Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Servo am ATMega8
Ich wollte einen Servo (Y-3009, bei C gekauft) am PWM eines ATmega8 betreiben und hatte dazu ein kleines Testprogramm geschrieben, in dem ich den Stellwert per serielle Schnittstelle verändern kann. Nur ist nach ein paar Stellbewegungen der MC kaputt gegangen. Einem zweiten erging es ebenso. Am Programm kann es nicht liegen, es ist so simpel und mit einem Impulsmessgerät gab es auch keine Probleme. Mit einem Testgerät (Ausgang von einem 4011) gibt es ebenfalls keine Schwierigkeit.
Ich hoffe, es gibt eine Lösung, denn die Platine für die Verwendung ist schon fertig :(.
dolivo
RoboHolIC
09.12.2014, 11:32
Unsere Glaskugeln funktionieren am besten, wenn wir deinen Schaltplan und vielleicht noch ein, zwei Bilder deiner Platine durch sie hindurch betrachten können.
oberallgeier
09.12.2014, 11:39
... Servo ... ist nach ein paar Stellbewegungen der MC kaputt gegangen ... Ich hoffe, es gibt eine Lösung ...Kennst Du diese Anregungen (klick). (http://rn-wissen.de/wiki/index.php/Servo#Ansteuerung:_Signalform_und_Schaltung) Insbesondere wichtig ist a) der Servo wird nicht vom Controller versorgt und b) GND-Servo ist mit GND-Controller verbunden; siehe auch im Link, etwas runterscrollen.
Hallo,
ich benutze zum Testen das Experimentierboard nach R. Walter; AVR-Mikrocontroller Lehrbuch.
Die Anregung kannte ich nicht. Servo und Controller hängen an einem Netzteil, GND ist verbunden. Aber nach dem Lesen des Artikels nehme ich an, dass ich die Versorgung des Servos hätte puffern sollen.
Vielen Dank für's erste.
dolivo
RoboHolIC
09.12.2014, 17:20
nach dem Lesen des Artikels nehme ich an, dass ich die Versorgung des Servos hätte puffern sollen.
Unter puffern verstehe ich das bereithalten von (Energie-)Reserven oder auffangen von (Energie-)Überschüssen, hier z.B. durch Kondensatoren parallel zur Spannungsquelle. Allerdings kenne ich keinen Mechanismus, der dazu führen würde, dass Unterspannung den Controller zerstört. Ist das wirklich der Fall?
Wenn allerdings Überspannung aus dem Servo die Ausfallursache sein sollte, helfen da große Kondensatoren eher weniger. Schnelle induktive Spannungsspitzen können nur mit kleinen, induktionsarmen (keramischen) Kondensatoren gedämpft, besser noch mit geeigneten Suppressordioden gekappt werden.
oberallgeier
09.12.2014, 23:07
... Aber nach dem Lesen des Artikels nehme ich an, dass ich die Versorgung des Servos hätte puffern sollen ...Wenn Du das Board genau nach dem Schaltplan aufgebaut hast ist ja den Controller schon mit Kondensatoren verbunden. Welchen KondensatorTYP hast Du da an VCC gegen GND und welchen hinter dem 7805? (Beide sollen 100nF haben). Den Servo abpuffern? . . . ich habe nie Kondensatoren als Strompuffer für Servos gehabt.
An welchem Pin hast Du den Servo angeschlossen? Direkt am Controller oder ??
... ich benutze zum Testen das Experimentierboard nach R. Walter ... Servo und Controller hängen an einem Netzteil, GND ist verbunden ...Zeig uns doch bitte mal Deinen Schaltplan (nicht die Vorlage - sondern WAS DU aufgebaut hast?) - wie es RoboHolIC schon oben erbeten hat.
Hallo,
vielen Dank an alle, die sich Gedanken gemacht haben. Nach allen meinen neuen Erkenntnissen liegt der Fehler bei mir, weil ich zu schludrig mit der Stromversorgung umgegangen bin.
Die 100nF am MC allein reichen nicht.
dolivo
RoboHolIC
11.12.2014, 00:43
Und was genau war jetzt der Knackpunkt? War/ist das Netzteil zu schwach für die Anlaufströme der Servos? Zu lange Versorgungsleitungen?
Was hast du letztlich verändert?
Ich möchte nämlich nicht deine Fehler wiederholen, wenn ich auch mal mit Servos anfange.
Ich hatte schon vorher mit Servos gebaut, die an CMOS angeschlossen waren. Da hatte ich jedes Mal 100nF und 220µF an der Spannungsversorgung vor dem Servo eingebaut und nie Ausfälle gehabt. Bei meiner Versuchsschaltung hatte ich das nicht gemacht. Die Spannung kam hier von einem Netzteil zum MC und weiter über Anschlusspins und Laborkabel zum Servo.
Mangels MC konnte ich einen veränderten Aufbau noch nicht testen, bin aber nach allem hier gesagten ganz sicher, dass ich zu nachlässig war.
dolivo
RoboHolIC
11.12.2014, 13:50
Ah, hmm, danke für die Beschreibung. Und die Spannungsversorgung für den Controller? ist die ggf. mit Regler von der Servoversorgung getrennt ausgeführt oder anderweitig (Diode + Puffer-Elko) entkoppelt?
Ich frage nur, weil sich analoge Schaltungen und kombinatorische ( = nicht-speichernde) Logikschaltungen nach Spannungseinbrüchen ja ganz zwanglos von selbst wieder einkriegen.
Microcontroller dagegen können schon bei BrownOut schon mal etwas zickiger sein.
A propos: Sind die beiden Controller nun definitiv defekt? Vielleicht nur Fuses verstellt? Konntest du das schon klären?
Jedenfalls viel Erfolg weiterhin!
Ah, hmm, danke für die Beschreibung. Und die Spannungsversorgung für den Controller? ist die ggf. mit Regler von der Servoversorgung getrennt ausgeführt oder anderweitig (Diode + Puffer-Elko) entkoppelt?
Nein, wie ich schon schrieb hing alles ohne Trennung an einem Kompaktnetzteil. Wie das innen aussieht, weiß ich nicht.
Die MCs werden vom Programmiergerät als defekt gemeldet (my smart USB und PonyProg).
dolivo
RoboHolIC
11.12.2014, 23:34
alles ohne Trennung an einem Kompaktnetzteil.
Das ist schlecht, weil dann alle Spannungseinbrüche und Störungen, die trotz 100nF/220µF von den Servos auf die Versorgung rückwirken, auch ungemildert auf den Controller einwirken.
Es gilt hier im RN als best practice, dass der Controller und alle sonstigen signalverarbeitenden Schaltungsteile eine eigene Versorgungsschiene (z.B. Linearregler 7805) haben und so von den Servos abgeschottet werden. Dann muss die Spannungsquelle allerdings eine -je nach Reglertyp- um 110mV bis zu 2,5V höhere Mindestspannung liefern, also 3,3V + X oder 5V + X. Die Servoversorgung muss möglicherweise ebenfalls angepasst werden, z.B. über einen StepDown-Regler. Das hängt vom erlaubten Spannungsbereich der Servos ab.
Wenn die Versorgungsspannung fix ist, kann man als Plan B die Versorgung der Signalelektronik inkl. Controller sehr gewissenhaft filtern, was meist sehr viel schwieriger ist als Plan A.
Die MCs werden vom Programmiergerät als defekt gemeldet (my smart USB und PonyProg)
Das wäre schade, aber sicher nicht das schlimmste, was man so anstellen kann.
Ich bastle ausschließlich mit PICs. Daher bitte ich die AVR-Kenner um weiter Beratung.
Kleiner Scherz zur Mitternacht:
Wie nennt man einen "gegrillten" µC???
Microcontroiler.
Aus Schaden wird man klug, so man lernfähig ist und die richtigen Tipps bekommt.
Danke,
dolivo
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