Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alternative zu Glimmerscheibe
dj_cyborg
21.10.2014, 12:48
Hallo,
ich bin dabei meine H-Brücke zu testen. Bis 5A/12V habe ich es ohne Kühlkörper getestet. Für weitere Tests möchte ich nun aber einen gemeinsamen Kühlkörper anbringen. Leider habe ich bei der letzten Bestellung die Glimmerscheiben für die Mosfets vergessen.
Gibt es im Haushalt alternativen für diese Aufgabe? z.B. Backpapier?
Danke
mfG
Mario
Hallo!
Ich würde die Kühlkörper halbieren und voneinander durch ausreichende Entfernung isollieren.
oberallgeier
21.10.2014, 13:11
... Für weitere Tests möchte ich ... Kühlkörper anbringen. ... habe ... die Glimmerscheiben für die Mosfets vergessen ...Backpapier klingt gut - sollte thermisch etwa so stabil sein wie ein üblicher IC, meiner Meinung nach MUSS das auch weitgehend wasserfrei sein und ich habe bei dem auch schon den Ausdruck "Silikonpapier" gehört. Glimmer ist thermisch auf jeden Fall beständiger; ich weiß nicht ab wann dessen (chemisch gebundenes!) Kristallwasser ausgetrieben wird, aber diese K-Al-Silikate zersetzen sich auch nicht und seine thermische Stabilität geht sicher weit über die jedes ICs hinaus.
dj_cyborg
21.10.2014, 13:21
Danke euch beiden.
@Picture: ich würde den Kühlkörper gerne zusammenlassen. Da immer nur die hälfte der Mosfets heiß wird kann ich so den Kühlkörper theoretisch kleiner halten.
@oberallgeier: Dann werde ich das mal Vorischtig testen.
Vielen Dank
mfG
Mario
oberallgeier
21.10.2014, 13:32
Hi Mario, manchmal lohnt sich doch ein Blick ins Wikipedia
die etwas teureren, dafür aber auch länger und bei höheren Temperaturen einsetzbaren silikonbeschichteten (http://de.wikipedia.org/wiki/Silikon) Backpapiere sowie
die billigeren Quilon-beschichteten Backpapiere, bei denen ein Komplex aus Chrom(III)salzen und Fettsäuren[1] (http://de.wikipedia.org/wiki/Backpapier#cite_note-1) für die Versiegelung der Papieroberfläche sorgt, jedoch aufgrund dieser Backpapierversiegelung, höchstens eine halbe Stunde bei max. 200° C eingesetzt werden sollten
... Dann werde ich das mal Vorischtig testen ...Nach dieser Aussage von Wikipedia ist die Temperaturstabilität tatsächlich eher ausreichend! Und besser als bei Papier: spätestens seit Ray Bradburys Fahrenheit 451 wissen wir ja, dass Papier bei rund 232 °C anfängt zu brennen . . .
Geistesblitz
21.10.2014, 15:15
Wie siehts eigentlich mit der Schraube aus? Die müsste ja eigentlich auch isoliert sein, oder aus Kunststoff. Frag nur nach, da ich das selber nicht genau weiß.
oberallgeier
21.10.2014, 16:40
Wie siehts eigentlich mit der Schraube aus? Die müsste ja eigentlich auch isoliert sein, oder aus Kunststoff ...Das kommt sicher drauf an, wie das "gesamte" Konzept ist. Ich befestige Kühlrippen meist direkt an eingelötete Teile, wie z.B. 7805. Die Fahne zur Wärmeableitung des 7805_TO-220 ist auf GND, da könnte man ja gleich mehrere Teile an eine Kühlfahne schrauben, keine Isolierung, Metallschrauben . . . Aber dieses Konzept geht sicher nicht immer auf.
Die Fahne zur Wärmeableitung des 7805_TO-220 ist auf GND
Ich musste vor einigen Jahren mal aus Erfahrung lernen, dass das zB beim LM317 ganz anders ist - bei der TO220 Version liegt Vout auf der rückseitigen Metallfahne. Seitdem verwende ich konsequent immer Silikonscheiben und Isolierbuchsen zum installieren von TO220 Bauteilen an Gehäusen oder Kühlkörpern. Die Buchsen gibt's ja extra für genau diesen Zweck:
29235
Ein pfiffiges Hausmittel diese zu ersetzen fällt mir aber gerade auch nicht ein.
Gruß
Malte
oberallgeier
21.10.2014, 17:56
Ich musste vor einigen Jahren mal aus Erfahrung lernen, dass das zB beim LM317 ganz anders ist - TO220 ... Vout ...Ei der Daus, tatsächlich. Steht aber so im Datenblatt - in dem vom großen C steht "... connectet to pin 3..." (vermutlich ne veraltete Version, kenne ich aus dem paper von June 1998, in der aktuellen Herstellerversion (21.Okt.2014) (http://www.st.com/st-web-ui/static/active/en/resource/technical/document/datasheet/CD00000455.pdf) dann besser verständlich "... Tab connectet to output ...". Ahhh, und es gibt auch ein erratum (http://www.st.com/st-web-ui/static/active/en/fragment/legal/statements/disclaimer/disclaimer_errata.pdf). Boah - da muss die Qualität mittlerweile ganz übel geworden sein *ggg* denn die sind jetzt sogar "... authorized for use in defense applications ...".
Naja, beim LM317 liegt prinzipbedingt kein Pin direkt auf Masse, insofern war es doppelt- und dreifach dämlich von mir, den nichtisoliert zu montieren. Für die TO220 Gehäuse habe ich mir irgendwann einfach gemerkt, dass der mittlere Pin grundsätzlich auf der Metallfahne liegt. Das ist ja auch bei Transistoren so. Aber ob es dazu wirklich garkeine Ausnahme gibt, weiß ich auch wieder nicht sicher. Aber genug davon, ist ja in Bezug auf die Ausgangsfrage mittlerweile ein wenig off-topic ... :-)
Gruß
Malte
Peter(TOO)
21.10.2014, 18:18
Hallo Malte,
Für die TO220 Gehäuse habe ich mir irgendwann einfach gemerkt, dass der mittlere Pin grundsätzlich auf der Metallfahne liegt. Das ist ja auch bei Transistoren so. Aber ob es dazu wirklich garkeine Ausnahme gibt, weiß ich auch wieder nicht sicher.
Das liegt an der Konstruktion. Der mittlere Pin und die Platte sind ein einziges Teil. Auf diese Teil wird dann auch der Chip gelötet:
Kann man hier relativ gut erkennen:
http://www.johnhearfield.com/Eng/TO-220.gif
MfG Peter(TOO)
White_Fox
21.10.2014, 21:49
Mal zur Ausgangsfrage zurück:
Eloxierter Alukühlkörper: Kunststoffschrauben nehmen und auf die Isolierähigkeit des Aluoxyds vertrauen?
Oder bin ich da zu wagemutig, immerhin ist es relativ kratzfest...und wenn ich den Eingangspost richtig gelesen habe hängt da auch keine Netzspannung dran.
oberallgeier
21.10.2014, 22:55
Mal zur Ausgangsfrage zurück:
Eloxierter Alukühlkörper: Kunststoffschrauben nehmen und auf die Isolierähigkeit des Aluoxyds vertrauen? ...Ich bin sicher, dass die Alufahne nicht eloxiert sind - zumindest bei den wenigen TO-220 die ich bisher in der Hand gehabt hatte. Bei diesen ist ja genaugenommen stets die Aluoxidschicht drauf. Egal ob Eloxal oder nicht. Und ich hatte noch NIE Probleme damit gehabt bei verschiedensten Testsequenzen diese Fahne als GND-Referenz zu nehmen. Hatte es oft und oft gegen die GND-Klemme oder einen speziellen GND-Pin gemessen - stets im Bereich der Testspitzenwerte. Daher mein Verdacht - zumindest die Oxidschicht der üblichen Kühltabs leitet - obwohl ich das wirklich nicht begründen könnte.
Ich bin sicher, dass die Alufahne nicht eloxiert sind
Ich wüsste nicht, dass ich jemals ein TO220 Gehäuse gesehen hätte, dessen Metallbasis aus Aluminium bestand. Meist wird es sich dabei wohl um Kupfer oder eine Kupferlegierung mit einer Oberflächenveredelung (vernickelt?) handeln. Die Fahne soll ja vermutlich sogar unbedingt leiten, bei TO251/252 Gehäusen - das ist ja im Prinzip ein TO220 mit abgeschnittener Fahne - wird die metallische Rückseite des Gehäuses ja direkt auf die Platine gelötet.
Mir wäre es zu "gefährlich" den TO220 direkt auf den eloxierten Kühlkörper zu schrauben wenn man keine elektr. Verbindung möchte. Immerhin muss man ja auch das Loch bohren und an der Stelle verletzt man ja definitiv die Eloxalschicht.
Gruß
Malte
oberallgeier
22.10.2014, 08:56
Ich wüsste nicht, dass ich jemals ein TO220 Gehäuse gesehen hätte, dessen Metallbasis aus Aluminium bestand ...Reingefallen! :-/ ICH bin reingefallen. Irgendwann, als ich noch dran war, elektrotechnisch das Allergrundlegendste zu lernen (manchmal denke ich das ist noch immer), hatte ich diese Teile als Alufahnen angesehen. Sprich: gute Wärmeleitung und so. Und diese Annahme nie hinterfragt.
Nun habe ich also Deinen mitternächtlichen Hinweis als Anlass genommen mal nachzusehen. Der 7805er vom Steckbrett, ne Feile und mal eine spanabhebende Werkstoffprüfung an einer Kante. Die optische Analyse ergab einen kupfer(ähnlich)farbigen Grundkörper (das Innere der Fahne) mit einer zehntelmillimeterdicken, mattsilbergraufarbigen Beschichtung. Sieht nicht nach Alu aus. Ohhhhhh Mannnohhhhmannnn. Späte Erkenntnis, sehr spät. Übrigens hat das Loch innen die Farbe der Deckschicht und die Deckschichtdicke ist immerhin so stark, dass auch kleinere Kratzer noch immer Deckschicht und nicht Grundkörper zeigen. Damit Leute wie ich die Alustory glauben können.
Danke Malte
Peter(TOO)
22.10.2014, 10:47
Hallo,
Nun habe ich also Deinen mitternächtlichen Hinweis als Anlass genommen mal nachzusehen. Der 7805er vom Steckbrett, ne Feile und mal eine spanabhebende Werkstoffprüfung an einer Kante. Die optische Analyse ergab einen kupfer(ähnlich)farbigen Grundkörper (das Innere der Fahne) mit einer zehntelmillimeterdicken, mattsilbergraufarbigen Beschichtung.
Das ist ein Messing.
Und die Schicht ist Zinn, vor RoHS war es Blei/Zinn.
Es werden da ähnliche Legierungen wie beim Lötzinn verwendet.
Übrigens, IC-Pins sind meist aus verzinntem Eisen.
Wie auch die Anschlussdrähte von Widerständen, Kondensatoren und TO-92.
MG Peter(TOO)
oberallgeier
22.10.2014, 11:04
... Das ist ein Messing ... IC-Pins sind meist aus verzinntem Eisen. Wie auch die Anschlussdrähte von ...Danke Peter, das Dumme ist, dass mir DAS schon aufgefallen war wenn ich mit irgendeinem Magnet an diese Dinge gekommen bin. Blos hatte ich eben nicht weiter geschaut/gedacht/etc.
Und Mario, sorry für das OT!
Peter(TOO)
22.10.2014, 11:37
Hallo,
Danke Peter, das Dumme ist, dass mir DAS schon aufgefallen war wenn ich mit irgendeinem Magnet an diese Dinge gekommen bin. Blos hatte ich eben nicht weiter geschaut/gedacht/etc.
Es gibt auch Datenblätter zu den Bauteilgehäusen, da stehen die Materialen manchmal auch irgendwo drin.
Eine andere gute Quelle sind die Reliability Reports. Da steht einiges zu den Gehäusen und deren Aufbau drin, da diese auch ein Teil der Ausfallursachen sind.
MfG Peter(TOO)
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