Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : VW: Tödlicher Arbeitsunfall mit einem Roboter
Roboternetz-News
02.07.2015, 11:20
http://www.golem.de/1507/114997-102490-i_rc.jpg In einem VW-Werk ist ein Techniker von einem Roboter tödlich verletzt worden. Der Unfall passierte beim Einrichten der Maschine. (Roboter (http://www.golem.de/specials/robots/), VW (http://www.golem.de/specials/volkswagen/)) http://cpx.golem.de/cpx.php?class=17&aid=114997&page=1&ts=1435828380 http://rss.feedsportal.com/c/33374/f/578068/p/1/s/178a2feb/sc/3/mf.gif
http://da.feedsportal.com/r/229508375782/u/79/f/578068/c/33374/s/178a2feb/a2.img (http://da.feedsportal.com/r/229508375782/u/79/f/578068/c/33374/s/178a2feb/a2.htm)http://pi.feedsportal.com/r/229508375782/u/79/f/578068/c/33374/s/178a2feb/a2t.img
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News Quelle: Golem
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i_make_it
02.07.2015, 11:57
Na toll,
mal wieder jemand der die Verriegelung der Sicherheitszelle überbrückt hat und damit den Einrichteschalter nicht brauchte um zu fahren.
Mit Einrichteschalter fährt der Robbi auch bei offener Zelle, aber halt nur mit maximal 10% oder im JOG Betrieb fürs teach in.
Da mußte es wohl mal wieder ganz schnell gehen.
Hoffentlich schaut die Polizei auch auf die Vorgabezeiten und prüft ob in der Zeit die Arbeiten unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften auch zu schaffen ist.
Ein interessantes Detail in anderen Meldung dazu (http://www.ft.com/intl/fastft/353721):
A Volkswagen spokesman stressed that the robot was not one of the new generation of lightweight collaborative robots that work side-by-side with workers on the production line and forgo safety cages.
Es wird also direkt betont dass der Unfall nicht im Kontext der neuen kollaborativen Roboter passiert ist, das wäre sicherlich ein schwerer Schlag gegen dieses Konzept, von dem sich ja im Moment augenscheinlich relativ viele eine Menge versprechen ...
Es wird also direkt betont dass der Unfall nicht im Kontext der neuen kollaborativen Roboter passiert ist,
noch besser wäre es gewesen, sowas gar nicht zur Sprache zu bringen. Erst bei Nachfragen hätte man dann argumentieren können:"Mit unseren LWC Robots wäre das nicht passiert."
und prüft ob in der Zeit die Arbeiten unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften
Fremdfirmen kosten Geld, da kann es nicht schnell genug gehen.
Der Fall berührt mich, ich arbeite in einer ähnlichen Firma unter ähnlichen Bedingungen.
Ich weiß, hinterher kann man es immer sagen, ich mach es trotzdem: Bei mir wäre das nicht passiert.
So ein Schluderjahn mit der Schutztür gäbe es bei mir nicht.
Egal, wie schnell es gehen muss.
Das ist ein Kündigungsgrund.
Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen, mit 21 Jahren sollte man nicht sterben.
Der Kollege draußen, der vielleicht den Auslöser gedrückt hat, zumindest zusehen musste, tut mir auch leid, das wird er nie vergessen.
In anderen Foren (Golem) kommt auch der Hinweis auf die Asimov-Robotergesetze.
Die gehören natürlich dahin, wo sie herkommen, ins Reich der Fiktion und Literatur.
Mit der Praxis haben die nichts zu tun.
Gruß, Michael
noch besser wäre es gewesen, sowas gar nicht zur Sprache zu bringen.
Naja, die entsprechenden Spekulationen hätten vielleicht doch schnell im Raum gestanden. Ich fand einfach die "Assoziationskette" in diesem Fall interessant, man sieht daran ein bißchen, worauf die Leute sich mental eingeschossen haben.
In anderen Foren (Golem) kommt auch der Hinweis auf die Asimov-Robotergesetze.
Die gehören natürlich dahin, wo sie herkommen, ins Reich der Fiktion und Literatur.
Mit der Praxis haben die nichts zu tun.
Zumindest nichts mit der Praxis der Industrierobotik. So schlimm so ein Unfall ist, am Ende wird es ein recht schlichter Fall von menschlichem Versagen sein - so wie er unglücklicherweise an vielen anderen gefährlichen Maschinen auch hin und wieder vorkommt.
Gruß
Malte
da kann es nicht schnell genug gehen.
v.A. in der Automobilindustrie...
i_make_it
02.07.2015, 14:44
Ich habe nach der Lehre 2 Jahre in so einer voll Automatisierten Halle gearbeitet. In der Nachtschicht waren wir 3 Man in einer 400 Meter langen Halle.
Jeder hatte ein Funkgerät das ständig auf Senden war und der Pförner hörte uns ab. Der Konnte per Knopf dann Alarm geben, damit die anderen zwei bescheid wussten und das Funkgerät desjenigen der nicht antwortete fing an zu piepen (um es zu finden)
Beim Rüsten waren wir beim anfahren der Roboter auch zu zweit, aber der drinne n hatte das Teachpannel und nur darüber konnte gestartet werden.
Draußen der stand nur mit der Hand auf dem Notaus. und wenn die Bahn stimmte, hat man von außerhalb der Zelle (zwei Anschlüsse für das Teachpannel, innen 0-10% außen 0-100%) dann langsam bis 100% die Verfahrgeschwindigkeit gesteigert und dann haben beide die Abnahme unterschrieben. Dann noch die Abnahme der produzierten Teile durch den Feinmessraum und die Fertigungszelle konnte in Betrieb gehen. Das war übrigens Automobilindustrie. Auch wenn hier vermutlich auf menschliches Versagen entscheiden wird, sage ich das in dem Fall der Prozess fürs Rüsten nicht gestimmt hat und die Hardware unsicher ist. Man kann fürs Rüsten und für Wartung das so einrichten, daß es sehr sicher ist. Allerdings muß auch das Personal entsprechend umsichtig und geschult sein. Im Resonatorbau hatte ich mit 450KV Eregerspannung im Laser zu tun, da kann man auch mit geöffneter Schutzverkleidung arbeiten, zum Einstellen der Spiegel muß man das auch, aber man muß halt wissen welchen Abstand man hält und nach dem auschalten wie man das System entläd bevor man an die Plasmastrecken geht. Klar Rüstzeiten sind unproduktiv, aber sicheres Arbeiten geht vor. Wenn man eine komplex verkette Anlage hat wo der Maschinenstundensatz 4 Stellig und mehr ist, kommt es auf Minuten an aber jetzt steht die Anlage betimmt länger bis sie wieder freigegeben wird.
Die gehören natürlich dahin, wo sie herkommen, ins Reich der Fiktion und Literatur.
Da sind die kooperieren Roboter auch noch dicht dran. Wenn ich z.B. im Handbuch vom LBR iiwa lese, was alles sicher erfüllt sein muss, damit er kooperieren darf, fällt mir doch als erstes wieder ein Zaun ein.
radbruch
02.07.2015, 17:11
Asimov (https://www.google.de/search?q=Asimov) gehört hier nicht her. Die Dinger werden zwar "Roboter" genannt, sind aber schlicht und einfach nur Maschinen. Und wie bei jedem Unfall mit Maschinen ist es eine Verkettung von Fehlern die letzlich sogar zum Tode eines Menschen führen kann.
Peter(TOO)
02.07.2015, 19:29
Hallo Michael,
In anderen Foren (Golem) kommt auch der Hinweis auf die Asimov-Robotergesetze.
Die gehören natürlich dahin, wo sie herkommen, ins Reich der Fiktion und Literatur.
Mit der Praxis haben die nichts zu tun.
Wenn du dich da mal nicht irrst!
Mit dem Aufkommen von selbstfahrenden Autos, kommen die schon ins Spiel.
Wenn sich eine Kollision nicht vermeiden lässt und es mehrere Lösungen gibt, muss ein umgefahrener Blumentopf weniger gewichtet werden, als ein umgefahrener Mensch.
Bei Industrierobotern, liegt dies noch im weiter ferne, diese sind nicht damit ausgerüstet ihre Umwelt zu erkennen.
MfG Peter(TOO)
- - - Aktualisiert - - -
Hallo,
Asimov (https://www.google.de/search?q=Asimov) gehört hier nicht her. Die Dinger werden zwar "Roboter" genannt, sind aber schlicht und einfach nur Maschinen. Und wie bei jedem Unfall mit Maschinen ist es eine Verkettung von Fehlern die letzlich sogar zum Tode eines Menschen führen kann.
Richtig, es sind Automaten.
Der Unterschied liegt nur darin, dass die Bewegungsabläufe beim Roboter per Software erzeugt werden und somit leicht geändert werden können. Im besten Fall ist das Umrüsten auf ein anderes Produkt mit dem Download der Software erledigt.
Bei den alten Automaten wurden die Bewegungsabläufe mit Kurvenscheiben usw. festgelegt, da war eine Änderung kompliziert.
MfG Peter(TOO)
- - - Aktualisiert - - -
Hallo,
Auch wenn hier vermutlich auf menschliches Versagen entscheiden wird, sage ich das in dem Fall der Prozess fürs Rüsten nicht gestimmt hat und die Hardware unsicher ist. Man kann fürs Rüsten und für Wartung das so einrichten, daß es sehr sicher ist. Allerdings muß auch das Personal entsprechend umsichtig und geschult sein.
Tja, der Prozess auf dem Papier ist das Eine, ob er dann auch befolgt wird etwas ganz anderes!
Eigentlich müsste man den Lauten Kündigen, wenn sie sich nicht an den Prozess halten, weil sie Charakterlich nicht ins System passen .....
Ich habe das selbst in einer kleineren Firma erlebt:
Es gab einen Prozess zur Annahme von Paketen. Eigentlich bestand dieser nur aus einer Sichtkontrolle auf grobe Beschädigungen der Verpackung und entsprechender Annahme unter Vorbehalt.
Der Prozess war allen bekannt und über den Sinn gab es auch keine Zweifel, trotzdem wurden beschädigte Pakete einfach angenommen.
Im Resonatorbau hatte ich mit 450KV Eregerspannung im Laser zu tun, da kann man auch mit geöffneter Schutzverkleidung arbeiten, zum Einstellen der Spiegel muß man das auch, aber man muß halt wissen welchen Abstand man hält und nach dem auschalten wie man das System entläd bevor man an die Plasmastrecken geht. Klar Rüstzeiten sind unproduktiv, aber sicheres Arbeiten geht vor.
Auch hier ist der Prozess das eine und die ausführende Person das Andere.
Ich selbst bin Elektroniker und darf eigentlich an Elektroanlagen, mangels Ausbildung, nicht machen.
Allerdings war ich offiziell als Hilfselektriker geführt, da ich einem befreundeten Elektriker öfters ausgeholfen habe.
Theoretisch müsste man, wenn man an der HV etwas macht, entsprechend den Vorschriften alles Stromlos machen, also das ganze Haus vom Netz nehmen.
Praktisch muss man das meist unter Spannung machen :-) Manche Leute können dies Problemlos, mit entsprechender Vorsicht. Andere sind zu nervös, zu leichtsinnig oder zu schusslig dazu...
MfG Peter(TOO)
021aet04
03.07.2015, 09:18
Man kann aber teilweise nicht abschalten. Bei der Fehlersuche oder bei einstellarbeiten muss das Gerät / die Anlage in Betrieb sein. Teilweise muss man auch sicherheitseinrichtungen deaktivieren, da muss man aber genau wissen was man tut.
Ich finde das der Unfall verhindert werden können. Wenn ich im Sicherheitsbereich arbeite lasse ich niemanden die Anlage von außen steuern. Wir haben in der Firma ein RBG (Regalbediengerät). Dort muss man relativ oft in den sicherheitsbereich. Zur Sicherheit gibt es einen Schlüsselschalter den muss man immer abziehen. Von außen ist es nicht ersichtlich ob sich jemand drinnen befindet oder nicht (die Türen müssen immer geschlossen sein, auch im Handbetrieb). Das ist aber nur eine Sicherheitseinrichtung.
MfG Hannes
oberallgeier
03.07.2015, 10:06
So leid mir jeder Unfall tut (und ich hatte schon CE-Zertifizierungen bei Neumaschinen NICHT unterschrieben - weil ich Unfallmöglichkeiten sah - die deswegen behoben wurden *gg*), es gibt wohl immer eine Möglichkeit, die keiner vorhersieht oder die übersehen wird. Ich kenne als eine Vorsorgelösung z.B. maschineninterne Protokollierungen über sicherheitsrelevante Eingriffe - auch das hilft aber nur zur Vorsorge und nicht für ALLES bzw. gegen alles.
Andererseits muss man im Umgang mit Automaten sehen, dass etliche Unfälle oder Unfallmöglichkeiten von Menschen vermieden werden: Bei Airlinern z.B. sagte mir mal einer aus der Vereinigung Cockpit, dass auf einen Flugunfall ein-, zweitausend durch Piloten verhinderte Unfälle kämen (Airliner fliegen ihre Routen fast ausschließlich nach vorprogrammierten Eingaben ab). Ähnlich dürfte es anderswo sein.
Spektakulär und medienwirksam ist so ein Unfall aber allemal, gerade weil er "durch einen Roboter" entstand. Sinnvoll ist danach aber sicher, wieder mal viel Grips hereinzustecken um Unfallverhütung einfacher und übersichtlicher zu machen und das Thema fail-save an der Maschine wieder mal durchzugehen.
Wider Erwarten ergab Googeln auf die Schnelle keine befriedigende Antwort, aber ich denke, dass man Unfälle dieser Art weltweit an zehn Fingern abzählen kann. Das wird einer der Gründe sein, warum man von soetwas hört, wenn es denn mal passiert. Tödliche Verkehrsunfälle schaffen es idR ja gerade noch in die Regionalnachrichten - auch weil sie im Verhältnis häufig vorkommen. Beim Auto in seiner gegenwärtigen Form hat man sich aber auch vollständig dran gewöhnt, dass es als solches nicht "böse" ist. Unter den sehr unscharf gebrauchten Begriff "Roboter" fallen neben intrinsisch bösartigen Machinen aus literaischen Zukunftsdystopien mittlerweile auch ferngesteuerte Waffen, deren politisch fragwürdigen Einsatz selbst der Stumpfeste erkennt. Insofern trifft "Roboter tötet Mensch" im gegenwärtigen medialen Müllstrom auch eher einen Nerv, als wenn ein LKW-Fahrer tödlich mit seinem Laster verunglückt - das ist aber auch ein tödlicher Arbeitsunfall.
Gruß
Malte
schorsch_76
04.07.2015, 07:33
@malthy: +1 ! Da kann ich echt nur zustimmen!
Hallo!
Als freiwilliger Ersthelfer habe ich in 15 Jahren Nachtschichtarbeit mit CAM Maschinen (computer aided manufacturing = computergestützte Produktion) nur einem Arbetskollege abgeschnittenen Finger verbinden müssen. Sein Unfall hat mir nur bestätigt, dass immer der Beschädigte daran selber Schuld ist. Ich persönlich habe kein Arbeitsunfall gehabt, weil ich immer allein alles ruhig mit Vorsicht gemacht habe. :D
Hallo!
Als freiwilliger Ersthelfer habe ich in 15 Jahren Nachtschichtarbeit mit CAM Maschinen (computer aided manufacturing = computergestützte Produktion) nur einem Arbetskollege abgeschnittenen Finger verbinden müssen. Sein Unfall hat mir nur bestätigt, dass immer der Beschädigte daran selber Schuld ist. Ich persönlich habe kein Arbeitsunfall gehabt, weil ich immer allein alles ruhig mit Vorsicht gemacht habe. :D
So haette ich das auch gerne geschrieben. Leider ist das Leben nicht immer fair.
Ich hatte bei einer Kranaktion auch meine Kollegen gewarnt Sie sollen sich nicht unter die Last stellen, es koennte
ja etwas herunterfallen. Das das "etwas" ich dann selber war, war schmerzhaft.
Es hatte sich einfach das Laufgitter geloest, auf dem ich stand.
Und da nutzt es nix, das man selber Ersthelfer ist und sogar selber fuer die Sicherheit verantwortlich ist.
Man kann das Unfallrisiko natuerlich mit "Ruhe und Bedacht" minimieren. Aber nicht 100% ausschliessen.
Unfaelle sind das Zusammentreffen ungluecklicher Umstaende zu einem Zeitpunkt.
Gruss Asko.
oberallgeier
04.07.2015, 13:40
... Man kann das Unfallrisiko natuerlich mit "Ruhe und Bedacht" minimieren. Aber nicht 100% ausschliessen ...Es gibt Unfälle deren Bericht anfängt : "Nach Meinung aller Sachverständigen hätte ein solcher Unfall eigentlich nicht passieren können ...".
radbruch
04.07.2015, 13:46
Unfaelle sind das Zusammentreffen ungluecklicher Umstaende zu einem Zeitpunkt.Leider zeigt die Analyse von Unfälle meist, dass das Unglück an mehreren Stellen hätte verhindert werden können. Leider musste ich in den letzten Jahren mehrfach der Kripo und der BG erklären, warum es zum (gelegentlich auch tödlich geendeten) Unfall gekommen ist. Dabei hat sich dann auch gezeigt, dass Routine und Gewohnheit der Tod aller Sicherheitsmassnahmen ist.
... Dabei hat sich dann auch gezeigt, dass Routine und Gewohnheit der Tod aller Sicherheitsmassnahmen ist.
Da geb ich Dir natuerlich voellig Recht.
Noch schlimmer sind aber Hektik und Selbstueberschaetzung.
Gruss Asko.
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