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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Motorgehäuse mit Chassis eleketrisch Verbunden -> Systemausfall



lebratmaxe
21.10.2014, 09:11
Hi,

ich habe ein sehr merkwürdiges EMV-Problem, vielleicht hatte jemand schonmal was ähnliches:

In einem Fahrzeug setze ich zwei DC-Motoren ein, die über eine H-Brücke gesteuert werden. Die Motoren sind entstört, es sind große Elkos verbaut, ... Das System läuft problemlos, auch unter Last. Bedingung ist aber, dass die Motoren nicht elektrisch leitend mit dem Gestell verbunden sind, also eingebaut sind. Wenn ein Motor eingebaut ist, geht auch noch alles. Aber wenn beide Motoren eingebaut sind, kommen die µCs völlig aus dem Tritt (Absturz, permanentes Neustarten, etc..).

Ich hatte jetzt immer in Erinnerung, dass man Motorgehäuse möglichst gut mit möglichst viel "Metallzeug" im restlichen Fahrzeug verbinden soll. Hier scheint aber das Gegenteil der Fall zu sein. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Peter(TOO)
21.10.2014, 09:41
Hallo,

EMV-Probleme haben hauptsächlich mit dem Aufbau zu tun.

Um hier mehr zu sagen, braucht man den Aufbau. Der Unterschied zwischen "geht" und "geht nicht", kann daran liegen ob ein Kabel links oder recht verlegt wird.

Des weiteren kann ein Schaltung auch mehr oder weniger EMV-Empfindlich sein. Auch hier spielt z.B. das Layout eine Rolle. Aber auch knappe Pegel.

Das Grundproblem bei EMV-Problemen ist immer, dass die Summe der Störungen einen kritischen Wert übersteigt. Insoweit hilft jede Massnahme welche irgendeinen Störpegel etwas reduziert schon etwas.
Du hast nicht ein grosses Problem, sondern viele Kleine.

Also mit so wenig Infos, kann man die nicht wirklich helfen.

MfG Peter(TOO)

lebratmaxe
21.10.2014, 10:26
Die Schaltung funktioniert in anderen Fahrzeugen, mit anderen Motoren, ohne Probleme. Auch unter Last, mit Drehrichtungswechsel, usw.
Um das Problem zu lösen, kann ich den Motor isoliert montieren. Aber kann das die richtige Lösung sein? Ich möchte auch mehr das Problem verstehen.
Schaltplan/Layout vom Motortreiber kann ich posten.

Geistesblitz
21.10.2014, 11:02
Hmm, sicher, dass es sich um EMV-Probleme handelt? Was hast du denn für Motoren verbaut? Ich hab jedenfalls schon davon gelesen, dass es diesbezüglich Probleme bei bestimmten Scheibenwischermotoren geben soll, siehe hier:
http://rn-wissen.de/wiki/index.php/Trico_Scheibenwischermotor
Hört sich sehr nach deinem Problem an ;)

lebratmaxe
21.10.2014, 13:42
@Geistesblitz: Danke für den Hinweis! Es sind in der Tat Scheibenwischermotore. Zwar nicht von Pollin sondern der Typ hier (http://www.bosch-ibusiness.com/boaaelmoocs/category/CHP/283/product/744). In dem Artikel steht,
Verbindung zwischen Gehäuse und Masse. Was ist da mit
Masse gemeint? Einer der beiden Motoranschlüsse ist mit dem Gehäuse verbunden? Das würde natürlich einiges erklären... (Bin jetzt nicht mehr im Labor um das grad mal zu messen).

Hier das Schaltbild des Motors:
29232
Ich kann ja jetzt keine Verbindug von einer "Masse" zum Gehäuse feststellen, bzw. nur über den Kondensator (ubekannter Größe).

Geistesblitz
21.10.2014, 14:22
Im Fahrzeug wird die Masseleitung (also Gnd) häufig über die Karosserie geführt (das Metall ist einfach der Leiter), und da die Scheibenwischermotoren eh nur in eine Richtung drehen müssen, ist das halt das Einfachste. Willst du aber die Drehrichtung umkehren, müsstest du ja an den Anschluss, wo vorher die Masse war, deine Betriebsspannung anlegen. Da dort aber eine Verbindung zu Gnd besteht, gibt das einen satten Kurzschluss. Da wäre es wirklich das beste, diese Verbindung im Motor zu trennen. Wie es aussieht, kommt man da genauso gut ran wie im Artikel.

lebratmaxe
21.10.2014, 14:39
Ja ok, aber um welche Verbindung in dem Schaltbild handelt es sich? (bin ich zu doof?)

Peter(TOO)
21.10.2014, 15:01
Hallo,

Ja ok, aber um welche Verbindung in dem Schaltbild handelt es sich? (bin ich zu doof?)
Im Schaltbild ist die nicht eingezeichnet.

Aber wie beschrieben, hat es sich, zumindest früher so eingebürgert, dass beim Auto ein Pol der Batterie direkt mit dem Chassis verbunden ist.
Die Verbraucher sind dann alle auch einseitig mit dem Chassis verbunden, das spart dann die hälfte an Drähten.

Heute ist es teilweise anders, da man Bussysteme hat.

MfG Peter(TOO)

lebratmaxe
22.10.2014, 11:04
Ich habe eben den Motor durchgemesse. Zwischen keinem der Anschlüsse und dem Gehäuse gibt es eine elektrische Verbindung. Ich müsse hier doch eine niederohmige Verbindung messen, oder?

Geistesblitz
22.10.2014, 13:31
Wieviele Anschlüsse hast du denn?
Kann auch sein, dass die Anschlüsse nur für die verschiedenen Geschwindigkeiten sind und das Gehäuse der alleinige Masseanschluss.

PICture
22.10.2014, 13:39
Hallo!


Ich müsse hier doch eine niederohmige Verbindung messen, oder?

Nicht unbedingt. Wenn es so ist, dann könntest du das Gehäuse mit Masse am Spannungszufuhr der Platine verbinden und als Schirm gegen kapazitativ eingekoppelten EMV probieren.

Oft werden Motoren so angeschloßen:

_
B / \ B Anschluß
+--( )--+
| \_/ | B = Bürste
| ||G| || |
+-||-+-||-+ G = Gehäuse
| || || |
| µ1 µ1 | M = Motor
o o
M M

(created by AACircuit v1.28.6 beta 04/19/05 www.tech-chat.de)

lebratmaxe
23.10.2014, 11:47
@PICture:
Soll dein Schaltbild das gleiche darstellen wir der Anschlussplan, den ich gepostet habe? Bin mir nicht ganz sicher, wo dein Anschluss G angeschlossen ist...

PICture
23.10.2014, 12:04
Ja, bloss ohne Induktivitäten. Bei meinem soll G an Gehäuse des Motors angeschlossen sein. ;)

lebratmaxe
27.10.2014, 18:37
Ich habe das Problem nun so gelöst, dass die Motoren isoliert montiert sind. Jetzt gibt es keine Probleme mehr.

Ich hatte auch mal versucht, das GND der Schaltung mit den Gehäusen der Motoren verbunden. Dies hat aber nichts gebracht. Wobei ich mir jetzt immer noch die Frage stelle, wie der "korrekte" einbau dieser Motoren ist. Im Auto werden sie ja kaum isoliert vom restlichen Fahrzeug eingebaut sein?