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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wechsel Netzstrom/Solarstrom



Cysign
20.03.2016, 06:59
Hallo zusammen,

weiß jemand, ob es eine fertige, bezahlbare Lösung gibt, die zwischen Solarstrom/Netzstrom schaltet, wenn der Solarstrom nicht mehr ausreicht?
Ich überlege, wie es Sinn machen könnte, das Panel zu nutzen und im Bedarfsfall auf Netzspannung zu switchen.

Ich hab noch ein ungenutztes 150W Solarpanel und bald einen südöstlich ausgerichteten Balkon - klar, der Ertrag wird nicht enorm sein...aber nutzen würd ich das Panel schon gerne irgendwie...Und wenns auch nur dauerhaft den Router und das (schnurlose) Telefon mit Energie versorgt.

i_make_it
20.03.2016, 08:48
ob es eine fertige Lösung gibt, die zwischen Solarstrom/Netzstrom schaltet,
Fertig ja, sonst würden die ganzen Solarlösungen ja nicht funktionieren.


ob es eine bezahlbare Lösung gibt
Definier mal bezahlbar aus deiner Sicht , da die fertigen Lösungen ja für die die sie einsetzen bezahlbar sind.

Cysign
20.03.2016, 08:56
Nun ja, es handelt sich um ein 150W Solarpanel, der auf nem Balkon unter suboptimalen Bedingungen betrieben werden wird.
Von daher sollte der Kostenaufwand in Relation zum Ergebnis stehen. Ich werf jetzt einfach mal 100€ in den Raum.

Es sollte halt irgendwie in Relation zum möglichen Energieertrag stehen.
Die Alternative ist: 20€ Steca Solsum Solarladeregler und 24Ah Bleigelakku (hab ich schon) dran und damit häufiger mal Laptop oder Handy aufladen.

Wenn ich aber ne bezahlbare Lösung finde, würde ich mich auch am Kühlschrank und Router/Modem versuchen.

i_make_it
20.03.2016, 10:12
Wechselrichter von 12VDC auf 230V mit 200W liegen ja so bei 80€.
Und die haben keine Möglichkeit zur Netzsynchonisation.
Die 150W Schieflast (wenn Du nur in eine Phase einspeist) sollten noch nicht so gravierend sein, daß Dein EVO dich besuchen kommt.
Aber vom Prinzip her braucht man immer drei Wechslerichter die Netzsynchon und Lastverteilt auf alle drei Phasen einspeisen.
Andernfalls kann man ganz schnell Ärger für Schäden an Fremdgeräten bekommen.
Bei den 150W würde ich den Invest scheuen und über Bleiakku arbeiten.
Falls Du fürs Auto eh einen einphasigen (230V) Wechselrichter anschaffen willst, nimm einen mit genug Leistung und nutze den auch zeitweise für Verbraucher wie Notebook, Fernseher etc.

Peter(TOO)
20.03.2016, 12:20
Hallo,

Es sollte halt irgendwie in Relation zum möglichen Energieertrag stehen.
Die Alternative ist: 20€ Steca Solsum Solarladeregler und 24Ah Bleigelakku (hab ich schon) dran und damit häufiger mal Laptop oder Handy aufladen.

Wenn ich aber ne bezahlbare Lösung finde, würde ich mich auch am Kühlschrank und Router/Modem versuchen.
Wenn dein Router/Modem ein 12V Netzteil hat, ist das die günstigste Möglichkeit.
Da musst du nur den Regler kaufen und Router/Modem kannst du direkt am Akku anschliessen.

Für Laptop/Handy brauchst du ein 12V-Ladekabel, wenn du das noch nicht hast, musst du da erst noch etwas investieren.

MfG Peter(TOO)

Cysign
20.03.2016, 17:09
Die Wandlung von 12V zu 5V USB oder die 12V Routerspeisung oder auch n Booster für Laptop machen mir die kleinste Sorge. Auch hab ich nen Wechselrichter für 150W mit USB-Buchse bereits. Und ich hab mir vor ner Weile für meinen Laptop auch mal ein Anschlußkabel ohne Netzteil gekauft, um evtl. ne Solarladelösung zu betreiben.

Die Frage ist halt für mich wirklich, wie ich das Panel am besten nutzen kann.
Ich dneke mit Router, schnurlostelefon und Handy werd ich nicht an die maximal mögliche Leistung kommen. Aber wenn doch, muss ich auch den ausfallsicheren Betrieb vom Router (Fritzbox, über die mein FritzFon läuft) sicherstellen, damit ich nicht bei nem Datentransfer von/zur NAS Ausfälle haben werde.

Bei nem Kühlschrank seh ich das unkritischer. Selbst wenn der Strom des Akkus nicht ausreicht: Mit nem Relay PV trennen, paar Sekunden warten, an an den Netzstrom. Und für den Part wünsch ich mir ne Fertiglösung - die idealerweise nen Kühlschrank ohne Unterbrechung von PV zu 230V wechselt.

Ich möchte den Strom nicht in das Stromnetz des Hauses einspeisen! Zum einen lohnt das bei nem 150W-Panel aufm Balkon nicht, zum adneren brdeutet das Papierkrieg, vom Betreiber zugelassene Geräte...und das wird sich auch in etlichen Jahren nicht rentieren!


Eine andere Frage wäre auch, was sich an Akku anbietet. Mit meinem 24Ah Bleigelakku werd ich keine großen Sprünge machen. Für Router und zum Laden des Handys wirds wohl reichen...aber dann ist auch schnell die Grenze erreicht.

PICture
20.03.2016, 18:27
Hallo!

Ich würde dir etwas Realität für deine Phantasiepläne empfehlen: http://www.solarserver.de/service-tools/online-rechner/photovoltaik-anlage-online-berechnen-solarstrom-ertrag-pro-monat-und-jahr.html . Ohne Sonne darf dein 150 W Panel nur um 1,5 W Solarenergie in elektrische Wandeln. ;)

Cysign
20.03.2016, 18:40
na aber wenn die Sonne draufknallt - und das dürfte im Sommer einige Stunden sein bei dem Balkon, gehe ich lieber mal von 60-100W aus ;)
Das Problem mit wenig Ertrag hat man nunmal immer bei suboptimal ausgerichteten Panels - und selber wenn sie gut ausgerichtet sind, heißt das nicht, dass das Wetter immer mitspielt.

Auf Grund einiger Erfahrungen mit CIS und CIGS-Panelen und MPPT, sowie PWM-Laderegler weiß ich schon, in welche Richtung das Ganze vom Ertrag her tendiert.
Aber selbst 1,5W wären mehr als "das Panel steht ungenutzt in meiner Wohnung" ;)

Peter(TOO)
20.03.2016, 19:53
Unter optimalen Bedingungen sollte dein 150W Panel so um die 130kWh/a bringen.
Sagen wir mal optimistisch, 65kWh/a in deinem Fall, eher weniger.

Wir wissen ja nicht ob du in einem Nebelloch wohnen wirst und wie viel Schatten das Hochhaus im Süden wirft. :-P

Das reicht schon mal nicht für einen Kühlschrank.

Ohne Verluste ergeben 65kWh/a eine Dauerlast von 7.4W, das ist etwa die Grössenordnung deines Router/Modem.

Den Router kannst du über 2 Dioden Speisen, an die eine kommt der Akku und an die andere ein Netzteil.
Für den Akku brauchst du sowieso einen Tiefentladungsschutz, mit diesem schaltest du dann über ein Relais die Netzspannung des Netzteils.
Und schon hast du eine USV ohne grosse Kosten.

MfG Peter(TOO)

Cysign
20.03.2016, 20:49
Die Lösung mit den Dioden klingt eigentlich ziemlich einfach und praktisch.

Allerdings muss ich dann noch den Wechsel zwischen Solarstrom und Netzteil überbrücken. Auch wenn das nur weniger als eine Sekunde ist, denke ich nicht, dass die Kondensatoren im Router ausreichen.
Da sollten eigentlich ein paar Kondensatoren parallel genügen.


So wie ich die Ausrichtung des Hauses sehe, gehe ich von maximal der halben Leistung des Panels aus (also ca. 70W), da gegen Nachmittag/Abend keine Sonne mehr direkt auftreffen wird. Aber Genaueres wird erst die Erfahrung zeigen ;)

Fritzbox: 12V 2A
FritzFon: 5V 0,7A
Die Werte sind natürlich Maximalwerte, weil Nominell von den Netzteilen abgelesen. Die Realität wird eher etwas geringer ausfallen, zumal das Telefon nicht immer geladen wird und die Fritzbox auch dafür ausgelegt ist, irgendwas per USB mit Strom zu versorgen. Von daher denke ich, dass es klappen könnte, diese beiden Geräte mit Solarstrom zu betreiben ;)


Gibt es denn fertige Relais mit Schukostecker- und -buchse?
Klar, ein Selbstbau ist günstiger...aber wenn dann was abfackelt bin ich dran :D

Peter(TOO)
20.03.2016, 21:18
Hallo,

Die Lösung mit den Dioden klingt eigentlich ziemlich einfach und praktisch.

Allerdings muss ich dann noch den Wechsel zwischen Solarstrom und Netzteil überbrücken. Auch wenn das nur weniger als eine Sekunde ist, denke ich nicht, dass die Kondensatoren im Router ausreichen.
Da musst du nichts überbrücken!
1. Der Akku speist über die Diode den Router.
2. Mit der Entladung sinkt die Akkuspannung.
3. Du schaltest das Netzgerät ein, weil die Akkuspannung sinkt (Tiefentladeschutz).
4. Da das Netzteil nun eine etwas höhere Spannung liefert als der Akku, sperrt die Diode zum Akku und die Diode vom Netzteil leitet.


Gibt es denn fertige Relais mit Schukostecker- und -buchse?
Klar, ein Selbstbau ist günstiger...aber wenn dann was abfackelt bin ich dran :D
Ich habe hier eine Steckdosenleiste, welche sich mit 5V (USB) schalten lässt. Gab es mal bei ALDI.
Benutzt nur die 5V des USB-Steckers, keine USB-Signale.

MfG Peter(TOO)

Cysign
20.03.2016, 21:42
Das mit der USB-Steckdose klingt spannend!
Aber sowas muss man erstmal finden. Bei der Suche nach USB Steckdose kommt man leider bei anderen Sachen raus ;)

Bei der Lösung ohne Umschaltpause müsste ich also ein Relais nehmen, das ich einschalte, bevor die Solarspannung unter den Lockout-Wert des Ladereglers fällt.

Pyro-Mike
21.03.2016, 19:27
Such mal nach dem Begriff Guerilla PV - das ist genau das was du vorhast, und wird immer beliebter. Ich würde den Strom ins Netz einspeisen, bei diesen kleinen Leistungen ist das (kommt ein bisschen auf den Netzbetreiber an) ohne Anmeldung bzw. mit kostenloser Anmeldung problemlos möglich. Diese 150W werden vermutlich irgendwo im Bereich deiner Grundlast in der Wohnung liegen, d.h. du kannst zu jeder Zeit die gesamte erzeugte Energie selber verbrauchen.

Einen kleinen Modulwechselrichter für diesen Zweck gibts ab etwa 160€ (z.b. http://www.photovoltaik4all.de/pv4all-netz/wechselrichter/delta/3155/delta-solivia-nano-260-modulwechselrichter - Zufallstreffer bei Google, nicht als Kaufempfehlung verstehen!). Der wird einfach in eine freie Steckdose gesteckt. Der Wechselrichter hat eine Netzprüfung mit eingebaut die erst freischaltet wenn es das Hausnetz erkannt hat und dann soviel einspeist wie vom Modulseite her geht.

Wenn du tatsächlich die oben bereits genannten 65kwh im Jahr produzierst wären das bei 28ct/kwh 18,20€/a ersparnis. Nach 10 Jahren hast du den Wechselrichter also reingespart. (Das ist auch eine übliche Amortisationszeit von einer PV-Dachanlage)

Bei der anderen Lösung mit Akku und Niederspannungsversorgung vom Router muss du auch mit Kosten von 50-100€ rechnen für Laderegler, Umschaltung etc und du hast einen Akku den du alle paar Jahre tauschen musst.

Cysign
22.03.2016, 03:46
Das ist auch ein ziemlich interessanter Einsatz :)
Da mach ich mich mal schlau beim Netzbetreiber und was es da sonst an passenden Geräten gibt.