Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leistungstransistor gesucht
RoboterSindCool
13.02.2016, 21:09
Hallo Helfer :)
Mein Motor für ein 4 Rad Gefährt ist angekommen: http://www.amazon.de/HMParts-Elektro-Motor-500W-E-Scooter/dp/B00U2FZWVU/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1455393894&sr=8-3&keywords=my+1020
Sehr gerne würde ich diesen mit Hilfe eines Arduinos Steuern (Geschwindigkeit und nicht Vor-Rückwaerts).
Aber leider finde ich keinen Transistor der 24 Volt, 40 Ampere, und min. 500-550 Watt verträgt.
Kennt jemand so einen Leistungstransistor der die Oben genannten Werte mit Hilfe eines Arduinos steuern kann? oder gibt es noch eine andere Möglichkein so einen Motor zu Steuern (die Geschwindigkeit sollte "Stufenlos" geregelt werden können also kein Relais mit dem man den Motor einfach nur ein bzw. ausschalten kann.
Vielen Dank für eure Hilfe
RoboterSindCool
021aet04
13.02.2016, 21:28
Ich würde bei der Leistung einen Mosfet verwenden. Achte aber darauf das es ein logic Level fet ist, ansonsten benötigst du einen fettreiber.
MfG Hannes
RoboterSindCool
14.02.2016, 10:34
Vielen Dank 021aet04,
Leider kann ich keinen LogicLevel Mosfet mit der leistungen bis 500 watt finden. Nicht einmal einen Normalen Mosfet mit der Leistung von 500 watt kann ich finden.
http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht
Hätte ich einen Normalen Mosfet, könnte ich ja einfach die Schaltung so aufbauen: Arduino -> Transistor -> Power Mosfet
Oder ?
Findet irgendjemand hier einen Power Mosfet der 500 Watt leistung verträgt / hat.
Vielen Dank schon mal
RoboterSindCool
Hallo,
die in den Datenblättern der MOSFETs angegebene Leistung ist die maximale Verlustleistung, d.h. wie viel Watt der MOSFET maximal in Wärme umsetzen kann (geeignete Kühlung vorrausgesetzt). Du willst ja aber nicht 500W in Wärme umsetzen, sondern verlustarm schalten. Das Suchkriterium passt also nicht ;)
Viel wichtiger ist, den MOSFET nach dem RDSon-Widerstand, zugehöriger Gatespannung UGS und dem Maximalstrom auszuwählen.
Die statische Verlustleistung am MOSFET ist P=I^2*R. Beispiel: Ein MOSFET mit 10mOhm=0,010 Ohm setzt bei 40 Ampere P=40A*40A*0,01Ohm=16 Watt in Wärme um !
Im Umschaltmoment (dynamisch) ist die Verlustleistung noch höher! Ein geeigneter Kühlkörper ist für die Ströme selbstverständlich erforderlich.
Der RDSon sollte also so gering wie möglich sein. Die MOSFETs, die solche hohen Ströme schaffen, kommen in der Regel aber nicht mit 5V Gatespannung aus. Da müssen es schon 10V sein. Ein geeigneter MOSFET-Treiber muss also her, der eine ausreichend hohe Gatespannung bereitstellt und dafür sorgt, dass das Gate schnell genug umgeladen wird, damit der MOSFET sich nicht allzulange im linearen Bereich mit hohen Verlusten aufhält. Da der Motor auch noch höhere Ströme als 40A im Anlaufmoment bringen kann, ist man sicher mit parallel geschalteten MOSFETs besser bedient :-k
Denke auch über die benötigten Leitungsquerschnitte für 40A nach ;)
Als MOSFETs kommen z.B. Typen IRF... oder IRFB... in Frage.
Also nochmal in Kürze:
1. man braucht MOSFETs mit sehr geringem RDSon
2. man braucht einen MOSFET-Treiber
3. man braucht einen vernünftigen Kühlkörper
4. Leitungsquerschnitte und auch Leiterbahnquerschnitte müssen beachtet werden
Grüße, Bernhard
021aet04
14.02.2016, 10:55
Wichtig ist das der Strom und die Spannung passt (besser überdimensionieren). Die Leistung die angegeben ist, ist nicht die Leistung die der fet schalten kann, sondern die max. Verlustleistung.
Bei so hohen Strömen ist es wichtig das du einen niedrigen RDSon hast, denn je größer der Widerstand, desto größer die Verlustleistung.
Mosfets kann man auch parallel schalten und somit die Verluste auf eine größere Fläche verteilen. Du solltest auch einen fettreiber verwenden, damit der fet schnell schaltet.
MfG Hannes
White_Fox
14.02.2016, 11:55
Schau mal:
http://www.reichelt.de/IRC-IRF-Transistoren/IRF-2804/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90222&GROUPID=2891&artnr=IRF+2804
Und hier noch welche mit geringerer Gate-Source-Spannung:
http://www.reichelt.de/IRC-IRF-Transistoren/IRF-3708/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90229&GROUPID=2891&artnr=IRF+3708
http://www.reichelt.de/IRC-IRF-Transistoren/IRF-3707Z/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90228&GROUPID=2891&artnr=IRF+3707Z
Hinweis: Das Kühlfähnchen ist elektrisch leitend mit dem mittleren Beinchen verbunden. Evt. mußt du aufpassen, daß überm Kühlkörper kein Kurzschluss entsteht. Man kann sich das aber auch zu Nutze machen und den Kühlkörper als Leiter mißbrauchen. Oder Zumindest mit Kabelschuh das Kühlfähnchen dazu benutzen. Die Beinchen so kurz wie möglich machen.
RoboterSindCool
14.02.2016, 12:16
Vielen Dank an alle.
Danke BMS für die ausführliche Erklärung. Sie sagten: "Ein geeigneter MOSFET-Treiber muss also her"
aber wenn ich mir die Links von White fox (vielen dank an White Fox) für den IRF3708 bzw. für den IRF3707Z ansehe steht da UGS(th) 0,6 V .
Und auch diese Mosfet Übersicht bestätigt das : http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht
UGS steht ja für die Spannung Gate zu Source um den Mosfet zu Schalten. Aber 0.6 Volt schafft mein Arduino ja Locker.
Ist die Frage brauchen sie mehr Strom als mein Arduino Liefern kann?
Sollten ich (fals der Mosfet mehr strom zieht) vielleicht einen Tip120 davor schalten? und dann evtl. noch parallel damit der Wiederstand und damit die Verlustleistung singt
Wie es BMS erläuterte?
Hier mal meine Idee:
Tip120 -> IRF 3707 Z Mosfet ->
Arduino -> Motor
Tip120 -> IRF 3707 Z Mosfet ->
Vielen Dank noch mal
RoboterSindCool
redround
14.02.2016, 12:41
UGS(th) ist die sog. Treshhold-Spannung. Ab dieser fängt der MOSFET an zu leiten ... allerdings mit einem sehr hohen Widerstand was zu einer sehr hohen Verlustleistung und damit zu einer sehr starken Erwärmung führt.
Ausschalgebend ist die Spannung, für die Rds(on) angegeben wird.
RoboterSindCool
14.02.2016, 13:20
Ok redround vielen Dank.
Aber ab welcher spannung an Gate schaltet ein Mosfet voll durch (kleinst möglicher wiederstand) ?
Wieder auf diese Tabelle bezogen http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht#N-Kanal_MOSFET
und ab welcher spannung schaltet dieser Mosfet voll durch: http://www.reichelt.de/IRC-IRF-Transistoren/IRF-3708/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90229&GROUPID=2891&artnr=IRF+3708
?
danke schön !
RoboterSindCool
White_Fox
14.02.2016, 13:43
Ausschalgebend ist die Spannung, für die Rds(on) angegeben wird.
Hm...also ich habe das mal so gelernt, daß man die Energie für einen Ein- und Ausschaltvorgang dem Datenblatt entnimmt, zusammen mit der PWM-Frequenz kann man dann die Verluste durch das Umschalten berechnen. Die Gate-Source-Spannung fällt bei maximalem Durchlass noch am FET ab, zusammen mit dem Strom ergeben sich daraus die Verluste die entstehen wenn der FET überhaupt leitet. Oder ist das das, was du meinst?
Ich muß an dieser Stelle aber auch sagen, daß Leistungselektronik bei mir schon ne Weile her ist.
redround
14.02.2016, 14:34
wirklich voll schaltet ein MOSFET nie durch. Es bleibt immer ein kleiner Rest-Widerstand. Wie groß dieser ist wird mit Rds(on) definiert. Dann bleibt noch die Frage, bei welcher Spannung dieser Wert erreicht wird. Das steht im Datenblatt bei der Angabe von Rds(on) mit dabei. Beispiel IRF3708:
max. 12 Milli-Ohm bei 10 V Gate-Source Spannung
max. 13,5 Milli-Ohm bei 4,5 V Gate-Source Spannung
max. 29 Milli-Ohm bei 2,8 V Gate-Source Spannung
Du siehst, dass unterhalb von 4,5 Volt der Widerstand und damit die Verlustleistung stark ansteigt.
RoboterSindCool
14.02.2016, 16:18
Also vielen Dank schon man!
Ich habe mir das Datasheet vom irf3708 mal hier angesehen (und nicht mehr in der Tabelle) und dort steht dass der Mosfet ab 4,5 Volt den Modus "on" hat und nur noch sehr wenig Wiederstand hat. Nämlich wie von Redround (danke Redround) beschrieben 13,5 Milli-Ohm.
Nur noch einmal der Sicherheit wegen: Kann ich den Arduino (5v) Problemlos vor einen irf3708 schalten .
Eigentlich müsste das ja dann problemlos gehen oder?
nochmal Vielen vielen Dank
Roboter sind Cool
021aet04
14.02.2016, 16:39
Ja du kannst den direkt mit dem uC verbinden. Aber du musst bedenken das der Widerstand steigt (je niedriger Ugs ist) und dadurch die Verlustleistung. Rechne einmal die Verluste mit 12mOhm und 13,5mOhm. Ansonsten kannst du wie ich schon sagte mehrere parallel schalten.
MfG Hannes
Hubert.G
14.02.2016, 16:45
Ok redround vielen Dank.
Aber ab welcher spannung an Gate schaltet ein Mosfet voll durch (kleinst möglicher wiederstand) ?
Wieder auf diese Tabelle bezogen http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht#N-Kanal_MOSFET
und ab welcher spannung schaltet dieser Mosfet voll durch: http://www.reichelt.de/IRC-IRF-Transistoren/IRF-3708/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90229&GROUPID=2891&artnr=IRF+3708
?
danke schön !
RoboterSindCool
Datenblatt Abbildung 3
redround
14.02.2016, 16:48
Wie Hannes schon schreibt, geht das. Zur Sicherheit sollte noch ein 100 Ohm Widerstand zwischen Controller und Gate sowie ein 100k zwischen Gate und Masse. Ähnlich wie hier für einen IRLZ34:
http://cboden.de/images/mikrocontroller/misc/Motor1.png
RoboterSindCool
22.06.2016, 07:06
Hallo Alle Zusammen ,
nach langer Zeit habe ich das Projekt mal wieder in Angriff genommen und den Motor angeschlossen.
Das folgende bezieht sich auf die Abbildung von redround:
So hatte ich es angeschlossen:
Q1 ist bei mir ein IRF3708.
R1 stadt 100 ohm hatte ich 1000 ohm vor dem Gate
R2 stadt 100 K ohm hatte ich 10 K ohm von Gate zu Source.
hinzu kühle ich den IRF3708 mit einem von diesen Kühlkörpern:
https://www.amazon.de/Stk-Aluminum-K%C3%BChlk%C3%B6rper-TO220-L298N/dp/B008XCNB2Q/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1466572376&sr=8-1&keywords=to+220+k%C3%BChlk%C3%B6rper
ist der zu klein?
als ich den Motor im Lehrlauf betrieben habe war alles gut! Das heißt ich konnte mit hilfe eines Potis am Arduino die Drehzahl Regeln.
als ich ihne jedoch belastete geschah folgendes:
plötzlich ließ sich der Motor nicht mehr Regeln sondern drehte mit voller Drehzahl!
beim durchgangsmessen mit dem Multimeter hatte der Mosfet nach dem Versuch ein Durchgang von Gate zu Source sowie von Drain zu Source!
kein Wunder dass der Motor mit voller Drehzahl lief!
heißt das, der Mosfet ist durchgebrannt?
Vielen Dank
RoboterSindCool
Wie Hannes schon schreibt, geht das. Zur Sicherheit sollte noch ein 100 Ohm Widerstand zwischen Controller und Gate sowie ein 100k zwischen Gate und Masse. Ähnlich wie hier für einen IRLZ34:
http://cboden.de/images/mikrocontroller/misc/Motor1.png
Der Spannungsteiler bewirkt doch, dass die Pin-Masse Spannung (5V) halbiert wird!?
Bei 2,5 V schaltet der MOSFET aber nicht durch.
Holomino
22.06.2016, 08:53
Friede seiner Asche!
Bezüglich des Kühlkörpers:
- Hast Du Wärmeleitpaste verwendet? Ansonsten wird die Wärme vom Transistor nicht zum Kühlkörper geleitet.
- Hast Du den Kühlkörper so angebracht, dass er die Wärme selbst an die Umgebung abgeben kann? Ansonsten speichert er auch nur die Wärme, bis er sich auf die Temperatur des Transistors erhitzt hat, danach ist Schicht.
- Hast Du den Kühlkörper mal im Betrieb angefasst/ gemessen? (wenn Du Dir die Flossen verbrennst, eher einen größeren suchen).
Wahrscheinlich aber auch: Hast Du eine Freilaufdiode antiparallel zum Motor (also mit dem + am Drain des Transistors und dem - an der Versorgungsspannung angeschlossen? Wenn nicht, treibt Dir die Induktivität des Motors wahrscheinlich sehr schnell die Spannung UDS über die vom Transistor vorgegebenen 30V.
Ich versuch's mal so zu erklären: Induktivitäten tun den Strom verspäten.
Schaltest Du die Motorspule ein, beginnt der Strom zu fließen. Beim Abschalten fließt der gespeicherte Strom weiter von Ub bis zum anderen Ende der Spule. Hier treibt er (nach ohmschen Gesetz U= R*I, I ist da, R ist hoch, also geht U auch hoch) die Drain-Spannung am Ende der Spule über die Maximalspannung des Transistors (hier 30V!).
Die Freilaufdiode leitet diesen kurzfristig Überspannung erzeugenden Strom zurück auf Ub (so sie denn schnell genug ist und sie nicht selbst dabei abbrennt. Also Schottky-Diode suchen mit ausreichendem Spitzenstrom, auch hier wieder Wärmeabfuhr beachten).
Wäre ja langweilig, wenn's einfach wäre :p
021aet04
22.06.2016, 08:59
@Sisor
Wie kommst du darauf das die Spannung halbiert wird? Das wäre der Fall wenn beide Widerstände gleich groß wären (Spannungsteiler) .
Der fet ist einfach überlastet worden.
R1 ist viel zu groß. Dieser hat die Aufgabe den Strom zu begrenzen. Der Nachteil ist aber je größer dieser ist, desto länger ist der fet im Übergangsbereich zwischen leiten und sperren (dadurch wird er heiß).
R2 ist zu klein. Dieser hat nur die Aufgabe das das Gate auf einem bestimmten Potential (hier Masse). Der Grund ist das das Gate ein Kondensator ist. Wenn man das offene Gate (ohne Widerstand) berührt schaltet man den fet, aber so langsam wie oben, das der Fet im Übergansbereich stirbt. Das Gate floatet wenn der uC resettet bzw der Pin nicht als Ausgang definiert ist.
Typische Werte für R1 sind 0-100Ohm, je niedriger der Wert desto schneller schaltet der fet, aber desto größer der lade/entladestrom und die Störungen können auch größer sein. Ich verwende entweder gar keinen oder max bis 10 Ohm.
Für R2 sollte man einen Wert über 50kOhm wählen. Dieser muss zwingend vorhanden sein, ich verwende normalerweise 100kOhm.
MfG Hannes
Hallo!
@ RoboterSindCool
heißt das, der Mosfet ist durchgebrannt?
Leider JA. :(
... die Geschwindigkeit sollte "Stufenlos" geregelt werden können
Falls es mit PWM geregelt wird, dann sind nach sinnloser Änderung der Widerstände die Umschaltverluste ca. 15-fach grösser geworden, weil die Gatekapazität Ciss vom IRF3708 (2417 pF) schon 1,5-fach größer als vom IRLZ34 (1600 pF) ist.
@Sisor
Wie kommst du darauf das die Spannung halbiert wird? Das wäre der Fall wenn beide Widerstände gleich groß wären (Spannungsteiler) .
Weil ich ein 'k' überlesen habe.;)
RoboterSindCool
22.06.2016, 10:35
Also gut, Vielen Dank für die Aufklärung,
dann werde ich es jetzt mal so versuchen wie Holomino es beschrieben hat (vielen Dank).
Diese Freilaufdiode:https://www.conrad.de/de/schottky-diode-vishay-43ctq100-gehaeuseart-to-220ab-i-f-40-a-spannung-u-100-v-163591.html
Diese Wärmeleitpaste: https://www.amazon.de/Arctic-Cooling%C2%AE-W%C3%A4rmeleitpaste-MX-2-4g/dp/B001B3QJPA/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1466583359&sr=8-6&keywords=w%C3%A4rmeleitpaste
die passenden Wiederstände hab ich da!
Außerdem hab ich noch einen PC Lüfter da, den könnte ich auf den Kühlkörper von dem Mosfet bzw. von der Diode draufkleben (mit der Wärmeleitpaste).
Passen diese Teile (vor allem die Diode, die Wärmeleitpaste müsste ja schon gehen) ?
Vielen Dank schon mal
RoboterSindCool
Holomino
22.06.2016, 13:19
Wärmeleitpaste verbindet Gegenstände thermisch formschlüssig. Wenn Du Metall auf Metall setzt, bekommst Du ohne Wärmeleitpaste keinen flächig vollständigen Kontakt zum Kühlkörper. Die Wärmeleitpaste schließt den Spalt zwischen den Metallflächen als guter Wärmeleiter. Du hast damit also eine größere Kontaktfläche und damit eine bessere Wärmeableitung.
Manche Wärmeleitpasten sind auch selbstklebend. Ich würde mich allerdings bei einem Fahrzeug nicht alleine auf den Klebeeffekt verlassen. Das rüttelt sich ab. Eine Schraube zusätzlich ist da wahrscheinlich sicherer.
Ob die Freilaufdiode richtig ist? Ich glaube, bessere technische Daten bekommst Du kaum bei einem anderen Typ (kostet ja auch nur 1,50), allerdings hängt es schlicht praktisch vom System (Transistor-Motor-Layout) ab, ob (und wie lange) die Diode tut, was sie tun soll. Bedenke: Worst Case ist, wenn Du bremst, wenn also die Motorspule als Generator wirkt und den abgewürgten Transistor weiter mit Strom füttert. Im Zweifelsfall hilft Dir der Blick aufs Oszilloskopbild im örtlichen Hackerspace. Hier würdest Du sehen, ob die vom Motor erzeugten Spikes am Drain sauber durch die Diode weggefiltert werden.
Ansonsten, wenn der Kühlkörper kochend heiß wird (Finger einmal anlutschen und drauf damit, wenn's zischt, ist das NICHT GUT):
- PWM-Takt runtersetzen (weniger Schaltvorgänge-> weniger Schaltabwärme).
- 100R-Vorwiderstand: Wenn der zu groß ist, würdest Du das auf dem Oszilloskopbild sehen (PWM-Flanken am Gate werden verschliffen, wenn sich erst Kapazitäten laden/entladen müssen). Ggf. hilft ein MOSFET-Treiber.
- Größeren Kühlkörper nehmen?!?
So hatte ich es angeschlossen:
Q1 ist bei mir ein IRF3708.
R1 stadt 100 ohm hatte ich 1000 ohm vor dem Gate
Falls es sonst nicht aufgefallen ist mit 1k vor dem Gate ist der Transistor sehr langsam, es sind ca. 10nAs zu laden, bei 2 Volt sind das 5µs, mit 100Ohm wären es nur 0,5µs Schaltzeit bei der hohen Leistung.
Ich habe noch einmal nachgesehen, es sind schon ca. 20nAs,
- und Picture hat es auch schon bemerkt.
Ansonsten, wenn der Kühlkörper kochend heiß wird (Finger einmal anlutschen und drauf damit, wenn's zischt, ist das NICHT GUT):
Oder besser: Erst Finger drauf, dann einschalten. Wenns weh tut, auschalten. So mach ich das immer so, wenn ich Leistungshalbleiter in Betrieb nehme. Meist kann man so noch etwas retten.
- PWM-Takt runtersetzen (weniger Schaltvorgänge-> weniger Schaltabwärme).
- 100R-Vorwiderstand: Wenn der zu groß ist, würdest Du das auf dem Oszilloskopbild sehen (PWM-Flanken am Gate werden verschliffen, wenn sich erst Kapazitäten laden/entladen müssen). ...
Ganz raus mit dem Gatewiderstand, der wird nicht gebraucht. Ein FET ist kein Bipolartransistor! Ein IO-Pin eines µC hat schon mal einen Innenwiderstand von 100 Ohm und mehr und das ist eigentlich schon viel zu viel, um schnell (und damit verlustarm) zu schalten.
MfG Klebwax
PS. sehe gerade:
...mit 100Ohm wären es nur 0,5µs Schaltzeit bei der hohen Leistung.
Eigentlich will man ein bis zweistellig ns nicht µs.
Holomino
22.06.2016, 17:34
Im Zweifelsfall wurde der Widerstand vor dem Gate schon gebraucht, als der letzte Transistor durchgegangen ist. 24V oder feste Masse aufm Output vom Controller ist auch nicht lustig.
Wobei ich immer noch denke: Mit ein paar hundert Herz PWM-Takt wirken die Schaltverluste eher weniger. Selbst, wenn ich 250W am Transistor auf 1% der Zeit verbrate, komme ich bei 2,5W nicht großartig über die Verluste des RDSOn hinaus.
Oder sehe ich das jetzt ganz falsch?
Im Zweifelsfall wurde der Widerstand vor dem Gate schon gebraucht, als der letzte Transistor durchgegangen ist. 24V oder feste Masse aufm Output vom Controller ist auch nicht lustig.
Feste Masse hält der Output meist aus, da rettet ihn sein Innenwiderstand. Und gegen 24V von der Versorgung hilft der Widerstand nicht. Dazu sind selbst 100 Ohm zu wenig.
Wobei ich immer noch denke: Mit ein paar hundert Herz PWM-Takt wirken die Schaltverluste eher weniger. Selbst, wenn ich 250W am Transistor auf 1% der Zeit verbrate, komme ich bei 2,5W nicht großartig über die Verluste des RDSOn hinaus.
Irgendwie ist er aber abgeraucht. Und wenn es nicht Überspannung war, dann die Temperatur. Den Spitzenstrom von über 200A bzw Dauerstrom von um die 60A wird deine Schaltung nicht hergeben.
MfG Klebwax
TO-220 hat ca. 60-70K/W von case bis ambient. Bei bis 125°C max an junction reicht das für etwa 1W,
Das mal auf die Schnelle als Zitat. Der Wert liegt sicher nicht ganz falsch.
Den technisch wichtigen Teil des Wärmewiderstands von junction bis case der aber erst bei guter Kühlung zum Tragen kommt entnimmt man dem etwas anspruchsvollen Bild 11 des Datenblatts mit 0,03 bis 1 K/W.
Das Tastverhältnis für die Leistung ist dabei dann zweimal die effektive Umschaltdauer geteilt durch die Periodendauer. In den Zuständen on und off ist die Leistung sicher klein.
Ohne entsprechende Kühlung des Gehäuses sind aber die 60 K/W anzusetzen.
In den Zuständen on und off ist die Leistung sicher klein.
Interessant wäre die Gatespannung zwischen den definierten Zuständen. Das Verbrennen des MOSFETs könnte auch wegen fehlerhafter bisher unbekannter Software passieren. :confused:
IRf3708:
anfangen zu leiten beginnt dieser Mosfet bei 0,6 bis 2 Volt
Da sollte er jedoch nicht betrieben werden.
In der Tabelle sieht man, dass er bei VGS von 2,8 Volt und einem Strom von 7,5 Ampere
maximal 29 Milli Ohm hat.
Die 12 milli Ohm schafft er nur, wenn er am Gate ein Spannung von 10 Volt bekommt.
Sorry, war ja schon beantwortet. ;)
Ich habe auch schon Mosfets zerschossen weil sie direkt am Port des Controllers lagen.
Im Resetzustand befindest sich beim LPC17 eine Stromquelle als Pullup, welche das Gate nicht auf 3,3 sondern auf 2,3 Volt gezogen hat.
Also "halbherzig" durchgeschaltet.
Ich weis aber nicht ob der Arduino "echte" Pullups hat.
Bei Breakpoints oder Resets kann das fatale Folgen haben.
RoboterSindCool
24.06.2016, 16:00
Also es kann gut Sein, dass es an der Kühlung liegt!
Selbst mit nur 12 Volt (eigentlich wird der Motor mit 24 V betrieben) und wenig belastung an der Drehachse des Motors lässt den Mosfet sehr sehr Heiß werden.
auch wenn ich diesen Kühlkörper https://www.amazon.de/Stk-Aluminum-K%C3%BChlk%C3%B6rper-TO220-L298N/dp/B008XCNB2Q/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1466776580&sr=8-1&keywords=to220+k%C3%BChlk%C3%B6rper
mit wärmeleitpaste drauf setze wird diese sehr warm (der Kühlkörper) (immer noch mit 12 V und relativ wenig belastung)
Glaubt ihr es reicht wenn ich einen alten pc Kühler (also Lüfter meine ich ) drüber montiere, der Kalte Luft hin pustet oder soll ich einen größeren Aluminium Kühlkörper nehmen?
Vielen Dank
RoboterSindCool
Warum ist der MOSFET sooo warm ? Man sollte zuerst das ermitteln ! ;)
021aet04
25.06.2016, 08:21
Hast du die Widerstände geändert? Denn wenn du PWM verwendest wird das Signal geglättet (RC-Glied mit Widerstand und Gate). Dadurch kann es sein das der Fet nicht über die schaltschwelle kommt und mehrere Ohm hat (statt mOhm). Dann sollte es aber besser werden wenn du vollgas gibst.
MfG Hannes
Peter(TOO)
25.06.2016, 20:00
Hallo,
auch wenn ich diesen Kühlkörper https://www.amazon.de/Stk-Aluminum-K%C3%BChlk%C3%B6rper-TO220-L298N/dp/B008XCNB2Q/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1466776580&sr=8-1&keywords=to220+k%C3%BChlk%C3%B6rper
mit wärmeleitpaste drauf setze wird diese sehr warm (der Kühlkörper)
Wieder so ein Verkäufer der keine Ahnung hat!
Der wichtigste Parameter eines Kühlkörpers ist der Wärmewiderstand (K/W) und den findet man nicht in den Angaben.
MfG Peter(TOO)
RoboterSindCool
26.06.2016, 12:53
Hallo Leute
Also ich hab meinen IRF3708 jetzt mit Wärmeleitpaste auf einen dicken PC Kühler gesetzt (Unten kühlrippen, oben drauf einen Lüfter, PC Kühler halt).
Trotz alle dem ist mir der Logic Level Power Mosfet mit Belastung am Rad sofort durchgebrannt, noch bevor meine KFZ Sicherung reagierte.
Das zeigt das das Kühlen in dem Fall keinen Sinn macht, weil es viel zu Schnell passiert. Es muss etwas anderen sein!
Ich hatte am vom Arduino Pin zum Gate 100ohm und von Gate zu Source 10k ohm (nicht 100k, wobei es ja auch daran nicht liegen kann, weil er ja nur dafür sorgt dass sich die Gate Kapazität entlädt.)
Kann es sein, dass die 5v bzw. die 40 milliampere vom Arduino vielleicht doch zu wenig sind um die Gatekapazität schnell aufzuladen (mit PWM wird die Gatekapazität ja ständig auf- bzw. entladen)?
Kann es sein, dass der Mosfet dann in einem nicht voll durchgeschaltenen Zustand ist in dem er doch deutlich mehr Wiederstand hat -> So schnelle wärmeentstehung dass man es gar nicht so schnell ableiten könnte
-> Brennt durch ?????????
Soll ich vielleicht doch besser einen normalen (nicht logic level), deutlich stärkeren Mosfet nehmen und diesen dann mit einem Mosfet treiber schalten?
Oder soll ich vielleicht den IRF3708 mit einem Mosfet Treiber schalten (müsste eig. ja auch reichen)
Oder soll ich es mal so probieren ? : https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7b/Gatetreiber_diskret_simple.PNG
Vielen Dank
RoboterSind immer noch COOl
Es kann auch ein Montagefehler in deiner Schaltung sein (z.B. ein unsichtbarer Kurzschluß). Echter Bastler kontroliert alles mit Messgeräten. ;)
Holomino
26.06.2016, 16:52
Sag doch mal bitte kurz an, wie schnell Deine PWM schaltet und ob Du die Freilaufdiode mittlerweile eingebaut hast.
021aet04
26.06.2016, 18:49
Ich würde bei so hohen Strömen einen fettreiber verwenden. Ich verwende immer eine Push-pull Stufe mit BC327/BC337 Transistoren. Gate Widerstand verwende ich keinen.
Ich würde zum Testen keine Last oder nur eine kleine (eventuell KFZ Glühbirnen) verwenden. Und mit einem Oszilloskop, wenn möglich, alles durchmessen (Anstieg und Abfall Zeit, eventuell Ströme, ...).
MfG Hannes
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