Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pufferung von Leistungsspitzen mittels Supercap
KondensatorKeule
12.12.2017, 17:37
Moin, moin!
Ich möchte zu Veranschaulichungszwecken im Themenbereich "Energieflexibilisierung" die Leistungsspitzen von einer Fertigungsmaschine glätten. Dafür möchte ich einen Superkondensator benutzen, der über bis zu 5 Sekunden bis zu 30 Watt bereitstellen bei einer Betriebsspannung von 24 Volt zusteuern soll, wenn meine Maschine gerade besonders schuften muss. Aufladen soll er sich in Zeiten des Produktionszyklus, zu denen die Maschine nicht soviel Leistung frisst. Als Ergebnis möchte ich einen annähernd konstanten Leistungsverbrauch messen können.
Mein Frage: Wie kann ich meinen Supercap verschalten? Was brauche ich an Messelektronik, damit er sich entsprechend ab- und zuschaltet oder tut er das auf Wunderweise automatisch? Und wie könnte eine provisorische Schaltung aussehen?
Vielen lieben Dank! Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten.
Fertigungsmaschine klingt nach Drehstrom und Servotechnik mit DC Zwischenkreis. Die Zwischenkreise die ich so aus der Praxis kenne arbeiten mit bis zu 680V. Die kleineren Servo- und Schrittmotorantriebe werden mit 48V versorgt. Was ist das für eine Fertigungsmaschine, die mit 24V läuft und nur 30W Anschlussleistung hat? Im Prinzip kannst du dein Stützkondensator an die DC anschließen, wenn deine Fertigungsmaschine mit schwankenden Spannungen klar kommt. Schau dir die Kondensator-Entladekurve an, was mit den 24V passiert, wenn der Kondensator entladen wird. Wenn deine Maschine konstante 24V braucht, muss die sinkende Kondensatorspannung mit Boost Converter auf die 24V gebracht werden, dann ist die Schaltung nicht mehr so simpel.
Vielleicht beschreibst du deine Fertigungsmaschine etwas genauer und ein Schaltbild der aktuellen Spannungsversorgung wäre auch hilfreich.
Das Ganze als Modell mit 150 Ws Überbrückungsenergie.
Betrieb der Maschine an einem Schaltnetzteil das mit 110-230V arbeitet.
Speisung aus gleichgerichteter Netzspannung mit Kondensatoren 470µF 450V ab 10Stück für 1,85€ pro Stück.
Nur mal so skizziert.
Ich möchte zu Veranschaulichungszwecken im Themenbereich "Energieflexibilisierung" die Leistungsspitzen von einer Fertigungsmaschine glätten. Dafür möchte ich einen Superkondensator benutzen, der über bis zu 5 Sekunden bis zu 30 Watt bereitstellen bei einer Betriebsspannung von 24 Volt zusteuern soll, wenn meine Maschine gerade besonders schuften muss. Aufladen soll er sich in Zeiten des Produktionszyklus, zu denen die Maschine nicht soviel Leistung frisst. Als Ergebnis möchte ich einen annähernd konstanten Leistungsverbrauch messen können.
Das dürfte nicht allzu kompliziert sein. 30W bei 24V ist so rund 1,5A, für moderne Supercaps kein Problem. Schalten muß man eigentlich auch nichts, die ganze Anlage wird einfach direkt aus dem Supercap gespeist, das Netzteil lädt ihn immer wieder auf. Ich hab so etwas ähnliches seit einigen Jahren in Betrieb, nur mit einem Akku.
Bei mir ist es Torantrieb, der bei 12V auch mal 10A benötigt. Motor und Steuerung hängen an einem 12V Akku, der mit einem kleinen Ladegerät, das die 10A nie leisten könnte, ständig auf 13,8V (Bleiakku) gehalten wird. Das ganze ist an manchen Tagen für wenige Minuten, an anderen nie in Betrieb.
Bei dir könnte die Schaltung so aussehen: Netzteil mit 24V, Supercap zwischen 24V und Masse und dann der Verbraucher. Dabei sind im wesentlich 3 Probleme zu lösen. Supercaps vertragen keine 24V, man muß sie also wie Akkuzellen hintereinander schalten. Hier mal etwas Literatur von Maxwell dazu (http://www.maxwell.com/products/ultracapacitors/) (Die technischen Überlegungen gelten natürlich auch für andere Hersteller). Man muß nur aufpassen, daß die ausgesuchten Typen genügend Strom liefern könne, ihr Innenwiderstand klein genug ist. Die lange bekannten "Goldcaps" taugen z.B. nicht. Wenn jeder Kondensator 2,5V aushält reichen 10 Caps in Reihe knapp aus. 11 wären möglicherweise besser.
Das zweite Problem ist das Aufladen der Kondensatoren, nach dem Einschalten sind sie ja leer. Ihr niedriger Innenwiderstand lässt sehr hohe Ströme zu, die das Netzteil möglicherweise nicht verträgt. Ist das Netzteil kurzschlussfest gibt es eigentlich kein Problem. Ansonsten braucht man eine Strombegrenzung wie hier z.B. (https://www.ebay.de/itm/3x-LM2596-LED-Driver-DC-DC-Step-down-Adjustable-CC-CV-Power-Supply-Module-TE841/142609733761?hash=item213433d881:g:nqwAAOSwAHBaIY6 y)
Das dritte Problem kann beim Ausschalten auftreten. Manche Netzteile vertragen es nicht, wenn aus dem geladenen Kondensator Strom rückwärts ins Netzteil fließt. Zur Not hilft da eine Diode.
Insgesamt ist das nicht wirklich problematisch. Jetzt muß man sich nur die zeitliche Verteilung des Stromverbrauchs ansehen und daraus die notwendige Kapazität des Supercaps und des Netzteils bestimmen.
MfG Klebwax
KondensatorKeule
13.12.2017, 14:37
Ja stark! Vielen Dank schon mal für eure Antworten, da waren viele Sachen dabei, die mir gedanklich weitergeholfen haben und auf deren Grundlage ich mich weiter
Bei dir könnte die Schaltung so aussehen: Netzteil mit 24V, Supercap zwischen 24V und Masse und dann der Verbraucher.
Wenn ich meinen Kondensator parallel zum Verbraucher schalte, würden auf jeden Fall Lastspitzen beim Anlaufen gepuffert werden. Da habe ich viele Beispiele von Glättungs- oder Pufferkondensatoren gefunden, vor allem im Car-HiFi-Bereich zum Auffangen von "Bassattacken". Wenn mein Kondensator aber dann vollgeladen ist, "macht er nicht mehr". Es ist also doch nicht so einfach, wie ich mir das gewünscht hätte. Oder?
Was mich nämlich vor allem interessiert ist die Glättung der Leistung über den gesamten Betrieb, also ein Aufladen des Supercaps zu Zeiten von geringer Last und ein Entladen der gespeicherten Energie zu Zeiten von hohem Leistungsverbrauch, sodass der Verlauf der Leistung, die der gesamte Stromkreis benötigt, insgesamt geglättet wird. Dabei geht es mir primär darum, dass man den Effekt der Lastglättung zu Veranschaulichungszwecken sichtbar machen kann, wenn man einmal den Leistungsverlauf ohne Supercap aufzeichnet und ihm dem durch den Supercap geglätteten gegenüberstellt.
Könnt ihr mir weiterhelfen, wie ich das auf Schaltungsebene realisieren kann?
Bin ich auf dem richtigen Dampfer oder ist mein Gedankengang noch ganz löchrig vor Verständnislücken?
LG! :)
die Glättung der Leistung über den gesamten Betrieb
Wenn das Netz beliebig leistungsfähig ist dann ist der Kondensator stets voll und die Leistung kommt aus dem Netz.
Man könnte vor den Kondensator im einfachsten Fall eine Glühbirne schalten, dann sieht man wie die Leitung glüht wenn die Leistung entnommen wird und die Kondensatorspannung sinkt.
(Für den praktischen Fall wird man eine verlustarme Strombegrenzung einführen.)
Wenn ich meinen Kondensator parallel zum Verbraucher schalte, würden auf jeden Fall Lastspitzen beim Anlaufen gepuffert werden. Da habe ich viele Beispiele von Glättungs- oder Pufferkondensatoren gefunden, vor allem im Car-HiFi-Bereich zum Auffangen von "Bassattacken". Wenn mein Kondensator aber dann vollgeladen ist, "macht er nicht mehr". Es ist also doch nicht so einfach, wie ich mir das gewünscht hätte. Oder?
Dunkel ist deiner Rede Sinn.
Könnt ihr mir weiterhelfen, wie ich das auf Schaltungsebene realisieren kann?
Ich hab das doch beschrieben, aber hier mal aufgemalt:
33124
Ich versuche auch mal eine Beschreibung der Abläufe, die Werte sind ausgedacht.
Der Verbraucher braucht typisch 1A, Spitzen können aber 10A sein, das Netzteil kann bis 2A liefern und begrenzt den Strom auf diesen Wert (wenn nicht, würde es einfach abbrennen oder die Sicherung des Netzteils kommt). Nach dem Einschalten lädt das Netzteil den Kondensator auf, das dauert etwas. Der Verbraucher sollte da nicht wirklich aktiv sein, sonst dauerts länger. Wenn jetzt der Verbraucher 1A zieht, liefert das das Netzteil den Strom. Man könnte aber auch sagen, der Kondensator liefert den und wird gleichzeitig mit 1A aufgeladen. Kommt auf das gleiche heraus. 1A rein, 1A raus macht in Summe 0, die Ladung auf dem Kondensator ändert sich nicht.
Steigt jetzt der Strom liefert das Netzteil bis 2A. Steigt der Strom weiter, muß der Kondensator liefern im Beispiel die fehlenden 8A. Dabei sinkt seine Spannung, das kann man mit den gängigen Formeln für die Kondensatorladung berechnen. Sinkt der Strom dann wieder auf 1A, liefert das Netzteil 2A, eins für den Verbraucher, das andere lädt den Kondensator auf bis er wieder die Netzteilspannung erreicht hat. Dann muß das Netzteil nur noch 1A liefern.
Wie tief die Spannung in der Hochstromphase sinken darf, hängt vom Verbraucher ab. Aus diesem Wert und der Dauer der Hochstromphase kann ein Mindestwert für die Kapazität des Kondensators bestimmt werden.
Thats's it
MfG Klebwax
KondensatorKeule
15.12.2017, 08:51
Salvete,
erstmal nochmals vielen Dank für eure Muße und Genauigkeit der Erklärungen in fortwährend freundlichem Ton, ich bin sehr positiv überrascht. In anderen Foren, die ich durchgelesen habe, ging es oft ein wenig rauer zu. Durch eure schicken Erklärungen, habe ich auch schon eine Menge lernen können. Danke auch dafür!
Ich glaube, dass ich mein Problem am Anfang noch nicht ausführlich genug beschrieben habe.
das Netzteil kann bis 2A liefern und begrenzt den Strom auf diesen Wert
Meine Maschine läuft einwandfrei in ihrer jetzigen Konstellation und das Netzteil ist noch lange nicht ausgelastet. Ich will vielmehr den Kondensator aufladen zu Zeiten, in denen die Maschine wenig verbraucht und ihn entladen und als Strom- und Energiequelle nutzen bei einer Leistungsspitze, damit der Verbrauch geglättet wird. Nicht, weil es technisch notwendig wäre, sondern damit ich zu Anschauungszwecken den geglätteten Lastgang dem ungeglätteten gegenüberstellen kann.
Noch vor dem Netzteil ist nämlich ein Energiemeter verbaut, das fortwährend über eine Spule die Stromstärke und damit auch von der Maschine bezogene Leistung aufzeichnet. Und diesen Wert, die Leistung, die vom Netz bezogen wird möchte ich verändern.
Und das gestaltet sich schaltungstechnisch, fürchte ich, etwas komplizierter. Nach weiterer Recherche kam ich jetzt auf die Idee, einen Transistor zu verwenden, der den parallel geschalteten Supercap in Mini-Intervallen ab- und zuschaltet, sodass die Maschine zu Zeiten hohen Verbrauchs aus ihm und dem Netz gespeist wird, was dann ja die in dem Zeitpunkt vom Netz bezogene Leistung verringert. Wie der Transistor aber erkennt, wann er zu handeln hat und wie das Ganze zu verschalten ist, geht weit über meinen jetzigen Wissenstand hinaus. Habt ihr dazu Ideen?
Mfg und einen schönen Start in den Tag!
Ich hab das doch beschrieben, aber hier mal aufgemalt:
Das geht schon so wie oben auch im Bild dargestellt.
Bei der anderen Lösung, wie von mir beschrieben, befindet sich der Kondensator vor dem Netzteil und der Verbraucher erhält damit eine konstante Spannung.
Wenn Schaltungstechnik das Problem ist dann ist die Glühbirne in der Leitung vielleicht doch eine einfache Lösung. Vor dem Netzteil hat man es allerdings mit entsprechend hohen Spannungen zu tun.
Meine Maschine läuft einwandfrei in ihrer jetzigen Konstellation und das Netzteil ist noch lange nicht ausgelastet.
Dann liefert immer das Netzteil. Wenn der Kondensator etwas liefert, sinkt seine Spannung. Das gleicht das Netzteil aber sofort aus, der Kondensator ist wirkungslos. Der Strom aus dem Netzteil muß schon begrenzt sein. Und alles was du dazu baust, um möglicherweise etwas zu schalten wird zusätzliche Verluste erzeugen. Dann stimmt die ganze Sache nicht mehr.
Ich will vielmehr den Kondensator aufladen zu Zeiten, in denen die Maschine wenig verbraucht und ihn entladen und als Strom- und Energiequelle nutzen bei einer Leistungsspitze, damit der Verbrauch geglättet wird. Nicht, weil es technisch notwendig wäre, sondern damit ich zu Anschauungszwecken den geglätteten Lastgang dem ungeglätteten gegenüberstellen kann.
Der Sinn erschließt sich mir nicht wirklich. Wenn deine Maschine im typischen Betrieb (ausgedachte Zahl) 1Wh verbraucht, dann tut sie das geglättet oder ungeglättet. Rechne aus dem Verbrauch einfach den Strom aus, dann ist das der mittlere Strom. Da braucht man nichts zu bauen.
33125
Diese Messgerät (https://www.aliexpress.com/item/DC-6-5-100V-0-20A-Digital-LCD-Volt-AMP-power-energy-meter-module-shows-V/32418711326.html?spm=2114.search0104.3.17.iRHWTX&ws_ab_test=searchweb0_0,searchweb201602_2_10152_10 065_10151_5000015_10068_10344_10345_10547_10342_10 343_10546_10340_10341_10548_10194_10609_10541_1030 4_10307_10610_10539_5080015_10059_10534_100031_101 03_5060015_10142_10107_10320_10321_51102_10325_513 0015_10084_10083_10180_10312_10313_10184_10314_106 04_10603_10605_10186_10594_10596-10152,searchweb201603_25,ppcSwitch_3&algo_expid=c08e51b1-d37c-449f-ada0-87832f23f4cc-2&algo_pvid=c08e51b1-d37c-449f-ada0-87832f23f4cc&rmStoreLevelAB=0) z.B. kann dir die Wh anzeigen.
Bei der anderen Lösung, wie von mir beschrieben, befindet sich der Kondensator vor dem Netzteil und der Verbraucher erhält damit eine konstante Spannung.
Dann muß aber alles auf den Spitzenstrom ausgelegt sein, bei meinem Rechenbeispiel für 10A statt für 2A. Das macht schon einen Unterschied in Größe und Preis. Bei meinem Torantrieb mit Akku statt Supercap zieht der Motor 10A oder auch mal mehr, wenn es kalt und das Fett in den Lagern steif ist. Der normale Verbrauch sind einige zehn Milliampere für den µC. Das Netzteil dazu liefert ein gutes Ampere für die Ladeschaltung. Das müsste um ein vielfaches größer sein, wenn es den Spitzenstrom liefern sollte.
Auch der Wirkungsgrad dürfte schlechter sein. Ein 10A Netzteil, das die meisste Zeit mit 10% Leistung arbeitet (mein Rechenbeispiel), ist schlechter als ein 2A Netzteil mit 50% Auslastung.
MfG Klebwax
Ich glaube als nachgeschaltete Lösung für ein fertiges Gleichstromnetzteil ist das Käse.
In klassischen Netzteilen ist ja ein Glättungskondensator verbaut. Der typische Aufbau ist so:
1. Trafo, liefert Wechselspannung ungefähr auf dem Niveau der benötigten Ausgangsspannung, evtl. wenige Volt mehr
2. Gleichrichter
3. Pufferkondensator
4. Spannungsregler
Wenn keine Leistung entnommen wird, wird der Kondensator bis zum Spitzenwert der Wechselspannung aufgeladen (minus Diodenverluste), und der Spannungsregler regelt dann von dort aus die Ausgangsspannung. Der Kondensator puffert ständig die Phasen, wo der aktuelle Wert der Wechselspannung kleiner ist als die Ausgangsspannung, und wenn er groß genug ist, könnte er sicher auch die Spannung stabilisiren, wenn über mehrere Wechselspannungs-Perioden hinweg der Trafo nicht genug nachliefert bzw. die Spannung infolge hohen Stromes einknickt.
Audio-Verstärker haben auch immer große Kondensatoren im Netzteil, um den Spitzenstrom für jeden einzelnden Bass-Schlag zu liefern. Das ist aber alles viel kürzer als deine 5 Sekunden, die Frequenzen sind im Bereich der Netzfrequenz und dem hörbaren Bereich, also oberhalb 50 Hz.
Um mit deinem Kondensator sinnvoll zwischenspeichern zu können, muss die Ladespannung höher als die gewünschte Abgabespannung liegen. Und wie oben schon gesagt, solange das Netzteil genug liefert, bleibt das wirkungslos. Wenn es um einen reinen Demo-Aufbau geht, nimm ein Labornetzteil, bei dem sich Spannung und Strom begrenzen lassen, dann hängst du den Kondensator dahinter. Wenn dein Verbraucher eine konstante Spannung benötigt, brauchst du abschließend noch einen Spannungsregler. Und dann kannst du dein Netzteil so einstellen, daß es gerade so den durchschnittlichen Strom liefert, nur für die Demo.
Frohes Basteln
Nils
White_Fox
16.12.2017, 13:42
Meines Erachtens ist ein Kondensator als ernsthafter Speicher nur mit einem Schaltregler zu gebrauchen. Alle audioendstufenartigen Ansätze kannst du schon mal vergessen da du mit deiner zeitlichen Forderung von 5s schon mal außerhalb dessen bist, was gemeinhin unter einem Impulsstrom verstanden wird.
Die Energie, die ein Kondensator enthält, ist mit E= C/2 U² definiert. Das bedeutet, das die audioendstufenartigen Ansätze allesamt das Problem haben daß sie einen Kompromiß aus Energieausbeute und Spannungsschwankungen finden müssen. Das wäre, als würdest du Wasser in einem 100l-Tank zwischenspeichern, könntest aber nur 5l entnehmen und müßtest danach wieder auffüllen. Eigentlich eine Scheißlösung.
Bei kleinen Leistungen kann man das oft machen, da die "Übergröße" des Speichers geringer ins Gewicht fällt als der Aufwand für seine vollständige Nutzung. Bei größeren Leistungen, und da würde ich 30W schon dazuzählen, sieht es dagegen anders aus.
Und wie schon angeklungen brauchst du auch so etwas wie eine Energieverteilung. Wenn dein Netzteil eine Strombegrenzung (nicht Überlastsicherung!) geht da was-andernfalls wird es etwas komplizierter. Dann wäre eine Konstantstromquelle (im einfachsten Fall aus 2 Transistoren),einem einfachen Schaltregler um den Kondensator leer zu ziehen und irgendwas um selbigen wieder aufzuladen nötig.
Supercap...klingt nach diesen 2-3V-Riesendingern. Eine Betriebsspannung von 24V mögen die Dinger nicht, also auch noch eine Spannungsüberwachung bzw. muß die Ladeschaltung etwas ausgefeilter sein um den Kondensator in angemessener Zeit wieder geladen zu haben (und das Netzteil dabei nicht zu überfordern, das beim Laden der Kondensatoren ja zwei Lasten versorgen muß).
Ich sage nicht daß es nicht geht-aber etwas mehr Informationen um zu finden wie es (am besten) geht zur Anwendung sind da schon notwendig.
Hier gibt es ein Beispiel für Maschinenbetrieb mit Kondenesator:
https://www.youtube.com/watch?v=5URPi7FtdNU
https://www.roboternetz.de/community/threads/59929-Kondensator-Schrauber?highlight=kapazit%E4t+schrauber
KondensatorKeule
25.01.2018, 16:24
Salvete!
Tausend Dank für all eure Antworten bisher, auch wenn ich nicht mehr geantwortet habe, habt ihr mich auf jeden Fall ein erhebliches Stück weitergebracht. Ich befinde mich in einem Gleichstromkreis, das hatte ich vielleicht nicht deutlich genug hervorgehoben :)
Ich habe jetzt ein Superkondensator-Modul (mehrere Einzelzellen in Reihe, um U zu erhöhen) erworben, dass 24V Spannungsfestigkeit hat. Das Teil hat ungefähr einen Innenwiderstand von R_ers=2 Ohm, woraus sich ein Einschaltstrom von I_0=12A für die ersten Momente ergibt. Problem: Mein Netzteil liefert nur maximal 4,5A.
@Klebwax, deine aufgezeichnete Lösung: 33243 ist an sich super, mein Problem ist aber, dass ich mich nur parallel an den bestehenden Stromkreis ranschalten kann und keine Strombegrenzung in Reihe zur Last schalten kann. Und ein Halbleiterbauteil in den Parallelstrang meines Caps zu bauen, macht ja auch wenig Sinn, da er schließlich auch Leistung ausspeisen soll.
Fällt euch ein Bauteil oder eine Schaltung, mit dem/der ich den Anfangsstrom begrenzen kann und das danach den Normalbetrieb nicht weiter beeinflusst, den nötigen Widerstand also selbstständig wegschaltet?
33244
Liebe Grüße!
Problem: Mein Netzteil liefert nur maximal 4,5A.
Was passiert, wenn du mehr Strom ziehst? Was steht in der Beschreibung des Netzteils? Ist es kurzschlußfest? Kann es kurzzeitig Überlastet werden? Knickt einfach die Ausgangsspannung bei Überlast ein und begrenzt damit den Strom oder kommt einfach die Sicherung.
Bevor das nicht geklärt ist, kann man keinen weitern Plan machen.
Aber selbst wenn man das weiß, ist das Ganze sinnfrei. Da das Netzteil immer mehr liefern kann, als verbraucht wird, ist der Kondensator nach dem ersten Aufladen immer voll. Es fließt kein Strom in ihn hinein und keiner heraus. Er ist überflüssig, du brauchst ihn gar nicht anzuschließen.
MfG Klebwax
KondensatorKeule
25.01.2018, 19:05
Hola!
Danke Klebwax, sehr gut nachgefragt! Sorry!
Ja, das Netzteil ist kurzschlussfest, allerdings bricht die Spannung signifikant ein, wenn ein Wert über I=4,5A gezogen wird. Dahinter ist eine SPS geschaltet, die nur Spannungseinbrüche von 24V auf maximal 20,4V verträgt und sich sonst abschaltet.
Ich hab bereits mit dem Netzteilhersteller gesprochen: Ja, das Netzteil würde den Kondensator geladen kriegen, aber aus diesen (euch bis dato vorenthaltenen Gründen) sollte ein Spannungseinbruch vermieden werden und der Kondensator "sanft" geladen werden.
Nach meinem Informationsstand besitzen Netzteile eine höhere interne Spannung, als die in diesem Fall herauskommende Outputspannung von 24V, da sie einen Innenwiderstand besitzen, an dem gemäß U=R*I eine geringe Spannung abfällt. Stellt sich nun im Anstellmoment meiner Maschine eine Stromspitze ein, fällt dementsprechend mehr Spannung am Innenwiderstand des Netzteils ab und die Outputspannung sinkt kurzzeitig unter 24V, bevor das Netzteil seine interne Spannung im ms-Bereich hochregeln kann. Da der Kondensator aber auf 24V aufgeladen ist, "springt er in die Bresche", da er sich aufgrund des nun herrschenden Potentialgefälles entlädt. Das ist der Effekt hinter dem Glätten einer pulsierenden Gleichspannung und analog hinter dem Puffern von Lastspitzen, wurde mir nun häufiger erklärt und ich konnte auch noch nichts gegenteiliges herausfinden.
Der Spaß funktioniert aber nur, wenn keine Spannung oder beim Entladen an einem Vorwiderstand abfallen muss. Das steht aber leider im Gegensatz zum Bedarf einen Vorwiderstands, damit dem Aufladen keine Ströme über 4,5 gezogen werden, um Spannungseinbrüche zu vermeiden. Soweit das Problem :)
Liebe Grüße
KondensatorKeule
Hola!
Danke Klebwax, sehr gut nachgefragt! Sorry!
Ja, das Netzteil ist kurzschlussfest, allerdings bricht die Spannung signifikant ein, wenn ein Wert über I=4,5A gezogen wird. Dahinter ist eine SPS geschaltet, die nur Spannungseinbrüche von 24V auf maximal 20,4V verträgt und sich sonst abschaltet.
Das spielt doch keine Rolle, es passiert doch nur beim Einschalten des ganzen Systems. Die Spannung bricht auch nicht ein, sie läuft nur langsamer hoch, die SPS läuft garnicht an, bevor der Kondensator bis auf 20,4V voll ist. Anschließen, ausprobieren!
Ich hab bereits mit dem Netzteilhersteller gesprochen: Ja, das Netzteil würde den Kondensator geladen kriegen, aber aus diesen (euch bis dato vorenthaltenen Gründen) sollte ein Spannungseinbruch vermieden werden und der Kondensator "sanft" geladen werden.
Nach meinem Informationsstand besitzen Netzteile eine höhere interne Spannung, als die in diesem Fall herauskommende Outputspannung von 24V, da sie einen Innenwiderstand besitzen, an dem gemäß U=R*I eine geringe Spannung abfällt. Stellt sich nun im Anstellmoment meiner Maschine eine Stromspitze ein, fällt dementsprechend mehr Spannung am Innenwiderstand des Netzteils ab und die Outputspannung sinkt kurzzeitig unter 24V, bevor das Netzteil seine interne Spannung im ms-Bereich hochregeln kann.
Ein Netzteil, ein Spannungsregler regelt im µs Bereich. Es ist viel schneller als ein so großer Kondensator. So ein Regler schafft leicht von 0 auf 100% in 10 µs. Deswegen verwendet man ja Regler und nicht einfach nur Kondensatoren.
Du sagst, die Anlage funktioniert, daß zeigt doch das alles passt.
Und für Elektromotore
Leistungsspitzen von einer Fertigungsmaschine ist das alles komplett unerheblich, durch ihre relativ großen Induktivitäten und mechanischen Trägheiten sind ihnen Spannungseinbrüche selbst im Millisekundenbereich egal. DC-Motore kann man an einem Gleichrichter ohne Glättungskondensator laufen lassen. Ich denke, du jagst einem Phantom nach.
MfG Klebwax
KondensatorKeule
25.01.2018, 21:23
Ich denke, du jagst einem Phantom nach.
Sehr schöne Umschreibung! :D
Ich werde ich es ja bald herausfinden und dann berichten :)
021aet04
25.01.2018, 21:43
Ich denke auch das die Kondensatoren sinnlos sind.
Was ich mir vorstellen könnte ist, das du eine Zeit überbrücken musst ("längere" Spannungseinbrüche), da das NT diese Zeit alleine nicht überbrücken kann. Wenn du nur Strom sparen willst, wird das nicht funktionieren (wenn das NT genug Strom liefern kann).
Wenn das NT zu schwach wäre, könntest du mit einem Kondensator dies Stromspitzen abfangen. Das NT muss in diesem Fall mindestens den Durchschnittsstrom liefern können.
MfG Hannes
... woraus sich ein Einschaltstrom von I_0=12A für die ersten Momente ergibt. Problem: Mein Netzteil liefert nur maximal 4,5A.
Wo ist das Problem? Dann fließen halt nicht 12 A...
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