Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leichtstoffröhrenlampe reparieren
Hallo zusammen, ein Freund von mir hat mir eine Gewächshauslampe vorbeigebracht, bei der die Leuchtstoffröhren nicht mehr "zünden" (spricht man hier von Zünden?), mit der Bitte mal nachzusehen.
Also hab ich mal aufgeschraubt und bei den beiden Transistoren ist mir aufgefallen, dass die Platine sehr dunkel aussieht.
Bevor ich nun aber irgendwas unter Spannung messe oder ausprobiere, wüsste ich gerne, woran ich ausmachen kann, mit welcher Spannung ich rechnen muss.
Die Transistoren sind vom Typ J13009, laut Datenblatt für 100W und 400V spezifiziert.
Kann ich von dieser Info ausgehen und annehmen, dass ich mit keinen Spannungen über 400V rechnen muss? Oder ist diese Info nicht ausreichend, um höhere Spannungen auszuschließen?
021aet04
16.08.2015, 20:24
Die Spannung erreicht keine 400V, ansonsten würden die Transistoren das nicht lange mitmachen.
Bei elektronischen Wandlern wird die Röhre mit hoher Frequenz gezündet (etwa 20kHz soweit ich weiß). Du musst aber beachten das du einen trenntrafo verwenden solltest, zu deiner Sicherheit.
MfG Hannes
Ein Trenntrafo ist auf der Platine schon mit drauf. Und das ist auch intakt, denn danach kann ich noch 230V AC messen, nach den Dioden über 300V DC. Aber jetzt muss ich erstmal weiterverfolgen, wie der Strom fließt ;)
White_Fox
19.08.2015, 11:18
Auf der Platineist ganz sicher kein Trenntrafo. Ein Trafo vielleicht, aber kein Trenntrafo, wie ihn 021aet04 gemeint hat.
Unregistriert
06.09.2015, 19:21
Hmmm...ist damit so ne Zwischensteckdose mit extra Fi gemeint?
Ich hab jetzt mal die beiden Transistoren auf der Platine getauscht, da die Platine in der Region ziemlich dunkel geworden ist.
Außerdem hab ich noch ne defekte Diode gefunden. Ne BYV36C. Genau die ist schon recht teuer und nicht so leicht zu bekommen. Ich werde mal schauen, welche Alternative mein lokaler Elektronikhändler da hat ;)
White_Fox
06.09.2015, 21:38
Nein. Ein Trenntrafo ist ein Sicherheitstrafo, der normale Netzspannung ausgibt. Normalerweise wird diese mit einem Trafo ja geändert, z.B. auf 12V.
Ein Trentrafo dient der Potentialtrennung. Netzspannung hat üblicherweise Erdpotential, d.h. wenn du Erdverbindung hast (und das ist grundsätzlich der Fall, solange du den Erdboden in irgendeiner Weise berührst) kannst du zwischen Erde und dem Außenleiter eine Spannung messen. Mit einem Trenntrafo ist diese Potentialverbindung aufgehoben. Da ist es dann nicht mehr lebensgefährlich wenn du versehentlich einen der beiden Leiter berührst, da erübrigt sich ein FI dann auch. Lebensgefährlich bleibt es aber, wenn du beide Leiter mit deinem Körper überbrückst-also kein Grund zur Leichtsinnigkeit.
Ganz ehrlich...wenn ich das so lese solltest du von sowas lieber die Finger lassen bzw. jemanden rüberschauen lassen der sich damit auskennt. Ich weiß daß du das nicht gerne liest, im Interesse deiner Gesundheit und der deines Freundes solltest du dies aber beherzigen.
Naja, angefasst wird nur nachdem der Stecker gezogen ist und ich die Spannung and den Kondensatoren gemessen habe, von daher ist die Gefahr zwar vorhanden, aber kalkulierbar.
Aber dann ist auf der Platine doch ein Trenntrafo drauf. Denn die Netzspannung konnte ich nach dem Trafo messen.
Aber prinzipiell hast du Recht, von Netzspannung und Netzteilen hab ich nicht so viel Ahnung. Aber wenn ich mich nicht damit befasse, wird das nie besser ;)
White_Fox
06.09.2015, 22:09
Auf Leuchtstoffröhren ist bei älteren Geräten meist eine Induktivität verbaut und hat in etwa die gleiche Funktion wie der Vorwiderstand bei einer LED: Strombegrenzung und künstliche Linearisierung einer nicht-linearen Last. Ein Trenntrafo hat dagegen üblicherweise noch eine Schutzleiterwicklung zwischen den beiden eigentlich stromführenden Wicklungen, falls es doch mal einen Durchschlag geben sollte gibt es einen satten Kurzschluß und ein vorgeschalteter Überstromschutz/Kurzschlußschutz kann für klare Verhältnisse sorgen. Ich glaube kaum daß dein Platinentrafo sowas hat.
Aber prinzipiell hast du Recht, von Netzspannung und Netzteilen hab ich nicht so viel Ahnung. Aber wenn ich mich nicht damit befasse, wird das nie besser
Deshalb erkläre ich es dir ja auch und packe nicht sofort die VDE-Keule aus und belasse es dabei.
Da du hier aber öfter mal nach solchen Dingen fragst würde ich dir raten, mal ein paar Bücher ber elektrotechnische Grundlagen zu lesen. Keine Ahnung wie alt du bist, aber wenn du dich so dafür interessierst würde ich dir raten mal ein paar Vorlesungen in dieser Richtung zu besuchen.
021aet04
06.09.2015, 22:42
Ein trenntrafo hat einen Stecker und eine Steckdose ohne schutzleiteranschluss (im Normalfall). Wenn du jetzt deine Schaltung in diese Steckdose steckst hast du keine messbare Spannung zwischen den beiden Leitern und der Erdung (weil galvanisch getrennt). Du kannst also, auf jeweils einen Anschluss greifen wird dir nichts passieren.
Wenn du es in die normale Steckdose steckst (ohne trenntrafo) bist du mit dem geerdeten Stromnetz verbunden. Greifst du den Nullleiter an wird dir nichts passieren. Der Nullleiter und die erdleitung (PE-Leiter) ist grundsätzlich das selbe, nur das es im Verteiler aufgetrennt wird und der N-Leiter über den FI geht.
Greifst du aber auf den Außenleiter (L1-L3) bekommst du einen Schlag.
Also ist grundsätzlich, auch im privaten Bereich, ein trenntrafo sinnvoll (wenn man öfter mit Netzspannung arbeitet). Ich habe einen von Pollin und möchte ihn nicht missen (schau dir einmal das Bild an, bei der Dose ist kein erdanschluss zu sehen).
PS: Ich würde dir auch empfehlen zuerst die Grundlagen durchzuarbeiten. Ist zu deiner eigenen Sicherheit. Ich decke bei arbeiten auch teilweise die Schaltung zu wenn ich mir nicht sicher bin was passiert (es sind mir schon Bauteile um die Ohren geflogen, die sind explodiert)
MfG Hannes
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