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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PCB Fräse



robosapiens
26.01.2017, 11:37
Hallo zusammen,

ich bin gerade mit dem Gedanken am spielen, mich mehr in das Thema Elektrotechnik einzuarbeiten und eigene Platinen zu fräsen.
Da ich leider mit dem Thema Fräsen nicht sehr bewandert bin, ist es relativ schwer herauszufinden, was ich für den Anfang benötige. Ich möchte definitiv unter 500€ bleiben, aber selbstverständlich auch keine Fräse kaufen oder bauen, die dann für Ihre Tätigkeit nicht ausreicht.

Nun stellt sich zu beginn die Frage, gibt es große Unterschiede bei der Handhabung, oder laufen die alle mit der gleichen Firm.- bzw. Software?
Macht ein Eigenbau Sinn? Habe folgendes Projekt bei Github gefunden, was sehr gut aussieht, ist das zu empfehlen? https://github.com/CarlosGS/Cyclone-PCB-Factory
Gibt es eine alternative die Ihr Empfehlen könnt, oder mir sagen worauf ich umbedingt achten muss?

Vielen Dank schon mal

morob
26.01.2017, 12:44
hast du mal darüber nachgedacht fertigen zu lassen, einfacher.

robosapiens
26.01.2017, 12:56
Ja habe ich schon mal, ist auch bestimmt klüger, dennoch bastel ich gerne, weswegen ich mich nun gerne mit platinenfräsen beschäftigen möchte :)

shedepe
27.01.2017, 16:19
Meine Einschätzung nachdem ich doch so manches Projekt dazu bereits gesehen habe: Ohne Erfahrung was gerade mechanische Aufbauten anbelangt wird das so schnell nichts. Ich kenne auch einige Projekte die einen billigen 3D Druckerbausatz umgerüstet haben. Jedoch sind die die meiste Zeit damit beschäftigt das Teil zu Kalibrieren und haben einen ernormen Auswurf an verhunzten Platinenmaterial. Dazu kommt, dass man keine wirklich feinen Strukturen damit fertigen kann.

Mein Einschätzung dazu ist: Schau dir lieber an wie man selber Platinen ätzt ;).

Wenn du trotzdem bei der Fräse bleiben willst. Schau dir mal verschiedene 3D Druckerbausätzen an. Die kann man umrüsten und mit eigener Software ansteuern. Da sollte es auch einiges unter 500€ geben. Jedoch würde ich nicht an der Mechanik sparen.

i_make_it
27.01.2017, 16:47
Für eine verwindungssteife Fräse, die die seitlichen Zerspanungskräfte bei GFK Platinen aufnehmen kann entsprechend fein Auflöst und unter 500€ bleiben ist nicht ganz einfach. Vieleicht erst mal Youtube durchforsten nach "PCB Milling" und "diy pcb millinig machine".
Und sehen wie das da gemacht wurde.

Bsp.:
https://www.youtube.com/watch?v=mJ-TZvFpY58

robosapiens
27.01.2017, 18:38
Vielen Dank für eure Antworten. Also 3D-Drucker habe ich, möchte diese aber nicht als CNC/PCB Fräse umbauen, da ich nicht glaube, dass das die Mechanik lange mitmacht. Was haltet Ihr von dem Projekt? https://github.com/CarlosGS/Cyclone-PCB-Factory Die Fräse sieht sehr durchdacht und robust aus, oder wie seht ihr das?

Könnt ihr mir vielleicht ein gutes Buch oder Webseite empfehlen, wo der Umgang bzw. die notwendigen Einstellungen erklärt werden, um aus einem Eagle Schaltplan eine Fräsbare Datei zu generieren?

shedepe
28.01.2017, 23:41
Ein Buch brauchst du nicht. Deine Frässoftware muss eben Gerberfiles bzw. eines der anderen Formate die Eagle herausgeben kann, lesen können.
Das Projekt, dass du geposted hast verwendet anscheinend gcode.Eagle kann mittels einer ulp auch gcode herausgeben:
https://www.youtube.com/watch?v=DVKAV7udp3Y

robosapiens
29.01.2017, 10:53
Vielen Dank für den Link

shedepe
02.02.2017, 09:45
Solltest du tatsächlich das Projekt von Github bauen, dann berichte mal davon. Nachdem ich mir das genauer durchgelesen habe, finde ich das auch wirklich interessant!
Vorallem wäre es toll wenn du schreibst wo du die Einzelnen angegeben Materialien gekauft hast.

bnitram
02.02.2017, 11:39
Hallo zusammen,
Platinen fräsen ist nicht ganz so einfach und günstig wie es auf den ersten Blick scheint. Ich selbst habe mir bereits eine CNC Fräse gebaut und habe darauf ein paar Platinen gefräst.
So stabil muss die Fräse dafür nicht sein, da der Gravierstichel nur sehr wenig ins Material eindringt(1-2 Zehntel). Um so genauer muss jedoch die Mechanik sein. Eine gute Platinen Fräsmaschine hat die Z-Achse frei aufgehangen und besitzt einen Schleifring, um immer gleich tief in die Platine ein zu tauchen:
https://i.ytimg.com/vi/IdLvF2ahQz8/hqdefault.jpg
Die normalen Toleranzen der Platinen Stärke können einem schon ordentlich das Ergebnis versauen.
Zudem kosten die Gravierstichel doch ne ganze Menge wenn man überlegt das man die alle 1-2 Europlatinen weg schmeißen kann. Dazu kommt ebenfalls die Zeit die die Maschine braucht um die Platine zu fräsen.
Alles in allem war mir letztlich zu teuer und zu aufwändig(neben dem ganzen "premium" Schrott den ich durch krumme Platinen oder abgerissenen Sticheln produziert habe). Ich bin aufs Ätzen umgestiegen. Ich möchte nichts anderes mehr machen ;)

LG

robosapiens
02.02.2017, 11:57
@shedepe - ich hatte eigentlich vor am Wochenende mit dem Druck der Teile zu beginnen. Nur was die Elektronik angeht, bin ich mir noch etwas unschlüssig. Ich habe zuvor bei allen Projekten "China"-Schrittmotoren für ungefähr 8-10€ / Stück gesetzt und überlege nun mal Nanotec Schrittmotoren zu kaufen, obwohl die fast das vierfache kosten... Zur Ansteuerung der Motoren setz ich auf ein Raspberry Pi mit diesem Shield: http://blog.protoneer.co.nz/raspberry-pi-cnc-board-hat/ und einem 7 Zoll Touchscreen. Betrieben werden die Motoren mit DRV8825 mit 1/32 Microsteps.

@bnitram - Vielen Dank für dein äußerst interessanten Post. Das Github Projekt sieht auch eine leveling Funktion vor, bei der 12 Stellen der Platine abgetastet werden, um die Nullposition zu bestimmen. Das dürfte die Schwierigkeit der unebenen Oberfläche ausgleichen, oder was denkst du?

bnitram
02.02.2017, 20:28
Hallo robosapiens,
so genau hatte ich mir das Github Projekt gar nicht angeschaut. Ich hab es nur mal kurz überflogen.
Ja, das sollte zumindest ein Schritt in die richtige Richtung sein. Ob es damit alle "Probleme" gelöst bekommt, ist natürlich fraglich, aber schon mal besser als gar keinen Bezug oder ähnliches zu haben ;)

Bzgl der Motoren. Schau doch einfach mal was so in der Bucht angeboten wird. Da bekommst du auch Namhafte Hersteller zu vernünftigen Preisen. In gebrauchten Schrittmotoren sehe ich ehrlich gesagt kein Problem.

LG

robosapiens
03.02.2017, 12:31
Ich werde erst mal mit dem Drucken der Teile beginnen, und danach schauen, welche Motoren ich verwende :)