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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ERLEDIGT] MOC3043 ist immer eingeschaltet



Siro
19.04.2016, 23:05
Einen schönen guten Abend zusammen,

ich baue das erste Mal eine Schaltung mit einem TRIAC und einem Opto Treiber vom Typ MOC3043 / 3041 / 3063
Alle Typen verhalten sich identisch und schalten den TRIAC ohne LED Ansteuerung durch.

Ich habe das Applikationsschaltbild direkt übernommen.. Habe auch den Snubber drin.
Siehe Schaltbild.

Wenn ich das Gate abziehe vom TRIAC, sperrt dieser auch wie gewünscht. Sobald er am Pin vom MOCxxx
dran ist, schaltet der TRIAC durch. Ich habe natürlich schon alle Bauteile gewechselt und auch
verschiedene Triacs versucht: BTA16-600B und TIC216D
Von den MOCs hab ich auch schon die oben erwähnten 3 verschiedenen Typen durch.

Der Lastzweig liegt auch richtig am Pin 4 vom MOC. Einspeisung auf Pin 6
Verschiedenen Lasten habe ich auch schon probiert.
Einen Laminator, eine 230Volt LED mit 7 Watt.

Könnte es sein, weil ich die Schaltung auf dem Steckbrett habe ?
oder weil ich die 230 Volt aus Sicherheitsgründen über einen Stelltrafo betreibe ?

Ich weis jetzt ehrlich gesagt nicht wirklich weiter.
Siro

Peter(TOO)
20.04.2016, 06:08
Hallo,

Pin 4 und 6 des MOC kannst du vertauschen, das macht keinen Unterschied.

Eine Möglichkeit ist noch, dass du MT1 und MT2 (bzw. A1 und A2) des TRIAC vertauscht hast.

Hast du auch schon mal eine ganz normale Glühlampe als Last versucht?

Laminator und 230V-LED sind keine Ohmschen Lasten, da sind Strom und Spannung phasenverschoben, was bei TRIACs zum "nicht mehr Ausschalten" führen kann.

Anmerkung: Das Snubber-Glied schützt nicht wirklich vor Spannungsspitzen und TRIACs reagieren sehr empfindlich auf Überspannung! Ein Varistor parallel zum TRIAC schützt diesen dann. Gerade wenn du z.B. einen Motor schaltest, dreht der noch weiter und funktioniert als Generator, welcher recht hohe Spannungsspitzen erzeugen kann.

Der TRIAC verkraftet maximal 600V, der MOC 30xx aber nur 400V.

MfG Peter(TOO)

Siro
20.04.2016, 08:49
Moin Peter,

ich glaube Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. MT1 und MT2 vertauscht.
Ich hab den TRIAC in meiner Eagle Bibliothek falsch definiert. :p
Oh Mann, da kann ich ja noch lange suchen....
Ich kann es erst heut Abend ausprobieren, aber das wird es wohl sein .

Ein Varistor werde ich auf jeden Fall noch vorsehen.

Vielen Dank.
Siro

Siro
20.04.2016, 17:45
So, nun konnte ich die Schaltung nochmal testen
und es war wirklich so, dass MT1 und MT2 am TRIAC vertauscht waren.
Dann schaltet der TRIAC "immer" durch.

Nach Tauschung der Pins nochmal geprüft:

MOC3041 checked
MOC3043 checked
MOC3063 checked
TIC216D checked
BTA16-600B checked

Alles läuft zur vollsten Zufriedenheit.

Nochmals vielen Dank an Peter.

Hat es eine besondere Bedeutung, dass ein Widerstand 330 und der andere 360 Ohm hat, laut Datenblatt ?
In meinem Falle funktioniert es auch mit umgedrehten Werten.

Siro

Peter(TOO)
20.04.2016, 20:25
Hallo Siro,

Hat es eine besondere Bedeutung, dass ein Widerstand 330 und der andere 360 Ohm hat, laut Datenblatt ?
In meinem Falle funktioniert es auch mit umgedrehten Werten.
Ich verwende die selbe Schaltung seit etwa 1985, allerdings im industriellen Bereich.

R1 soll den Gate-Strom begrenzen, also auch den Strom durch den MOC304x.
Die 230V AC sind eigentlich 230V +/-10% also maximal 253V.
253V * SQRT(2) sind dann 357Vpeak.
Die 360 Ohm begrenzen dann den Strom auf maximal knapp 1A, was dem absoluten Maximalstrom von 1A für den MOC304x entspricht.
Die Amis haben eine etwas abweichende Normwert-Reihe, sie verwenden normalerweise die E24-Reihe, hier ist E12 üblich.
Bei E24 sind 360 ein Normwert, bei E12 sind die nächsten werte 330 und 390.
Du kannst da problemlos auch 390 Ohm für R1 verwenden. Du hast dann beim MOC304x etwa 5% mehr Reserve :-)

R2 hängt eigentlich vom verwendeten TRIAC ab.
Zwischen MT2 und dem Gate befindet sich eine parasitäre Kapazität. Bei einem schnellen Spannungsanstieg an MT2, kann der Ladestrom den TRIAC zünden.
Das RC-Glied (R4/C1) soll schnelle Spannungsanstiege etwas dämpfen und R2 leitet den Ladestrom der parasitären Kapazität am Gate vorbei gegen MT1. Dies könnte man auch mit einer Kapazität an Stelle von R2 bewerkstelligen. Das hat dann aber wieder ein paar Nachteile.
Gleichzeitig leitet R2 auch die Leckströme des MOC304x ab.
R2 ist also auch nicht wirklich kritisch.

Das Problem an der Geschichte ist, dass es eine minimale Spannung benötigt, damit der TRIAC zündet. Dadurch schaltet der TRIAC nicht wirklich im Nulldurchgang, sondern erst wenn der Sinus so etwa 10V erreicht. Kannst du ja mal nachrechnen.

Das Optimum hat man, wenn R1 möglichst klein und R2 möglichst gross ist, aber das ist etwas für Spezialisten.

Mit 2x 390 Ohm wird es bestens funktionieren.

MfG Peter(TOO)

Siro
20.04.2016, 21:38
Viel Info, aber sehr lobenswert, weil das ist ein völlig neues Gebiet für mich, muss ich ehrlich zugeben.
Alles über 24V war für mich immer Hochsapnnung und Wechselspannung hab ich immer Gleichgerichtet weil sonst unbrauchbar.....;)

Dann ist der Snubber nicht NUR wegen der EMV, sondern verhindert auch ein ungewollte Zünden ?
Das ist dann das DeltaU/DeltaT Problem, wenn ich das richtig gelesen habe bei Sprut.

Supi, dann bin ich doch ein gutes Stück weiter gekommen.

Siro

Peter(TOO)
20.04.2016, 22:23
Hallo Siro,

Viel Info, aber sehr lobenswert, weil das ist ein völlig neues Gebiet für mich, muss ich ehrlich zugeben.
Alles über 24V war für mich immer Hochsapnnung und Wechselspannung hab ich immer Gleichgerichtet weil sonst unbrauchbar.....;)

Nö nö ;-)
Laut Norm ist bis 1kV AC Niederspannung! Bis 50-60kV ist es Mittelspannung und erst dann kommt die Hochspannung :-)

[/QUOTE]Dann ist der Snubber nicht NUR wegen der EMV, sondern verhindert auch ein ungewollte Zünden ?
Das ist dann das DeltaU/DeltaT Problem, wenn ich das richtig gelesen habe bei Sprut.[/QUOTE]

Der Kandidat hat zwei Richtige!

MfG Peter(TOO)