beides nicht dasselbe, da hast du recht. Aber ganz ehrlich: Praktisch hast du doch immer beides, oder nicht?
Sind
Allgemein würde ich erstmal Abstand davon nehmen, die Kapazität am Ausgang immer möglichst klein halten zu wollen. Manchmal brauchst du halt einen dicken Elko irgendwo anders in deiner Schaltung, oder z.B. viele Entkoppelkondensatoren. Die addieren sich zur Ausgangskapazität am Spannungsregler ja dazu, auch wenn sie nicht direkt neben dem Spannungsregler verbaut sind. Und wer möchte beim Entwickeln der restlichen Schaltung dauernd Rücksicht auf solche Befindlichkeiten nehmen...da würde ich die Spannungsversorgung lieber anders aufbauen.
Davon abgesehen glaube ich auch nicht, daß Oberallgeier den Eingang beim Abschalten kurzschließt.
Es ist zwar beides nicht dasselbe, da hast du recht. Aber ganz ehrlich: Praktisch hast du doch immer beides, oder nicht?
Eigentlich nicht. Ein zu großer Rückstrom kann auch bei Spannungen kritisch sein, die kleiner als die zulässige Spannung des Reglers sind.
Allgemein würde ich erstmal Abstand davon nehmen, die Kapazität am Ausgang immer möglichst klein halten zu wollen. Manchmal brauchst du halt einen dicken Elko irgendwo anders in deiner Schaltung, oder z.B. viele Entkoppelkondensatoren. Die addieren sich zur Ausgangskapazität am Spannungsregler ja dazu, auch wenn sie nicht direkt neben dem Spannungsregler verbaut sind.
Nun, es gab auch hier im Forum Ratschläge, mal so 1000µF oder mehr hinter einen Spannungsregler zu schalten, um zu überspielen, daß er eigentlich unterdimensioniert war. Drei und mehrstellige µF hinter einem Regler halte ich für einen Designfehler (für alle Regeln gibt es in Einzelfällen immer begründbare Ausnahmen).
Selbst viele Entkoppelkondensatoren machen nur einstellige µF aus, das ist eine ganz andere Baustelle. Für den Rest ist ja der Regler da, der sorgt im zweistelligen µs-Bereich für genügend Strom. Und das fällt ihm besonders schwer, wenn er erstmal einen großen Kondensator füllen muß. Das macht die Regelung extra langsam. Außerdem wird eine Strombegrenzung ausgehebelt. Der Kondensator liefert erstmal Strom, bevor die Regelung greift. Gerade bei Kondensatoren gilt: Viel hilft nicht immer viel.
Davon abgesehen glaube ich auch nicht, daß Oberallgeier den Eingang beim Abschalten kurzschließt.
Wenn so ein Kondensator am Ausgang da ist und man rutscht mit der Tastspitze beim Messen am Eingang einmal ab, ist das schnell passiert. Aber ich vermut auch eher Überspannung. 15V sind im Vergleich zu den 32V eines 78xx recht wenig. Ich hab mit den 30V im Hinterkopf auch so einige 1117 gegrillt.
MfG Klebwax
oberallgeier
12.07.2019, 10:47
.. im Forum Ratschläge, mal so 1000µF oder mehr .. der Regler .. sorgt im zweistelligen µs-Bereich für genügend Strom .. bei Kondensatoren gilt: Viel hilft nicht immer viel ..Grüß Euch, Klebwax und White_Fox. Danke für die interessante, lehrreiche Fachdiskussion.
Als (elektrotechnisch) sehr ungebildeter Bastler sehen meine Stromversorgungen am Steckbrett mittlerweile sehr übersichtlich aus. Spannungswandler ohne. Für die kleinen Leistungen - dachte ich - reicht das. Sporadische Blicke auf den Spannungsverlauf (im Oszilloskop) beruhigten mich.
.. Also den Kondensator am Ausgang so klein wie möglich und Kurzschluß oder auch das Verbinden mit einem großen leeren Kondensator am Eingang vermeiden ..
Gegen Rückspannung hilft eine Diode zwischen Ein- und Ausgang des Spannungsreglers.
Ein schlechtes Gewissen habe ich allenfalls bei meiner 10-Servo-Platine (https://www.roboternetz.de/community/threads/61379-Kopfsache-und-ein-m1284-etliche-Servos-viel-Alu?p=629876&viewfull=1#post629876) auf der ein 78S05 mit "nur" 10µF/100nF (https://dl.dropbox.com/s/ibdvtu0cg8u5urz/Ausschnitt-ARCo_1284TQFP_x50-2.jpg?dl=0) in SMD werkelt. Fehlfunktionen bei den teils stromhungrigen Servos, max 7 Stück, Stromspitzen bis >3A, hatte ich bisher nicht entdeckt, den Spannungsverlauf schau ich mir lieber nicht an. Aber die zwei recht fetten Servos (1501 MG) bewegen selten gleichzeitig schwere Lasten (heben und schwenken des ganzen Roboterarms). Rückstromunfälle - beim Abschalten? - gabs bisher nicht.
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