PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Herdlüftermotor als Generator benützen



Chiroptera
23.01.2018, 15:10
Hallo Leute

In unserer Lerngruppe habe ich mit interessierten Jungs (6-8 Jahre) einen Lüfter aus einem alten Backofen ausgebaut. Den Motor haben wir mit einer Plastikflasche gegen Spritzwasser geschützt und den Rotor beim Brunnen zum drehen gebracht. Leider hatte ich keinen Multimeter zur Hand, um herauszufinden, ob wir schon etwas Strom produziert haben. Der "Zungentest" viel negativ aus. Die Frage ist jetzt, ob wir bei folgendem Motor noch was manipulieren müssen, um ihn als Generator einzusetzen. Er muss nicht viel leisten. Nur eine LED zum leuchten bringen, für den Lerneffekt.


Die Beschriftung auf dem Motor sagt:
Bitron TG6 120 H1265 CL H
300,,,400V 50Hz 12W
08/94

siehe dazu auch die Fotos.

Hier ist noch ein Link von einem Motorbild, der unserem sehr gleicht:
https://i.ebayimg.com/images/g/5BQAAOSwB-1Y1hop/s-l1600.jpg


Danke!

Simon

Ceos
23.01.2018, 15:23
unter "Bitron TG6" findet man relativ viel als Ersatzteile, leider bin cih nciht der Wechselstromexperte aber sieht irgendwie nach einem Synchronmotor aus, kann das wer bestätigen?

ARetobor
23.01.2018, 15:34
Hallo,
meist sind es kleine Motoren mit Kurzschlussläufer.
Damit kann man nicht so ohne weiteres Strom erzeugen.

Gruß

Chiroptera
23.01.2018, 16:25
Danke für die Antworten!

"nicht so ohne Weiteres" bedeutet: "Grundsätzlich nicht" oder " da musst du einen Lötkolben, einen Widerstand und einen Kondensator in die Hand nehmen?

Wären wir wohl besser beraten, uns einen kleinen Generator zu kaufen und diesen anstelle des Motors zu verwenden? Gibts da einen erprobten, der zu empfehlen wäre (am besten Wasserdicht)?

Danke Simon

Manf
23.01.2018, 17:51
Zur Aufklärung zu dem Motor: Es ist ein Spaltpolmotor.
Das ist ein Motor der mit der einen Spule bei Betrieb mit Wechselstrom ein magnetisches Wechselfeld erzeugt das über gespaltene Pole, einer verzögert der andere nicht, ein Drehfeld erzeugt in dem der Kurzschlußläufer asynchron dreht.
Generieren kann man mit dem Motor ohne Wechselstrom-Einspeisung nichts.

Kleine DC Motoren sind für solche Demos am besten geeignet, am besten man nimmt welche die so billig sind dass sie bei Beschädigung und Ausfall keinen großen Verlust darstellen.

https://www.pollin.de/p/gleichstrommotor-m2513r-11440-310555
Bei niederiger Leerlaufdrehzahl (im Beispiel 1600 Upm) müssen sie nicht ganz so schnell angetrieben werden um als Generator eine messbare Spanung zu liefern.

PICture
25.01.2018, 10:08
Hallo!

@ Chiroptera

Warum nicht das einfachste und billigste ? https://www.pollin.de/search?query=dynamo&channel=pollin-de&sid=4IvCWTaYTGUJPtegaMMw3vhuqJ55f6 . ;)

Ceos
25.01.2018, 11:07
Danke Manf ich hab zwar von Kurzschlussläufern gehört aber das mit den gespaltenen asymmetrischen polen war mir neu :)

Chiroptera
25.01.2018, 11:20
Danke allerseits. Jetzt kann ich ja mal die Funktion eines Spaltpolmotors mit den Jungs anschauen.

Dann tippe ich auf einen alten Fahrraddynamo, um ein gutes Ergebnis zu erhalten? Ich kann mir vorstellen, dass die Drehzahl da am besten übereinstimmt. Sehr schnell dreht unser Wasserrad nämlich nicht. vielleicht 700 RPM... Ich hoffe nur, dass die Leistung des Wasserrads dazu reicht.
Der Gleichstrommotor M2513R-11440 sieht zwar auch gut aus. Dieser wäre dann ein gutes Beispiel für einen Motor, der auch effektiv als Stromerzeuger eingesetzt werden kann und wird wohl weniger Kraftwiederstand verursachen als der Fahrraddynamo?

Ich versuche, ein Bild oder Video vom laufenden Gerät hier einzustellen - wenn es dann fertig ist...

hbquax
28.01.2018, 23:46
Theoretisch sollte der Fahraddynamo leichtgängiger sein, der hat nämlich keine Schleifkohlen, ist quasi brushless. Aber probiers es aus, es sollte doch sowieso ein Bastelprojekt werden.

Chiroptera
30.01.2018, 14:54
Da ich keinen Fahrraddynamo rumliegen habe, haben wir mal einen Motor aus einem Alten Modell-Helikopter aus- und eingebaut...

Zu den Ergebnissen:
Mit dem Spaltpolmotor: sehr, sehr wenig Spannung messbar. So um 0.002V
Mit dem Elektromotor vom Modellheli: konstant 0.2V

Jetzt stellt sich die Frage, was wir mit dem bisschen Spannung anstellen könnten. Welche LED würdet ihr empfehlen? Auch sonst sind wir für Inputs offen. Die Kinder möchten eine Batterie laden... wird wohl schwieriger sein. Vielleicht noch einen Kondensator vor die LED schalten, damit das Licht heller, oder eine Batterieladung überhaupt möglich wird?

hbquax
30.01.2018, 15:17
Mit 0.2 V kann nicht viel machen. Mir fällt da nichts ein. Habt ihr Wechselspannung und Gleichspannung gemessen?
Was ist das denn für ein Motor? DC, Brushless, groß, klein? Modellhelikopter sind ja nun ein weites Feld.... Da ist von 0,5 W bis 5000 W alles denkbar.

Ceos
30.01.2018, 15:27
ein dynamo erwartet auhc eine gewisse nenndrehzahl und da der dynamo üblicherweise einen sehr kleines "zahnrad" hat und auf der lauffläche des rades (sehr großes zahnrad) angetrieben wird ist die relativ hoch, du bräuchtest also theoretisch ein getriebe, das dir aber mehr ärger macht als dass es hilft

früher hatte ich immer hier oder da n modellauto zum aussschlachten gefunden oder bei conrad in der krabbelkiste waren ein paar billige motoren für ne mark drinne, heute findest du aber sowas eher selten leider

i_make_it
30.01.2018, 16:09
Bei 0,2V fällt mir nur ein Unterbrecherkontakt und eine Ladungspumpe mit Germaniumdioden ein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ladungspumpe
Damit kann man dan neine höhere Spannung erzeugen und eine Kondensator Laden, der dann (für eine gewisse Zeit) Leistung abgeben kann.

Auf der mechanischen Seite lässt sich die Drehzahl ohne Getriebe nur schwer erhöhen.
Mit genug Gefälle kann man in einem Fallrohr einen Druck aufbauen um eine Pelton Turbine zu betreiben.
Diese Turbinenform baut man nur nicht mal eben so selbt.

Mit einem 3D-Drucker könnte man so was drucken und mit Schamottgips eiine Gußform bauen. Dann könnte man den Kunststoff ausschmelzen und aus Alu ein Turbinenrad gießen, das nicht sofort kaputt geht.
Aber das dürfte dann schon ein größeres Projekt sein bis man das hat.

Eventuell geht auch ein Savonius Rotor, da der sich schneller drehen kann als die Strömungsgeschwindigkeit.
Allerdings ist das nur als Windturbine nutzbar.
Mit Pappe und Epoxidharzlack lässt sich so ein Roto aber recht schnell und leicht bauen.

Ceos
31.01.2018, 07:54
Zur Maximierung der Ausbeute ist mir gestern beim Youtuben noch die Idee einer Strömungsturbine gekommen, selbst langsam fließendes Wasser oder Wasser mit wenig Durchsatz kann viel Kraft entwickeln, wenn man nur die Kopplung optimiert!

In dem Video wurde dafür das Wasser in Rotation versetzt (Rundes Gefäß mit Loch im Zentrum und das Wasser wird radial eingeleitet). Das Wasser folgt der Schwerkraft udn dem Kraftimpuls als Strudel im Gefäß der in der Mitte abfließt. Wenn man jetzt einen ganz simplen Blatt-Rührer in die Mitte des Gefäß hält kann man durch die deutlich vergrößerte Angriffsfläche erheblich mehr Kraft aus dem fließenden Wasser herausnehmen und damit z.B. ein Getriebe antreiben dass dann einen kleinen Generator/Dynamo mit höherer Drehzahl antreibt (Jenseits der Nenndrehzahl ist ein Dynamo nicht sonderlich effektiv)


EDIT: Okay das kam aus meinem Posting nicht so raus, es ist nicht meine Idee, ich habe das Video auf YT gesehen XD

hbquax
31.01.2018, 08:38
Sehr schön,
eigentlich wollte jemand mit einer vorhanderen Kombi von Turbine (Lüfterrad) und Generator (Motor) mit null Budget Strom machen. Inzwischen wird bei beiden Teilen darüber geredet, womit man sie erstzen könnte... Wobei das sinnvoller ist, als aus 0,2 Volt irgendwie eine nutzbare Spannung hochzutransformieren.

i_make_it
31.01.2018, 09:10
Mit den vorhandenen Teilen, muß man halt die Wasserführung so ändern, das sie zur Kennlinie des Generators (Motors) passt.
Also Motor mit einem Lastwiderstand dran irgendwo befestigen und Handbohrmaschine dran. Dann bei verschiedenen Drehzahlen messen was da an Spannung unter Last rauskommt.
Damit hat man Eckdaten für eine Generatorkennlinie.
Dann schauen ob man mit dem vorhandenen Lüfterrad überhaupt in einen günstigen Bereich kommen kann.
Also Düsenform, Wasserdruck und Wassermenge z.B. mit einem Gartenschlauch durchprobieren.
Wenn das geht, schauen ob sich die Gegebenheiten vor Ort "anpassen" lassen.
Wenn nicht, kommt man mit den null Budget Teilen halt nicht hin.

Ceos
31.01.2018, 09:35
ich üebrlege gerade, dass man das radial-lüfterrad theoretisch auch für die strömungsturbine benutzen kann, durch die schaufelform koppelt die leistung sicher auch gut über und in einem schmalen (und höherem) zylinder bekommt man auch eine wesentlich höhere fließ/rotationsgeschwindigkeit hin als in einem großen behälter

bau das lüfterrad aus deinem motor aus, nimm ein rohr oder plastikgefäß das nur ein paar zentimeter größer ist als das lüfterrad, mach ein loch unten rein (größe veränderbar oder erst klein anfangen udn vorsichtig vergrößern)
versuch einen schlauch so an der seite anzukleben, dass das wasser möglichst radial eingeleitet wird und versenk das lüfterrad mit den schaufeln gegen die wasser dreh richtung

wenn die wassermenge stimmt und das loch passend ist, sollte das gesamte lüfterrad in einer rotierenden wasserwand versenkt sein und so maximale leistung bringen

i_make_it
31.01.2018, 16:29
in einem schmalen (und höherem) zylinder bekommt man auch eine wesentlich höhere fließ/rotationsgeschwindigkeit hin als in einem großen behälter

Das klingt nach der Beschreibung einer vertikalen Kaplanturbine.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaplan-Turbine




dass das wasser möglichst radial eingeleitet wird und versenk das lüfterrad mit den schaufeln gegen die wasser dreh richtung
wenn die wassermenge stimmt und das loch passend ist, sollte das gesamte lüfterrad in einer rotierenden wasserwand versenkt sein und so maximale leistung bringen

Radiales einleiten und rotierende Wasserwand klingt dagegen nach Francisturbine.
https://de.wikipedia.org/wiki/Francis-Turbine

Bei einem Radiallüfter muß durch den Winkel der Schaufeln das Wasser von innen kommen.
Denn nur das Umlenken des Wassers an den Schaufeln überträgt Impuls auf das Rad.

Radial trifft das Wasser auf die konvexe Krümmung der Schaufeln.
Es muß aber die Konkave Seite treffen.
Tangential von außen geht auch nicht, denn dann ist die Stömung parallel zur Schaufel und wird nur gerin nach innen umgelenkt.
Das Problem ist dann noch, das sich innen das Wasser staut und beim Abfleißen Gegenkräfte erzeugt, die den Wirkungsgrad deutlich verschlechtern.

Ich würde den Innendurchmesser ausmessen und mal im Baumarkt nach passenden Elektriker oder Wasserrohren suchen.
Dann das Rohr an einem Ende druckfest verschließen und mit einem Hartschaum umkleben das es mit 2-3mm Spiel ins Rad passt.
dann tangential anbohren, so das die Schaufeln fast rechtwinkelig getroffen werden und Strohhalmstücke einkleben.

So wie im Bild:
33257

Wasserdruck und Gefälle müssen halt angepasst werden, damit man in den günstiggen Drehzahlbereich kommt.

Wenn man am umfang alle 60 Grad löcher bohrt und etwa 6 -8 Reihen hinbekommt, trifft man die Schaufeln auf so einer Fläche, das eigentlich immer ein vernünftiges Drehmoment entstehen sollte.
Man kann ja zuerst mit dünnen 3mm Strohhalmen anfangen und ggf. dann später mal auf 5-6mm Halme aufbohren.
So kann man erst mal mit geringerem Volumenstrom anfangen und dann nach und nach den Volumenstrom erhöhen in dem man ein Loch nach dem anderen vergrößert.

Vorrausgesetzt man hat die notwendige Wasserversorgung vor Ort.

Ceos
31.01.2018, 17:42
francis turbine wäre wohl der passendste vergleich, es geht darum einen wasservortex zu erzeugen und die energie aus der rotation des vortex zu nehmen

da braucht man nicht viel druck

das wasser wird oben seitlich (radial) eingeleitet damit es dreht und fließt unten in der mitte wieder ab, da das wasser rotiert baut es im gefäß eine rotierende wasserwand auf, den vortex und die schaufeln des lüfter werden davon angetrieben33258

i_make_it
31.01.2018, 18:25
@Ceos: was Du gezeichnet hast ist tangential.
Radial wäre wie eine Speiche auf die Mitte zu, lotrecht auf dem Umfang.
Das Problem ist die Form der Schaufeln.
Die sind genau für eine entgegengesetzte Strömungsrichtung optimiert.
Sprich sehr viel Bewegungsenergie des Wassers wird gar nicht in Bewegung des Rades umgewandelt sondern verpufft einfach.

Von der Schaufelform und von außen tangential angeströmt, würde das als Ossberger Turbine funktionieren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchstr%C3%B6mturbine
Die ist allerdings ein langsamläufer.
Für eine Radialturbine als Schnellläufer müssten die Schaufeln fast Radial stehen.
Damit würde die meiste Energie vom Wasser aufs Rad übertragen.
Auch ist für ein Zyklon die Zylinderform suboptimal. Da nimmt man wenn kein durchgängiger Kegelstumpf möglich ist maximal 1/3 als Zylinder.
Durch den Kegel wird der Radius immer kleiner und trotz sinkender kinetischer Energie bleibt die Geschwindigkeit des Wassers gleich.
Wird das Wasser durch die Energieübertragung langsamer, gibt es einen Rückstau und das nicht abfließende Wasser bremst das nachströmende Wasser.
Ergebniss, schlechter Wirkungsgrad, weil die Strömungsgeschwindigkeit massiv sinkt.

Ceos
31.01.2018, 19:09
tangential
*hand -> kopf

Manf
31.01.2018, 19:54
In unserer Lerngruppe habe ich mit interessierten Jungs (6-8 Jahre) ...
Irgendwie muss es möglich sein, die Einsatz-Umgebung und die sinnvoll zu erbringende Leistung noch etwas besser abzuschätzen.
Eine LED soll leuchten, das wären bei einer roten LED knapp 2V und ab 2mA.
Man müßte, vielleicht nicht mit einem schnellen Motor, sondern mit einem Langsamläufer die Spanung von 2V erreichen.
Wird das bei 1600 Upm oder auch noch ein gutes Stück darunter mit dem kleinen Motor möglich sein.
Bei ausreichender Leistung ist vielleicht noch eine Erhöhung der Drehzahl mit Riemenscheiben und einem Gummiring drin.
Wenn die 6 Jährigen mal 8 Jahre älter sind dann können sie auf der Grundlage ja auch noch ganz neue Verfahren konstruieren.
... sage ich nur mal so, ich kann mich auch irren

hbquax
31.01.2018, 22:33
Frage an Radio Eriwan:
Kann ich mit diesem Motor und diesem Lüfterrad Strom erzeugen?

Antwort:
Im Prinzip ja.
Aber der Motor muss gegen einen Generator ausgetauscht werden. Außerdem muss das Lüfterrad durch eine neu zu konstruierende Turbine ersetzt werden. Und es wird auch kein Strom erzeugt, sondern bei der Erstellung eines langen Threads verbraucht....

:-b

i_make_it
01.02.2018, 07:07
Frage an Radio Eriwan:
Kann ich mit diesem Motor und diesem Lüfterrad Strom erzeugen?

Antwort:
Im Prinzip ja.


Wenn man es darauf runterbrechen möchte , dann ja.
Im Prinzip Ja aber praktisch haben die Naturgesetze etwas dagegen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/2e/Kennfeld_Wasserturbinen.svg/420px-Kennfeld_Wasserturbinen.svg.png
In dem Bild sieht man Fallhöhen und Wassermenge sowie die verschiedenen Bauformen gegenübergestellt.
Bis so ein Bild gezeichnet werden konnte sind ein paar zig tausen Mannstunden an Ingenieurswissenschaftlicher Arbeit und Versuch und Irtum in den letzten paar Jahrhunderten draufgegangen. Mann kann also davon ausgehen, das es da nicht mehr all zu viel Spielraum gibt, das alle die was dazu beigetragen haben etwas übersehen haben und man jetzt alles auf den Kopf stellen kann.

Die Bauform des Radiallüfterrades ist gegeben und der Motor ist gegeben.
Aber die Physik kann man nicht einfach austauschen.
Also entweder eine der Komponeten austauschen oder die Randbedingungen anpassen damit es funktioniert.
Im Thread wurden jetzt verschiedene Vorschläge gemacht was man wie machen könnte.
Auf die Schnelle kann aber z.B. ich nicht den Stoff aus 4 Semestern (Pumpen und Verdichter - Turbinen und Verbrennungskraftmaschinen) rüberbringen.

Chiroptera
04.02.2018, 05:39
Hallo zurück!

Da hat sich ja einiges getan... bei uns auch:

Wir haben den Motor vom Modellhubschrauber (nicht gross, so grösserer Zimmerbrummer) gleich mit dem Getriebe und den Getriebestangen an den Rotor gehängt.
Die Übersetzung ist schätzungsweise 1:7.
Mit einem gezielten Wasserstrahl (Duschschlauch) liessen sich tatsächlich bis zu 3 V Spitzenspannung messen (ohne Verbraucher).
Eine 3V LED liess sich damit nur schwach flackernd erleuchten.
Eine viel kleinere LED aus einer billigen Autofernsteuerung lässt sich damit gut erleuchten. Ich vermute allerdings, dass sie das nicht lange tut, da sie ohne jeden vorwiederstand betrieben wird.

Die Idee mit dem Wirbel zur verstärkung finde ich gut.
Damit würde man sicher an Kraft gewinnen.
Uns fehlt es bei diesem Motor eher an Umdrehungen um erst mal auf Spannung zu kommen. Trotz der Übersetzung.
Ich vermute, das liegt in seiner Natur als Helimotor.

Weiss nicht, ob man ohne übersetzung beim Dynamo genug touren erreichen würde. Jedoch... die neueren leuchten la auch bei extrem langsamer Fahrt. Da würde vielleicht mehr Energie abfallen als beim Helimotor. Sind ja auch auf Erzeugung ausgelegt.

Mal schauen, wies beim Brunnen aussieht, wir werden wohl noch Schläuche anschliessen müssen, um etwas Druck aufzubauen.
Aber das ist ja genau perfekt für den Lerneffekt.
Was ich mich noch frage: wenn wir das Wasser aus dem Brunnen lassen und so der Strahl weiter fällt.... ob sich dann mehr oder weniger Leistung erzeugen lässt. Das werden wir ja bald herausfinden...

Ceos
04.02.2018, 09:26
Was ich mich noch frage: wenn wir das Wasser aus dem Brunnen lassen und so der Strahl weiter fällt.... ob sich dann mehr oder weniger Leistung erzeugen lässt. Das werden wir ja bald herausfinden...

Die Antwort ist simpel: potentielle Energie

Das, was Wasser speichert und umwandelt wenn es von einem höheren Platz zu einem niedrigeren Platz fließt oder "fällt" nennt man potentielle Energie, die wird beim bewegen in kinetische Energie umgewandelt, am Schaufelrad durch Impulserhaltung an das Schaufelrad übergeben und über die Achse an den Generator der dann elektrische Energie ausmacht.

Je weiter das Wasser ungehindert fallen kann um so mehr potentielle Energie wird in kinetische umgesetzt und um so mehr Leistung kannst du umwandeln.
Energie geht auch verloren, z.B. Reibung in zu langen Schläuchen, Verwirbelung durch ungünstige Führung oder die Kraftkopplung zur Turbine oder eben die Energieumwandlung im Dynamo selber die nicht optimal arbeitet.

Wenn du also die Turbine tiefer hälst oder den WAsserbehälter höher, hast du mehr potentielle Energie wegen größerer Höhendifferenz die Umgewandelt werden kann.

Wenn die Kraftkopplung stimmt (optimierte Turbine) und der Generator optimal umwandelt, erreichst du maximale Effizienz.


Alternative aber unsinnige Energiegewinnung ohne fließendes Wasser (zum Verständnis der Energieumwandlung)

Die potentielle Energie könnte man auch umwandeln, wenn du z.B. das Wasser im Gefäß lässt und das Gefäß auf eine Zahnstange steckst und dann das Gefäß loslässt.

Beim herabfallen des gefüllten Wassergefäß wird die gesamte potentielle Energie des WAsser und des Gefäßes selber in kinetische Enerrgie übertragen und kann über ein Zahnrad von der Zahnstange auf einen Generator gekoppelt werden :)
Ist im Prinzip das genau gleiche aber natürlich völliger Bockmist aufzubauen :P

i_make_it
04.02.2018, 10:27
Eine LED ist natürlich für eine schwankende Stromquelle ein eher ungünstiges Demonstrationsobjekt als Verbraucher.
Eventuell mal eine Fahradbirne nehmen. Bei einer LED bräuchte man eigentlich eine Konstantstromquelle und eine stabilisierte oder nach oben begrenzte Spannung damit diese nicht zerstört werden.
Diese Problematik ist aber natürlich ein gutes Beispiel für den Aufwand den Energieversorger betreiben müssen um das Stromnetz stabil zu halten obwohl ständig Verbraucher Erzeuger(Solar und Windkraft) schwankende Werte liefern.

Wie Ceos ja schon geschieben hat nimmt die potentielle Enrgie mit der Fallhöhe zu.
Wpot = m * g * h
Da die Schwerkraft als konstant angsehen werden kann (keiner baut ein Wasserkraftwerk, hoch bis in den Weltraum),
nimmt bei gleicher Masse (m) die Energie also mit der Höhe (h) zu.

Von der Bauform ist der Radiallüfter eine Gleichdruckturbine.
Dort interessiert nicht der Druck der durch die Wassersäule entsteht, sondern nur die Geschwindigkeit mit der das Wasser auf Schaufeln trifft.
Also die kinetische Energie.
Wkin = 1/2 * m *v²
Hier zählt also die Masse (m) des Wassers und seine Geschwindigkeit (v).

Nimmt man jetzt ein 10 Meter hohes Rohr das unten zu ist und füllt man es mit Wasser, hat man eine Menge potentelle Energie.
Aber überhaupt keine kinetische Energie (da sich das Wasser nicht bewegt).
Bohrt man jetzt ein 0,2mm Loch unten ins Rohr, bekommt man einen recht scharfen Wasserstrahl.
Da die Wassermenge, die pro Sekunde durch so ein kleines Loch fließt, nicht besonders hoch ist, hat man keine große kinetische Energie.
Macht man das Loch größer, wird der Wasserstrahl nicht mehr so hart sein.
Besser sind dann also mehrere kleine Löcher (noch besser wäre wenn die Löcher eine angepasste Düsenform hätten).
Vorraussetzung ist natürlich, daß das Rohr immer genug Wasser nachliefern kann.

Wie in einer Düse Druck in Geschwindigkeit umgewandelt wird, ist schön im Wikipedia Artikel zur Lavaldüse zu sehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lavald%C3%BCse

Zu Düsen gibt es noch einen eigenen Absatz bei der Pelton Turbine
https://de.wikipedia.org/wiki/Pelton-Turbine#D%C3%BCsen

#

oberallgeier
04.02.2018, 11:24
.. keiner baut ein Wasserkraftwerk, hoch bis in den Weltraum ..Na ja, eines mit der höchsten Fallhöhe der Welt - durchschnittlich 974 m - ist das Lünerseewerk/Latschau im österreichischen Montafon. Schlappe tausend Meter sind aber noch nicht der Himmel; dabei schrumpft g um kaum ein zehntel Promille. Latschau hat fünf Maschinensätze mit Peltonturbinen und liefert damit als maximale elektrische Dauerleistung 229 MW bei einem genehmigten Gesamtturbinendurchfluss 32 m3/s. Es ist ein Pumpspeicherkraftwerk das nicht nur diese elektrische Leistung liefern, sondern auch (billigen Nacht-) Strom einkaufen kann und damit den Speicher Lünersee aus dem Abfluss-Speicherbecken wieder befüllt mit max ca 26 m3/s - also rund dreihundert Badewannen pro Sekunde. War bei seiner Inbetriebnahme 1958 das leistungsstärkste Pumpspeicherkraftwerk der Welt; Grundremmingen A konnte etwa ebensoviel, 237 MW, Block C konnte bis ca. 1300 MW liefern.

hbquax
04.02.2018, 18:51
Was genau habe ich mir unter einem Brunnen vorzustellen? In Nordeutschland ist das eine Bohrung in die Erde, aus der man Wasser hochpumpen kann/muss.

oberallgeier
04.02.2018, 19:44
.. In Nordeutschland ..... ist die linguistische Semantik wohl ziemlich übereinstimmend mit dem Rest des deutschen Sprachraumes. Vielleicht abgesehen davon, dass es beim absoluten Sonderfall nicht unbedingt Wasser sein MUSS und dass es "Brunnen" gibt, aus denen man nicht pumpen muss/kann, weil die selbst das Wasser "speien" - sprich: mit einem gewissen (Über-) Druck auswerfen. Vergleiche dazu: Geysire - z.B. Island. Dieser vulkanische Effekt ist ein Sonderfall. Aber ähnlich wie Erdöl"blasen" gibts ja unterirdische Wasser"blasen" die unter Druck stehen. Das kann im weitesten Sinn als Brunnen verstanden werden, wird aber nach meinem Verständnis dann eher als Quelle gelten. Aber das ist Dir eh alles klar denke ich.

Der TO, das gute Fledertier, verwendet halt die Wörter, wohl nicht nur "Brunnen", manchmal etwas wahlfrei und abseits der umgangssprachlichen und amtlichen Semantik. Mir scheint, dass er (s)einen ?höherstehenden? Wasserbehälter mit Abflussrohr als Brunnen bezeichnet.

PS - total OT: Chioptera ist ausserdem ein Wort das es NUR als Plural gibt - für EINE Person eher ungewöhnlich . . .