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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : FI Panic Button / Stromzufuhr aus der Ferne trennen / Notaus



Unregistriert
12.03.2016, 07:50
Guten Morgen,


ich bin zufällig auf dieses Forum gestoßen und hoffe sehr, dass mir jemand auf die Sprünge helfen kann. Bedenkt bitte, dass ich von dieser Materie keine Ahnung habe.

Ich möchte einen Lichtschalter so präparieren, dass wenn dieser betätig wird, der FI raus fliegt und die Stromzufuhr im ganzen Haus gekappt wird, also wie ein sogenannter "Panic Button". Oder einen Lichtschalter als einen "NotAus" Knopf nutzen?

Es muss nicht zwingend ein Lichtschalter sein, jedoch irgendwas, was in Reichweite ist und man nicht in den Keller muss.

Ich dachte auch an eine Fernsteuerung durch das Smartphone, jedoch ist dies alles nicht mein Fachgebiet, deswegen weiß ich nicht, wie weit meine Idee überhaupt umsetzbar ist.

Ist sowas ohne weitere Geräte möglich? Wenn nicht, was brauche ich, um meinen Plan umzusetzen?


Liebe Grüße

i_make_it
12.03.2016, 09:20
Damit ein haushaltsüblicher Fehlerstrom Schutzschalter auslöst, braucht es einen Fehlerstrom.
Da solltest Du nichts in der Art machen.
Dann lieber einen entsprechenden Leistungsschalter (Schütz) den man in Reihe vor oder hinter den FI setzt und damit alles spannungsfrei schaltet.
Bei entsprechender Verschaltung, kann man sogar als Betätiger einen Notausschalter mit Schlüssel nehmen.
Dann reicht ein Druck um alles spannungsfrei zu schalten und mit dem Schlüssel entriegelt man alles und schaltet die Spannung wieder auf ohne an den Schaltkasten zu müssen.

Man braucht für den Schalter eine zweiadrige Leitung und der Schütz wird als Fremdhaltung über den Schalter betrieben. Also ist die Leitung zu dem Trennschalter auch weiterhin unter Spannung.

Oder man macht es in Selbsthaltung mit dem Ausschalter als Trennung zwichen Spule und Masse. Dann sind alle Leitungen hinter dem Schütz spannungsfrei, aber zum Einschalten muß man an den Schaltkasten gehen.
Auch da kann man dann einen Schlüsselschalter anbringen, so daß das Wiedereinschalten nur mit Schlüssel geht oder wenn man den Kasten öffnet am Schütz selbst.

Man kann auch einen Niederspannungskreis (24V) aufbauen und mehrere "Notausschalter" anbringen. Das wird bei jeder Industriemaschine auch so gemacht. Da kommen dann Sicherheitsschaltgeräte zum Einsatz, wie z.B. PNOZ von Pilz.

Tido
12.03.2016, 10:09
Da solltest Du nichts in der Art machen.


Richtig! Aber rein theoretisch müsste ein 10W 8,2K-Widerstand, der per Taster zwischen L und PE geschaltet wird einen 30mA-FI doch auslösen?!

White_Fox
12.03.2016, 12:52
Nun, 8,2kΩ wären etwas knapp, lieber 5kΩ. Und das auch rein theoretisch.

Denn wie gesagt...so etwas sollten Leute tun die genau wissen, was Sie da tun. Und NICHT glauben was zu wissen...
Und zweitens geht das auch besser als über den FI.

oberallgeier
12.03.2016, 12:53
.. Bedenkt bitte, dass ich von dieser Materie keine Ahnung habe ..Wenn Du am Stromnetz rumspielen möchtest und schon gleich anfangs zugibst dass Du keine Ahnung hast, gibts doch eigentlich nur eine Antwort: lass das. Ahnungslose dürfen nämlich sowieso nicht an elektrischen Hausverkabelungen herumhantieren. Die möglichen Folgen sind vielfältig: Haftung für Brandschäden die >vielleicht< von (D)einem Fehler in der Hausverteilung herrühren. Haftung für Stromunfälle die >vielleicht< von einem Fehler im Umfeld Deiner Änderungen herrühren.


.. Lichtschalter so präparieren .. FI raus fliegt und die Stromzufuhr im ganzen Haus gekappt .. Lichtschalter als einen "NotAus" Knopf nutzen ..Ein NotAus ist kein simpler Ausschalter, sondern eine wohl zu überlegende Einrichtung. So muss z.B. verhindert werden, dass laufende Maschinen im stromlosen Fall keine (weiteren) Unfälle provozieren können. Bei ner generellen Stromsperre im ganzen Haus möglicherweise nicht einwandfrei zu garantieren.

Fazit:
Such Dir n anderes Wochenendprojekt.


Richtig! Aber rein theoretisch müsste ein 10W 8,2K-Widerstand .. einen 30mA-FI doch auslösen?!Theoretisch. Theoretische Schulschaltungen und Hausverkabelung sind doch zwei paar Schuhe. Denn wenn praktisch einer tot bleibt, dann ist es schnell vorbei mit der Theorie. Und wenn sich der ahnungslose Kabelschrankakteur (siehe oben) vertut, dann ist so eine Schaltung schnell mal auch falsch aufgebaut. Ich weiß - lauter Schlecht-Rumrederei.

i_make_it
12.03.2016, 17:33
Ein NotAus ist kein simpler Ausschalter, sondern eine wohl zu überlegende Einrichtung. So muss z.B. verhindert werden, dass laufende Maschinen im stromlosen Fall keine (weiteren) Unfälle provozieren können. Bei ner generellen Stromsperre im ganzen Haus möglicherweise nicht einwandfrei zu garantieren.


Bei einer Hausverkabelung mit Leitungsschutzschalter, FI, oder Schmelzsicherung wagte ich da mal zu wiedersprechen.
Da die ja auch alles Stromlos machen, müssen die entsprechenden Sicherheitseinrichtungen sowieso schon in den Geräten verbaut sein, sonst sind die in der EU nicht verkehrsfähig. Anders ist es bei Maschinen und Anlagenerrichtern, die müssen sich selbst drum kümmern das ihre Anlagen den Notaus Anforderungen genüge tun.
Also z.B. auch die von uns die selbst einen Roboterarm mit zig Kilo Handlinggewicht und zweistelligen Beschleunigungswerten als Hobbyprojekt planen müssen dafür sorgen das bei Notaus, Stromausfall etc. das Werkstück nicht mal eben bei voller Fahrt losgelassen wird oder unkontrollierte Bewegungen ausführt.

Wer sein Haus oder Wohnung analog zur bereits vorhandenen Sicherung oder FI stromlos machen will, muß "nur" auf die geltenden Regeln/Normen und die Gesetze dafür achten.
Man kann ja auch einer Steckdose nicht in der Planung ansehen ob da nur der Wasserkocher/Schreibtischlampe/Fernseher dranhängen wird oder z.B. ein nicht zulässiger Lastenheber der bei Stromausfall, einem 500kg auf den Kopf fallen lässt. Allerdings sollte man sich doch überlegen ob man besagten Lastenheber wirklich vom Chinaman holt oder doch ein ordungsgemäßes Produkt das halt etwas mehr kostet, dafür aber das Leben verschont.

Also Arbeiten und Dokumentation durch Fachpersonal, Abnahme und in Betriebnahme nur durch eine berechtigte Person. Ideen darf jeder haben und Fragen stellen um fachkundig zu werden auch.

oberallgeier
12.03.2016, 18:18
Bei einer Hausverkabelung mit Leitungsschutzschalter, FI, oder Schmelzsicherung wagte ich da mal zu wiedersprechen ..Danke für die ausführliche Darstellung. Vermutlich bin ich da zu vorsichtig sowohl hinsichtlich der Ausführung und auch der Gesetzeslage. Schon vor Jahren hatte mich ein Freund animieren wollen ne Lehre als Elektriker zu machen . . . (in der Firma die uns beide beschäftigte, ihn als Leiter E-Werkstatt). Hätt ich machen sollen. Jedenfalls danke für die Korrektur!

i_make_it
12.03.2016, 18:47
Ich kenns ja auch, Jahrelang Sondermaschinenbau.
Da ich bei uns die Servomotoren gebaut habe, kenn ich das bei jedem Motor die Zwangsbremsen mit elektromagnetischer Lösung die Federpakete solange einstellen bis das Haltmoment des Motors stimmt (So eine Z-Achse von 900kg will niemand auf den Kopf bekommen).
Bei den Laser Resonatoren muß dann die Gehäuseverriegelung solange halten bis die 450kV von den Kondensatoren abgeleitet sind.

Hat man im Haushalt halt nicht.
Da wirds nur lustig wenn der Errichter vor knapp 50 Jahren an allen Normen Vorbei den Pe als zusätzliche Phase genutzt hat (TN-C über den N) und man selbst eine normgerechte Erweiterung anklemmen will. (Am Ende hatte ich die ganze Etage neu als TN-S verkabelt, mit selbst gezogenen Pe bis an den Sternpunkt)

Peter(TOO)
13.03.2016, 00:38
Hallo Tido,

Richtig! Aber rein theoretisch müsste ein 10W 8,2K-Widerstand, der per Taster zwischen L und PE geschaltet wird einen 30mA-FI doch auslösen?!
Theoretisch sollten es maximal 7,6k sein.
Und wenn der FI funktioniert, reicht da eine kleine Leistung, die Spannung wird praktisch sofort weggeschaltet, sodass der Widerstand keine Zeit hat warm zu werden.
Theoretisch würden knapp 7W im Widerstand frei, bei Dauerbelastung. Wenn du 10 ms als Reaktionszeit für den FI nimmst, werden im Widerstand 0.07W/s freigesetzt.

MfG Peter(TOO)

- - - Aktualisiert - - -

Hallo,

Da die ja auch alles Stromlos machen, müssen die entsprechenden Sicherheitseinrichtungen sowieso schon in den Geräten verbaut sein, sonst sind die in der EU nicht verkehrsfähig. Anders ist es bei Maschinen und Anlagenerrichtern, die müssen sich selbst drum kümmern das ihre Anlagen den Notaus Anforderungen genüge tun.
Nur ist das im Haushalt auf der EMV-Seite leider oft nicht so ganz der Fall :-(

Besonders bei einem satten Kurzschluss, wird die in Motoren und Transformatoren noch gespeicherte Energie als Spannungsimpuls ans abgeschaltete Teilnetz abgegeben. Da machen dann oft die Netzteile einiger Geräte einfach die Grätsche.
Wirklich berechnen lässt sich das Ganze bei einer Haushaltinstallation auch nicht. Die Leitungs-Impedanzen und -Kapazitäten bilden zudem auch noch Schwingkreise. Je nachdem ob der TV an der linken oder rechten Steckdose im Wohnzimmer eingesteckt ist, ist wieder alles anders.

Praktisch ist es dann meist nicht wirklich möglich, nachzuweisen ob das defekte Gerät die minimalen EMV-Vorschriften nicht einhält oder ob der Impuls ein bisschen grösser als der der Norm war :-(

MfG Peter(TOO)

i_make_it
13.03.2016, 07:19
Nur ist das im Haushalt auf der EMV-Seite leider oft nicht so ganz der Fall :-(
(TOO)

Blindleistung, (Verschiebungsblindleistung) und Störausstrahlung sind ja neben dem Stromlos schalten noch mal ein eigenes Thema.
Dank immer mehr Schaltnetzteilen auch ein immer größeres Thema.
Wobei noch nicht mal Kaskadeneffekte durch das gleichzeitige oder zeitnah hintereinander erfolgte Abschalten großer Lasten bemüht werden müssen.
Schon Stromribble auf dem Nulleiter (insbesondere in TN-C Netzen) sind da tödlich.
Ich hatte da zwei Fälle kurz hinteinander die fast das ganze Spektrum abdeckten. Einmal ein Büro das per Wanddurchbruch in zwei Gebäuden lag, die auch noch aus zwei verschiedenen Straßen gespeist wurden. Der vorherige IT Supporter hat fast jede Woche eine Ethernet Karte wegen Defekt getauscht. Pro Jahr wurden So alle Karten mindstens zwei mal ersetzt. Eine Messung der Teilströme an jeder Steckdose ergab das, in Summe, zu jeder Zeit, über 200mA über N flossen. Die Lösung waren Chopper to Fibre Umsetzer links und rechts von der durchbrochenen Brandschutzwand die die Gebäude trennte.
Durch die galvanische Trennung gab es keinen Kabelschirm mehr über den Ausgleichsströme flossen.
Bei einem Altbau der in ein Bürogebäude umgewandelt wurde, habe ich an der Elektrofirma gezweifelt.
Die haben eine komplett neue Verkabelung eingezogen (um Leitung zu sparen, Etagenweise als TN-C) ohne die Gebäudeerdung zu prüfen.
Als ich die Abnahmemessung der Infrasrukturverkabelung durchgeführt habe, viel mir als erstes das 50Hz Brummen auf dem Schirm auf.
Also alle Etagenverteiler geöffnet und den fehlenden Pe zwichen den Etagen entdeckt.
Nachdem das korrigiert war, immer noch 50Hz Brummen. und viel zu hohe Ströme.
Also alle Verbindungen zum PE bis auf die am Patchfeld getrennt.
Innerhalb von 30 Minuten 238V auf den entfernten Kabelenden.
Elektromeister gerufen und in dem seinem Beisein ein Stück 25 Quadrat an einen Kabelschim geraubt und das Ende mal an ein Heizungsrohr gehalten.
Ergebniss: ganzes Gebäude dunkel, Es hat tatsächlich eine der NHs ausgelöst!
Fazit: Viel zu kleiner und korrodierter Querschnitt zwichen Heizung und Sternpunkt und das Gebäude war über das Wasserrohr geerdet.
Nur war das komplette Wassernetz der Stadt von Eisen auf Kunststoff umgerüstet worden.
Also die nächste Erdung war irgendwo ein paar Kilometer entfernt im Wasserwerk.

Zum Thema EMV kam dann noch dazu, daß wärend die Sicherung draußen war auf der Heizung auf 98,7MHz ein sauberes Signal lag.
Ein Radio mit einem Stück Draht ran und man hatte einen Super Empfang von AFN-Wiesbaden.

Meinen letzten durch Ausschaltimpulse zerstörten Computer hatte ich Anfang der 90er. Da hatte es bei einem Atari ST nach 4 Wochen den LM555 zerlegt. Da der Besitzer schon 2 mal umgetauscht hatte, und nicht klar war ob Montagsgerät oder nicht, wollte er einen Test.
Rechner lief 2 Wochen unter Last ohne das was kaputt ging. 2 Tage beim Besitzer und er war gehimmelt.
Repariert und kurz danach war er wieder hin.
Immer der LM555.
Beim dritten mal bin ich selbst hin und war 3 Tage lang je 2 Stunden da.
Nichts am Stromnetz gefunden, bis Freitag 15:30.
Spannungsspitze und wieder kaputt.
Ergebniss, Mischbebauung und auf dem Nebengrundstück hat die Firma immer Freitags um 15:30 ihren Kompressor abgeschaltet (Da war noch ein Adler mit einem Kreuz in den Klauen drauf!!!).
Die haben danach mal Besuch vom EVO bekommen und meine Rechnung bezahlt.

Also selbst wenn man das im eigenen Haus/Wohnung berechnen könnte, man hängt nicht alleine an der Leitung und den meisten ist noch nicht mal bewust was EMV ist.
EMV=Elektrosmog und das ist eine Erfindung von esoterischen Spinnern die sich Kupferpyramiden unters Bett stellen und Alufolie um den Kopf wickeln.

oberallgeier
13.03.2016, 09:08
.. Nur ist das im Haushalt auf der EMV-Seite leider oft nicht so ganz der Fall .. bei einem satten Kurzschluss, wird die in Motoren und Transformatoren noch gespeicherte Energie als Spannungsimpuls ans abgeschaltete Teilnetz abgegeben ..
.. Schon Stromribble auf dem Nulleiter (insbesondere in TN-C Netzen) sind da tödlich .. Also selbst wenn man das im eigenen Haus/Wohnung berechnen könnte ..
Ohhh Ihr zwei Wissenden! Es ist schon eigenartig/beängstigend was Ihr da aus dem Nähkästchen hervorholt. Jetzt weiß ich endlich wieso mein Elektromeister (Mitarbeiter) bei industrieller Umgebung immer von der Gefahr von Peaks in mehrfacher Nennspannungshöhe spricht. Ne, ich weiß was Ihr als dahinter liegendes Szenario seht. Irgendwie seltsam, dass bei mir daheim eher wenig passiert - ausgenommen der Tag als ich direkt auf der Terrasse stehend sah wie der Blitz zwischen Vis-a-vis und dessen Nachbarn in die Dachleitung einschlug . . und (NUR) mein Router dabei das Zeitliche segnete. Aber ich bin auch darin bestärkt, dass ein bisschen mehr Vorsicht nicht umsonst ist, auch wenn ich abseits von Stadt und Gewerbebetrieben in einem dreißig-Häuser-Dorf lebe ... hinter mir nur die Berge!

......31423
......© oberallgeier 2016 - Selfie mit Knie

i_make_it
13.03.2016, 09:48
@Oberallgeier: Du glücklicher. kleiner Ort wenig Störer.
Ich habe zuhause mit meinem Dutzend Computern auch nur alle paar Jahre mal eine Festplatte zu tauschen weil sie kaputt geht.
Als ich in einem Rechenzentrum gearbeitet habe, hatte ich über 400 Server und fast jede dritte Woche war irgendwo eine Platte kaputt.
Jetzt haben Serverplatten eine höhere MTBF wie Consumer Platten. Es macht halt die Masse.
Genau so ist das in einem Ballungsgebiet mit jeder Menge Industrie, Gewerbe und noch mehr Privathaushalten wo jeder jeden schnick schnack haben will (hat).
Bis vor 2 Jahren habe ich 6km weiter in einer anderen Stadt gewohnt, da konnte ich nur selbst gebaute Funksteckdosen einsetzen, da bei den gekauften, in Reichweite der Handsender schon alle Kanäle belegt waren. Wenn ich was geschaltet habe, hat sich irgendo in der Nachbarschaft auch was getan und bei mir ging auch ständig unmotiviert was an oder aus, wenn die Nachbarn ihr Knöpfchen gedrückt haben. Ich habe dann einen 68HC05 random alle Kanäle beglücken lassen und bei meinen eigenen ein D-Word als Codierung gesendet.

Beim WLAN das selbe. Selbst hier habe ich 15 Netze in Reichweite (bei nur 3 Kanälen die ohne Übersprechen parallel betrieben werden können).
Das Multipliziert sich halt.
Es schadet halt nicht sich die worst case Szenarien anzusehen. Man hat nur 10 Finger, 2 Augen und ein Leben das man verlieren kann.
Und der Spruch mit dem billig kaufen/schlecht machen gleich zweimal bezahlen kommt ja auch nicht von ungefähr.
Klar kann man auch sein leben lang verschont bleiben, das fällt dann unter Glück gehabt.

Peter(TOO)
13.03.2016, 10:31
Hallo Geier,

Jetzt weiß ich endlich wieso mein Elektromeister (Mitarbeiter) bei industrieller Umgebung immer von der Gefahr von Peaks in mehrfacher Nennspannungshöhe spricht.
So alle paar Monate kommt an fast jeder Steckdose ein Spike mit so 10-20kV und ein paar µs vorbei. Die können in der Nachbarschaft entstehen oder auch im Netz, wenn da eine Hochspannungsleitung umgeschaltet wird.

Teilweise ist es auch die Summe von Zufällen. Viele Geräte erzeugen Spikes beim Schalten, das ist harmlos. Wenn dann aber zufällig 100 geräte zur selben Zeit schalten, können sich die Spitzen addieren.

https://www.xing.com/communities/posts/netzqualitaet-5-10kv-strich-us-spikes-und-transienten-im-versorgungsnetz-sind-keine-ausnahmen-mehr-1003832119
http://www.midrange.de/mm/artikel.html?id=5979&SID=dgskmhxh
http://www.bajog.de/fileadmin/downloads/Fachberichte/CELENEC/Info_neue_VorschriftII.pdf

Aber wirklich neu, ist das Ganze nicht!
Ich kannte einen der Entwickler, einer der ersten TRIAC-gesteuerten Verkehrsampeln in Europa. Das war in den 60er Jahren.
Beim ersten Feldversuch brannten immer wieder die TRIACs durch.
Überspannungsschutz und Netzfilter waren da noch keine Verbaut und an EMV dachte auch noch keiner.
Als Ursache stellten sich dann diese Spikes heraus.

So Mitte der 80er kam ich an ein Projekt einer Heizungssteuerung. Das war ein mechanischer Betrieb ohne elektronische Know How.
Geschaltet wurde ein 1kW Heizelement an 230V mit einem SSR.
Die 10A SSR brannten immer durch. Der Lieferant hatte scheinbar auch keine Ahnung und am Ende wurden 40A SSR verbaut, welche auch durchbrannten. Irgendeiner empfahl dann noch RC-Glieder über dem SSR, half aber alles auch nichts.

Ich empfahl dann einen Varistor über dem SSR und von da an taten es auch die 10A SSR klaglos.
Im Feld wurden dann über 200 SSR mit einem Varistor nachgerüstet, wovon dann noch etwa 3 SSR ausgefallen sind, welche vermutlich schon einen Vorschaden hatten.

Bei mir ist immer ein Varistor über den TRIAC und ich habe bis heute TRIACs nur durch einen Kurzschluss im Lastkreis verloren :-)

MfG Peter(TOO)

oberallgeier
13.03.2016, 10:48
.. habe ich 6km weiter in einer anderen Stadt gewohnt, da konnte ich nur selbst gebaute Funksteckdosen einsetzen ..
.. So alle paar Monate kommt an fast jeder Steckdose ein Spike mit so 10-20kV und ein paar µs vorbei ..
.. Aber wirklich neu, ist das Ganze nicht! .. Das war in den 60er Jahren .. und an EMV dachte auch noch keiner ..
Ok, ich für mich schließe dieses OTlight mal ab mit stillem Gedenken an Industrie4.0, wearables, Smarte Häuser (steht bei mir in Sichtweite eins) und an den Meisteraspiranten, der von einem von ihm betreuten Smart Haus und den wöchentlich teils mehrfachen Besuchen dort erzählte.

Es kommt einiges auf uns zu, lassen wir, wenns geht, die Finger davon.



Nachtrag: legt mal ein Handy auf einen Funk-Fahrradtacho

White_Fox
13.03.2016, 11:43
Wenn ich trotz des äußerst interessanten und lehrreichen Diskurs mal kurz auf das Thema desTEs eingehen darf, i_make_it und oberallgeier haben es ja schon angesprochen.

WARUM will der TE den eigentlich sein ganzes Haus komplett spannungslos schalten können? Selbst wenn keine Deckenkräne vorhanden sind die im Falle plötzlich eintretender Spannugnslosigkeit ihre Last ungewollt abwerfen oder ähnliches, so gibt es noch immer genug Risiken weswegen ich persönlich das nicht haben wollen würde. Datenverlust im Rechner ist einfach nur ärgerlich und im schlimmsten Fall teuer, wenn aber jemand auf der Treppe stolpert weil er nichts mehr sieht und möglicherweise noch beide Hände voll hat, dann kann man schonmal eine Haftungsfrage klären müssen. Selbst wenn alles fachlich einwandfrei montiert wurde. Wie der TE dem Haftrichter die Frage nach dem Sinn dieser Abschaltung erklären will, darauf wäre ich gespannt.

oberallgeier
13.03.2016, 11:55
.. WARUM will der TE den eigentlich sein ganzes Haus komplett spannungslos schalten können ..Danke für diese Rückkehr zum eigentlichen Thema!
Einen Grund kenne ich aus "eigener" Erfahrung bei einem Freund, wenn auch nicht als Notfallschaltung. Der fuhr bei einem schweren Unwetter in Urlaub. Schaltete vor der Abfahrt das Haus auf Inselbetrieb, startete den Notstromgenerator (Tiefkühltruhe, Amateurfunk"automaten", etc), klappte die Kellerfenster zu und "borgte" dem Nachbarn noch nen Kabelschwanz mit Steckdose. Während gleich nach seiner Abfahrt der Flusspegel stieg und wir hier ein mächtiges Hochwasser hatten bei dem die Nachbarschaft des Freundes schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, hatte Freund XY nach seiner Rückkehr im eigenen Haus keinerlei Probleme. EIN möglicher Grund.

White_Fox
13.03.2016, 12:05
Dein Nachbar schien zu wissen was er tat. Zumindest hat es anscheinend funktioniert und du berichtest nicht von Unfällen.
Dein Nachbar hat vermutlich nicht einen simplen Sofort-AUS (Not-AUS, oder richtiger? Not-HALT will ich das nicht nennen) in Form eines simplen Lichtschalters in Erwägung gezogen.
Dein Freund hat nicht unkontrolliert spannungslos geschaltet, sondern nur vom Netz getrennt. Ich lese was von einem Notstromgenerator. Für mich liest sich das wie etwas völlig anderes, als was der TE da beschreibt.


Wenn der TE nur bestimmte Stromkreise abschalten wollen würde...ok. Sollte ich irgendwann mal ein Haus haben wo ich mich an der E-Anlage etwas austoben kann, werde ich bestimmt auch das ein oder andere Extra verbauen. Aber dann weiß ich auch was ich da treibe.

i_make_it
13.03.2016, 12:13
Also um zum Thema zurückzukehren,
sag ich mal "Finger weg" von Manipulationen am FI und Auftrennung von Pe oder N um da durch Umschalten einen Wiederstand einzufügen.
Im Zweifelsfall tritt ein Fehler nämlich genau in der Millisekunde auf wenn N und/oder Pe aufgetrennt sind.
Auch das Trennen einer Phase unter Last wenn an jeder Phase entsprechende Verbraucher hängen (Staubsauger mit 3500W) wird mit einem einfachen Schalter ohne Funkenlöschstrecke zum Abenteuer.
Der sichere Weg ist wirklich ein zulässiger und geprüfter Leistungsschalter als Trenner und ein entsprechend normgerechter und sicherer Aufbau.

021aet04
13.03.2016, 14:27
Grundsätzlich einmal Finger weg von der Installation.

Den Grund warum der TE den Strom abschalten will kenne ich ebenfalls nicht. Ich habe aber so etwas ähnliches auch gemacht. In der Tischlerei meines Bruders habe ich die meisten Stromkreise mittels Schütz abschaltbar gemacht (mit normalen Lichtschalter der bei der Eingangstüre ist). Grund war einfach Sicherheit. Wenn sich niemand in der Tischlerei befindet wird abgeschalten. Somit wird ein möglicher Brand (durch defekt einer Maschine, ...) verhindert, es kann aber immer etwas passieren. Es sind nur vereinzelte Stromkreise ausgenommen (Hoflicht, von diesem Kreis wird auch der Schütz geschalten, Umwälzpumpe der Heizung, ...).

Wenn der TE einzelne Kreise abschalten möchte gibt es noch die Fernauslöser für LS. Einbauen muss da aber auch eine Fachkraft.

Was mir auch noch einfällt, das auch de TE machen kann. Eine Schaltung bauen (aber nur mit niederspannung) mit der man den Knopf des FI betätigt (Testknopf). Z.B. Mit einem zugmagnet, o.Ä.

MfG Hannes

Peter(TOO)
13.03.2016, 14:35
Hallo,

Also um zum Thema zurückzukehren,

Genau!
Haben wir den TE versehentlich erschlagen?

MfG Peter(TOO)

Unregistriert
13.03.2016, 16:21
Hallo,


Genau!
Haben wir den TE versehentlich erschlagen?

MfG Peter(TOO)

Erschlagen ist noch zu nett ausgedrückt ! :)
Zu den Fragen, warum ich einen Notaus Knopf brauche:
der Grund ist recht simpel, jedoch für diese Community hier wohl nicht nachvollziehbar. Ein Gerät muss im Hause lahmgelegt werden, sobald jemand bestimmtes vor der Tür steht. Der Knopf soll in Reichweite der Haustüre sein, sodass die Person, die rein kommt, nicht sieht, dass das Gerät an ist. Ob da nur das Gerät aus geht, das ganze Haus, oder die ganze Straße lahmgelegt wird ist hierbei irrelevant, da es so wichtig ist. Es soll einfach nur aus gehen, sobald ich diesen Knopf betätige. Ich dachte schon an Funksteckdosen, jedoch habe ich die Sorge, dass die Entfernung zwischen Haustüre und der Steckdose zu groß ist.

i_make_it
13.03.2016, 17:59
Nun das ist jetzt auch eine ganz andere Fragestellung als im Eröffnungspost.

Man bekommt halt immer Antworten zu dem was man fragt nicht zu dem was man wissen will.

20mA Schnittstelle (Ähnlich wie bei Kabelgebundenem Babyfone, Power Line Ethernet, oder halt in der Hausautomatisierung) Da kommt ein Signalgeber ins normale Leitungsnetz, der moduliert sein Kommando als Oberwelle auf das 50Hz Signal.
An der Steckdose des Verbauchers kommt eine Schalteinheit, die beim Entsprechenden Kommando einfach die Steckdose stromlos schaltet.
Sind Geber und Aktor an der selben Phase, dann geht das so. (ein 50Hz Bandpass sollte auf jeden Fall in die Hausverteilung um Komandos von außen und die unkontrollierte Aussendung der eigenen Kommandos zu verhindern)
Sind es verschiedene Phasen, muß im Verteilerkasten ein Signalumsetzer (Phasenkoppler) installiert werden.
Gibt es bei fast jedem Heimautomatisierungsanbieter.

https://de.wikipedia.org/wiki/PLC-BUS

021aet04
13.03.2016, 21:16
Vielleicht ist es hier wirklich am besten den LS mit einem Fernauslöser auszuschalten (ob es das für jeden LS gibt weiß ich nicht).

MfG Hannes

oberallgeier
13.03.2016, 22:22
.. Der Knopf soll in Reichweite der Haustüre sein, sodass die Person, die rein kommt, nicht sieht, dass das Gerät an ist ..Ich geh mal davon aus, dass nur Dödel bei Dir klingeln. Andere kämen evtl. drauf, dass elektrische Geräte - was auch immer die tun - im Betrieb Wärme erzeugen. Also sicherheitshalber mit dem Ausschalter auch gleich ne Kippautomatik für den Flüssigstickstoff zum Blitzkühlen des Gerätes verbinden.

i_make_it
14.03.2016, 06:14
Ich bleib momentan bei der praktischen Lösung.
Rechtlich ist bei der Aussage

oder die ganze Straße lahmgelegt wird ist hierbei irrelevant,
das ganze eh schon zu ende.
Da sich der Verfasser der Tragweite nicht im mindesten bewust zu sein scheint.
Die hier dann ja bis zum Totschlag durch grob fahrlässiges oder gar vorsätzliches Handeln gehen kann (käme dann auf die Details einer Anklage an) (eines der unmögliche Szenarien: Notarzt mit Akutnotfall bleibt dank vorsätzlich herbeigeführtem Stromausfall im Aufzug 10 Häuser weiter stecken, Patient verstirbt. Kausaler Zusammenhang ist gegeben, Verursacherhaftung ist da)
Das bei entsprechendem öffenlichem Interesse der Betrieb eines entsprechend staken Verbrauchers auch von außen durch den Stromverbrauch erkannt werden kann, merken auch die Betreiber von Cannabis- und Hanfplantagen meist erst wenn dier Staatsanwalt im Prozess die Beweise vorlegt. Oder um Oberallgeiers Abwärme aufzugreifen ein schönes Thermografie Video auftaucht, an dem man sieht das just in dem Moment die Wärmequelle abgeschaltet wurde.
Auch Körperschall kann wunderbar von außen eine Detektion von Verbrauchern ermöglichen.

Das ist ja das schöne an Menschen die keine Ahnung haben,

Bedenkt bitte, dass ich von dieser Materie keine Ahnung habe.
Sie vergessen einfach zu viele Möglichkeiten um nicht erwicht zu werden.
Denn das es hier nicht um Sicherheit geht sondern darum bei einer vermutlich nicht legalen Aktion erwicht zu werden, dürfte spätestens mit

Ein Gerät muss im Hause lahmgelegt werden, sobald jemand bestimmtes vor der Tür steht.
klar werden.

Peter(TOO)
14.03.2016, 10:04
Hallo,
Ich frage mich die ganze Zeit ob jetzt hier Pinky oder der Brain nachgefragt hat ?????

MfG Peter(TOO)

PICture
14.03.2016, 10:18
Hallo!


Ich dachte schon an Funksteckdosen, jedoch habe ich die Sorge, dass die Entfernung zwischen Haustüre und der Steckdose zu groß ist.

Die Sorge lässt sich einfach durch praktisches Ausprobieren erschlagen bzw. befestigen. Nur denken bringt nix. ;)

White_Fox
14.03.2016, 17:03
Ah...wie bereits gesagt, die neue Fragestellung gibt neue Möglichkeiten für eine Antwort.

@TE:
Es ist mir scheissegal was du da abchalten willst, da frag ich nicht nach. Aber immerhin mußt du für dein Vorhaben nicht zwingend deine Hausinstallation manipulieren und kannst dir zumindest rechtliche Konsequenzen seitens des EVUs vom Leib halten. Was allerdings nicht heißt, daß du komplett frei von etwaigen Haftungsansprüchen sein wirst. Dass die Thematik E-Technik nicht so trivial ist, hast du in den vorigen Posts ja schon mitbekommen.

Eine theoretische Überlegung falls Funksteckdosen nicht funktionieren: 24V-Netzteil und passendes Schütz. Wie du da noch einen Schalter zwischenmontierst erkläre ich dir hier vorsorglich nicht, aber das sollte auch für dich kein Problem sein.
Probiere trotzdem lieber erst die Funksteckdose aus.