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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Programmer-/Debugger-Adapter / Verbinder



Cysign
27.12.2016, 18:49
Hallo,
ich habe mir kürzlich für ein Projekt auf der Platine einfach 4 Kontaktflächen gefertigt, eine hölzerne Wäscheklammer genommen, darin passend zur Platine 4 Pogopins verklebt und dies als Verbindung zwischen Platine und Debugger genutzt.
Da das Ganze etwas fummelig beim ausrichten und empfindlich gegen Verwackeln ist, wüsste ich gerne, wie man sonst die Problematik einer nicht fest installierten Programmer-Verbindung lösen kann.

Aktuell ist meine Idee an Platinen eine art Zunge (ähnlich wie PCI-teckkarten) abstehen zu lassen und dazu passend eine Buchse zu suchen, so dass ich die Platine zum Flashen schnell, einfach und sicher verbinden kann, aber wenn nicht Nötig nichts in der Dicke aufgetragen wird.

Manchmal sind Verbindungen mit Stiftleisten leider nicht so gut realisierbar...weshalb ich eine Alternative suche, die günstig umzusetzen ist ;)

Peter(TOO)
27.12.2016, 21:11
ich habe mir kürzlich für ein Projekt auf der Platine einfach 4 Kontaktflächen gefertigt, eine hölzerne Wäscheklammer genommen, darin passend zur Platine 4 Pogopins verklebt und dies als Verbindung zwischen Platine und Debugger genutzt.
Da das Ganze etwas fummelig beim ausrichten und empfindlich gegen Verwackeln ist, wüsste ich gerne, wie man sonst die Problematik einer nicht fest installierten Programmer-Verbindung lösen kann.
Grundsätzlich bist du mit dieser Idee auf den richtigen Weg, nur nimmt der Profi keine Wäscheklammern :-)
Du kannst in die Platine 2 Löcher Bohren und an der "Wäscheklammer" setzt du entsprechend zwei Stahl-Stifte. Dann kann man schon eine recht stabile mechanische Verbindung zwischen "Wäscheklammer und Platine herstellen. Etwas verbessern kann man das ganze noch, wenn die Stifte Konisch sind und etwas dicker als die Löcher, dan zentriert sich das Ganze recht schön beim Klemmen.
Wichtig ist dann noch, dass die Kontakte federn können um Unebenheiten auszugleichen.

Hilfreich wäre ein 3D-Drucker, dann kann man seine eigene passende "Wäscheklammer" herstellen. :-)

An bessere Kontakte kommt man z.B. durch zerlegen passender Federleisten oder eines Relais. Die Relaiskontakte sind schon an einer Feder montiert.


Aktuell ist meine Idee an Platinen eine art Zunge (ähnlich wie PCI-teckkarten) abstehen zu lassen und dazu passend eine Buchse zu suchen, so dass ich die Platine zum Flashen schnell, einfach und sicher verbinden kann, aber wenn nicht Nötig nichts in der Dicke aufgetragen wird.
Umgekehrt!
Erst den Stecker suchen und dann die Platine auslegen.

MfG Peter(TOO)

Cysign
27.12.2016, 21:47
Die Pogopins, die ich mir über Aliexpress aus Asien bestellt hatte, sind federnd ;)
Das mit den Justirbolzen ist ne gute Idee.
Ich denke mal, so wird die nächste Version verbessert, falls ich keine passende Buchse für die andere Idee finde.

Danke für die Ideen!

Gibts denn auch fertige Produkte dafür? Gerne mit 4, 6, 8, 10 Pins, damit man für alle Situationen gewappnet ist?

Da ich aktuell immer noch keinen 3D-Drucker habe, werd ich mit die nächste Halterung vllt. aus einem Stück Kunststoff fräsen und an die Wäscheklammer ankleben....

oberallgeier
27.12.2016, 22:30
Du wirst sicher (nur) SMD-Platinen meinen. Schade, denn für TFT hatte ich mal diese Lösung vorgeschlagen (https://www.roboternetz.de/community/threads/48271-ISP-zum-Aufklippen-f%C3%BCr-THT-Controller?p=464833&viewfull=1#post464833) - ganz einfach: auf meiner Platine war einfach kein Platz mehr für nen ISP-Stecker.

Cysign
27.12.2016, 22:57
Schöne Lösung. Bei normalen Platinen hab ich kein Problem einfach ein paar zusätzliche Pins anzulöten. Aber meine aktuelle Testplatine ist insgesamt nur 3-4mm hoch und kann leider auch nicht dicker werden ;)

Peter(TOO)
27.12.2016, 23:26
Gibts denn auch fertige Produkte dafür? Gerne mit 4, 6, 8, 10 Pins, damit man für alle Situationen gewappnet ist?
Die namhaften Messgeräte-Hersteller habe verschieden Abgreif-Clips zum aufstecken. Sind halt nicht gerade billig.

Klebwax
27.12.2016, 23:32
Aktuell ist meine Idee an Platinen eine art Zunge (ähnlich wie PCI-teckkarten) abstehen zu lassen und dazu passend eine Buchse zu suchen, so dass ich die Platine zum Flashen schnell, einfach und sicher verbinden kann, aber wenn nicht Nötig nichts in der Dicke aufgetragen wird.

Ich das mal versucht, bin aber wieder davon abgekommen. Ich hab den kurzen Teil eines PCIe x 1 Steckers nachgebildet.

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Die PCIe Buchse habe ich entsprechend gekürzt. Kontakte gibts genügend, ist also kein Problem. Das Kontaktieren der Buchse ist eher problematisch, die Pins sind dünn und brechen leicht. Also dafür eine Platine gemacht, die dann an den PICKIT gesteckt wird. Das ist dann aber mechanisch unbefriedigend, die zu testende Platine ist rechtwinklig zum Debugger. Wenn dann noch ein paar Tastköpfe dranhängen wird das Ganze unhandlich und die Kontaktierung unzuverlässig. Das ist aber noch nicht alles. Der Direktstecker muß sehr präzise auch in der Breite sein, sonst gibt es Kurzschlüsse. Ich hab mir dabei einen PICKIT verbrannt. Der Platz auf der Platine ist sogar um einiges größer als eine einfache Stiftleiste.

Ich bin inzwischen zu dieser Lösung gelangt: Micromatch.
32294

Für meinen PICKIT brauche ich 6 (eigentlich nur 5) Kontakte, ich verwende die gezeigte Buchse. Sie ist relativ flach und kann dich am Rand der Platine plaziert werden. Es besteht auch nicht die Gefahr, versehentlich etwas kurzzuschließen. Dazu hab ich dann noch ein kurzes Adapterkabel zum PICKIT. Der einzige Nachteil ist, daß die Dinger teurer sind als eine einfache Stiftleiste.

MfG Klebwax

Peter(TOO)
28.12.2016, 02:31
Gibts denn auch fertige Produkte dafür? Gerne mit 4, 6, 8, 10 Pins, damit man für alle Situationen gewappnet ist?
Für deine "Wäscheklammer" wäre so etwas vielleicht hilfreich:
http://www.molex.com/molex/products/family?key=compression_connectors&channel=products&chanName=family&pageTitle=Introduction&parentKey=board_to_board_connectors

Hier verschiedene für direktes Stecken der Platine:
http://www.molex.com/molex/products/group?key=edge_card_connectors&channel=products
Es gibt auch Varianten an welche man Flachbandkabel anpressen kann.

Cysign
01.01.2017, 15:38
Ich denke, das Flachbandkabel wäre die schönste Lösung. Dann muss man nicht ewig rumlöten und hat ne Verbindung, bei der sich physikalische Kräfte schön über das gesamte Kabel verteilen (beim Abziehen z.B.).
Hast du da zufällig die Bezeichnung für die Verbinder parrat?

Bzgl. der Molex-Verbinder habe ich noch na AVX-Samplebox hier, da dürfte vermutlich ein ähnlicher Verbinder zu finden sein ;)

Cysign
01.01.2017, 19:27
AVX 9188 ist n schöner PCB-Verbinder für solche Zwecke.
Aber gibts da nicht eine industrielle Norm, an die man sich halten sollte?
Ne Verbindung, die allgemeingängig ist?

indeas
13.01.2017, 13:12
Ich verwende oft RAST2.5 (gibt es z.B. von MOLEX), wird häufig in der "weißen Ware" eingesezt. einzige Einschränkung: muss am Rand platziert werden.
Habe mir vor 10 Jahren einfach mal ein paar Musterteile schicken lassen, von denen lebe ich jetzt noch.
Das funktioniert super und kostet nix auf der Platine.
Nicht vergessen: Beim Anlegen des Steckverbinders in der LIB die Pads ohne Paste zu definieren.

Cysign
13.01.2017, 14:17
In welcher Höhe sind die denn verfügbar?

Ich hab schon öfters versucht, von Molex einen Produktkatalog oder sowas zu bekommen...aber die scheinen da etwas komplizierter zu sein ;)
Als ich dann auf einer Fachmesse war...war der einzige unbesetzte Stand immer der von Molex :D

indeas
13.01.2017, 15:45
Suche mal nach RAST2.5 diesen Standard haben auch noch viele an Hersteller im Programm.Man kann sich problemlos 3D Daten herunter laden.....

Cysign
13.01.2017, 17:40
Ich mach mich mal schlau, danke ;)

Peter(TOO)
13.01.2017, 18:39
Ich hab schon öfters versucht, von Molex einen Produktkatalog oder sowas zu bekommen...aber die scheinen da etwas komplizierter zu sein ;)
Molex hat ein riesiges Sortiment!
Für einen Gesamtkatalog auf Papier musst du mit dem LKW vorfahren und bis du zu Hause bist ist der Katalog schon veraltet.
Aber im Internet kann man alles Downloaden.

RAST2.5:
http://www.molex.com/molex/products/family?key=rast_25_connector_system&channel=products&chanName=family&pageTitle=Introduction&parentKey=rast_connector_system

Es gibt auch eine Seite auf deutsch:
http://www.deutsch.molex.com/molex/home

multimeter
14.01.2017, 10:12
Hallo,
sorry für diese OT-Frage, aber wo wir schon bei diesem Thema sind:
Es gibt also den "normalen" DIL/DIP-Standard (2,54 mm) und den RAST2.5-Standard (2,50 mm).
Gibt es einen Grund dafür, dass es zwei verschiedene Standards gibt, die sich nur geringfügig unterscheiden, aber untereinander nicht kompatibel sind?

Gruß
multimeter

Peter(TOO)
14.01.2017, 14:03
Hallo multimeter,

Das ist eine lange Geschichte.
Die 2.54, 1.27 usw. kommen aus den USA und sind Zollmasse.
Die 2.50 usw. stammen aus Europa und Japan.

Die ersten ICs kamen nun mal aus den USA, weshalb bei den DIL-Gehäusen 2.54mm, also 0.1 Inch, eigentlich nie in Frage gestellt wurden.
Mit den ersten SMD-Gehäusen kam dann zuerst der 1.27mm Raster, also 0.05 Inch.

Vor allem die Japaner brauchten dann noch kleinere ICs um die Elektronik z.B. in Kameras einbauen zu können. Sie verwenden aber mm. Also kamen dann Gehäuse mit 0.65mm Raster.

Bei den Steckern war es das Selbe.

Ganz lustig wird es dann bei der 19-Zoll Gehäuse-Norm. Das Rack, also die Fronplatte mit den Befestigungsschrauben war eine US-Erfindung und hat sich in Laboren sehr schnell verbreitet, das war so in den 30er Jahren, also noch zu Zeiten der Röhrentechnik. Das Ganze bestand aus der Fronplatte und der dahinter montierten Traverse. Der Rest war dann individuell.
Den Innenausbau kam dann viel später aus Europa. Deshalb die Karten mit 100x160mm, wobei die Norm auch eine Länge von 100mm und 220mm enthält.
Eine HE ist 1.75 Inch, also 44.45mm und eine 100mm Europakarte passt in einen Einschub mit 3 HE.
Die Dopple-Europakarte hat dann 233,35x160mm und passt in 6HE. Hier spielt dann wieder das Zoll-Mass mit rein.

Wenn man sich lange genug mit Elektronik beschäftigt rechnet man ganz automatisch mal mit Zoll und mal mit Metern.

Ähnlich Probleme gibt es in der Luftfahrt, was auch schon zu Abstürzen geführt hat. Die Russen geben die Flughöhe im Metern an, der Rest der Welt in Fuss (Ein Fuss = 12 Inch = 0.3048m). Auch hier hat es rein historische Gründe. Noch gefährlicher wird es beim Betanken von Flugzeugen! Entweder wird in Litern oder Gallonen getankt. Die Britische (Imperial) Gallone hat 4,54609 Liter und die US-Gallone 3,785411784 Liter, Welches Masssystem nun an einem Flughafen üblich ist, hang von der Geschichte des Landes ab.

MfG Peter(TOO)

multimeter
14.01.2017, 15:57
Hallo Peter,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Gruß
multimeter