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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Idee gesucht: Dauer-Teefilter automatisiert säubern nach dem Brühen



PoWl
16.12.2014, 12:57
Hi,

seit einigen Jahren habe ich den Traum, mir einen Teeautomaten zu basteln in den ich nur noch Wasser, verschiedene Teesorten als losen Tee, saubere Tassen und Strom reinstecken muss und der mir dann auf Knopfdruck innerhalb weniger Minuten einen köstlichen frischen Tee zubereitet. Der Tee wird dosiert, abgewogen, in einen Teefilter gefüllt. Simultan wird eine Tasse aus dem Tassenfach geholt, mit Wasser befüllt und das wird dann mit einem Tauchsieder aufgekocht.

Wie das alles funktioniert, darüber bin ich mir schon einigermaßen im Klaren. Aber jetzt stehe ich vor der Entscheidung Papierteefilter oder Dauer-Teefilter (aka. Teesieb).



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Papierfilter hätten den Vorteil, dass ich mir den Reinigungszyklus spare, sie keinen Geschmack aufnehmen können weil ja immer ein frischer verwendet wird und sie danach einfach in den Müll geworfen werden können. Das klingt alles ganz nett aber das Problem ist, dass es in der Maschine dann einen Vorrat an Papierfiltern geben muss. Die Maschine muss wissen, wie die Filterbeutel genau aussehen, d.h. wie breit und lang sie sind, wo die Lasche ist, usw. In 10 Jahren wird es ganz andere Hersteller dafür geben und ich will mir weder einen Lebensvorrat davon hamstern noch alle paar Jahre die Maschine umbauen bzw. neu justieren. Dann muss es eine zuverlässige(!) Mechanik geben, die die Filter entnimmt und befüllt (allein die Lasche zu öffnen ist nicht ganz so easy) und dann in die Tasse setzt, und dann später auch wieder aus ihr herausholt. Die Tasse soll während des Ziehens nämlich im Teeautomaten bleiben. Noch dazu sollen mehrere Tees gleichzeitig ziehen können. Manchmal versinkt der Papierfilter auch in der Tasse und dann müsste man ihn wieder herausfischen. Wenn man die Lasche über den Tassenrand hängen lässt saugt sich das Filterpapier voll und dann läuft der Tee durch Kapillarwirkung langsam aus der Tasse raus und sabbert mir die Maschine voll (probierts mal, ist echt faszinierend). Die Papierfiltergeschichte hat also eine Reihe von Nachteilen.



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Dauer-Teefilter haben wiederum andere Probleme. Befüllen, in die Tasse setzen, wieder rausholen ist alles ganz easy. Sogar das grobe entleeren ist einfach, wenn man einen Greifarm nimmt, der das Teesieb aus der Tasse hebt, wendet und über dem Müllbehälter ausklopft. Die Schwierigkeit besteht nun darin, den verbleibenden Rest an nassen Teeblättern, der an der Innenwandung des Dauerfilters haften bleibt, wieder ab zu bekommen, damit das Sieb so schnell wie möglich wieder benutzt werden kann. Aber wie?

Zunächst gibt es verschiedene Dauer-Teesiebe. Das sind meistens einfach Edelstahlnetze die irgendwie zu einem Strumpf geformt an einen Ring drangedingst wurden. Manche sind auch in Kunststoff eingegossen. Letztere beiden typen sind ziemlich unbrauchbar. Im Bild hier obendrüber seht ihr ein Teesieb, welches aus einem Edelstahlblech-Becher mit einer Vielzahl an Löchern besteht. Diese Teesiebe haben eine feste Form und eine glatte Innenwandung, weshalb sie sich für eine Maschine prinzipiell schon mal am besten eignen.

Ausspülen ist doof, denn da braucht man erstens einen Tank für Frischwasser, zweitens muss das Spülwasser mit den Teeflocken dann in einem weiteren Tank gesammelt werden. Und dann muss man sich wieder Gedanken darum machen, wie man verhindert, dass das ganze gesammelte Spülwasser mit der Zeit anfängt zu gammeln. Man könnte natürlich auch das Spülwasser wieder über einen etwas groberes Sieb schicken, welches den Tee abfängt und das Spülwasser dann zum ausspülen immer wieder verwenden. Oder man nimmt einen Spülwassertankt der sehr hoch ist, saugt oben an und lässt den Tee einfach nach der Spülung nach unten absinken. Quasi ein Sedimentationsfilter. So ganz überzeugen tut mich das alles noch nicht.

Nächste Idee: Teesieb trocknen bis der Tee rausbröselt. Und wie kriegt man den so schnell trocken? Heißluft? Bröselt er dann überhaupt raus oder bleibt er dennoch weiter drin hängen? Die Reinigung sollte nicht zu lange dauern. Wenn man Gäste hat und 5 Tees ordert soll es nicht ne halbe Stunde dauern bis jeder seinen Tee hat.

Nächste Idee: Tee rauskratzen.. ja womit und wie? Ich könnte mir so eine art überdimensionalen Silikon-Spiralbohrer gut vorstellen der das Teesieb innen ausschabt... oder so irgendwie..

Nächste Idee: Drucklu... nein, vergessen wir das.

Was meint ihr? Jetzt ist eure Kreativität gefragt :)

PICture
16.12.2014, 13:20
Hallo!


Was meint ihr? Jetzt ist eure Kreativität gefragt :)

Meine einzige Idee: fertiger löslicher Tee mit gewünschtem Geschmack. ;)

PoWl
16.12.2014, 13:34
Du ziehst wohl auch löslichen Instant-Kaffee einem mit einer Siebträgermaschine und leckeren, frisch gerösteten, duftenden Espressobohnen zubereiteten Kaffee vor, stimmts? :p

PICture
16.12.2014, 14:04
Ja, aber ich sehr faul und kein Geniesser bin. :cheesy:

Manf
16.12.2014, 15:25
Die Lösung sieht wirklich sehr stark nach einem Papierfilter aus.
Automatisierung hat grundsätzlich ein Problem mit Langzeithygiene. Wenn jemand nachsieht und nach Bedarf saubermacht kann das effizient sein. Diesen Vorgang zu automatisieren ist aufwendig.
Dazu ist eine Analyse der Langzeitverfügbarkeit von Filtern gefragt.
Die Kaffeefilter 102 gibt es seit gefühlten 100 Jahren. Das wäre für Teefilter zu prüfen.


In 10 Jahren wird es ganz andere Hersteller dafür geben und ich will mir weder einen Lebensvorrat davon hamstern noch alle paar Jahre die Maschine umbauen bzw. neu justieren. .... Man könnte natürlich auch das Spülwasser wieder über einen etwas groberes Sieb schicken, welches den Tee abfängt und das Spülwasser dann zum ausspülen immer wieder verwenden.

Wenn man aus diesen Bemerkungen schließen soll, dass es sich um eine Ausrüstung für die nächste Marsmission handelt, dann ist natürlich zu bedenken dass eine große Menge an Papierfiltern das Startgewicht erhöht.

PoWl
16.12.2014, 16:23
Also es gibt schon Tricks um die Ausbreitung von Mikroorganismen und Pilzen aufzuhalten. Blaues Licht, UV-Licht, Entkeimungsmittel.. ist aber alles wieder Aufwand. Aber auch Papierfilter sind da nicht problemfrei. Wenn man den Biomüll in der Maschine nicht rechtzeitig trocken bekommt fängt der möglicherweise auch wieder an zu schimmeln.

Das Ziel ist: Wenig Wartungsaufwand aber Zuverlässigkeit so hoch wie möglich. Wenn Papierfilter ständig Probleme machen und man dann wieder an der Maschine rumdoktern muss hab ich gegenüber dem selber Brühen nix gewonnen. Das Ding soll (nach der Prototypenphase zumindest) einfach laufen laufen laufen :D

oberallgeier
16.12.2014, 17:57
... Ziel ... Wenig Wartungsaufwand aber Zuverlässigkeit so hoch wie möglich ...Hallo PoWl,

nette Aufgabe. Also hast Du eine Aufgabenstellung zu Partikeltechnologie, Biotechnologie und so. ICH meine, dass die Teesieblösung deutlich aufwendiger wird als die Papierfilterlösung.

Nur - müssen es fertige Papierfilter sein? Sicher ist es möglich dieses Filterpapier als Coil zu bekommen und dann die eigenen Filter"tüten" zu fertigen. Gleich mit dem jeweils gewählten Tee. Dieses Selberwickeln könnte natürlich zum Problem werden, wenn Dir der simpelste Fertigungsweg nicht einfällt. Da könnte eventuell eine Mixlösung überlegt werden. Papier in das Teefilter stopfen und hinterher den ausgelaugten Tee mit dem Papier entsorgen; damit wird das Teefilter nicht sooo stark kontaminiert.

Egal ob Du die bisherigen Varianten wählst oder etwas Neues, es wird ein Problem bei wohl allen Lösungen geben: den Biofilm. Aufgebrühte Tees führen bekanntlich zu biologischen Ablageschichten auf allem das sie benetzen (Biofilm, Biofouling). Diese Biofilme gehören bekanntlich zu den wirklich hartnäckigen Schichten. Es wäre also vom Prinzip her richtig ein Wegwerffilter zu benutzen, das in die Tasse eingelegt wird und mit dem ausgelaugten Tee aus der Tasse entfernte und der Abfallentsorgung zugeführt wird. Die Tasse selbst wird ja mit/in einem getrennten Schritt gesäubert. Fertigungstechnisch sind VOR dem Extrahieren des Tees (dem eigentlichen Teeaufguss und Sich-setzen-lassen) - also beim Lagern der Teeblätter, Wasserspeicher etc - keine bzw. wenig Ablagerungen jedweder Art zu befürchten. Nicht ganz: Teeblätter lagern: es bleibt ein Staub der ebenfalls Eigenschaften von Biofouling entwickeln kann; Wasser kann Kalkablagerungen erzeugen.

Kurz gefasst: Sobald der Automat Bauteile hat, die mit dem Teeansatz (frisch eingefülltes Brühwasser mit Kontakt zu Teeblättern bis hin zum fertigen Tee) in Berührung kommen gibts erhebliche Probleme. WENN dieser Teeansatz nur mit der Tasse und der wegwerfbaren Teefilter-Konfiguration in Berührung kommt, dann gibts nur noch Ablagerungsmöglichkeiten im Abfalltrakt.

Deine Tricks gegen Mikroorganismen etc töten diese Organismen nur ab, sie entfernen sie nicht von den Oberflächen!

Unregistriert
16.12.2014, 18:58
...mit Druckluft (CO2-Flasche, vom Wasserpustefix) trocknen?!?
Müsste mit einem flachen Sieb gehen.

Wäre so meiner Meinung nach das Optimum.

In Kaffeeautomaten sieht's übrigens auch nicht gerade hygienisch aus, wenn da nicht regelmäßig gewartet wird.
Glücklicherweise trinken die meisten Instanttrinker an der Autobahnraststätte die Schimmelbäusche ungesehen mit.


Gruß Horst

i_make_it
16.12.2014, 20:35
http://www.automatenwelt.de/shop/product_info.php?info=p175_Filterpapier-Rolle---145x89-mm--253-m-1-St-.html

Da es ja schon Automaten gibt, gibt es auch Filterpapier von der Rolle.
Auf der Basis kann man sich verschiedene Lösungsansätze überlegen.
Einen Frichwasser und einen Abwasseranschluß sollte der Automat schon haben.
Bei Tee würde sich eventuell auch noch ein Wasserfilter anbieten.
Angeblich schmecken Genießer ja raus ob das Wasser hart oder weich ist.
Da ich kein Teetrinker bin, kann ich es nicht sagen.

damfino
17.12.2014, 10:47
Aus Hyginegründen wie schon andere gesagt haben, sind Papierfilter sicher besser.

Das Papierfilter würde ich mit einer Zange fassen und so in die Tasse hängen, immer an der Zange lassen, so geht das Teil nicht verloren und steht nicht am Tassenrand an, und danach gleich in einen Müllbehälter.

Was ich mir schwieriger vorstelle ist das abwiegen des losen Tees, da braucht man eine sehr genaue Waage, und das soll auch sauber bleiben. Vielleicht kann man das durch ein definierte Volumen ersetzen, das wäre leichter umzusetzen.

LG!

oberallgeier
17.12.2014, 11:07
... Was ich mir schwieriger vorstelle ist das abwiegen des losen Tees, da braucht man eine sehr genaue Waage ... durch ein definierte Volumen ersetzen ...Welcher Teetrinker - um alles in der Welt - hat ne Apothekerwaage?? Ich kenne nur Leute mit nem Schöpfmaß. BTW: ich habe schon anderes körniges Zeugs (Schießpulver) mit der Apothekerwaage zugemessen - auf ±5/10000stel Gramm genau, mit dem Schöpfmaß gings auf besser als ±1..2/100, und das reichte für Wettkampfmunition!

damfino
17.12.2014, 14:18
eben, kann mir abwiegen nicht sinnvoll vorstellen, doch steht im ersten Post:

Der Tee wird dosiert, abgewogen, in einen Teefilter gefüllt.

LG!

PoWl
17.12.2014, 23:10
Zum Dosieren des Tees bin ich noch am experimentieren aber da hab ich einige vielversperchende Ideen. Letzendlich tuts ne 1/10g genaue Waage oder man macht es, wie damfino schon schreibt, einfach nach Volumen, spezifisch zur Teesorte, aber das soll nicht das Thema sein das ist irgendwie machbar ;-)

Wasser und Abwasser sowieso sonstiger Abfall soll komplett in der Maschine gelagert werden.

Papierfilter die ganze Zeit an der Klammer lassen wird nicht so einfach. Der Teeautomat soll ja mehrere Tassen gleichzeitig ziehen können lassen. Um das so einfach wie möglich zu machen wollte ich so eine art Drehteller einbauen auf den so 3-5 Tassen passen. Am Teller gibt es dann verschiedene Stationen an denen Arbeitsgänge wie Tasse holen und auf den Teller schieben, Wasser einlassen, Tauchsieder runterfahren und erhitzen, Teefilter einsetzen/entnehmen, Tasse vom Teller zum Auslass schieben,.. abgehandelt werden.

Die Teefilter werden also in die Tasse gesetzt, dann ist der Drehteller für weitere Aufträge freigegeben und kann eben auch mal sonstwieoft im Kreis fahren um andere Tassen zu bedienen. Später wenn der Tee gezogen hat wird der Filter wieder abgeholt und die Tasse danach ausgegeben. Ich brauche also eine zuverlässige Methode, um die Teefilter einigermaßen sicher in die Tasse zu setzen, so dass sie weder am Rand runterhängen noch komplett im Wasser versinken, um sie danach möglichst definiert wieder rausholen zu können.

Ehrlich gesagt tendiere ich gerade wieder eher zu Dauerfiltern. Diese Edelstahl Bechersiebe lassen sich sicher ziemlich gut auswaschen indem man sie kopfüber stülpt und mit einem nach oben gerichteten Wasserstrahl in die Mitte des Bodens vom Bechersieb zielt. Das Wasser dürfte dann pilzförmig aufgefächert werden, an der Wandung runterlaufen und dabei alle Teerückstände rausschwämmen. Die kann man dann entweder über ein weiteres grobes Sieb auffangen und in einen Müllbehälter befördern oder man lässt sie einfach in der Suppe drin und in einer Wassersäule absinken. Nach ner Zeit wird sich da einiges an Tee ansammeln, das kann man dann alle paar Wochen mal ins Klo entsorgen. Das Wasser kann man mit Wasserentkeimungsmitteln vorm Gammeln bewahren.

oberallgeier
17.12.2014, 23:33
... Nach ner Zeit wird sich da einiges an Tee ansammeln, das kann man dann alle paar Wochen mal ins Klo entsorgen ...Genau! Zumal ja schon nach wenigen Tagen der Gestank unerträglich sein wird: Schimmel, Wasserentkeimungsmittel, Fäulnis - LECKER !

PoWl
17.12.2014, 23:48
Schimmel, Wasserentkeimungsmittel, Fäulnis. Na das passt jetzt aber nicht so zusammen :p
Glaube nicht, dass da noch was schimmelt oder fault, sobald man da ne Ladung Micropur forte reingekippt hat. Aber das wäre mal ein Experiment wert.

RoboHolIC
18.12.2014, 00:57
Es wurden ja schon mal von oberallgeier die Biofilme angesprochen. Unsere Vesper-Trinkflaschen muss ich alle paar Tage spülen bzw. mühsam ausreiben, um diese Bio-Schmiere in Schach zu halten, obwohl da nur täglich frisches, blankes Leitungswasser drin ist, jeweils einen Schultag lang (oder meist leider bis zum nächsten Morgen).

Sicherlich wird nicht alles, was aus dem Teesieb rausgespült wird, auch im Abwassertank ankommen. Da bleibt manches an den Wandungen hängen, es halten sich - je länger je mehr - Wassertropfen, die wegen des Teegenusses vermutlich nicht mit Bioziden versetzt sind. Und schon wandern die Keime gegen die Strömung.

Wie groß darf eigentlich die Maschine werden? Welches Frischwasservolumen strebst du an?

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Quasi-Null-Wartung über Wochen bei der Nahrungsmittelverarbeitung nicht klappt. Ich bin da irgendwie an die Telefonhörerputzer aus einem alten SciFi-Roman erinnert worden. Aber vielleicht passt das auch grad nicht hier her.

PoWl
18.12.2014, 01:13
Der Automat darf schon relativ groß werden. Ich würde dem Ding so 45x45cm Grundfläche gönnen. Es wird wohl ein Standgerät mit Mannshöhe.. 170cm oder so. Alle paar Wochen kann man die Teesiebe mal rausholen und mit nem Schwamm ausschrubben. Da die dann aber jedes Mal mit dem sterilisierten/gechlorten Reinigungswasser durchspült werden und danach trocknen sollte sich da relativ wenig ablagern. Auch den Frischwassertank kann man mit UV-Licht oder eben Wasserentkeimungsmitteln sauber halten. 5-10 Liter Frischwasser sollten reichen. Da kann man dann 15-30 Tees draus machen ehe man wieder auffüllen muss.

Ich habe das Problem mit diesem Biofilm mal in meinem Nebelbrunnen gehabt. Obwohl ich destilliertes Wasser eingefüllt habe bildete sich nach einigen Tagen wieder dieser seltsame Schleim an allen Oberflächen, war echt widerlich und schwierig wieder sauberzumachen. Seitdem ich bei jeder Befüllung ne Micropur Tablette reingeschmissen hab (das ist Wasserentkeimung auf Silberionenbasis, kann man problemlos mittrinken) hat sich nichts mehr gebildet. Das Wasser blieb dauerhaft frisch.

Ohne Wasserentkeimungsmaßnahmen kann man so eine Maschine natürlich nicht betreiben. Für den Frischwassertank würde ich UV-Licht bevorzugen dann muss man nicht ständig mit der Chemiekeule ran. Habe nur keinerlei Idee wie lange da die Bestrahlungsdauer sein muss und wie oft man bestrahlen muss.

i_make_it
18.12.2014, 08:02
Also gute Automaten (davon gibt es leider viel zu wenig) haben ein eigenes Spühlsystem und bevorraten Natriumhydroxid um mit heißer Natronlauge zu spülen.
Alleine vom Wasserbedarf um die Lauge wieder auszuspülen ist da ein Gerät mit Abwassertank nicht geeignet.
Dann wird der "Biomüll" Vorratsbehälter nach einigen Tagen Fruchtfliegen und änliches anziehen. Im Sommer bring ich meinen Biomüll täglich raus, sonst hat man alles in der Wohnung. In der Biotonne sind meist nach 4-5 Tagen die ersten Maden. Ich würde das Konzept noch mal überdenken, nicht nur wegen der Gesundheitsrisiken sondern auch um nicht beim ersten leeren noch etwas eigenen Mageninhalt dazuzugeben.

Die Entkeimung mit UV ist in Schwimmbädern dauernd an und es werden glaube ich mindestens 10% des Gesamtvolumen pro Stunde umgewälzt/bestrahlt.

Kollidiales Silber dem Wasser zusetzen und trinken halte ich für nicht besonders schlau. Es wirkt ja antibiotisch und das breitbandig. Sich die Darmflora zu zerstören ist nicht besonders hilfreich für das beschwerdefreihe weiterleben. Es gibt zwar noch keine Studien, aber wenn ich mir ansehe wie in den letzten paar Jahren alleine in meinem Umfeld die Fälle von erworbener Lactose intolleranz gestiegen sind und das in der Regel ein Folge von zerstörrter Damflora ist, dann bin ich da doch etwas vorsichtig was ich meinem Körper zumute.

Destiliertes Wasser ist zwar mineralstoffrei, aber durch Kontakt mit der Luft nicht wirklich keimfrei. Es gibt Studien dazu wie lange es dauert bis alle gereinigten und desinfizierten Flächen in einem OP alleine durch die Raumluft wieder kontaminiert sind. Also nur die Luft mit dem Staub darin reicht aus das Biofilme in destiliiertem und bis dahin keimfreien Wasser entstehen.

oberallgeier
18.12.2014, 09:52
... Destiliertes Wasser ist zwar mineralstoffrei, aber durch Kontakt mit der Luft nicht wirklich keimfrei ...Sorry wenn ich da (aber nur gaaanz leise, sozusagen nur in Spuren) zustimme, widerspreche und ergänze.

Destilliertes Wasser kommt im Hausgebrauch praktisch nicht vor, das ist dann üblicherweise vollentsalztes (VE) Wasser, also Wasser aus einem Ionentauscher. Ionentauscher werden heute mit Harzen gefüllt, kugelige, ca. Ø ±1mm Harzpartikel. Mir hatte VE-Wasser mal ne Membrananlage verdorben, weil der mikroskopische Harzabrieb, der im Permeat (Reinwasserablauf) daher kommt, in den Membranen stecken blieb. Abhilfe schaffte dann eine Dialysemembran (billig, schnell verfügbar, pyrogenfreies Sauberwasser, wird nach ner gewissen Lebensdauer weggeworfen). Neben diesen wenigen Mikropartikeln kommen aber natürlich auch Entsalzungsedukte mit dem Permeat daher.

Destilliertes Wasser wird heute fast nur noch für besonders hohe Ansprüche im PPM-Bereich in Chemie, vorzugsweise in Pharma und in der Elektronik eingesetzt. Thermischer Verfahrensschritt und daher s..teuer.

Völlig richtig ist Dein Einwand mit dem Luftkontakt. Da diese Reinwässer so rein sind, nehmen sie bei Luftkontakt begierig alles auf, was die Luft so mit sich bringt, denn fast alle Gase sind in Wasser löslich und die Aerosole sind selten hydrophob. Erstmal wird CO2 sehr begierig gelöst und - wie Du schreibst - auch die Aerosole der Umgebungsluft. Das CO2 hatte mir mal bei einer entsprechenden Analyse etwas Arbeit gemacht (zum Glück nicht allzuviel, weil mir ein "Wissender" geholfen hatte). Dazu sind je nach Aufgabenstellung natürlich auch Spuren von Rohrleitungen und Behältern im VE-Wasser nachweisbar (wenn der Analytiker genau nachsieht).

damfino
18.12.2014, 10:08
Andere Idee zum Dauerfilter waschen:
1 Schritt: auswaschen mittel Wasser und Bürste, damit sollte wirklich alles rauskommen, eine rotierende Bürste ist leicht umzusetzen, muss halt regelmäßg gewechselt werden.
2 Schritt: alles mit Dampf sterilisieren (siehe alle Babyflaschen Sterilisatoren). Da das 10-20 Minuten dauert am Besten ca 5 Filter auf einmal machen, entsprechend müssen genügend Filter auf Vorrat sein.

Dauerfilter in Tasse: Wenn immer die gleichen Tassen verwendet werden, würde ich da den Filter um einen Aufsatz erweitern mit dem dieser auf die Tasse gesetzt werden kann und damit definiert positioniert ist (~ Tassendeckel)

Wasserentkeimung kann man auch mit Ozon machen, ob das dann aber noch trinkbar ist, keine Ahnung. Gibt es als Zubehör für Whirlpools. Ozon grift aber Kunststoffe an.

Das ganze System wird mechanisch recht kompliziert, und das alles Lebensmittelecht, daher bevorzugt in Edelstahl, umzusetzen sehe ich als sehr große Herausforderung!

LG!

PoWl
18.12.2014, 18:26
Hm.. die Langzeitwirkung von kolloidalem Silber auf den Körper würde ich auch nicht unterschätzen aber bisher habe ich noch keine Studien dazu gefunden. Das Zeug wird auf Trekkingtouren gerne ein paar Tage hintereinander angewandt also man scheint sich die Darmflora damit zumindest nicht gleich völlig wegzuschießen. Dennoch.. UV ist mir da lieber. Ozonverseuchtes Wasser möchte ich auch ungern trinken, abgesehen davon dass sich die Dämpfe wohl in der ganzen Maschine ausbreiten und alles oxidieren werden, was sie finden können. Ich denke, die Dosis wird hier auch gar nicht so arg hoch sein müssen denn der Wassertank darf ja ruhig verschlossen sein, kann also nicht aus beliebig viel Luftmenge irgendwelche Stoffe aufnehmen, die dann wieder per UV-Licht abgetötet werden müssen. Ich schätze mal ein paar Minuten Bestrahlungsdauer alle 12h oder so wird ausreichen. Da muss man halt experimentieren. Die Frage ist auch, ob sich überhaupt ein Biofilm im Kanister bildet (wenns eben wirklich nur ein Kanister ist und man den alle paar Wochen eh neu befüllt). Vor Keimen im Teewasser hab ich weniger Angst, das wird ja eh auf mind. 80° erhitzt.

Das Spülen des Dauerfilters wird ziemlich easy, da braucht man noch nicht mal ne Bürste. Sofern der Tee vom Wasserschwall erfasst wird kommt er mit raus. Die Frage ist halt nur, was passiert danach mit der Suppe. Ich mein man könnte auch einen geschlossenen Spülwassertank nehmen (mit kolloidal Silber und Chlor versetzem Wasser gegen Gammelei) und den Tee danach eben rausfiltern und in nen Abfalleimer fallen lasse.. und irgendwie dafür sorgen, dass er trocknet. Wenn man da permanent Luft reinbläst trocknet der Tee irgendwann aus. Das Spülwasser muss man nur alle paar Wochen wechseln, das dient ja nur als Transportmittel für das restliche Zellulose-Material.

OK der Tee mitsamt Spülwasser fließt über ein Gitter.. Sieb.. whatever.., das Spülwasser landet wieder im Tank, der Tee bleibt großteils hängen. Jetzt muss der Tee in den Müllbehälter. Man könnte ihn mit einem Schieber einfach reinschieben. Oder man macht irgendwie so eine Art Vibrationsantrieb ran, der den Tee noch mal ordentlich durchschüttelt und es durch das Geschüttel in richtung Eimer wandert Währenddessen kann man ja schon mal mit nem Lüfter draufpusten. Vielleicht eine Kombination aus beidem? Oder man lässt das Teespülwasser in eine kleine Zentrifuge reinlaufen, entwässert den Tee und kippt ihn danach erst aus? Oder man schickt ihn zum trocknen durch ein rotierendes, warmes, luftdurchströmtes Rohr durch den er dann langsam runterwandert und trocknet? Ideen Ideen Ideen

Manf
18.12.2014, 19:05
Ich wollte gerade noch einmal sehen wie es im Bereich ähnlicher Produkte aussieht, Langzeitverhalten von Getränkemaschinen, hier für Kaffee, aber ich habe nicht wirklich viel ermutigendes gefunden.
Es ist offensichtlich nicht lebensgefährlich aber das Getränk hat unter manchen Bedingungen wohl eher einen symbolischen Wert.

YOUTUBE: Die Warheit über spezielle Kaffeevollautomaten !

oberallgeier
18.12.2014, 19:42
... der Wassertank darf ja ruhig verschlossen sein, kann also nicht aus beliebig viel Luftmenge irgendwelche Stoffe aufnehmen ...Meine Bedenken will ich nicht wiederholen.

Der verschlossene Tank ist aber eine neue Bewunderung wert: also ein Windkessel, der unter Druck steht!? Oder gibts jetzt kompressibles Wasser? Ok, Scherz beiseite. Wird das Wasser in einem variablen Behälter gebunkert - mit gasdichtem Schwimmdeckel? Oder wird das Wasser aus dem Tank mit einer saugkräftigen Pumpe abgezogen und das entstehende Vakuum stört nicht ? Vom NPSH sprech ich mal nicht.

PoWl
18.12.2014, 21:48
Muss ich jetzt tatsächlich erwähnen, dass der Wassertankt zum entleeren angemessen entlüftet aber nicht hermetisch abgeschlossen wird? :o Es macht ja sicher einen Unterschied, ob man einen offenen Eimer reinstellt wodurch die gesamte Oberfläche des Wassers permanent einer großen Menge vorbeiziehender Raumluft ausgesetzt ist oder ob man das berührende Gesamtluftvolumen durch eine geschlossene Tankkonstruktion auf das Differenzvolumen der entnommenen Wassermenge beschränkt.

Gerade habe ich übrigens einen Test gestartet. Nen Glas Wasser mit ner Micropur Classic Tablette drin und dann mal gucken, ob das nach ein paar Wochen in irgendeiner Form anfängt zu gammeln. Wenn das noch nix hilft probier ich mal die Micropur forte. Falls das ausreicht würde ich das Prinzip so schon fast übernehmen denn die Trennung von Spülwasser und Teerest ist ja mit erheblichem Aufwand verbunden. Gleichzeitig behalte ich immer die Teebeutelidee im Hinterkopf. Wobei die verbrauchten Teebeutel eben auch ein Gammelproblem sind.

PoWl
22.12.2014, 17:06
Tag 4 des Tests, der am 18.12 begann. Das Glas ist mittlerweile voll mit verbrauchten Tee-Resten die in Wasser baden, in dem eine Micropur-Tablette aufgelöst wurde. Sedimentation funktioniert relativ gut, nur wenig Tee schwimmt oben. Bisher noch kein Moder-Geruch aber es hängen vereinzelt leichte Gasblässchen zwischen den Teeflocken. Am Glasboden bildet sich ein Ring aus irgendeiner weißen Substanz

Manf
22.12.2014, 17:48
Sehr interessant berichte bitte weiter, speziell wenn die "weiße Substanz" versucht mit anderem Leben in Kontakt zu treten.

Ich nehme an es ist wird so eine Art "Miller-Urey-Experiment" wobei ja beim klassischen Experiment kein Leben in der Retorte entstanden ist.
Man müßte direkt noch einaml klären wie das ging. Im Normalfall vermehrt sich dabei ja irgend etwas.

Ich will ja eigentlich wirklich nicht demotivieren, aber ich erinnere mich noch an eine Kaffeemaschine im Nachbarlabor, mit einem Kaffeerest, kaum der Rede Wert, und Kaffee enthält ja auch nicht viel Nährstoffe. Trotzdem hat es ein Schimmel geschafft kleine Flecken zu bilden die dann größer wurden und fadenartig die Gefäßwände emporgeklettert sind. Es war alles in weiß, nicht direkt unangehehm und irgendwie faszinierend, auch wie die ganze Kanne dann nach 3 Wochen ausgefüllt war mit einem feinen Gespinst. Man konnte das Glas wieder gut reinigen, und es gab auch sonst kein Problem. Das Verblüffende war nur, dass man ohne viel Nährstoffe und ohne viel Wärme soviel Biomasse erzeugen kann.

PoWl
22.12.2014, 17:54
Ich hätte bei meinem Nebelbrunnen (vor der Entdeckung von Wasserentkeimungsmitteln) auch nicht gedacht, dass Mikroorganismen aus der Luft in destilliertem Wasser es schaffen, so viel Schleim zu erzeugen ;-)

29529

Crazy Harry
23.12.2014, 22:40
Ich stelle mir jetzt mal einen kleinen Rundfilter vor, der am Ende eines Edelstahlrohres mit durchlöchertem, abnehmbaren Boden eingeklemmt wird. Also (von unten nach oben): löchriger Boden, Filter, Rohr. Tee einfüllen und brühen. Rohr heraus nehmen und Boden wegklappen. Tee fällt mit Filter in Abfallbehälter. Evtl. könnte man noch einen Kolben durch das Rohr schieben, der dann das Rohr reinigt.

PoWl
25.12.2014, 20:49
OK, Experiment over, nach 7 Tagen. An der Oberseite des Behälters hat sich Schimmel gebildet (siehe dieses weiße pelzige Ding rechts im Glas). Zwar nur am Ansatz aber er konnte sich wohl problemlos ausbreiten. Das Wasser roch aber nicht unangenehm.

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Neues Experiment mit besserem Wasserentkeimungsmittel (Micropur Forte) folgt im neuen Jahr :-D

Frohe Weihnachten und guten Rutsch!

PoWl
20.03.2015, 22:33
So, wie angekündigt hier der neue Test, Beginn am 20.03.2015. Dieses Mal mit Micropur Forte MF 1000F. Da ist zusätzlich noch Chlor drin. Habe einfach mal 2 Tropfen davon ins Glas, müsste für einen Liter ausreichen. (20 Tropfen sind ca. 1ml, 10ml sind für 100l Wasser gedacht)

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PoWl
23.03.2015, 22:20
Tag 2, 22.03.2015: Das Wasser ist durch den Tee braun geworden und auf der Oberfläche hat sich eine bröselige Schicht gebildet. Gammelanzeichen oder unangenehme Gerüche sind frühstens in 1-2 Wochen zu erwarten.

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White_Fox
26.03.2015, 22:47
Du darfst nicht vergessen, daß Mittel wie Chlor nicht dauerhaft in deinem Wasser bleiben, sondern sich in die Umgebung verdünnisieren. Ich persönlich hätte auch was dagegen, literweise Biozide im Abwasser zu entsorgen.

Frisch- und Abwasseranschluß sowie ein Platz direkt über dem Mülleimer wären für dein Vorhaben definitiv nicht verkehrt. Mal ehrlich-willst du aus einer Woche stehendem Wasser einen Tee zubereiten? Zudem könntest die Maschine sich dann selber ausspülen, und zwar solange die Teespritzer noch frisch sind. Meines Erachtens die vielversprechendste Methode, um Biofilmgegammel vorzubeugen.

PoWl
26.03.2015, 23:06
Naja ;-) Literweise Biozide, wo sollen die denn herkommen? Die Dosierung von Micropur Forte M 1000F sieht 0,1ml auf 1l Wasser vor. 0,1ml Micropur sind 1,95mg Natriumhypochlorit drin. Das Zeug ist geeignet um trinkwasser zu reinigen, man soll das trinken können. Wenn du nach einem Schwimmbadbesuch deine nasse Badehose auswringst landen jedenfalls deutlich mehr Biozide im Abwasser. Schäm dich was! :cool:

Frisch- und Abwasseranschluss wären natürlich die deluxe-Version. Allerdings sind die nicht gerade so gut im Haus verteilt wie Steckdosen. Vor allem Abwasseranschlüsse ;-) Die Empfehlung ist leider nicht sonderlich praxisgerecht, so einfach es dadurch alles wäre.

Aus einer Woche einfach so stehendem Wasser? Bedingt! Die Bedingung lautet: Der Wassertankt wird mit UV-C steril gehalten. Das wird in professionellen Wasserspendern auch so gemacht. Das Wasser bleibt so quasi ewig frisch. Abgesehen davon wird das Wasser eh abgekocht, Hygieneargumente zählen hier also nicht. Schlimmstenfalls (ohne UV-Klärung) bildet sich im Wassertank ein Biofilm. Der ist zwar nervig aber nicht weiter tragisch. Beim nächsten Waschgang lässt der sich entfernen. In Wasser ist glücklicherweise derart wenig Nährmaterial für Mikroorganismen drin, dass hier keine Probleme zu erwarten sind. Mit Klärung schon gar nicht. In meiner Kaffeemaschine steht das Wasser übrigens auch dauerhaft drin. Im Tank bilden sich zwar verkrustungen aber schleimig sind die auch nicht. Geschmacklich ist da nichts zu erkennen.

So, jetzt hab ich mich aber genug gerechtfertigt und erklärt. Gute Nacht ;)

PoWl
31.03.2015, 14:43
Experiment Nummer 2 fehlgeschlagen. Vor zwei Tagen am 29.03, also wieder genau 1 Woche nach Beginn des Versuchs, hat das ganze angefangen, modrig zu riechen und Schimmel angesetzt. Mittlerweile bin ich vom Gedanken abgekommen, das Gammelwasser als (vor-)Spülwasser zu verwenden. Es reicht aus die Teerückstände aus dem Teefilter gleich mit einem ordentlichen Schuss Frischwasser in den Abfallbehälter zu befördern.

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Ich werde als nächstes mal versuchen die Dosierung des Wasserentkeimers zu erhöhen und parallel noch nach anderen Methoden suchen, um die biologischen Aktivitäten innerhalb des Abfallbehälters einzustellen.

Klar besteht das durchaus nachvollziehbare Argument, man könne ja auch einfach jeden Tag den Behälter leeren. Aber dann entsteht wieder täglicher Overhead. Die Maschine soll gerade dazu da sein über Tage hinweg durchgehend Tee zu produzieren ohne gewartet werden zu müssen sonst macht das Projekt keinen Sinn.

RoboHolIC
31.03.2015, 16:20
Vielleicht ist es ja besser, den ganzen Abfall auszubreiten, luftig (Lüfter) zwischenzulagern oder/und von der Heisswasserbereitung mitheizen zu lassen und nach dem "Trocknungsofen" in den Abfalleimer zu entlassen?

PoWl
31.03.2015, 16:49
Quasi eine Abfallabscheidung mit Trocknung. Hab ich mir auch schon überleg. Wenn man die Feststoffe aus dem Filterwasser rausbekommen würde kann man sie einfach trocknen indem man einen Lüfter eine weile draufpusten lässt und dann in den Abfalleimer entlassen. Oder man belüftet einfach den Abfalleimer, das könnte schon ausreichen wenn man nicht gerade 30 Tees an einem Tag trinkt. In meiner offenen Biomüllschüssel in der Küche trocknet der Kram ja auch recht fix. Das ist halt wesentlich komplizierter (Abscheider, Feststoff-Mülleimer, Spülwasser-Eimer) und daher erst relevant sobald die Flüssigmethode nicht funktioniert :)

RoboHolIC
31.03.2015, 21:55
Abfallabscheidung? Kriegst du denn die flüssige Phase ausreichend lange gebändigt? Wächst nicht auch auf den schwimmenden Schichten der Gammel?
Noch eine ?krude? Idee: Man kann den Müll auch täglich oder in mehrtägigem Intervall in Plastik einschweissen. Bleibt wieder das Problem der Verschmutzung der Abfall-führenden Teile.
Und bei der Troknungsvariante ist auch mehr (Spül-)Wasser im Spiel als ich das bei meinem manell ausgeschleuderten Teesieb zuhause vor Augen hatte; das wird so flott auch nicht wegtrocknen. Eine echt knifflige Aufgabenstellung, wenn man einem Marsreisenden über Monate hinweg frischgebrühten Tee servieren will :)

PoWl
31.03.2015, 22:56
Nur weiter mit den Ideen und Anregungen^^

Übrigens ist mir aufgefallen, dass mein Wasserentkeimer mit diversen anderen Mittelchen eines gleich hat. Es ist überall Natriumhypochlorit drin. Egal ob im Anti-Schimmel-Badreiniger oder in DanKlorix-Reiniger oder oder. Alles hat eins gemeinsam, es wird nach fertiger Reinigung ins Klo entsorgt.

Mittlerweile habe ich ein neues Testbad angesetzt und die 10Fache Menge an Entkeimer reingeschüttet. Ganze 2ml Micropur MF 1000F auf 200ml Wasser!!! Hat jetzt einen schönen Schwimmbadgeruch. Dieses mal mach ich auch einen Deckel drauf, denn sollte später Chlor in meinem Automaten zum Einsatz kommen muss das Gefäß natürlich geschlossen werden sonst krieg ich Probleme mit Chlorgeruch und Korrosion.

Socke
01.04.2015, 12:02
Hallo zusammen,
könne man die Brühe evtl. ein- bis zweimal am Tag abkochen und damit das Keimen verhindern?

PoWl
01.04.2015, 12:38
Das wäre zwar prinzipiell möglich aber möchte ich aus verschiedenen Gründen nicht machen. Z.B. weil ich die Pampe dann ständig umwälzen muss, um sie einigermaßen gleichmäßig zu erhitzen, weil das abkochen sehr lange dauert, dabei relativ viel Wärme und Lärm erzeugt wird, und viel Energie verbraucht wird, die dann als Hitze in meiner Maschine gefangen ist und weil ich dann hitzefeste Tankts bräuchte. Sind immerhin 3-5 Liter die da erhitzt würden. Diese Gründe machen die Lösung zwar einfach aber unelegant.

Noch eher würde ich eine UV-C Röhre einbauen, wenn ich schon mit Elektrizität da ran will. Dummerweise hab ich es hier eben mit variablem Wasserstand im Tank zu tun und der Teeabfall ist vom Wasser gerade so bedeckt (es reicht ja sehr wenig, um den Teerest aus dem Sieb rauszuspülen). In Luft hat UVC wohl nur eine sehr geringe Reichweite. Wie weit nun genau, da finde ich keine verlässlichen Angaben drüber. 5W Dauerstromverbrauch das ganze Jahr über ist halt auch ne Nummer.

http://koicompetence.de/Wasserklaerung-durch-UV-C-Bestrahlung-

Als Tanks möchte ich übrigens normale PE-Wasserkanister verwenden.

RoboHolIC
01.04.2015, 15:54
Es ist überall Natriumhypochlorit drin.
Mein Sortiment an Haushaltschemie enthält ca. 20-prozentige Zitronensäure für Waschmaschine, Wasserkocher, Töpfe etc. Leider wachsen selbst in dieser Lösung lustige flauschige Bällchen, wenn auch erst nach Monaten. Vielleicht verwundert's den Biochemiker nicht - mich schon!

Ein kleinwenig Tröstliches ist immerhin dran, dass es so schwer ist, der Natur alles Leben auszutreiben, oder!?

PoWl
01.04.2015, 17:01
Da hast du auch wieder Recht! ;-) Ein befreundeter Biologe meint zu dem Problem auch, das sei gar nicht so einfach. Da muss man schon harte Geschütze auffahren.

White_Fox
01.04.2015, 21:27
Das mit dem Erhitzen würde ich nochmal aufgreifen. Du mußt die Pampe ja nicht 5min voll durchkochen. 3min bei >70°C reichen auch aus. Zumindest ist das die Temperaturkurve, die mindestens gehalten werden muß um Besteck/Geschirr in der Gastronomie keimfrei zu kriegen. Mit einem vernünftig isolierten Behälter sollte das auch mit vertretbarem Energieaufwand zu bewerkstelligen sein. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, daß das immer wieder geht ohne den Abfall umwälzen zu müssen oder irgendetwas zugeben zu müssen, also völlig materialunabhängig (außer vllt ab und an etwas Frischwasser damit der Gammel nicht komplett festtrocknet). Und zeitlich unbegrenzt.

damfino
02.04.2015, 08:50
Vielleicht das Abkochen 2-teilen: nur die kleine Menge von aktuellem Spülwasser und Teerest abkochen, und dass dann in einen großen Sammelbehälter kippen. Damit hält sich der Energieaufwand in Grenzen.

LG!

White_Fox
02.04.2015, 19:43
Dann fängt der große Rest aber irgendwann doch wieder an zu leben...

Sag mal, das Zeug schon in der Maschine zu kompostieren oder zu Biogas umzuwandeln, ist das vielleicht eine Idee? Dann hat der verzweifelte Kampf gegen unerwünschtes Leben auch ein Ende.

PoWl
02.04.2015, 21:10
und die biogase dann gleich in elektrizität und wärme umzuwandeln und damit die maschine zu betreiben? :lol:

White_Fox
02.04.2015, 22:22
Naja, eigentlich war das zu einem kleinen Teilchen schon ein wenig ernst gemeint.
Bei deinen Anforderungen wäre die Abfallverwertung innerhalb deiner Maschine durchaus eine Idee, die man zumindest mal durchdenken kann.

Das wird dann zwar nicht mehr nur eine einfache Maschine, allerdings hast du ja auch die Anforderungen gestellt. Die Biogasvariante wird ziemlich aufwendig, da das ganze dicht sein muß, Abfälle nachladen würde dann z.B. nur über eine Druckschleuse gehen. Kompostieren wäre allerdings eine relativ einfache Möglichkeit. Nachteil: Du benötigst einigermaßen Raum, müßtest den Gammelkasten evt. entfeuchten können und benötigst möglicherweise einen Abluftkanal. Vielleicht kannst du das Zeug auch zu Ethanol vergären...würde weniger Platz benötigen, bräuchtest keinen gasdichten Behälter, und mußt nur ab und an den Druck aus dem Kessel rauslassen. Die Frage ist dann nur noch, wie man die Abfallprodukte am Besten nutzen kann. Ein Komposter ohne Garten ist Mist. Biogas und Ethanol könnte man zur elektrischen Energiegewinnung nutzen-mit entsprechendem technischen Aufwand (ob sich das lohnt sei mal dahingestellt).
Nur für Teeabfälle ist das reichlich viel Mühe, wenn man allerdings noch mehr Küchenabfälle entsorgen kann....

Naja, was einem zu später Stunde so für Gedanken kommen.

PoWl
02.04.2015, 22:44
Deine Idee ist wirklich witzig ;) sogar im positiven Sinne, nicht ironisch oder gar sarkastisch gemeint. Aber du musst zugeben, allein der Forschungsaufwand wäre enorm, wollte man das wirklich umsetzen. Das Hauptproblem ist, dass dabei immer noch Abfall entsteht. Irgendwo muss das ganze Biomaterial ja hin. Und dieser Abfall wird gasförmig sein und fürchterlich stinken. Da die Maschine im Wohnraum steht wird das wohl eher nix.

Übrigens soll das ein Stand-Automat oder ein Auftisch-Automat so mit der Höhe 170cm werden. Standfuß wohl so um die 45x45cm. Maßgeblich wird das Ding so groß, damit genug Tassen reinpassen. D.h. an Platz da drin mangelt es mir nicht aber für die eigene kleine Biogas-Anlage wirds dann doch etwas knapp :)

PoWl
07.04.2015, 19:40
So.. neuster Stand. Experiment #3 läuft seit dem 31.03.2015, also wieder seit 7 Tagen. Dieses mal hatte ich die 10-Fache Dosierung an Micropur genommen + einen Deckel auf das Gefäß gemacht. Die ersten Tage hats noch ein wenig nach Schwimmbad gerochen aber das ist nun vollkommen verflogen. Dennoch ist das der Teeabfall im Wasser immer noch "frisch". Es hat sich keinerlei Biofilm oder sonstige Schmiere gebildet wie beim letzten Mal, auch keine Trübung. Auf der Oberfläche befindet sich zwar eine Kalkschicht aber es ist keine Spur von Schimmel zu sehen. Das Expierment läuft weiter. Gleichzeitig startet Experiment #4 mit 0,1g Kupfersulfat auf 200ml Wasser. Wurde mir von einem befreundeten Biologen empfohlen. Leider ist Kupfersulfat entsorgungstechnisch etwas kritisch, wenn auch in derart geringen Mengen kaum schädlich ist mir das immer noch etwas unangenehm. Daher hoffe ich, dass es auch in geringsten Konzentrationen die Gewünschte Wirksamkeit erzielt, ich bin gespannt.

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Manf
08.04.2015, 18:18
Ich lese weiter interessiert mit. Es wird also eine wässrige Lösung optimiert die biologische Systeme in Schach halten kann.
Dabei wird das Mittel mit "Schwimmbadgeruch" und Kupfersulfat eingesetzt.
Es geht dabei um Substanzen in einer kompakten Teemaschine.
Deshalb die Frage: "Wie weit sind die Substanzen von dem frischen Tee entfernt, auf dem Wasserweg und auf dem Luftweg?"
Ich habe dabei eigentlich weniger Bedenken dass ein ungeschwächter Organismus den Tee ohne große Schädigung überstehen kann, ...

PoWl
08.04.2015, 21:43
Klar, man könnte sich denken: Lass es halt gammeln. Realistisch betrachtet würde das für den aufgebrühten Tee am Ende auch kein Unterschied machen. Allein schon durch die Räumliche Trennung. Das gammlige Abwasser ist ganz unten in einem Kanister, der frische Tee ist ganz oben in verschlossenen Behältern. Aber wenn nach gewisser Zeit Schimmelberge im Abwassertank wachsen ist das halt nicht so appetitlich bei der Entleerung. Das stinkt halt auch und Schimmel verbreitet eventuell noch Schimmelsporen. Daher wäre es doch erstrebenswert, die einfachste Methode zu finden, um das zu verhindern. Der Bau der Teemaschine steht ja noch ein Weilchen aus, ich hab noch Zeit um zu forschen :)

- - - Aktualisiert - - -

Falls es noch wen interessiert habe ich hier den ersten Prototypen meines Dosierers :-) Funktioniert mit den 95cent-Hubmagneten, die es schon seit einer Weile bei Pollin gibt.

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Spannung auf den Hubmagneten, dann wird der Anker angezogen und eine Portion Tee rieselt unten raus. Das funktioniert schon sehr gut, obgleich es konstruktiv natürlich noch verbesserungswürdig ist. Aber das tolle ist halt, dass es mit den 1€-Hubmagneten funktioniert und ich keine Servos oder so was brauche. Klemmen oder verstopfen tut auch nix.

Fehlt nur noch eine geschicktere Ansteuerung, die dem Hubmagneten eine voreingestellte Stromkurve aufprägen kann. Der Dosierer ist beim Betätigen mitunter nämlich echt laut und schüttelt sich ganz schön.

White_Fox
09.04.2015, 21:37
Der Dosierer gefällt mir. :)

PoWl
06.02.2016, 11:42
Das Projekt lebt! :)

Ich habe mir noch mal Gedanken dazu gemacht, ob ich nun Papier-Teefilter oder Dauerteesiebe verwende. Papierfilter kann ich wahrscheinlich vergessen. Die Mechanik, um die Papierfilter zuverlässig aus einem Fach zu holen, zu befüllen, in die Tasse zu setzen, dort wieder herauszuholen, auszupressen usw, wird ziemlich kompliziert.

Was der Dauerfiltermethode bisher noch im Weg stand war ein geeignetes Mittel, um die wässrigen Teeabfälle vom Befall von Schimmel und sonstigen Mikroorganismen zu schützen. Und das möglichst ohne eine kleine Umweltkatastrophe anzurichten, wenn ich davon dann irgendwann mal 5 Liter ins Klo schütte. Ich habe nun zahlreiche Mittelchen ausprobiert. Wasser-sterilisierung durch Chlor oder Silberionen, Bad-Anti-Schimmel-Mittel, Anti-Schimmel-Zusatz für Wandfarbe. So richtig befriedigend war das nicht. Entweder es fing nach einer Woche immer an zu modern oder zu schimmeln oder beides.

Jetzt jedoch habe ich etwas entdeckt, was das Problem hervorragend löst und die Suppe regelrecht konserviert. Und es ist sogar in jedem Supermarkt in vielfachen Varianten erhältlich, sehr günstig und absolut nicht umweltgefährdend. Das Zaubermittel ist.. einfache Essig-Essenz :p

Einfach ein Schnapsglas davon in ein Glas, halb voll mit Pfefferminzteeabfall und Wasser. Stinkt schön nach Essig und steht seit 2 Wochen unverändert auf meiner Küchenzeile rum. Damit steht der Weg offen für die Entwicklung des weiteren Prozessablaufs.

Ich bin super happy über diese Entdeckung. Immerhin kann ich jetzt guten Gewissens das Projekt irgendwann der Öffentlichkeit vorstellen. Und das ganz ohne moralische Bedenken zur Umweltverträglichkeit dass ich alle paar Wochen mal 5 Liter Chemieunfall ins Klo kippen muss :)

White_Fox
06.02.2016, 12:50
Prima...Gratulation. :)

Find ich gut, daß du die Ausdauer gehabt hast, die Entwicklung zu einem vernünftigen Ergebnis voranzutreiben. Ich wünschte, in der professionellen Entwicklung wäre diese Ausdauer Standard-gerade in Umweltschutzfragen.

Crazy Harry
18.03.2016, 19:56
Hast du mal versucht Strom durch die Brühe zu jagen?

i_make_it
18.03.2016, 21:50
Hast du mal versucht Strom durch die Brühe zu jagen?


Ist das nicht kontraproduktiv?

Es geht doch darum das nichts mehr lebt.
Nicht darum aus unbelebter Materie neues Leben zu schaffen.
http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/entstehung-des-lebens-die-elektrische-ursuppe-1711936.html

Manf
19.03.2016, 07:27
Hier ist noch einmal die etwas aufwendige Apparatur im Einsatz gezeigt die tatsächlich zu dem kontraproduktiven Ergebnis führt.

https://www.youtube.com/watch?v=1qNeGSJaQ9Q[/video] (https://www.youtube.com/watch?v=1qNeGSJaQ9Q)

oberallgeier
19.03.2016, 09:49
Ist das nicht kontraproduktiv? .. Nicht .. aus unbelebter Materie neues Leben zu schaffen ..Ja, das spektakuläre Miller-Experiment (besser Miller und Urey) zeigte sooo deutlich diese Ambivalenz zwischen Zerstörung und Aufbau. Manche gute Methoden zum Sterilisieren zeigen das, egal ob chemischer oder physikalischer Natur. Massives UV-Licht beispielswese wäre gut zum Sterilisieren. Andererseits synthetisiert UV z.B. auch PCB und ähnliche unersprießliche Dinge. Das Dumme am Zerstören von Organika sind die verbleibenden Bruchstücke - meist doch irgendwelche Aminosäuren-Teile; und manchmal ist der Aufbau fast einfacher als die Zerstörung - das zeigte eben die "Elektrosynthese" von Stanley Miller.

Das muss vermutlich genau so sein - anders wäre die Entstehung der Welt ja wohl nicht möglich.