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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ERLEDIGT] Roboter fährt nicht und Motoren piepsen nur.



RastaBudgie
22.08.2016, 01:23
Hallo,
ich habe gerade denn selben Eintrag schon einmal geschrieben aber irgenwie ist der jetzt weg ^^

Im Moment baue ich einen Roboter mit 2 Motoren der wie ein Panzer gesteuert wird. Wenn der Roboter den Boden nicht berührt funktioniert alles.

Wenn ich ihn dann aber auf den Boden stelle piepsen die Motoren nur und er steht auf der Stelle.
Auch die H Brücke ( L298N) wird sehr heiß (Hat für ne Brandblase gereicht).
Die Motoren sind 12 Volt Dc Motoren von Motoraxx (Hatte sie noch rumliegen deswegen nicht genaueres ^^).
Der Akku ist ein Nimh 3000 mah 7.2 Volt Akku.

Ich habe mir schon überlegt das ich vielleicht ein Getriebe oder einen 12 Volt Akku einbauen muss.

Da ich den ganzen Beitrag jetzt zum zweiten mal schreibe hab ich wahrscheinlich was vergessen. Aber einfach nachfragen wenn etwas unklar ist.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Liebe Grüße
Jannik

- - - Aktualisiert - - -

Natürlich hatte ich was vergessen...
Die Motoren sind direkt mit den Rädern verbunden.

Unregistriert
22.08.2016, 06:04
Die Motore brauchen mit ziemlicher Sicherheit ein Getriebe. Kommt auf ihre Solldrehzahl und Durchmesser der Boträder an.

Ob der L298 die richtige H-Brücke ist kommt auf den maximalen Strombedarf der Motore an. Bei fehlenden Herstellerangaben kann man den Strom abschätzen, indem man den Gleichstromwiderstand mißt und die zur Verfügung stehende Spannung dadurch teilt. Also mit Multimeter die Ohms der Motorwicklung messen.

Man kann versuchen Motore mit weniger Spannung als angegeben zu betreiben. Die Ergebnisse sind oft nicht befriedigend da die Motore nicht genügend Kraft für die Anwendung entwickeln.

i_make_it
22.08.2016, 07:05
Nun, Motorhersteller und Spannung sind Dir ja bekannt.
Nehme ich jetzt "Motraxx motor typ ermitteln 12v dc" und schau mal bei Google, komme ich als erstes bei Conrad auf einen Motor mit 1,6A und 10-14V bei 4800U/min und 26Nmm.

Versuch mal mit einem Rennrad aus dem Stand mit dem 26sten Gang loszufahren. Da wirst Du bei aufgebocktem Rad auch eine Drehung bekommen aber bei Bodenkontakt geht nichts. Das ist in etwa vergleichbar.
Ohne Getriebe kann man die Motoren vermutlich für Elektroflug nutzen und mit einer 3:1 bis 5:1 Untersetzung für Schiffsschrauben.
Für einen Radantrieb Rechne mal mit 100:1 bis 300:1 Untersetzung die Du brauchst.

Ob der Motor bei 7,2V innerhalb seine Kennfeldes läuft kann man nur bei genauer Identifizierung ermitteln.

BMS
22.08.2016, 08:00
Hallo,
der Spannungsabfall an den Transistoren im L298 ist nicht zu unterschätzen! Bei 2A fallen insgesamt fast 5V ab!!!
Das Datenblatt verrät dies bei "Sink/Source Saturation Voltage" bzw. "Total drop".
http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet2/2/052daje928cw7pc0uqs1ipyryppy.pdf
Grüße,
Bernhard

Klebwax
22.08.2016, 08:33
Hallo,
der Spannungsabfall an den Transistoren im L298 ist nicht zu unterschätzen! Bei 2A fallen insgesamt fast 5V ab!!!

Was ja erstmal nicht ganz so schlimm ist, der Motor bekommt weniger Spannung und läuft nicht richtig. Aber die 5V mal 2A werden im Chip in Wärme umgesetzt, was dazu führt:

Auch die H Brücke ( L298N) wird sehr heiß (Hat für ne Brandblase gereicht).
Außerdem werden von der Akkuleistung 2/3 in Wärme umgesetzt statt zum Motor zu gelangen. Das Ganze ist also eine ziemlich aufwändige akkubetriebene Elektroheizung, selbst wenn der Motor das notwendige Getriebe erhält.

Den L298 sollte man da lassen, wo er hingehört: ins Museum.

MfG Klebwax

HaWe
22.08.2016, 09:36
@ RastaBudgie:
Der L298N darf pro Motor bei 5-35V mit max. 2A belastet werden, und auch wenn er schon älter ist: dann funktioniert er durchaus zufriedenstellend.
Bevor wir also hier weiter im Dunkel tappen oder im Trüben fischen:
wieviel Strom "zieht" dein Motor bei Vollast (Anfahrstrom bzw. bei "stalling", also voll gebremst),
und welche Leerlaufdrehzahl hat er bei deiner Spannung an seiner Antriebsachse (beides kannst du selber messen!) ?

ps,
verlinke doch mal deinen Motor (wenigstens 1 Foto) und auch dein L298N-Modul ("nackter" Chip oder Modul auf Platine mit Kühlrippen?)

RastaBudgie
22.08.2016, 14:09
Hallo,
erst einmal danke für die vielen und schnellen Antworten.
Ich verwende solch eine H-Brücke: http://www.ebay.de/itm/Motortreiber-L298N-Dual-H-Brucke-Motor-Treiber-STL298N-Driver-fur-Arduino-/201445486277?hash=item2ee7162ec5:g:zGEAAOSwGtNXiIz p
und wie schon i_make_it gesagt hat haben meine Motoren 1,6A und 10-14V bei 4800U/min und 26N/mm.
Also was wäre jetzt als erster Schritt sinnvoller?
Ein Getriebe oder ein neuer Akku mit 12 Volt und mehr Leistung ?
Nach der Antwort von i_make_it gehe ich davon aus das ich es mal mit einer 100:1 bis 300:1 Untersetzung probieren werde.
Wo kann ich die Zahnräder am besten kaufen und welche? Aus Kunststoff oder Metall?

Ich hoffe ich stelle nicht zu viele Fragen auf einmal xD.

HaWe
22.08.2016, 17:19
deine Motoren haben sicher nicht ein Drehmoment von 26N/mm sondern von 26N*mm, das geben viele Händler falsch an. Das entspricht 0,026 Nm, das ist vermutlich mindestens um den Faktor 10-20 zu wenig. Um genaueres zu sagen, müsste man dein Modell ntl besser kennen.

Zum Vergleich: Lego NXT Roboter-Motoren haben etwa 0,4-0,5 Nm bei ca. 180 U/min (≈ 3 U/sek.) .

Deine 4800 U/min sind 80 U/sec, das direkt an Antriebsrädern ist möglicherweise 15-40x zu schnell.
Wenn du also ein 15x bis 40x Untersetzungsgetriebe hast, könnte es besser passen. Rechne doch mal aus, welche Rad-Drehzahl du brauchst, um bei deinem Antriebsrad-Durchmesser die gewünschte Lauf-Geschwindigkeit zu bekommen - Beispiel:
10cm ∅ ≈ 30cm Umfang, bei 5 U/sek ≈ 1,5 m/sek ≈ ca. 5-6km/h das ist eine zügige Gehgeschwindigkeit.
da du z.Zt. 80 U/sek hast, wären diese 5 U/sek also 1/16,
also bräuchtest du ein 1:16 Untersetzungsgetriebe (und NICHT 1:100 bis 1:300 !!).
Dein Drehmoment steigt dann im Gegenzug um den Faktor 16 auf etwa 0,4Nm, das wäre schon eher angemessen.
Aber, wie geesagt, das hängt von deinem Modell (Radgröße) und Zielgeschwindigkeit ab.

Davon abgesehen:
Sind deine 1,6A bei Nenndrehzahl im Leerlauf oder bei Belastung (stalling) ?
Denn bei deinen nur 0,026 Nm Drehmoment ist es zwar verständlich, warum dein Modell nicht fährt (viel zu wenig Drehmoment), bei 1,6A würden im Normalfall L298N Treiber aber zwar warm werden, aber nicht heiß laufen - zumindest meine tun es nicht. Für den Strom bei max. Belastung (2A !) müssen Motoren und Motortreiber zusammenpassen, nicht (nur) für den Dauerstrom im Leerlauf, sonst brauchst du stärkere Motortreiber als die L298er!

i_make_it
22.08.2016, 17:41
Ups, Flüchtigkeitsfehler 20 Minuten nach dem Aufstehen.
Aber Hawe hat es richtig erkannt Drehmoment ist Kraft mal Strecke also N*mm.

Beim ersten Roboter eine Racer, mit 5-6km/h (6km/h = 1,6m/s)
Dürfte crashs geben und entsprechend viel Bruch.
(den ersten Roboter schlußfolgere ich aus dem anscheinend fehlenden Wissen über die Zusammenhänge)
Bei 100:1 und 80mm Rädern kommt man auf rund 20cm pro Sekunde.
das ist nicht zu lahm und man kann den Roboter immer noch schön einfangen wenn er durch geht.
Das Mobiliar dankt es genauso wie die Fußknöchel wenn einem so ein Robby mal in die Hacken fährt.

Die Firma hat noch mehr 12V DC Motoren.
Die Werte habe ich vom ersten Treffer genommen, da ich ja sonst keine Daten habe.

RastaBudgie
22.08.2016, 20:45
Hallo,
leider kenne ich mich mit Motoren garn nicht aus deswegen Frage ich auch die ganze Zeit.
Was genau heißt 100:1. Ist das das Verhältnis der Zahnräder? Also brauche ich eins mit 400 und eins mit 4 Zähnen oder wie kann ich das verstehen ?

HaWe
22.08.2016, 21:03
im Prinzip ja, aber nach deiner Frage zu urteilen würde ich die empfehlen, dir einen Motor samt fertigem Getriebe mit der gewünschen Drehzahl zu kaufen, also etwa 100-300 U/min an der Antriebsachse und vergiss die Sache mit dem Getriebe selberbauen:
https://nodna.de/navi.php?suche=Getriebe

HaWe
23.08.2016, 08:16
ps
beachte bei der Auswahl deines Getriebes: du kannst später im Betrieb nicht mehr schneller werden als das Getriebe erlaubt, allerdings per Software-Steuerung (PWM) jederzeit langsamer. Das Getriebe sollte daher möglichst gut auf deine spätere geplante Maximalgeschwindigkeit (!) angepasst sein.

witkatz
23.08.2016, 14:34
Was genau heißt 100:1. Ist das das Verhältnis der Zahnräder? Also brauche ich eins mit 400 und eins mit 4 Zähnen oder wie kann ich das verstehen ?Im Prinzip ja - es wäre eine 1-stufige Drehzahluntersetzung. Wenn das große Zahnrad 100 mal mehr Zähne hat, dreht es 100 mal langsamer als das kleine mit etwa 100 mal mehr Drehmoment. Ist aber auch 100 mal größer im Durchmesser. Mal angenommen - das kleine Rad hat 10mm Durchmesser, dann ist das große Zahnrad 1000mm im Durchmesser - das wäre nicht praktikabel. Damit das Getriebe klein baut, macht man das z.B. 3-stufig. Wenn du das Getriebe selbst bauen willst, könntest du vielleicht mit einem Getriebebausatz (https://www.conrad.de/de/modelcraft-vario-getriebebausatz-240788.html) probieren.

Wenn du mit Feile, Bohrmaschine und CAD umgehen kannst, kannst du auch versuchen, das Getriebe selber zu konstruieren und zu bauen. Selbst ich als Softwaremensch habe es geschafft (mit Know How Unterstützung der RN Freunde), ein funktionierendes, 3-stufiges Getriebe aus einem billigen Zahnradsortiment, Bauhaus Alublech und ein paar Kleinteilen zu konstruieren und zu bauen - s. mein WR1 Blog (https://www.roboternetz.de/community/entries/236-witkatz-erster-WR1). Es ist sicherlich der mühsame Weg, aber man lernt dabei ;-)

i_make_it
24.08.2016, 13:03
Hier mal ein "Extrembeispiel" für ein mehrstufiges Getriebe (10 Stufig mit einfachsten Mitteln)
Untersetzung 262144:1 (Zweihundertzweiundsechzigtausendeinhundertvierund vierzig zu eins)
https://www.roboternetz.de/community/threads/68437-Vorstellung-eines-aktuellen-kleinen-Weihnachtsurlaub-Projekts-(ab-22-12-)/page2?p=622218&viewfull=1#post622218

Ein anderer Ansatz wäre ein Schneckenradgetriebe.
Mit eime 50 zahnigen Schneckenrad und einer eingängigen Schnecke ist in einer Stufe eine Untersetzung von 50:1 erreichbar.

Eingängige Schneckentriebe sind wegen des geringen Winkels unter dem die Zähne schräg stehen aber immer selbsthemmend.
Die Schnecke kann also das Schneckenrad bewegen, aber nicht umgekehrt.

Wenn Deine Motoren wirklich eine 3,15mm durchmessende Welle (aus dem Link den ich gefunden habe entnommen) haben ohne Fläche zum Klemmen, dann wird der Selbstbau aber nicht ganz leicht, da bei 3,15mm das aufpressen von (meist Kunststoff) Motorritzeln vorgesehen ist.
Mann muß dann nämlich das Motorritzel so aufpressen können das es nicht beschädigt wird, sonst sitzt es nicht fest oder läuft nicht rund (eiert).
Die Motorkraft wird ja rein durch die Haftreibung der Presspassung übertragen.

Wenn das notwendige Wissen und das handwerkliche Geschick nicht vorhanden sind, ist der Kauf eines fertigen Getriebemotors vermutlich die bessere Lösung.
Aber wie witkatz schon geschrieben hat, beim Selbstbau lernt man mehr.

Man kann Aber auch einen Riementrieb mit Gummiringen machen.
Am Rad ist eine Rolle mit großem Durchmesser über den und über die Motorwelle ein einfacher Gummiring läuft.
Bei eine mDurchmesser von 63mm hat man eine 20:1 Untersetzung.
Das übertragbare Drehmoment ist allerdings bescheiden und die Kopplung ist sehr elastisch.

RastaBudgie
25.08.2016, 11:44
Ich hab jetzt zwei neue Motoren gekauft mit 0,75 A Laststrom damit das mit der H-Brücke passt.Die haben jetzt auch genug Kraft um den Roboter zu bewegen.
Danke an alle die mir geholfen haben.