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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schrittmotor KH42HM2B013 Datenblatt gesucht



Cysign
22.08.2018, 23:02
Ich hab nen alten DMX-Scanner (Lichteffekt) geschlachtet und jetzt n paar Schrittmotoren vom Typ KH42HM2B013 rumliegen. Leider finde ich kein Datenblatt dazu - kann ich denn sonst irgendwie bestimmen, mit wie viel Strom ich den Motor gefahrlos betreiben kann?

Klebwax
23.08.2018, 07:30
Ich hab nen alten DMX-Scanner (Lichteffekt) geschlachtet und jetzt n paar Schrittmotoren vom Typ KH42HM2B013 rumliegen. Leider finde ich kein Datenblatt dazu - kann ich denn sonst irgendwie bestimmen, mit wie viel Strom ich den Motor gefahrlos betreiben kann?

Da gibt es zwei Möglichkeiten.

Wovon geht ein Elektromotor kaputt? Durch zu hohe Drehzahl können mechanische Teile versagen. Bürsten und einen Kollektor hat ein Schrittmotor ja nicht, bleiben also die Lager. Da ein Schrittmotor eher langsam dreht wird das wohl nicht zum Problem werde. Bleibt noch die Temperatur. Der Isolierlack auf der Wicklung kann schmelzen und es gibt einen Wicklungsschluß. Dazu brauchts massiv über 100° eher 150°. Nun wird der Motor außen nicht die gleiche Temperatur wie die Wicklung haben, aber 60°-80° können da schon sein. Also den Motor mal in Betrieb nehmen und den Strom solange erhöhen, bis er rund läuft. Dabei einfach durch Anfassen die Temperatur abschätzen. Ab 50° fängst an, weh zu tun. Damit hat man schon mal einen Anfangswert.

Eine zweite Möglichkeit ist alles zu messen, was möglich ist und dann in den Datenblättern anderer Hersteller einen vergleichbaren zu suchen. Mit dem Lochbild hat man schon mal den NEMA-Wert. Das macht die Suche leichter. Jetzt braucht man noch die Tiefe. Man kann aber auch das Gewicht nehmen. Kupfer und Eisen haben immer das Gleiche spezifische Gewicht, egal wer den Motor gebaut hat. Damit hat man dann die Leistungsklasse des Motors. Mit dem Ohmschen Widerstand der Wicklung kann man im Vergleich mit anderen Motoren abschätzen, oder der Motor eher für höhere Ströme oder für höhere Spannung gebaut ist.

Am Ende muß man sich aber immer über die Temperatur Gedanken machen. Man sollte den Strom nur so hoch wählen, daß der Motor das tut, was er soll ohne Schritte zu verlieren. Wird er dann zu heiß, muß man kühlen oder einen stärkeren einsetzen. Je nach Last oder wenn der Motor mechanisch blockiert, kann er auch bei einem Strom kleiner als dem Nennstrom zu heiß werden, gefahrlos gibt es nicht wirklich.

MfG Klebwax

PICture
23.08.2018, 07:37
Hallo!

Am einfachsten ist nach halbe Stunde die Temperatur des laufenden mit gewünschter Belastung Motors mit Finger "messen". ;)

Manf
23.08.2018, 09:14
Hier ist es beschrieben:
https://www.roboternetz.de/community/threads/11811-Momente-der-Durchflutung?p=109738&viewfull=1#post109738

Cysign
23.08.2018, 21:45
Danke für die Antworten. Ich hab die Motoren jetzt einfach mal n paar Minuten ähnlich wie andere Nema17-Motoren betrieben und für nen 'geschenkten Gaul' machen die Spaß :)
Ich hab leider grade keine Ahnung, wie ich mit möglichst wenig Aufwand ne Last simulieren kann...vielleicht fällt mir die Tage ja was ein.

- - - Aktualisiert - - -

Wsa mit eben noch aufgefallen ist:
Ich bin grade dabei die Achsen meines 3D-Druckers zu testen (noch über ne extra Platine - Arduino Nano + DRV8825 - jede Achse einzeln).

Meine Z-Achse scheint im Gegensatz zu X/Y etwas unterdimensioniert: https://www.roboternetz.de/community/threads/72244-Verkabelung-3D-Drucker (da gibts zwei Fotos um n Verständnis davon zu bekommen).

Im Vollschrittbetrieb hab ich auf meiner Z-Achse ordentlich Schrittverluste. Im Halbschrittbetrieb hab ich noch n paar Schrittverluste, aber im 1/4tel-Schritt-Betrieb hab ich bisher keine Schrittverluste gehört.
Ich dachte immer, dass Schrittmotore im Vollschrittbetrieb die meißte Kraft hätten, aber die reduzierte Kraft in Verbindung mit kleineren Bewegungen scheint hier Wunder zu wirken ;)
N feineres Microstepping ist mir allerdings zu langsam (wenn auch angenehmer für die Ohren - evtl. gönn ich mir mal n paar TCM2108 wenn der Drucker läuft).