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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ERLEDIGT] Rechteck Tachosignal in Sinussignal umwandeln wie?



volvodidi
29.06.2015, 07:20
Hallo,
habe in meinem 66er Amazon Kombi eine EZ-Powersteering Servolenkung verbaut, und einen Waeco MS-50 Tempomaten.
Die Servolenkung ist geschwindikeitsabhängig und hat einen Tachosignalgeber in der Tachowelle eingebaut.
Der Tempomat bekommt sein Geschwindigkeitssignal über eine Spule, die von Magneten an der Kardanwelle erregt wird.
Die Originalmagnete sind in einem Kunststoffgehäuse verspritzt, und werden mit einem Kabelbinder auf der Welle fixiert.
Allerding haben die Teile bis jetzt nur ca. 3 Jahre gehalten. Daraufhin hab ich mir kleine Neodymmagnete mit gesenkter Bohrung besorgt und am Kardanflansch festgeschraubt. Das funktioniert soweit, aber nur bis 100kmh, dann fliegt der Tempomat raus. Die Spule hab ich schon näher an die Magnete gesetzt, hat aber nix gebracht. Scheinbar sind die Magnete zu klein in der Fläche. Der Impuls ist wohl über 100 kmh nicht mehr brauchbar für den Tempomaten.
Ich wollte schon immer das Tachosignal der Servolenkung verwenden, dieser Geber liefert aber ein Rechtecksignal, und der Tempomat braucht (lt. Hersteller) ein Sinussignal. Hab es mit dem Rechtecksignal probiert, es geht ab und an mit dem Gebersignal, aber nicht wirklich brauchbar.
Gibt es eine Möglichkeit mit einer kleinen Schaltung das Rechecksignal in ein Sinussignal zu wandeln?
Umgekehrt gibt es das um Sinustachosignale in ein Rechtecksignal fürs Navi zu wandeln.
Vielleicht hat ja einer eine Idee für eine Schaltung. Versorgungsspannung wäre 12vDC.
Die Impulshöhe des Rechteck und des Sinussignals messe ich noch aus. Hab nur ein Multimeter zur Verfügung, hoffe das reicht.
Ich habe leider keine große Ahnung von Elektronik, bin aber in der Lage Schaltungen aufzubauen. Habe schon einige Röhren Gitarrenverstärker nach Schaltplan gebaut, und einige Bausätze.

Gruß
Dieter

ranke
29.06.2015, 09:32
der Tempomat braucht (lt. Hersteller) ein Sinussignal

Habe ich einige Zweifel. Ein Magnet mit Kabelbinder um die Kardanwelle gibt sicherlich mit keinem Sensor der Welt ein Sinussignal, eher einen Impuls mit mehr oder weniger verschliffenen Kanten. Ein Eingangsfilter in der Elektronikbox wird diese Kanten weiter verschleifen (um kurze Störimpulse im Bordnetz nicht als Impuls zu zählen).


Der Impuls ist wohl über 100 kmh nicht mehr brauchbar für den Tempomaten

Dazu steht was in der Anleitung, siehe Kapitel Probefahrt. Es sollen schwarze Drahtschlaufen durchtrennt werden. Man muss bedenken, dass der Tempomat nicht fahrzeugspezifisch ist. Deshalb ist die Zahl der Impulse pro gefahrene Wegstrecke bei jedem Fahrzeugtyp anders (abhängig vom Reifenumfang und Übersetzung im Achsgetriebe). Die Elektronik wird aber Begrenzungen haben sowohl bei der Mindestzahl als auch in der Maximalzahl an Impulsen pro Sekunde.


Ich wollte schon immer das Tachosignal der Servolenkung verwenden, dieser Geber liefert aber ein Rechtecksignal, und der Tempomat braucht (lt. Hersteller) ein Sinussignal. Hab es mit dem Rechtecksignal probiert, es geht ab und an mit dem Gebersignal, aber nicht wirklich brauchbar.

Das könnte auch andere Gründe haben. Vermutlich erwartet die Steuerung die Impulse in einer gewissen Regelmäßigkeit (um Störungen besser erkennen zu können). Tachowellen, speziell ältere, neigen gelegentlich zum ruckeln. Vielleicht hilft etwas Öl in die Hülle. Wenn ein Draht gebrochen ist, muss man die Tachowelle auswechseln. Oder die Zahl der Impulse ist bei der Tachowelle wieder anders als beim Kardanwellengeber und es geht deshalb nicht richtig.

PICture
29.06.2015, 09:43
Hallo!


Gibt es eine Möglichkeit mit einer kleinen Schaltung das Rechecksignal in ein Sinussignal zu wandeln?

Ja, am einfachsten mit Tiefpass.

volvodidi
29.06.2015, 11:05
Hi,
@ranke
ich hab an der Kardanwelle 2 Magnete gegenüberliegend.
Mit der Drahtschlaufe gibst du der Steuerung nur den Impulsbereich vor den du zur Verfügung hast.
Bei den meisten Tachosignalgebern sind es 6-8 Impulse. Das sollte erstmal so reichen.
Das aus der Spule kein sauberes Sinussignal kommt ist mir klar, aber laut Angaben im Netz brauche ich ein Sinussignal (oder ähnlich).
Deshalb suche ich eine Möglichkeit mein schon vorhandenes Tachosignal zu nutzen. Normalerweise spüre ich im Gaspedal (da zieht der Bowdenzug dran) wenn der Tempomat übernimmt, bei den Versuchen mit dem Tachosignal nicht, irgendwann hält er, aber du merkst nicht die Übernahme. Die teureren Motorgetriebenen Tempomaten fressen auch ein Rechtecksinal, aber da ist der Bowdenzug fest am Motor angebunden, bei der billigen Unterdruckversion hat der Zug einen Freilauf (den brauche ich bei der Ansteuerung).
Die Originalmagnete sind nicht gerade sehr stabil. Ein Magnet hatte sich aus seinem Spritzgusshäuschen befreit und klebte an der Karosse. Der Lenkungshersteller hat mir auch schon geantwortet, das seine Lenkung nur mit Rechtecksignal funktioniert. Sonst hätte ich mir einen Tachogeber mit Sinussignal besorgt. Umgekehrt (Sinus in Rechteck) gibt es, nur leider nicht andersrum.

@PICture
ok, wie würdest du den aufbauen?

Gruß
Dieter

shedepe
29.06.2015, 11:34
Weil ein Tiefpass etwas ist, dessen Konstruktion man sehr leicht selbst herausfinden kann:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefpass#Tiefpass_2._Ordnung
Eventuell auch als aktiver Tiefpass mit Operationsverstärker

ranke
30.06.2015, 06:19
Eine Schaltung für einen konkreten Tiefpass vorzuschlagen ist schwierig. Zumindest müsste man den Innenwiderstand des Eingangs am Steuergerät kennen. Außerdem wird ein Tiefpass auch den Signalpegel verringern, man weiss nicht, welche Signalpegel das Steuergerät verkraftet.
Mit einem aktiven Tiefpass könnte man beide Probleme entschärfen. allerdings steigt auch der Aufwand und es muß auch eine stabilisierte Spannungsversorgung für den Verstärker geschaffen werden.

Aus den Angaben von Waeco die ich im Netz gefunden habe geht hervor, dass der Anschluß an einen Tachogeber möglich ist. Auf eine bestimmte Signalform (Sinus, Rechteck, Flankensteilheit) wird dabei nicht eingegangen.

Ich würde vermuten, dass im Steuergerät für den Tempomat ein Mikrocontroller sitzt. Zwischen der Eingangsklemme für das Geschwindigkeitssignal und dem Mikrocontroller wird noch eine Schutzschaltung liegen, die neben einer Überspannungsableitung schon einen Tiefpass enthält. Der Mikrocontroller selbst wandelt das Signal wieder in ein reines Rechtecksignal um. Eine solche Schaltung sollte aber auch mit Rechtecksignalen umgehen können. Kurzum: die Information, dass der Tempomat nicht mit Rechtecksignalen umgehen kann möchte ich solange in Zweifel ziehen bis man mir den Zusammenhang plausibel machen kann. Gut möglich, jemand hat Probleme gehabt mit einem bestimmten Sensor der Rechtecksignale erzeugt und hat das dann verallgemeinernd veröffentlicht.

Denkbar wären Probleme mit mechanischen Sensoren (Schleifkontakte o.ä.), wenn diese zu Kontaktprellen neigen. Weisst Du, wie der Sensor der Servolenkung aufgebaut ist?

volvodidi
30.06.2015, 06:41
Moin ranke,
es ist ein normaler Tachosignalgeber in der Tachowelle (denke wie ein Initiator, hat Ground, Spannunungsversorgung und Signalanschluss, also nix mechanisches), die Servoleute sagen das er ein Rechtecksignal abgibt, damit arbeitet die Steuerung der Lenkung. Ein Sinussignal geht nicht für die Lenkung (lt. Hersteller), sonst hätte ich mir einen Tachogeber mit Sinussignal besorgt. Ich hab das Tachogebersignal mal auf den Tempomaten gegeben, wobei der nur so ab ca. 70 kmh darauf reagiert hat, hat aber auch die Geschwindigkeit nicht sauber gehalten. Ich denke mal das er dieses Signal nicht sauber aufbereiten kann.
Die Aussage mit dem Sinussignal kommt aus dem Netz, da hat mal einer bei Waeco angefragt.
Die Motorgetriebenen Tempomaten können auch Rechtecksignale ab, nur dieser hier nicht.
Für Navis gibt es Umwandler, um aus dem Sinussignal des Tachogebers ein Rechtecksignal zu machen (bei manchen Fahrzeugen gibt der Tachogeber ein Sinussignal ab, damit geht wohl der Tempomat).
Hab schon bei den Leuten die die Umwandler verkaufen angefragt, umgekehrt haben sie nichts im Programm.

Gruß
Dieter

seite5
01.07.2015, 19:18
Hi,
Tiefpass (egal ob aktiv oder passiv) wäre wohl nur bei hinreichend konstanter Frequenz des eingehenden Signals sinnvoll,
was bei einem Tachogenerator kaum zutreffen dürfte.
mfg
Achim

volvodidi
01.07.2015, 21:29
Hi Achim,
das denke ich auch das da ein Filter nicht hilft, ich brauche etwas, das das Rechtecksignal verrundet.
Es gibt ja die Möglichkeit aus einem Sinus ein Rechtecksignal zu machen, dann muss es das eigentlich auch umgekehrt geben, nur hab ich noch nix gefunden. Wird wahrscheinlich auch nicht benötigt.
Gibt es vielleicht eine Schaltung mit einem Frequentzgeneratorbaustein dem ich das Rechtecksignal als Trigger reingeben kann, und dann als Sinus ausgebe?
Gruß
Dieter

ranke
02.07.2015, 07:40
Aus einem Rechtecksignal ein Sinussignal zu machen ist tatsächlich deutlich aufwändiger als umgekehrt.
Es scheint auch nicht nötig zu sein. Hier ein pdf, in dem ein zusätzlicher Vorteiler eingebaut wurde um den nutzbaren Geschwindigkeitsbereich der Regelanlage anzupassen:
www.maigler.de/T3/EinbauWaeco_MS-50_VW_T3_WBX.pdf
Die Waeco MS-50 wird dabei von einem Digitalzähler (CD4040) angesteuert, das ist ein pures Rechtecksignal. Mit Verlaub, aber ich habe den starken Eindruck Du suchst in der falschen Ecke.

nikolaus10
02.07.2015, 11:15
Hi Achim,
das denke ich auch das da ein Filter nicht hilft, ich brauche etwas, das das Rechtecksignal verrundet.
....


Hallo
Genau das macht ein TiefpassFilter.
Er verrundet ein Rechtecksignal weil er die Oberwellen stark bedaemft.
Richtig ausgelegt erzeugt ein (mehrer ordnung) Tiefpass ein sauberes Sinussignal.

Auch ich bin immer noch nicht davon ueberzeugt das das ueberhaupt noetig ist .

73

volvodidi
02.07.2015, 21:36
Ich werde das Signal vom Tachogeber nochmal auflegen. Hab heute gemerkt das ich beim 1. umsetzen wohl an den Empfindlichkeitsschalter gekommen bin. Er lief ja mit dem Tachogebersignal, aber irgendwie nicht wie ich es gewohnt war.
Der Magnetgeber lief heute auch seltsam. Deshalb könnte es sein das es funktioniert. Hab hier nicht die Möglichkeiten wie in meiner Werkstatt, muss hier oben in S ein wenig improvisieren. Beim Einbau hatte ich noch keine Servo drin, da hab ich es mit einem Tachobeber vom Ford Fiasko probiert, und mit dem ging es nicht.
Gruß
Dieter

seite5
03.07.2015, 06:05
Hi,
verrunden kannst Du ein Rechtecksignal mit einem Tiefpass natürlich immer, einen Sinus daraus machen nur halt bei einer Dimensionierung nur für
eine bestimmte Frequenz (+- ein paar %).
Exakt und für einen Frequenbereich - wie mehrfach schon erwähnt: Sehr aufwendig. Man könnte zum Beispiel eine Sinus mittels µC und DAC
(einfach R-Teiler) erzeugen und die Taktung des Takt über einen IO-Pin mit der Sollfrequenz synchronisieren (eine Art Software-PLL).
Ich würde mich aber ranke anschliessen - Du suchst in der falschen Ecke. Was passiert, wenn Du ein Rechtecksignal auf den Eingang gibst ?
mfg
Achim

volvodidi
04.07.2015, 16:17
So, heute mal auf der Tour zum einkaufen alles durchprobiert, mit dem Servotachogeber funktioniert es doch. Bin beim ersten Umbau an den Empfindlichkeitsumschalter dran gekommen, deshalb ragierte der Tempomat so seltsam. Jetzt funzt alles, dann kann ich wenn ich nach Hause komme die Magnete und den alten Geber samt Verkabelung abbauen.
Gruß und danke für die Unterstützung
Dieter
aus dem sonnigen Schweden.

ranke
06.07.2015, 06:15
Prima, dass das Schmuckstück jetzt wieder tut wie es soll!

021aet04
06.07.2015, 20:39
Ich habe zwar keinen alten volvo, bin aber auch von Volvo begeistert. Ich fahre einen 850T5 BJ.95 die Leistung einfach gigantisch. Ich versuche einen Adapter für die OBD Schnittstelle zu bauen (wenn ich etwas zeit habe) und eventuell noch eine Temparatur Überwachung für den turbo (Öl) .

MfG Hannes