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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MAX 712 Verzweiflung



nicowave
17.05.2015, 14:26
Hallo Zusammen,

Ich bin jetzt schon leit längerer Zeit eine Ladeschaltung für ein 12 Zellen NimH Akkupack zu machen. Ich habe mich für die MAX712 Lösung entschieden und stehe kurz vor der Verzweiflung. Ich habe gerade 4 Stück von dem Chip vor mir liegen und bin mir ca. 30% sicher dass ich alle vier auf die ein oder andere Art verbraten habe. Das Datenblatt kann ich langsam nicht mehr ausstehen, habe es bereits stundenlang auseinander genommen und mich nur über Uneindeutigkeiten aufgeregt. (Wie z.B. das Referieren von Darstellungen die nicht vorhanden sind - auf Seite 10 unten: Figure 19 existiert nicht)

Ich beginne mal von vorne:

1) Ich lade mit C/4, Kapazität 5000mAh
- Ifast ist ca. 1.2 A
- Ich lade ganz langsam, mit Voltage Slope Detection ohne Thermistor, also

PGM2: BATT-
PGM3: BATT-

2) Ich lade 12 Zellen:

PGM 1: BATT-
PGM 0: REF

3) Als supply benutze ich 24V DC, sollte knapp reichen. (12x1.45 + 1.5=18.9)

4) Rsense von 0.22R scheint vernünftig

5) Da ich 12 Zellen lade brauche ich eine Kaskode für BATT+
6) Und da ich mit mehr als 20V lade, auch eine Kaskode für DRV
7) Ich will Status LEDs für POWER und FASTCHARGE, die je ca. 10mA brauchen
8) Alles zusammen gezählt sollten dann ca. 30-45mA in die V+ node fliessen, welche bei 5V gehalten wird. Daraus folgt: (24-5)/R1=40, R1 habe ich 470Ohm genommen.
9) Vlimit (pin 1) ist absichtlich zu V+ verbunden damit eine interne Referenz von 1.65V genommen wird, siehe Datenblatt Seite 5 (das war meine neuste Änderung, das war früher mal Vref)

30170

Nur funktioniert das Ganze leider überhaupt nicht. Bei V+ liegen ca. 1.7V an, bei Vref 0.707, die LEDs bleiben dunkel. Ich bin mittlerweile bei der tausendsten Schaltung und fast überzeugt dass ich alle vier MAX712er irgendwo mal verbraten habe. Gibt es einen einfachen Test?

Ist mit meiner Schaltung etwas Fundamentales falsch? Ich bin mir unsicher:
- ob die beiden Kaskoden richtig geschaltet sind,
- ob ich die Stromversorgung richtig angepackt habe (R1, Basisstrom T1, LED Ströme)
- ob die Status LEDs richtig geschaltet sind
- Punkt 9 von oben
- Ob DC in hoch genug ist
- Ob der MAX712 defekt ist
- Ob sonst was falsch ist

Ich bin völlig verzweifelt... Bin um jegliche Hilfe überaus dankbar!

liebe Grüsse
Nico

PICture
17.05.2015, 20:40
Hallo!


30170

Nur funktioniert das Ganze leider überhaupt nicht.
:confused:

nicowave
17.05.2015, 22:11
Ich verstehe deine Antwort nicht... War ich zu ungenau?

PICture
17.05.2015, 22:14
Erklärung: Der Anhang 30170 funktioniert nicht.

nicowave
17.05.2015, 22:28
Seltsam, bei mir wurde das bild angezeigt. (Immer noch, wenn ich auf den link klicke)

Zweiter Versuch:
30182

PICture
17.05.2015, 22:35
Jetzt ist das Bild sichtbar.

ranke
19.05.2015, 09:05
Was auffällt ist die Beschaltung von VLIMIT. Datenblatt sagt: "Do not allow VLIMIT to exceed 2.5V"

nicowave
19.05.2015, 10:50
Korrekt, aber einen Satz weiter gelesen findet man

Do not allow VLIMIT to exceed 2.5V. Connect VLIMIT to VREF for normal operation.
Alternatively, connect VLIMIT to V+ to set the maximum cell voltage to an internally preset 1.65V/cell

Ich bin mir hier auch nicht sicher. Ich hatte mich für diese Alternative entschieden weil Ich Vlimit nicht bei 2V haben wollte (VREF ist 2V), da sonst vielleicht die DC-in spannung zu niedrieg sein könnte (DCin muss max cell voltage+1.5, also 12x2+1.5 ist mehr als die vorhandenen 24V).

PICture
19.05.2015, 11:09
Ich kann nur empfehlen anfangs einfachste funktionierende Schaltung aus 1.Seite vom Datenblatt (DB) schaffen und erst danach eigene Ideen verifizieren versuchen. ;)

ranke
19.05.2015, 17:47
Alternatively, connect VLIMIT to V+ to set the maximum cell voltage to an internally preset 1.65V/cell
Dieser Zusatz findet sich in dem von Reichelt verlinkten DB (https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A200/MAX712-DB.pdf)nicht. Es ist revision 6, dated 12/08.
Der Fehler mit der nicht existenten Fig. 19 ist aber drin.
Und tatsächlich: gesucht - gefunden, seit 7/13 gibt es Revision 7 (http://www.maximintegrated.com/en/products/power/battery-management/MAX712.html), Änderung zur Vorversion ist genau dieser zitierte Satz.
Gut, meine Schuld, man sollte immer beim Hersteller und nicht beim ersten Suchmaschinentreffer suchen um die neueste Version zu sehen.
Dann habe ich im Moment keine zündende Idee. Ich kenne den Chip nicht persönlich und nachdem Du das DB so "warm empfohlen" hast, fehlt mir die Lust mich da tiefer hineinzuknien. Der Ansatz von Picture scheint aber schlüssig: einen Schritt zurück gehen und erst mal die Grundschaltung zum Laufen bekommen und dann weiter modifizieren.
Oder sich doch für einen anderen Baustein entscheiden, der MAX 712 ist schon als "nicht für Neuentwicklungen" gekennzeichnet. Könnte ja Gründe haben.

wkrug
19.05.2015, 18:08
Oder sich doch für einen anderen Baustein entscheiden, der MAX 712 ist schon als "nicht für Neuentwicklungen" gekennzeichnet. Könnte ja Gründe haben.
Ich würde da auch nach einem anderen Chip Ausschau halten.
Dieser Satz bedeute nichts anderes, als das es diesen Chip nicht mehr lange neu geben wird ( End of life ).

nicowave
20.05.2015, 11:24
Hm, recht habt ihr. Das V+ ist sicher eines der Probleme. Ich hab jetzt auf einem Steckbrett nochmal neu begonnen und eine Schaltung für 1 Zelle aufgebaut, ohne LED, ohne Kaskoden etc. Nur dumm genug war ich immernoch die 24V zu benutzen, da ist mir der MAX712 promt ins Gesicht explodiert :) Man lernt...

Andere Chips habe ich auch schon ein bisschen gesucht, bin dabei Prinzipiell daran gescheitert dass ich etwas in DIP Bauform suche. Moderne Chips gibts halt fast nicht mehr in DIP.

Kennt jemand ein ähnliches Bauteil, dass meinen Anforderungen entspricht? (DIP, 24V in, 12 Nimh Zellen, dV Abschaltung)

grüsse3019530195

schorsch_76
20.05.2015, 15:08
Wie wäre es mit einem UC2906?

Klebwax
20.05.2015, 18:37
Kennt jemand ein ähnliches Bauteil, dass meinen Anforderungen entspricht? (DIP, 24V in, 12 Nimh Zellen, dV Abschaltung)

Einen µC mit ADC, Strom mit FET und PWM gesteuert, dV in Software?

MfG Klebwax

nicowave
20.05.2015, 20:37
UC2906 hab ich mir gerade angeschaut, sieht interessant aus. Ist zwar für Bleisäure Batterien gedacht, aber ich glaube im Konstantstrom Modus sollte das gehen, nicht? Wenn ich das Datenblatt richtig verstehe ist das dann keine dV-Abschaltung sondern eher eine Vmax Abschaltung. Geht das für NiMH?

Die uC Variante wär natürlich auch elegant, sicher einen Gedanken wert. Wollte zwar ursprünglich die Schaltung im Standalone Modus verwenden können, aber Hardware wäre sicher auf einem Minimum so. Hmmm....

Klebwax
21.05.2015, 00:17
Wenn ich das Datenblatt richtig verstehe ist das dann keine dV-Abschaltung sondern eher eine Vmax Abschaltung. Geht das für NiMH?

Ich denke nicht, daß das geht. NiMH sind da anders als Blei oder Lithium
http://www.jens-seiler.de/bastelecke/akkus/

MfG Klebwax

nicowave
21.05.2015, 09:59
Ich tendiere langsam zur uC Variante. Bin mir aber nicht ganz sicher wie genau das gemacht werden soll. Wie reguliere ich den Strom der in den Akku fliesst? PWM an einen MOSFET gibt mir ja ein Rechtecksignal. Ein LM317 scheint noch oft verwendet zu werden, aber dann kann ich den Strom nicht vom uC regulieren...

ranke
24.05.2015, 08:23
Ich tendiere langsam zur uC Variante. Bin mir aber nicht ganz sicher wie genau das gemacht werden soll. Wie reguliere ich den Strom der in den Akku fliesst? PWM an einen MOSFET gibt mir ja ein Rechtecksignal.

Bei PWM gibt es 2 Schaltzustände für den Transistor:
1. AUS, der Strom ist praktisch Null.
2. AN, es wird ein Strom fließen, der sich aus der Spannungsdifferenz der Ladespannungsquelle und der Akkuspannung, sowie den im Stromkreis befindlichen Widerständen ergibt. Bei den Widerständen auch die Innenwiderstände von Akku und Ladespannungsquelle berücksichtigen.
Je nach Zahl der angeschlossenen Zellen, Ladezustand und weiteren Umständen wird der Ladestrom im AN-Zustand variieren. Eventuell muss man Maßnahmen ergreifen, dass der Strom auf unschädliche Werte begrenzt bleibt (z.B. im Kurzschlussfall). Um einen konstanten Strom mit PWM zu erreichen, muss dieser Strom gemessen werden. Dazu eignet sich am einfachsten ein kleiner Meßwiderstand, der vom Ladestrom durchflossen wird. Der Spannungsabfall am Meßwiderstand kann als Analogsignal über den ADC des MC eingelesen werden.
Weil man hier mit einem pulsierenden Strom lädt, wird die Spannung am Akku (bedingt durch dessen Innenwiderstand, aber auch Kontaktierungswiderstand an Stecker / Batteriehalterung) ebenfalls pulsieren. Es bietet sich an, die Spannungsmessung am Akku in den Strompausen durchzuführen, damit bekommt man auch bei schlechterem Kontakt zuverlässigere Werte.

seite5
24.05.2015, 09:02
hi,
µC-Version: Schau mal auf die Atmel-Seite, Suchbegriff battery charger, gibt sehr ausführliche app.-Notes, inkl. Schaltung & Firmware.
mfg
Achim

wkrug
24.05.2015, 09:32
Ich hab bei Conrad noch eine einfache Ladeschaltung gefunden:
http://produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/190205-as-01-de-Universelle_Ladeschaltung_NiCd_NiMH.pdf
Einen Microcontroller Lader würde ich selber nicht entwickeln wollen.
Guck nach was fertigem aus dem Modellbaubereich.
Ich hab zum Beispiel ein ULTRAMAT 14+. Das gibts für rund 50,-€ Starssenpreis und läuft mit 12V und 220V und lädt auch NiCd, NiMH,LiPo, LiIon, LiFe und Blei Akkus.
Günstiger kriegst Du ein Gerät mit diesen Features vermutlich selber nicht hin.