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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine Frage zum Föhn



Modellbauer
25.09.2015, 04:07
Ich weiß nicht ob das hier her gehört aber die Frage interessiert mich doch:
Wenn ich bei mir einen (recht großen) Föhn verwende, diesen ausschalte, und dann beim aufrollen des Kabels zufällig (aber doch oft) die Kontakte des Steckers meine Haut berühren, spüre ich einen kleinen "elektrischen Schlag".

Was genau verursacht diesen?
Fließt was vom Motor zurück, oder wird ein Kondensator irgendwie entladen (und wenn ja wie)?

Den Föhn habe ich noch nicht aufgemacht, und mein Wissen würde vermutlich nicht ausreichen um die Ursache zu bestimmen.

Hat Jemand eine Idee dazu?

PICture
25.09.2015, 04:45
Hallo!

Isollierende Gummihandschuhe verwenden. Damit sich beide gleich abnutzen jedesmal abwechseln. Das ist auch gut für Gedächtnis. :confused:

Modellbauer
25.09.2015, 05:52
Nein nein, mich stört das nicht.
Mich interessiert nur wie so etwas funktioniert, was da genau passiert, damit ich mein Wissen in diesem Bereich vergrößern kann.

PICture
25.09.2015, 06:05
Ohne zerlegen des Föhns kann man leider nur spekulieren. Da ist wahrscheinlich ein Kondensator (z.B. im Entstörfilter) und seine Spannung ändert sich laufend mit der Wechselspannung vom Netz. Beim Ausstecken bleibt auf dem Kondensator dann eine momentane Spannung.

Andree-HB
25.09.2015, 06:26
....ich würde da eher auf statische Aufladung tippen, die nicht abgeleitet wird.

i_make_it
25.09.2015, 06:45
Jetzt würde mich doch interessieren wo es bei einem Föhn einen Stecker gibt?

Föhn = Warmer, trockener, Fallwind, der häufig auf der der Windrichtung abgewendeten Leeseite von größeren Gebirgen auftritt.
Fön = Haartrockner.

Gegenfrage: was macht ein Fön?
1 Wie wird die Luft erwärmt?
2 Wie wird die Luft bewegt?
3 Welche Elemente gibt es an einem Elektromotor?
4 Was ist der Unterschied zwichen einem Schuko Stecker und einem Eurostecker?
5 Welche Effekte treten bei Spulen (Induktivitäten) und Kondensatoren (Kapazitäten) im Wechselstromkreis auf?

Googel die Antworten auf die Fragen und du kommst der Antwort auf deine Eingangsfrage ein gutes Stück näher.

White_Fox
25.09.2015, 07:39
Hm...geladener Kondensator klingt plausibel, aber wenn dem wirklich so wäre wäre dein Fön nicht fachgerecht gebaut und das Ding gehörte eigentlich verboten.

Elektrostatische Ladung wäre auch eine mögliche Ursache. Reibung der durchgezogenen Luft an Plastikgehäuse kann sowas verursachen.

PICture
25.09.2015, 08:07
Hm...geladener Kondensator klingt plausibel, aber wenn dem wirklich so wäre wäre dein Fön nicht fachgerecht gebaut und das Ding gehörte eigentlich verboten.

Angeblich werden einige Entwickler für bekannte schlau versteckte Fehler zusätzlich belohnt (als letztes Beispiel VW). Ich habe mir zuletzt einen Wasserkocher gekauft, der sich beim offenem Deckel gar nicht ausschaltet. :confused:

i_make_it
25.09.2015, 10:59
Bei "billigen" Wasserkochern kommt das öfters vor. Da hatte ich schon 3 Modelle mit dem "feature"!
Ursache ist, das der Druck im Gefäß nicht ansteigt, da die Öffnung über die der Dampf entweichen kann zu groß wird (Deckel wird immer wieder etwas hochgedrückt)
damit wird dann nur bei (sehr) hohem Luftdruck die Temperatur erreicht um abzuschalten.
Wenn man ein stabiles unbenutztes Aquarium, ein Barometer, Panzerband und eine Preßspahnplatte (Um das Kabel Gasdicht durchzuführen) hat, kann man das testen. Da das Volumen des Aquarium den Druckanstieg verzogert, erhält man so eine bessere zeitliche Auflösung des Druckverlaufs bis zum Abschalten. (Ich hatte 200 Liter zur Verfügung) mit dem Panzerband bezieht man die Preßspanplatte und dichtet die Kabeldurchführung ab.
das Aquarium kommt kopfüber über den Kocher der auf der Platte steht.
Je nach Kocher muß man den Kocher einschalten und dann das Aquarium draufstellen oder man kann alles fertig machen und dann den Stecker in die Steckdose stecken.

Beim Fön ist die Ursache meist der Kondensator und die Tatsache das ein Eurostecker keinen Pe hat.

PICture
25.09.2015, 12:17
Wenn man ein stabiles unbenutztes Aquarium, ein Barometer, Panzerband und eine Preßspahnplatte (Um das Kabel Gasdicht durchzuführen) hat, kann man das testen.

Ich würde das gerne verbessern, weil Testen sicher nix ändert. Der nicht billiger Wasserkocher aus Edelstahl hat um 40 € gekostet. Über billige Wasserkocher aus Kunststoff möchte ich lieber nix sagen, weil es "off topic" ist. ;)

Manf
25.09.2015, 12:19
Wenn man ein stabiles unbenutztes Aquarium, ein Barometer, Panzerband und eine Preßspahnplatte (Um das Kabel Gasdicht durchzuführen) hat, kann man das testen. Da das Volumen des Aquarium den Druckanstieg verzogert, erhält man so eine bessere zeitliche Auflösung des Druckverlaufs bis zum Abschalten. (Ich hatte 200 Liter zur Verfügung) mit dem Panzerband bezieht man die Preßspanplatte und dichtet die Kabeldurchführung ab.
das Aquarium kommt kopfüber über den Kocher der auf der Platte steht.
Je nach Kocher muß man den Kocher einschalten und dann das Aquarium draufstellen oder man kann alles fertig machen und dann den Stecker in die Steckdose stecken.

Das klingt jetzt auf den ersten Bilck etwas aufwendig für den Betrieb eines Wasserkochers und es kommt natürlich noch die Aufgabe hinzu, die Fische in der Zeit irgenwo unterzubringen, aber wenn es hier hilft, dann ist es vielleicht auch eine Lösung für das Problem mit dem Föhn.

Es könnte allerdings auch sein, dass wir uns schon etwas vom Thema wegbewegen.

i_make_it
25.09.2015, 13:56
Pffft.

Ne ich mache den Wasserkocher dann doch einfach zu.
Mich hat damals nur einfach interessiert ob das an er höheren Temperatur des Siedepunktes bei erhöhtem Druck liegt.
Da das Aquarium noch vorhanden war, weil auch der dritte Besatz mit Fischen irgendawann in Rückenlage schwamm und ich mich weiterhin standhaft weigerte mich um die Fische anderer zu kümmern, viel mir das halt als Experimentalumgebung sozusagen in die Hände.

Beim Fön könnte die passende Bekleidung helfen:
http://www.galileo.tv/wp-content/uploads/2015/03/Hochspannung.gif

BMS
25.09.2015, 17:41
Beim Föhn ist in der Regel ein X-Kondensator drin. Schalter, Motor und Heizung sitzen elektrisch dahinter. Beim Ausstecken kann dieser Kondensator (Größenordnung 100nF) noch etwas Ladung haben. Schaltet man den Föhn nach dem Ausstecken nochmal kurz ein, kann der Kondensator entladen werden, sodass es zu keinem Schlag kommen kann. Jedoch ist die Energie im X-Kondensator relativ gering und eher ungefährlich.
Grüße, Bernhard

Modellbauer
25.09.2015, 20:59
Interessant!
Werden da nicht vorher Dioden, welche so etwas (zurückfließen) verhindern sollen eingebaut, oder ist das in diesem Fall für den Betrieb des Föns uninteressant?

BMS
25.09.2015, 22:12
Dioden sind an der Stelle nicht möglich, wir reden ja von Wechselstrom. Wenn der Kondensator aber _hinter_ dem Schalter verbaut wird, wäre das Problem auch behoben. Dann muss aber der Schalter den Spitzenstrom zum Laden des Kondensators zusätzlich schalten = höhere Belastung der Schalterkontakte = früherer Ausfall des Schalters :-k
Grüße, Bernhard

Modellbauer
25.09.2015, 22:24
Werden in Föns (Fönen?) Reihenschlussmotoren verbaut oder wird das ganze von AC auf DC gebracht?

Manf
26.09.2015, 04:08
Beschreibe am besten selbst einmal wie so ein Föhn aufgebaut ist, anhand der Darstellungen hier im Netz.

https://www.google.de/search?biw=1200&bih=693&tbm=isch&sa=1&q=hair+dryer+circuit+diagram&oq=hair+dryer+circuit+diagram&gs_l=img.3..0.5124.7749.0.8544.8.8.0.0.0.0.127.743 .6j2.8.0....0...1.1.64.img..0.8.740.OsMGpzt9ZGQ

White_Fox
26.09.2015, 10:14
Beim Föhn ist in der Regel ein X-Kondensator drin. Schalter, Motor und Heizung sitzen elektrisch dahinter. Beim Ausstecken kann dieser Kondensator (Größenordnung 100nF) noch etwas Ladung haben.

X-Kondensator klingt nach Kondensatornetzteil...macht man das bei einem Fön noch? Ich dachte, sowas wird nur bei geringeren Leistungen verwendet, ein Fön hat ja schon ein paar dW (wenn ich mir die Verwendug dieser eher unüblichen Einheit mal erlauben darf).

Wenn dem jedoch tatsächlich so ist wie du sagst find ich das zu sparsam konstruiert und ich würde fast vermuten, zulässig ist das auch nicht. Eigentlich gehört parallel zu so einem Kondensator ein Widerstand von einigen 10kΩ, um den Kondensator wieder zu entladen.

BMS
26.09.2015, 12:03
Der Kondensator hängt zwischen L und N und kann kein Kondensatornetzteil bilden. Bei Leistungen im Bereich 1,5-2kW würde das auch wenig Sinn machen ;)
Grüße, Bernhard

Manf
26.09.2015, 14:43
(wenn ich mir die Verwendug dieser eher unüblichen Einheit mal erlauben darf)
Sie sind schon doch eher selten die 10^-1 Watt.
https://en.wikipedia.org/wiki/Watt#Multiples
(https://en.wikipedia.org/wiki/Watt#Multiples)
Der Föhnmotor hat wenige Watt Leistung die Heizung ein paar hundert bis tausend Watt.