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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ganze Rolle PLA-Filament "gerissen"



Jaecko
27.06.2018, 09:46
Moin.

Hatte von euch schon mal jemand das Phänomen, dass es eine ganze Rolle PLA-Filament für nen 3D-Drucker einfach so "zerissen" hat?

Kleine Story:
Ich hab meinen 3D-Drucker mit ner Rolle Filament gefüttert, die schon länger immer problemlos funktioniert hat.
Druckauftrag gestartet, fing fehlerfrei an. Ein paar Stunden später, als der Druck fertig gewesen wäre, bemerkt: Es wurden nur die untersten 2-3 Schichten gedruckt, danach kam nix mehr.
Ok, kenn ich ja schon; die Düse verstopft manchmal. Zu 95% funktionierende Abhilfe: Druckkopf aufheizen, von unten mit einer Gitarrensaite reinpopeln und dann mit Filament "spülen".
Tja, aber es kam kein Filament. Gedanke: "Wat? Rutscht der Extruder durch?!", den Extruder angeschaut: Extruder brummt, Filamentrolle dreht sich nicht.
Genauer hingeschaut: Das Filament ist einfach abgebrochen, klar dass dann nix mehr kommt.

Dann ein genauerer Blick auf die Rolle: das ganze Filament ist "gerissen", in lauter kleine Stücke, max. so 1-1,5m lang.
So, als wäre im ganzen Filament eine unheimliche Spannung gewesen, die sich mit einem Schlag entladen hätte; ähnlich wie vorgespanntes Glas.
Die Stücke an sich sind aber wie gewohnt flexibel, also nicht so wie rohe Spaghetti.

Dann wollte ich die Rolle wechseln, andere Farbe: Hier auch wieder gesehen: lauter kleine Fetzen.
Bemerkt: Die Rollen sind vom gleichen (belgischen) Hersteller... von dem hab ich noch eine 3. Rolle. Und auch hier: fast nur Konfetti.
Die anderen 9 Rollen anderer Hersteller, die in etwa gleich alt sind und gleich gelagert wurden, sind noch absolut intakt.
Diese 3 Rollen muss es also aus irgend einem Grund innerhalb von etwa 2 Wochen so zerschossen haben.
Zwar blöd, aber ich kann die Fetzen zumindest noch in nem 3D-Druckstift verheizen.

So erlebt man als Bastler immer wieder mal was neues...

MfG
Stefan

Ceos
27.06.2018, 10:22
ich meine mal in einem maker video gehört zu haben dass man die unbedingt trocken lagern soll, am besten auch eine trockenbox für den feed bauen damit das filament ja nicht wasser aufnimmt, abe keine ahnung ob das auf dein filament zutrifft und es sich deswegen so verhält

Jaecko
27.06.2018, 11:00
Das mit der Feuchtigkeit ist mir auch bekannt; nach meinen bisherigen Erfahrungen scheint es aber bei PLA da kein sooo grosses Problem zu geben.
Das älteste, offene Filament liegt seit September 2017 rum und funzt noch perfekt. Natürlich kann bei dem einen Hersteller dann irgendwas an der Zusammensetzung sein, dass genau das gerne mit Luftfeuchtigkeit reagiert. Faszinierend ist das schon; eigentlich gleiches Material und doch so unterschiedlich.

Bei PETG hab ich auch schon verschiedenes gehört. Manche berichten garkeine Probleme, bei Martin von Wintergatan (der von der Marble Machine) war ne Rolle nach ca. 1 Woche an der feuchten Luft unbrauchbar.

Ceos
27.06.2018, 12:07
ach siehste wintergatan, da hab ich es her :D

ich arbeite ja bei ner sensorfirma und die aus der RMA abteilung können dir ein liedchen singen, wenn kunden mit extremen umwelt bedingungen uns saisonweise mit "defekten" zuschütten, weil durch die minmalen klima unterschiede in der produktion trotz aktiver klimatisierung die vergussmassen unterschiedlich aushärten und bei den sensoren die eigenschaften verändern, wenn dann ein kunde die sensoren an der spezifikatiosngrenze betreibt kommt es schnell mal dazu dass man dem kunden empfihelt zu bestimmten jahreszeiten seine lager zu füllen damit man die für ihre anwendung "optimalen" sensoren bekommt

das fängt ja schon bei zugelieferten teilen an, du wärst wahrlich überrascht

grundsätzlich kannst du es so betrachten, als was ein polymer ist unterliegt einer gewissen saison schwankung in der qualität :D am besten den spezialisten oder den hersteller direkt fragen ob er eine empfehlung geben kann, die sind da meist recht hilfsbereit